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Nichts

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26.10.2017
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Nichts

Es gab diesen Moment, in dem ich bemerkte, dass etwas nicht so war wie sonst. Ich wusste nicht genau was, aber ich spürte, dass es falsch war.
Alles fühlte sich wie reine Folter an, ganz egal was es war. Freude wurde immer und immer mehr eine vage Erinnerung und dann, eines Tages fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich fühlte nichts mehr. Keine Freude, keinen Schmerz, keine Liebe, einfach nichts. Ich war wie betäubt. Es war als wäre alles, was von mir übrig war nur diese seelenlose Hülle.
Wie sehr wünschte ich mir wieder etwas zu fühlen, etwas dass mich wach rütteln würde. Tag um Tag verging, ohne einen unterschied. Ich zwang mich morgens aufzustehen, mit Menschen zu sprechen von denen ich wusste, dass ich sie zu einem Zeitpunkt mochte, doch jetzt war es so, als ob ich sie nicht mehr ertragen konnte. Es war niemandes Schuld, dass ich jetzt so war, also riss ich mich zusammen und spielte einfach mit. Ich spielte, dass ich sie mochte, ich spielte dass ich froh bin und mit ihnen Zeit verbringen wollte, obwohl ich selbst nichts davon fühlte.
So verging die Zeit, bis zu einem dieser Tage an dem sie mich fragte ob wir ausgehen sollte und ich mir selbst einredete, ich müsse gehen, denn ich könne nicht immer nur zu Hause bleiben, irgendjemand würde merken, dass etwas nicht stimmt.

Wir waren in diesem großen Raum, in der Mitte eine Bar und wir standen da und redeten. Nichts, dass mich wirklich interessierte, aber ich spielte einfach mit, wie immer. Dann sagte sie du wärst hier und zum ersten Mal war ich irgendwie froh. Ich sah dich nicht und machte einfach weiter als wäre nichts gewesen.
Ich hatte schon ganz vergessen, dass du da warst, da standst du auf einmal vor uns und wir sprachen fast den ganzen Rest des Abends und ganz langsam, ohne dass ich es überhaupt bemerkte fühlte ich wieder etwas. Nicht viel, aber etwas. Es war als ob ich dich schon ewig kennen würde und ich wollte nicht, dass es endet, aber wie alles andere, hatte auch dies ein Ende.
Am nächsten Tag spürte ich, dass etwas anders war, ich spürte etwas. Einfach etwas und es war komisch. Ich glaube es fühlte sich genauso an, als würde man einen Monat einfach nur im Bett liegt und dann joggen geht. Es ist anstrengend und ein wenig überwältigend. Nachdem ich Tag für Tag darum gebeten habe etwas zu fühlen, wurde mir klar, dass dieses Nichts zwar bedrückender war, aber noch lange nicht so überwältigend wie das hier.
Wenn ich jetzt daran zurück denke, würde ich es nicht anders wollen, denn es fühlte sich an als könnte ich wieder atmen, als könnte ich wieder fröhlich sein, als wäre alles ein wenig einfacher.

 
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Liebe Annabella,
zuerst einmal begrüße ich dich bei den Wortkriegern.

Das ist eine kleine Geschichte, in der es sehr stark um das Fühlen geht. Die Worte ‚nichts fühlen’ und ‚etwas fühlen’ dominieren deinen Text, auf sie kommt es dir an. Da fühlt plötzlich jemand (ich vermute ein Mädchen) nichts mehr, warum sagst du nicht. Sie wird einsam, kann sich aber aus ihrer Einsamkeit befreien und lernt ihn (?) kennen. Nun fühlt auch sie wieder etwas. Das ist die knappe Zusammenfassung dessen, was dein Text beinahe ebenso knapp vermittelt.

Denn das, was du uns hier vorstellst, ist leider nur das Gerüst einer Geschichte. Jetzt müsstest du hingehen und die einzelnen Situationen ausmalen, deinen Lesern zeigen, wie das konkret war, wie die Tage vergingen, als sie plötzlich nichts mehr fühlte, wie die Begegnung der beiden in der Bar ablief, wie das Leben danach für sie oder für die beiden aussah, wie alles wieder einen Sinn bekam. Das, was du hier erzählst, ist zu allgemein und so noch zu wenig für eine wirkliche Geschichte. Denn ich als Leser möchte schon ganz gerne alles in seinen Einzelheiten miterleben.

Vielleicht setzt du dich noch einmal ran, lässt deiner Fantasie freien Lauf und entwickelst einzelne Szenen, die anschaulich verdeutlichen, was du deinen Lesern nahe bringen möchtest. Ich glaube nämlich, dass du das druchaus hinbekommen könntest, denn sprachlich ist das gar nicht so schlecht, was du uns hier vorgestellt hast.

