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Nie Aufgeben!
„Lass mich endlich in Ruhe!“, schrie Thomas verzweifelt und fügte hinzu: „Ich habe dir doch gar nichts gemacht!“ „Leute schaut mal, der Thomas weint mal wieder. Voll die Memme“, sagte Frank zu seinen Kumpels. „Mal eine Frage Thomas. Kannst du überhaupt irgendetwas mit deinen Händchen machen? Da ist doch gar nichts drin! Hahaha...!“ brüllte Frank so laut heraus, dass es sogar der Lehrer der 7e hören konnte. Allerdings machte dieser sich keine Mühe, irgendwie dazwischen zu gehen. So ein Tag in der Schule war für Thomas alltäglich, denn er selbst wusste, dass er nur gemobbt wird, weil er keine Muskeln in den Armen hatte, trotzdem dachte er oft daran die Schule zu wechseln, oder gar die Schule zu beenden, denn er konnte es einfach nicht mehr ertragen. Seine Eltern waren allerdings gegen einen Wechsel der Schule, da sie der Meinung waren, dass er auf einem Gymnasium, das sich auf Naturwissenschaften spezialisiert hatte, am besten aufgehoben sei. Es vergingen Tage und Wochen, in denen Thomas genauso gemobbt wurde wie schon die ganze Zeit. Er versuchte seine Eltern verzweifelt umzustimmen, sodass er die Schule wechseln konnte. Nach einem Monat willigten die Eltern dann überraschend ein. Es kam der Tag, an dem die Eltern alle wichtigen Papiere für den Schulwechsel unterschreiben sollten. Er fuhr wie jeden Tag mit dem Fahrrad in die Schule. Er kam in den Gang, indem sich die geschlossene Tür des Klassenraums befand und stellte sich an das Fenster. Er war im obersten Stockwerk, also auf der 3. Etage. Von dort konnte er jeden beobachten. „Ah Jungs schaut mal wer da wieder einsam und allein am Fenster herumsteht. Das ist doch unser Freund Thomas. ...“, sie redeten leise weiter, Thomas konnte es allerdings nicht verstehen und fragt sich was sie mit ihm vor hatten. „Warum gehst du von der Schule? Hatte es dir mit uns etwa keinen Spaß gemacht?“, fragte Frank Thomas, mit einem grinsenden Gesicht. „Ich möchte Freunde haben, auf die ich mich verlassen kann, wenn ich sie brauche und diese können sich auch auf mich verlassen. Auf dieser Schule habe ich nur Feinde kennengelernt, die mich die ganze Zeit mobben und ich habe keine Chance etwas dagegen zu unternehmen. Denn wenn mich niemand leiden kann und selbst die Mädchen, die mich ebenfalls nicht direkt kennen, nicht, dann ist dies ein Anzeichen dafür, dass ich die Schule wechseln sollte. Ich weiß, dass du das nicht verstehst, aber irgendwann wirst auch du es begreifen, dass du keine Freunde hast, denn die verhalten sich nur so, weil sie durch dich an Sachen ran kommen, die sie sonst nie bekommen würden,“ meinte Thomas. Er wartete ab was kommt. Es herrschte eine kurze Zeit lang Stille. „Du bist ja nur neidisch und wenn du Freunde haben willst, dann musste dich halt anstrengen und nicht die ganze Zeit gleich alles ablehnen“, meinte Frank in einem rauen Ton. Er und seine Clique gingen in den großen Lichthof weit von Thomas entfernt. Plötzlich stellte sich ein Junge neben Thomas, der kräftiger war als Frank, aber in etwa genau so alt wie Thomas. Er sagte zu Thomas: „Hi, wie geht’s?“ „Mir geht es nicht so gut, da ich ja ständig gemobbt werde, aber sonst ganz gut. Dir?“ antwortete Thomas. „Mir geht es sehr gut. Ach du hast dich vielleicht gewundert, warum ich jetzt einfach so neben dir stehe. Ich stelle mich jetzt einfach mal vor. Ich bin Aaron und komme aus der Gegend von Lübeck, denke das müsstest du kennen. Ich bin 12 Jahre alt und habe die Schule gewechselt, weil mein Vater vor kurzem wieder eine Arbeitsstelle gefunden hat. Diese liegt halt jetzt hier in Urbach und deswegen sind wir auch hierher umgezogen. Und wie heißt du“, fragte Aaron Thomas. „Ich bin Thomas, bin 12 Jahre alt und wurde in Schorndorf, also gleich um die Ecke geboren. Natürlich kenne ich Lübeck, denn dort wurde mein Vater geboren und wir waren dort schon öfters“, sagte Thomas. „Wie ich sehe haben wir sehr viel gemeinsam. Ich glaube der Lehrer kommt. Sitzt neben dir jemand?