Was ist neu

Nimo

Mitglied
Beitritt
02.12.2002
Beiträge
19
Zuletzt bearbeitet:

Nimo

An manchen Tagen sterben Menschen und an manchen werden sie geboren. Wer den Tod nicht versteht, versteht auch nicht das Leben. Ohne Morgen keine nacht, ohne Sommer keinen Winter. Das gute wechselt mit dem schlechten.
Meine Geschichte beginnt an einem Sonntagmorgen. Valezka bewegt sich langsam und schlaftrunken aus ihrem Bett. Ihre Stimmung ist getrübt. Tränen kommen aus ihren Augen. Sie knipst das Licht an. Ihr Schlafraum wird vom Schein erfasst. Sie setzt sich wieder auf ihr Bett, die Hände unter ihr Kinn verschränkt. Valezka starrt mit weinenden Augen gegen die weiße Zimmerwand. Sie starrt, ihre Gedanken kreisen nur um das Eine: Die Tatsache, nie mehr die Selbe zu sein. Es gibt nur noch die äußere Valezka, mit einem Engelsantlitz. Sie atmet schwer und spürt dass in ihrem Körper etwas fehlt. Was ihr fehlt ist für viele Menschen nicht lebenswichtig, für andere aber mehr Wert als Reichtum und Ruhm. Sie steht auf und geht in ihr Badezimmer. Sie starrt in den Spiegel. Unentwegt starrt sie sich selbst an. Sie nimmt die Zahnbürste und bedeckt sie mit Zahncreme. Sie kann den Blick nicht von sich lassen. Alles was sie tut geschieht mechanisch. Ihr Gesicht wäscht sich wie von alleine, sie kämmt sich ohne zu realisieren das sie ihre Haare pflegt. Warum soll ich den Tod fürchten, wenn ich das Leben hasse, sagt sie zu sich selbst. Keiner versteht meine Entscheidung und wenn ich ehrlich bin, verstehe ich sie auch nicht. Niemand anderes befindet sich in ihrer Wohnung und trotzdem redet sie laut vor sich her.
Valezka verlässt das Bad und geht in die Küche. Sie schaut aus dem Fenster und erhascht eine himmlische Winterlandschaft. Der Schnee liegt hoch und die Strassen sind verschneit. Ohne etwas zu essen verlässt sie die Küche. Sie beschließt einen Spaziergang zu unternehmen. In ihrem Schlafzimmer zieht sie sich passend für die kalte Jahreszeit an. Wieder betritt sie ihr Bad. Der Blick in den Spiegel. Warum soll ich spazieren gehen, ich gehe sonst auch nie, und vor allem nicht bei diesem Wetter, dringt es wütentströmt aus ihrem Mund. Ohne auf sich selbst zu hören verlässt sie doch die Wohnung. Sie geht durch die Strassen und denkt über ihre Entscheidung nach. Manchmal kommen ihr die Tränen. Valezka schlendert durch ein verlassenes Wohnviertel. Es ist inzwischen Mittag geworden. Alles um sie herum ist ruhig. Aber je weiter sie geht, umso deutlicher wird ein winseln. Es ist nicht ihr eigenes winseln, nein es wirkt fremdartig. Sie verspürt keine Angst und geht weiter, das Geräusch wird immer intensiver. Nach ein paar weiteren Metern erkennt sie die Quelle des Geräusches. Ein kleiner Hund sitzt im Schnee, durchnässt, angekettet und traurig. Valezka nähert sich ihm und bleibt stehen, Es ist ein kleiner schwarzer Hund, mit knopfartigen Augen. Er wirkt sehr traurig und ängstlich. Sie schaut ihm in die Augen und nähert sich ihm. Der Hund bleibt sitzen, regungslos. Valezka streichelt ihn. „Armer Kleiner, was haben sie dir angetan, sagt sie“. Der Hund winselt immer noch, sie löst die Kette und nimmt ihn auf den Arm. Valezka trägt ihn nach Hause. Unterwegs ist ihr noch ein Name für ihr „Kind“ eingefallen, Nimo.

 

Grüß Dich Patrick und herzlich willkommen hier auf kg.de! :anstoss:

So, zu Deiner Geschichte: Gliederung in drei Abschnitte, beginnt mit einem philosophischen Background, konkretisiert sich zu der Darstellung eines Einzelschicksals und löst sich in einer für die Protagonistin glücklichen Zufallbegegnung auf.

Neben mehr als einem Dutzend Fehler orthografischer Art möchte ich aus meiner Sicht vor allem folgendes bemängeln:

Um das eine was sie getan hat, die Tatsache nie mehr die Selbe zu sein.
Dieser hier angesprochene persönliche Hintergrund Valezkas wird an keiner Stelle weiter ausgeführt. Daher bleibt diese Aussage ohne Inhalt. Würde ich entweder weiter ausführen oder rausnehmen.
Ohne Nacht keinen Morgen, ohne Winter keinen Sommer. Das gute wechselt mit dem schlechten.
Die Nacht und der Winter sind das "gute", und der Morgen wie Sommer das "schlechte"? (Reihenfolge!)

Warum nennt sie "ihren" Hund ausgerechnet "Nimo"? Was hat das damit zu tun, dass "an manchen Tagen [...] Menschen sterben und an manchen [...] geboren werden"? Da fehlt mir noch der rechte Zusammenhang.

Wer den Tot nicht versteht, versteht auch nicht das Leben.
Niemand versteht den Tod. Weil wir ihn erst kennenlernen werden, wenn wir selbst diesen Zustand erreicht haben werden. Alles andere bleibt mehr oder minder intellektuelles Vergleichen und Bewerten.

