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nichts
Im Nichts sind die Dinge, die wir außen vor lassen, anders als wie man denken mag. So viele Gefühle sind damit verbunden und doch so wenig Ehrlichkeiten, dass man sie nahezu zu Unterscheiden vergisst. Es mögen Tage vergehen, ohne auch nur Notiz von dem zu nehmen, was einem manchmal unwichtig erscheint. Sind diese Tage einstmals vergangen, so kehren Erinnerung und Sehnsucht zurück nach eben diesen Momenten, die man nicht zurückholen kann. Alles, was wir glauben entdeckt zu haben, all die Gefühle, die Gedanken, die Emotionen, wohin sind ihre Wege wohl verlaufen, wenn man sich an diese in der allgegenwärtigen Realität heutzutage nicht mehr zurückerinnert? Es darf nicht in Vergessenheit geraten, dass Geschenk, dass wir Leben nennen. Stetig verlieren wir uns in einer Art Wohlgefallen, dessen Laster wir nicht mehr loskriegen, während die Zeit an uns vorbei rennt. Ehe wir uns umsehen, so findet alles seinen Ursprung in einem Ende, wo alles einmal angefangen hat.
Heute ist Sonntag, fällt mir auf, als ich einen Blick auf meinen Kalender warf. Da sitze ich nun. Wieder ein gewöhnlicher Tag, denken die einen, ein Ruhetag, finden die anderen. Allein sitze ich in meinem Zimmer auf der Bettkante und starre mit leeren Blicken aus dem Fenster. Da ist nichts. Aber nicht doch, es ist weder ein Ruhe- noch ein gewöhnlicher Tag. In meiner kurzen Zeit, in der ich lebe, ist mir schon soviel abhanden gekommen, dass ich es nicht mehr zählen kann. Ich möchte nicht noch mehr an besonderen Momenten verlieren, an die ich mich gerne zurückerinnere. Mir ist klar, dass ich sie nicht mehr in meinen Gedanken und meinen Gefühlen erkennen und erleben kann. Nicht länger sind die dunklen Schatten hinter großen rätselhaften Gebäuden verborgen. Auch nicht unter den vielen in den Himmel gewachsenen Bäumen und auch nicht in den großen Gedanken dieser Menschen, die auf ein und derselben Welt leben, die gleiche Luft atmen, die gleichen Gefühle haben und alle zugleich viel zu schnell an den besonderen Momenten der Zeit vorübergehen.
Als ich letztens durch die Stadt lief, allein und nachdenklich über die Zeit, von der uns allen nicht viel bleibt, da habe ich sie gesehen. Sie, die nicht stehen bleiben. Sie finden keine Pause, um abzuschalten, um wirklich abzuschalten. Wenn meine Blicke über die Straßen wandern, durch die Gassen an den Leuten vorüber, so kommt es mir vor, als gleiche der eine Ort dem anderen. Überall ein Gewühl von Menschen. Es ist die Arbeit, sind die merkwürdigen Tage, die seltsamen Stunden des Lebens und ein Meer an unterschiedlichen Gefühlen, die uns durcheinanderbringen.
Nichts ist so, wie es einmal zu sein schien. Ich frage mich, ob wir denn nicht wirklich alles verloren haben, woran wir alle einmal glaubten? Nicht ganz, oder, noch nicht, möchte ich vorsichtig sagen, bevor jetzt die Meinungen einiger emporsteigen und sich zur Wehr denen gegenüber setzen, die versuchen, die Dinge aus einem realistischen Auge zu betrachten. Jeden Tag halten wir uns an Dingen fest, in festem Glauben, wir würden diese, die wir als besonders kennzeichnen oder bezeichnen, verlieren. Wo wir doch so empfinden, als müssten wir uns daran festklammern, aus Angst, es wäre nicht das was wir erwarten. Jeder Tag ist ein neuer Impuls für uns alle, und jeder Tag birgt eine weitere Entscheidung in sich. Wenn ich das von diesem Standpunkt betrachte, so stellen wir unsere Weichen für die Zukunft, wir geben Sicherheiten in Auftrag, damit wir nur keine Hilflosigkeit spüren müssen, wenn es einmal hart auf hart kommt.