“ „Nein, keiner, aber wenn du willst, kannst du dich gerne neben mich setzen“, meinte Thomas, worauf Aaron nickte. Sie gingen beide in den Unterricht. Sie redeten den ganzen Tag miteinander und tauschten ihre Erlebnisse aus. Es war für Thomas der schönste Tag seit langem, denn er hatte jemanden gefunden, der mit ihm redete und mit ihm lachte. Er fuhr mit Aaron nach Hause. Als Thomas zu Hause angekommen war, merkte er, dass seine Eltern nicht mehr zu Hause waren. Ihm fiel ein, dass diese die Papiere für den Schulwechsel unterschreiben wollten. „Oh Mist! Neuen Freund gefunden und jetzt soll ich die Schule wechseln? Nein auf keinen Fall. Ich muss meine Mutter unbedingt anrufen und ihr sagen, dass ich doch bleiben möchte“, dachte er sich und rannte so schnell er konnte zum Telefon und wählte die Nummer seiner Mutter. Auf einmal klingelte es in der Wohnung und ihm wurde klar, dass seine Mutter ihr Handy nicht dabei hatte. Er rannte zu seinem Fahrrad und raste mit dem Fahrrad in die Schule. Er konnte seine Eltern noch vor dem Sekretariat abfangen. Er berichtete seinen Eltern die Geschehnisse des Tages und bat sie, ob er auf der Schule bleiben könne. Seine Eltern waren begeistert von dem neuen Freund und nickten. Am nächsten Morgen trafen sich Aaron und Thomas und fuhren zusammen in die Schule. Dabei erzähle er Aaron von seinen Problem mit der Stärke. „Wie wäre es wenn wir heute schwimmen gehen, Thomas?“ „Ich kann aber nicht schwimmen und ich möchte mich nicht vor allen Leuten blamieren.“ „Du brauchst keine Angst zu haben, dass du dich blamierst. Jeder fängt mal klein an.“ „Ok, dann gehen wir heute in das Schwimmbad“, meinte Thomas. Sie waren wieder an der Schule angekommen und redeten den ganzen Tag weiter. Mittags trafen sie sich bei Thomas und fuhren gemeinsam in das Schwimmbad. Es war ein neues Schwimmbad, mit allem möglichen ausgestattet. Als beide ihre Badehosen an hatten, gingen sie in ein Becken, dass 1,20 m tief war. Aaron zeigt Thomas wie man Brust schwimmt. Nach 10 missglückten Versuchen, wollte Thomas aufgeben, doch Aaron ermunterte ihn, es weiterhin zu versuchen. Nach dem 20. Mal klappte es dann und Thomas war so begeistert, dass er nicht mehr aufhören wollte. Er schwamm mehrere Runden. Doch dann sah Thomas wie Frank mit seinen Freunden in das Schwimmbad kam. Frank fing an zu lachen, als er Thomas in dem Nichtschwimmer-Becken sah. Seine Freunde lachten mit. Kurz darauf ging die Clique weg. „Komm wir gehen in das tiefe Becken. Ich möchte denen zeigen, dass ich schwimmen kann!“ „Lass es, sonst blamierst du dich noch mehr! Aber ich habe eine Idee, wie du es schaffst von ihnen anerkannt zu werden“, meinte Aaron sicher und erklärte dem misstrauischen Thomas was zu tun ist. Am nächsten Morgen ging Thomas in der Pause mit Aaron zu Frank und sagte: „In 4 Wochen machen wir einen Wettkampf im Brustschwimmen. Wer verliert muss die Schule verlassen!“. Frank antwortete selbstsicher: „Du wirst nie siegen und dir wird es noch Leid tun!“. In den darauffolgenden 4 Wochen trainierten Aaron und Thomas täglich 2 Stunden zusammen, denn Thomas war entschlossen, den Wettkampf zu gewinnen. Der Tag war gekommen. Nach der Schule ging Thomas kurz nach Hause, um sich zu stärken und ging dann in das Schwimmbad. Die ganze Klasse war dort versammelt, selbst die Mädchen standen da und jubelten Frank zu. Es war so weit. Beide standen auf den Startblöcken und waren bereit zu gewinnen. Aaron pfiff mit der Pfeife und Thomas und Frank sprangen von ihren Startblöcken.