Gruß
rattus philosophicus

 
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hallo Patrick,

No, erstmal willkommen auf kg.de :)

Dein Text hat was. Nicht nur dass er rhythmisch und flüssig geschrieben ist, er ist auch wunderbar athmosphärisch, ohne viel Worte darum zu verlieren. Liege ich richtig, dass Du schon Erfahrungen mit der Schriftstellerei hast?

Mein Leseverständnis ist relativ fehlertolerant, aber da ich annehme, dass Du sicher auf eine Fehlerbeschreibung Wert legst, schärfe ich mal meine Sensoren:

Sie starrt, ihre Gedanken greisen nur um das eine. Um das eine was sie getan hat, die Tatsache nie mehr die Selbe zu sein

Besser: Sie starrt, ihre Gedanken kreisen nur um das Eine: Die Tatsache, nie mehr die Selbe zu sein.

Es gibt nur noch die Äußere Valezka.
=> äußere V.

Sie haucht und spürt dass in ihrem Körper etwas fehlt. Was ihr fehlt ist für viele Menschen nicht lebenswichtig, für andere aber mehr Wert als Reichtum und Ruhm.

"hauchen" erfordert eine Ergänzung, es kann nie alleine stehen, also zum Beispiel: "sie hauchte mir ins Ohr, dass ..."
Besser: Sie atmete schwer und ...
Auch hier würde ich die Wiederholung rauslassen. Es gilt generell, dass man sie auch als stilistisches Mittel so vorsichtig wie möglich verwenden sollte.

Warum soll ich den tot fürchten, wenn ich das Leben hasse, sagt sie zu sich selbst. Keiner versteht meine Entscheidung und wenn ich Ehrlich bin,...
der Tod; wenn ich ehrlich bin...

Sie schaut aus dem Fenster und erhascht eine himmlische Winterlandschaft.
erhaschen ist mE ein Synonym für "fangen, abkriegen". Besser: erblickt

Sie beschlisst einen Spaziergang zu unternehmen.
Sie beschließt...

Als sie fertig ist betritt sie wieder ihr Bad.
Ach, ich dachte das ihres Nachbarn. ;)
Für "Als sie damit fertig ist..." gibt es auch bessere Alternativen.

Der Blick in den Spiegel.
Dieser Satz kein Verb bzw. keine gültige Ellipse (nach Sprachgefühl).

Nach ein paar weiteren Metern sieht sie die Ursache.
Ursache => besser: Quelle des Geräusches

Valezka geht bis kurz vor den Hund und bleibt stehen.
Besser: Valezka nähert sich ihm und bleibt (dann) stehen.

Armer Kleiner, was haben sie dir angetan, sagt sie.
Hier würde ich Gänsefüßchen setzen.

Tja Valeska, doch noch jemand der dich braucht :)

Gern gelesen,
FLoH.

 
Zuletzt bearbeitet:

Als sie fertig ist, betritt sie wieder ihr Bad
Ach, ich dachte das ihres Nachbarn. ;)
Valezka war zu Tode betrübt. Niemand hätte sie mehr aufheitern können. Schwerfällig und noch schlaftrunken wankte Valezka ins Bad, schleppte sich zur Badewanne und ließ warmes Wasser ein. Als sie wenig später ihre Kleider ablegte und in die Wanne stieg, bemerkte sie plötzlich, dass es nicht ihre eigene Wanne war! Valezka fuhr der Schrecken in alle Glieder, jetzt brauchte sie keinen Kaffee mehr! Mit einem heftigen Ruck stieg sie ganz eilig wieder aus der Wanne ihres Nachbarn...
Ihre Selbstmordgedanken waren mit einem Male plötzlich wie weggefegt...

:rotfl:

 

Hallo,

„Warum nennt sie "ihren" Hund ausgerechnet "Nimo"?“

Ich dachte Nimo wäre ein schöner Name für einen Hund. Er klang für mich auch ein wenig ausgefallen.

Zitat:

Wer den Tot nicht versteht, versteht auch nicht das Leben.

Also, damit dachte ich nicht im direkten Sinn an das verstehen des Todes sondern eher daran sich damit abzufinden.
Erfahrung als Schriftsteller hab ich keine. Ich hab eure Seite im Internet gefunden und wollte auch mal ein paar Geschichten dafür verfassen.

Was orthografische Fehler sind hab ich nun herausgefunden, sorry das ist nicht gewollt, ich kann nun mal nicht besser Schreiben und die Rechtschreibprüfung von Word ist auch drübergelaufen.


Grüße

Patrick

 

sorry das ist nicht gewollt, ich kann nun mal nicht besser Schreiben
Ja, das ist mir schon bewusst, sonst wären diese Fehler wohl auch nicht drinnen. Sollte auch kein Vorwurf sein, aber Du solltest wissen, dass nicht gerade wenige Rechtschreibfehler in Deiner Geschichte vorhanden sind. Die Lesbarkeit wird damit allerdings praktisch nicht beeinträchtigt (und darauf kommt es letztlich an).

Patrick, versuch aber bei Gelegenheit mal mit dem "Bearbeiten"-Button unten rechts im Feld Deiner Geschichte die Fehler, die floh Dir aufgezeigt hat, auszubessern. Rechtschreibung ist in der Regel keine Willkür, sondern mit einer bestimmten Absicht verbunden, die eventuelle Missverständnisse vermeiden hilft.

Ansonsten kannst Du auch immer die Moderatoren hier um Rat fragen.

Gruß
Philo-Ratte

 

Hallo Kristin,


OK, mach ich. Habe nur im Moment schriftliche Prüfung und nicht die Zeit die geschichte zu verbessern.


Grüße

Patrick

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom