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Nightflight

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08.03.2013
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Nightflight

Er sitzt und schreibt, schreibt und schreibt. Er schreibt als wenn es um sein Leben ginge, was es nicht tut. Er schreibt um des Schreibens Willen. Um den Geist vollends zu entleeren, ohne Sinn, ohne Verstand. Er sitzt im Dunkeln, nur das Licht des iPad umgibt ihn. Ein altes Modell, ein noch viel älterer Nutzer. Belanglosigkeiten.
Er schreibt und setzt Buchstaben zu Worten zusammen zu Sätzen, sie reihen sich von Seite zu Seite. Vom Ursprung in die Unendlichkeit. Er schreibt. Schnell.
Die Dunkelheit die ihn umgibt, wie ein Schutzschild ihn umgibt, ihn zu schützen vor der Realität. Die Welt schläft, nur er ist wach. Das wünscht er sich zu glauben, Statistik, Mathe, nicht sein Fach.
Kreativ, kreativer, manisch bessen. Befangen im Tun, gefangen im Schreiben. Schwerkraft zieht die Finger auf das Pad, das Hirn versucht das Hier zu lenken, zu retten was zu retten ist. Er weis das er schreibt, was er schreibt weis er nicht. Er gibt es ein und gibt den Gedanken auf. Macht weiter. Safe As(s).
Er ist nicht allein, noch ist es still. Er schreibt im Bett. Nicht liegt, nicht sitzt, undefinierbar schwammig wie der Text. Egal. Die Stille wird gebrochen, vom nackten Mann. Er kennt ihn, kann noch schmunzeln und fragt sich, ob es geht. Schreibt weiter.
Seine Frau, leise atmend, warm sich in die Decke kuschelnd, ahnt nichts von seiner Manie. Sie träumt. Was, weis er nicht, aber sie scheint entspannt. Er gönnt es ihr. War ein langer Tag. Spürt ihren Atem auf seinem Arm. Warm und kühlend. Physik ist nicht sein Fach.
Zu viele Worte, keine einzige Zahl. Eine gute Tat! Peace, Zahlen!
Eine Katze kommt. Legt sich auf die Decke, seine Beine. Sie schläft ein. Leise schnarchend. Ja das geht, es stört ihn nicht. Er schnarcht lauter, wenn er nicht schreibt.
Er schreibt nicht oft. Wenn, bildet er Sätze die komplex sind, lang, ausdrucksstark! Und schwierig zu finden. Es dauert. Diesmal nicht. Er schreibt schnell, denkt nicht nach. Schreiben um des Schreibens Willen! Es befreit. Wo es ihn hinführt weis er nicht. Vielleicht wird es sein Leben verändern, oder er löscht morgen alles.... Egal, er fühlt sich gut. Beschwingt, leicht, kreativ. Doch es gibt Grenzen. Nur noch 5% Energie. Der Wahn ist begrenzt, ohne sein Zutun. ( Werte Zahlen: Die Energieanzeige sei euch geschuldtet! Ohne euch könnte er nicht schreiben, da alles aus Zahlen besteht! Er mag euch nicht, verzichten kann er nicht! Ihr seit super...)
Langsam verlässt ihn die Kraft, der Fluss reist ab. Er beginnt zu viel zu denken. Er hält inne. Wendet den Blick in die Dunkelheit. Wage erkennt der die Umrisse. Seine Frau, träumt den Schlaf der Gerechten, den das ist sie. Süß und gerecht. Die Katze schnarcht noch immer und das dunkle Fell ist als Streifen auf der Decke zu sehen, zu spüren. Warm, vibrierend. Schnurrt, schnarcht im Schlaf. Und zuckt. Jagt er eine Maus oder Royal Canin? Wer weis...
Er spürt den Blick. Ist leicht verunsichert. Wo kommt es her, wer kann es sein? Ist es real? Oder Paranoia? Ich denke also bin ich, ich denke es also ist es! Er schaut nach oben zur Decke und sieht mich, wie ich zu ihm runter blicke. Wir sehen uns. Augenkontakt. Keiner zuckt. Verstehen, Unglauben, Panik, Flucht. Es ist vorbei.
Er ist wieder allein mit Frau und Katze. Er ist beruhigt. Die Gedanken verblassen schon. Gleich ist alles wieder normal. Er wird müde. Speichert. Legt sich schlafen. Ich kann ihn noch sehen, wie er sich schlafen legt. Dann Dunkelheit. Er ist weg.
Ich scheine ihn zu kennen aber woher ist mir nicht ganz klar. Zu viele Fragen für zu wenige Antworten. Ich komme nicht dahinter doch fühle mich verbunden. Ich kenne, kannte ihn.
Dann fühle ich den Blick, halte inne. Es läuft mir kalt den Rücken herunter...
Ich gucke nach oben...

 

Hallo, dies ist meine erste Kurzgeschichte und ich würde mich über eure Meinung und Kritik freuen.

Grüße

 

Hallo und willkommen hier,

wenn man länger in einem Forum ist, in dem Leute Texte einstellen können, liest man früher oder später einen Text, bei dem man das Gefühl hat, da wollte jemand schreiben, hatte aber keine Idee, und dann hat er einfach angefangen zu schreiben.

Das ist gar nicht so schlimm. Da können tolle Texte bei rauskommen, bei dieser Technik "Freies Schreiben".

Wenn man aber Sätze findet wie "Er schrieb und schrieb und schrieb", dann ist da sein sicheres Anzeichen dafür, dass dem Autor einfach keine richtige Idee kam, wie sehr er auch auf die Tasten gehauen hat.

Es zeugt dann von einiger Chuzpe den fertigen Text trotzdem einzustellen. :)

Aber wenn man eine Weile in einem Forum ist, dann kennt man schon einige Varianten von "Autor versucht sich aus einer Schreibblockade rauszuschreiben" - und die sind meist alle nicht so prickelnd.

Erzähl uns doch was, wenn du uns was zu erzählen hast? Und bis dahin, arbeite daran, was du uns erzählen möchtest.

Hast ganz schön lange auf eine erste Antwort warten müssen ... schmerzt mich fast, das zu sagen, aber: Ich denke das liegt daran, dass viele hier einen ähnlichen Riecher für "ich schreibe und schreibe und schreibe"-Texte entwickelt haben wie ich.

Gruß
Quinn

 

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