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Nihilismus als Freund der Demokratie

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31.07.2003
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Nihilismus als Freund der Demokratie

Macht es Sinn zu Beginn seinen Namen zu nennen? Scheinbar schon. Nirgendwo anders als bei uns Menschen gibt es den Drang nach dem Selbstwertgefühl. Dass dieses Selbstwertgefühl eigentlich nichts anderes als bloßer Etikettenschwindel ist, dies durchschaut niemand. Wir sind Menschen und als solche frei und gleich, wie es uns die Menschenrechte diktieren. Doch wenn wir alle gleich sind, wieso heißen wir dann alle verschieden und berufen uns immer und immer wieder auf unseren Eigennamen? Der Name ist es, der uns das Gefühl gibt, etwas Besonderes zu sein. Es entwickelt sich ein Anspruch, der nicht nur falsch, sondern auch tragisch bis lächerlich ist. Wir versuchen ein Gefühl zu unterdrücken, welches tief in unserem Innersten rebelliert und uns Kopfzerbrechen bereitet. Als Individuum sind wir wertlos. Einzelne Menschen haben noch nie etwas bewegt, sie bewegen nichts und sie werden nie etwas bewegen, weil sie alleine viel zu schwach und kümmerlich sind. „Heut schreib ich Geschichte und morgen lieg ich im Grab und übermorgen weiss niemand mehr, dass es mich mal gab“ lauten Zeilen aus einem nihilistisch geprägten Musikstück der Sindelfinger Rockgruppe WIZO. Das Adjektiv „nihilistisch“ ist eindeutig falsch, zumal es sich von dem lateinischen Substantiv „nihil“ (= Nichts) ableitet. Doch die Erkenntnis überflüssig zu sein, ist nicht Nichts, sondern Alles. Nihilisten sind keine Verneiner der menschlichen Existenz, sie sind die Einzigen, die den wahren Wert der individuellen Existenz erkennen und sich demnach verhalten. Sich danach verhalten bedeutet, sich nicht egozentrisch, sondern sozizentrisch zu verhalten. Arroganz und Stolz sind Produkte der blinden Masse, die sich die Freiheit des Individuums auf die Fahnen geschrieben hat. Arroganz und Stolz sind die Feinde der Demokratie. Die Demokratie ist somit in sich widersprüchlich, zumal sie einen Irrglauben proklamiert, der in seinen extremsten Formen dazu führen kann, dass blinde Arroganz gepaart mit Ignoranz ein gesellschaftliches Miteinander unmöglich machen. Wenn alle Menschen „nihilistisch“ dächten, den Wert ihrer selbst verstünden und einsähen, dass sie von ihrem Gegenüber abhängig sind, dann wäre die Demokratie vollendeter.


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Okay, okay - bevor sich nun wieder die Stimmen mehren, dies hier wäre keine Kurzgeschichte... Natürlich habt ihr recht. Es ist keine Kurzgeschichte, viel eher ein Gedankenspiel, vielleicht als Aphorismus zu akzeptieren. Wie auch immer - Kriitk ist willkommen.
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@Frozenfire

sorry, aber sich hinzustellen und gleichwohl, obwohl man weiß, dass es keine Geschichte ist, Kritik zu verlangen find ich schon fast wieder dreist. :D

Es ist keine Geschichte!

Daher auch keine Kritik zu diesem Text!

Und obendrein sind es Statements und leider keine Gedanken, deren Weg, deren Entstehung, deren Herleitung ich irgendwie nachvollziehen kann. Aber vielleicht soll ich das ja auch nicht. Es klingt auf mich alles wie ein Manifest und ich habe die Wahl zu nicken oder es abzulehnen. Das ist mir zu platt, weil zu einbahnstraßig. Sorry...

Lieben Gruß
lakita

 

Ich hab die andern Texte von dir auch gelesen und muss leider zugeben, dass Lakita recht hat. Die Idee ist gut, mal ein anderes Thema, aber es sind doch eher Statements und nicht wirklich Gedanken, über die man selber nachdenken kann.
Vielleicht verstehe ich auch einfach zu wenig von diesem Thema?

LG, Buecherwurm

 

nee, keine Sorge. Ihr liegt alle schon extrem richtig. Das hier ist keine Geschichte, das hier ist keine Aufforderung zur Diskussion, es ist einfach nur ein Statement. Okay, es ist vielleicht dreist hierfür Kritik zu verlangen, aber immerhin habe ich mein Ziel erreicht - Provokation. Die Antworten sind genauso ausgefallen, wie ich es mir erhofft habe - somit ist der "Versuch" gelungen...

 

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