Es gibt einige Flüchtigkeits- und Zeitfehler in deinem Text und ganz besonders müsstest du dich um die Zeichensetzung kümmern. Ich habe deinen Text, da er ja nicht sehr lang ist, ein bisschen durchkorrigiert.

Liebe Grüße
barnhelm

Es gab diesen Moment, in dem ich bemerkte, dass etwas nicht so war wie sonst. Ich wusste nicht genau was, aber ich spürte, dass es falsch war.
Alles fühlte sich wie reine Folter an, ganz egalK was es war. Freude wurde immer und immer mehr eine vage Erinnerung und dann, eines Tages fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich fühlte nichts mehr. Keine Freude, keinen Schmerz, keine Liebe, einfach nichts. Ich war wie betäubt. Es warK als wäre alles, was von mir übrig warK nur diese seelenlose Hülle.
Wie sehr wünschte ich mirK wieder etwas zu fühlen, etwasK dass mich wach rütteln (wachrütteln) würde. Tag um Tag verging, ohne einen unterschied (Unterschied). Ich zwang michK morgens aufzustehen, mit Menschen zu sprechenK von denen ich wusste, dass ich sie zu einem Zeitpunkt mochte (gemacht hatte?), doch jetzt war es so, als ob ich sie nicht mehr ertragen konnte. Es war niemandes Schuld, dass ich jetzt so war, also riss ich mich zusammen und spielte einfach mit. Ich spielte, dass ich sie mochte, ich spielteK dass ich froh bin (war) und mit ihnen Zeit verbringen wollte, obwohl ich selbst nichts davon fühlte.
So verging die Zeit(,) bis zu einem dieser TageK an dem sie mich fragteK ob wir ausgehen sollte(n) und ich mir selbst einredete, ich müsse gehen, denn ich könne nicht immer nur zu Hause bleiben, irgendjemand würde merken, dass etwas nicht stimmt.

Wir waren in diesem großen Raum, in der Mitte eine BarK und wir standen da und redeten. Nichts, dass mich wirklich interessierte, aber ich spielte einfach mit, wie immer. Dann sagte sieK du wärst hierK und zum ersten Mal war ich irgendwie froh. Ich sah dich nicht und machte einfach weiterK als wäre nichts gewesen.
Ich hatte schon ganz vergessen, dass du da warst, da stand(e)st du auf einmal vor uns und wir sprachen fast den ganzen Rest des Abends und ganz langsam, ohne dass ich es überhaupt bemerkteK fühlte ich wieder etwas. Nicht viel, aber etwas. Es warK als ob ich dich schon ewig kennen würde und ich wollte nicht, dass es endet, aber wie alles andere, hatte auch dies ein Ende.
Am nächsten Tag spürte ich, dass etwas anders war, ich spürte etwas. Einfach etwas und es war komisch. Ich glaubeK es fühlte sich genauso an, als würde man einen Monat einfach nur im Bett liegt(liegen) und dann joggen geht(gehen). Es ist(war) anstrengend und ein wenig überwältigend. Nachdem ich Tag für Tag darum gebeten habe(hatte)K etwas zu fühlen, wurde mir klar, dass dieses Nichts zwar bedrückender war, aber noch lange nicht so überwältigend wie das hier.
Wenn ich jetzt daran zurück denke (zurückdenke), würde ich es nicht anders wollen, denn es fühlte sich anK als könnte ich wieder atmen, als könnte ich wieder fröhlich sein, als wäre alles ein wenig einfacher.

 

Hallo Annabella.

Dann sagte sie, du wärst hier und zum ersten Mal war ich irgendwie froh.

Das musste ich dreimal lesen, um es zu verstehen. Vielleicht lag es auch an dem fehlenden Komma.

Dann sagte sie du wärst hier (...) Ich sah dich nicht und machte einfach weiter als wäre nichts gewesen. Ich hatte schon ganz vergessen, dass du da warst, da standst du auf einmal vor uns

Das liest sich wie ein Bericht. Welchen erzählerischen Mehrwert bieten all diese Informationen? Eine der wenigen Stellen deiner Geschichte, wo ich sagen würde: Das geht definitiv kürzer.

Nicht wirklich schön, nur ein Beispiel:

"... aber ich spielte einfach mit, wie immer. Doch dann sah ich plötzlich dich (!) und zum ersten Mal war ich irgendwie froh. Wir sprachen fast den ganzen Rest des Abends ..."

--

Ich fühle mich nach der Lektüre etwas ermüdet. Wie mein Vorredner schon sagte, fehlen die Details. Die Geschichte ist mehr ein Skelett. Aber immerhin gibt es eine klare Entwicklung. Das ist doch auf jeden Fall etwas :D

Kennst du die Schneeflockenmethode? Vielleicht wäre das eine Möglichkeit, deiner Geschichte ein wenig mehr Pepp zu verleihen.

 

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