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Nieder mit Hartz IV!

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14.03.2005
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Nieder mit Hartz IV!

Nieder Mit Hartz IV


Im Hauptquartier der Anti-Demo-Hool-Hooligans „Rosa Luxemburg“ war hektischer Betrieb. Es war Montag Vormittag, und in Magdeburg stand wieder eine Demonstration des Volkes gegen den Staat an.
„Wen haben wir denn heute?“ fragte der Chef der Gruppe. Seine engsten Vertrauten nannten ihn Luxemburger, weil er einmal sagte, wäre er einhundert Jahre früher geboren, hätte er sich wahrscheinlich in Rosa Luxemburg verknallt. Vielleicht nannten sie ihn auch so, um ihn überhaupt irgendwie zu nennen. Und „Luxemburger“ klang schon verdammt links.
„Ich glaube, heute sind die Demo-Hools "Ghoerink" dran. Steht so auf dem Plan. Die müssen neu sein. Jedenfalls hab ich noch nie von denen gehört. Aber ich nehme an, wir machen sie trotzdem platt.“
„Truppenstärke?“
„Keine Ahnung.“
„Rechts, links?“
„Weiß nich so genau. Keine Ahnung, wer dieser Ghoerink ist, nach dem die sich benannt haben.“
„Egal, auf die Fresse kriegen die trotzdem. AUFSITZEN!“ plärrte Luxemburger, woraufhin sich die Mannschaft der zwölf Anti-Demo-Hools-Hools in Gang setzte.

Während am späten Nachmittag die Hartz-IV-Demonstration in Magdeburg so vor sich hin plätscherte, sammelten sich die zwei Dutzend gewaltbereiten kommunistischen Demonstrationsschläger im Park am anderen Ufer der Elbe. Schon sehnsüchtig wurden sie vom Acht-Mann starken Gegner erwartet.
Der Anführer der Demo-Hools „Ghoerink“ war ein gewisser Typ, den sie alle Standartenführer Töfte nannten. Mit geballten Fäusten stand er etwas unsicher an forderster Front.
„Wann geht’s denn los.“
„Ja, Mann! Auf die Fresse jetzt endlich!“
Der rechte Mob wurde unruhig.
„Nieder mit Hartz IV!“ brüllte der linke Mob von der anderen Seite.
„Nieder mit Hartz IV!“ erwiderte Töfte.
„Ham’ die das nicht gerade gebrüllt?“ Obwohl der Einwand berechtigt war, wischte Töfte ihn mit einem „Schnauze!“ vom Tisch.
Töfte schien etwas nervös. Ihm waren wohl die Worte ausgegangen. Also versuchte er, sein plötzliche verbale Defizit mit starken Sprüchen zu übertünchen.
„Drogensüchtiges Pack! Nieder mit …Euch!” Töfte musste um jedes Wort kämpfen.
„Moment Mal! Göring war doch auch drogensüchtig, oder? Immerhin hat der ohne Ende Morphium gespritzt...Vielleicht sollten wir uns einen anderen Namen geben“
Töfte rang nach Luft.
„Okay, Okay. Wie wär’s mit Demo-Hools Goebbels?“, sagte Töfte etwas genervt.
„Behindert, Klumpfuss, kein gutes arisches Vorbild.“
„Hool-Standarte Adolf-Hitler?“
„Ausländer! Ausserdem ist sein arische Herkunft noch nicht völlig geklärt. “
Töfte schäumte.
„Kann mal einer dem Professor hier das Maul stopfen?“
Der Querulant wurde umgehend aus der Gruppe entfernt und etwas weiter weg an einem dünnen Bäumchen festgebunden.
Da sich die Gruppe nun verkleinert hatte, sah sich Töfte genötigt, die Moral der Einheit etwas auf Trab zu bringen. Er drehte sich um und fing an, seine Kampfstrategie zu erläutern.
„So, jetzt aber mal Ernst hier. Fäuste hoch, Gebrüll und rauf auffie Punks!“
Alle nickten mit dem Kopf.
„Schlachtruf!...SCHLACHTRUF!“
„Haben wir den einen?“
Jetzt platzte Töfte aber der Kragen.
„Los jetzt!“ Sprach’s und trieb seinen Haufen mit ein paar gezielten Tritten vorwärts. Vom jämmerlichen Gebrüll der rechten Pöbels angestachelt, setzte sich auch der linke Mob in Bewegung. Nach ungefähr zehn zurückgelegten Metern drehten sich die beiden Armeen von Todesangst gepackt auf den Hacken um und rannten in die jeweils andere Richtung. Lediglich Töfte und Luxemburger stürmten noch auf einander zu. Es folgte ein Scharmützel, wie es die legendären 1.FC-Magdeburg-Hooligans nicht hätten besser machen können.
Nach zwei Minuten intensiver Schlacht lagen Töfte und Luxemburger am Boden, blutüberströmt und mit gebrochenen Nasen. Zwei Parkbesucher leisteten Erste Hilfe und alarmierten den Notarzt.

Im Krankenhaus sah man sich wegen Bettenmangel gezwungen, die beiden Streithähne in ein Zimmer zu legen. Die Schwester wussten nicht um die Rivalität der beiden und handelten daher sehr arglos. Aber offensichtlich machten die beiden in den darauffolgenden Tagen keinen Ärger. Im Gegenteil. Sie sahen gemeinsam fern, teilten den Kuchen von Töftes Mutti und spielten den ganzen Tag Mau Mau.
Die Morgenvisite am Sonntag nach der Einlieferung verlief besser als die beiden gedacht hatten. Jedenfalls machte der Doktor eine gute Miene.
„Prima! Alles bestens. Ich glaube, wir können Sie beide heute Nachtmittag entlassen.“
Luxemburger und Töfte waren froh dies zu hören.
„Und was machen wir morgen?“
„Morgen is wieder Hartz IV-Demo.“
„Prima!“

 

Hallo Angrynowaka,

ja, was soll ich schreiben. Vom Schreibstil fand ich sie durchweg gut und flüssig lesbar, aber zu meinem (oder deinem) Verdruß gab es nicht eine Stelle bei der ich lachen oder lächeln musste. Beim Lesen kam mir, im Gegenteil, sogar der Gedanke, dass die Geschichte bei "Satire" besser aufgehoben sein könnte.

Ein paar Fehler habe ich auch gefunden:

„Wen haben wir den heute?“
...haben wir denn heute?"

„Ok., Ok. Wie wär’s...
Die Oks tät ich ausschreiben

...und alarmierten den Notarztwagen.
Wenn denn kann man einen Notarzt alamieren, aber keinen Notarztwagen

Alles in allem eine unterhaltsame Geschichte, aber für meinen Geschmack in Humor deplatziert.

 

So...Fälhor verbessert.

Ich glaube allerdings, dass die Satiriker selbst noch strenger damit sind, was satirisch ist und was nicht. Mich kümmert der Unterschied zwischen Humor und Satire nicht viel. Ich schreib halt drauf los...

Aber ich probier es mal im Satireforum. Mal sehen, was die sagen.

 
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Auf Anraten habe ich die Geschichte hier geposte(d)t. Offensichtlich mit wenig Erfolg. Also wäre es vielleicht günstig, es noch mal im Humor-Forum zu probieren. Oder vielleicht im Science-Fiction-F...Wie wär's mit "Sonstige"...mmhhh

 

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