Wo stehen wir heute? Vor einer Entscheidung. Unter anderem vor der Entscheidung weiterzulesen oder einfach alles nur noch wegzulegen, um von dem Gedanken loszukommen, hier in eine seltsame Art von Gewohnheit gezwängt zu werden. Niemand zwingt, niemand ratschlagt und erst recht niemand gibt ihnen die Aufgabe, dass zu tun, was sie tun sollten.
Es sind die Dinge im Leben, die wichtig für sie sind. Es sind die Dinge im Leben, ohne die sie einfach nicht mehr leben können.
Auch wenn ich hier auf meinem Bett sitze, aus dem Fenster starre und mich frage, was das Leben eigentlich ist, ist es dann wirklich schon Philosophie? Ich versuche doch nur, mir Gedanken über eine Möglichkeit zu machen, wieso ich hier bin. Oder was ich tun muss. Und warum wir es tun müssen. Manchmal sind das Fragen, auf die wir manchmal keine Antworten bekommen. Wirklich keine? Nein, sagen die einen, dass ist mir alles bereits Bewusst. Ja, sagen die anderen, die glauben, alles gelesen, alles gehört und alles gesehen zu haben. Manchmal bete ich, dass alles nur so einfach wäre. Aber in unserem Leben kommt man irgendwann, wenn die Zeit reif dafür ist, an eine Weggabelung und man stellt sich die Frage, welcher wohl der richtige Weg sein wird. Was aber passiert, wenn ich an dieser Gabelung ankomme und nicht mehr weiß, wie es weiter geht? Wo erkenne ich den Unterschied? An dieser einen Gabelung bin ich jung und ich lasse, furchterregend das auch klingen mag, mein Leben Revue passieren. Selbst wenn ich noch jung bin und hier auf dem Bett sitze, über das Leben sinniere, so erschreckend ist die Erkenntnis, wie schnelllebig das Leben doch ist. Und trotzdem führt es zu der Einsicht, dass alles, was man bisher getan hat, auf ein und denselben Effekt aufbaut. Die Gegenwart ist der Grundstein für das, was einmal in der Zukunft sein wird.
Jeden Tag frage ich mich, in welche Richtung mein Weg verlaufen wird. Jeden Tag komme ich auf nur ein und dieselbe Antwort. Nicht die Richtung des Weges mag entscheidend sein, sondern mehr oder minder, dass „Warum?“. Warum will oder muss man diesen Weg gehen? Es sind so viele Gründe. Es sind zu viele Gedanken, die da eine Rolle spielen.
Wohin mögen meine Gedanken gegangen sein, wenn nicht dorthin, wo ich es geahnt hätte? Meine Vorstellungen sind so weitreichend wie das Universum, aber das Verständnis hierfür ist gleichermaßen so weit weg, wie die Sterne leuchten können. Alle Tage sind wie ein neuer Anfang, ein neues Leben, in das man geweckt wird. So wie der frische Duft des Morgens, der vor der Tür wartet, so sind unsere Gedanken so frisch und unberührt, wie die dunkle Seite des Mondes. Wollen wir gemeinsam in die Zukunft sehen, dann ist es so, als müsste man die dunkle Seite des Mondes in Erfahrung bringen. Zu viele Geheimnisse liegen hinter einem Wall von Informationen verborgen, so viele Unklarheiten, die wir nicht durchschauen, wo sie doch vor unseren Augen geschehen.
Die Frage, die uns in unserem Leben irgendwann begegnet, welche Entscheidung wir zu treffen haben, ist nicht leicht zu verstehen, geschweige denn zu beantworten. Ist es doch die Wahrheit, die uns gegenübersteht, die uns mit dem Gesicht des Teufels konfrontiert. Und wenn wir achtsam sind, dann schleichen wir aneinander vorbei, ohne Aufmerksamkeit und ohne Furcht. Und wenn sie die Wahrheit in seinen Augen spiegelt, während sein Gesicht an uns vorüberschleicht, so will sie schmerzen. Aber es ist nicht die Wahrheit, die schmerzt, es ist ihre plötzliche Erkenntnis.
Immer wieder begleiten mich diese Träume. Zitternd wache ich dann in der Nacht auf, Schweißgebadet und nichts ist da. Als fürchte ich mir vor nichts.
Ich habe mittlerweile so viele Dinge gesehen. Soviel Leid, so viel Qual und Einsamkeit, Auseinandersetzungen und Streit. All die Dinge sind machtlos, sprachlos, ohne jeglichen Wert, wenn doch die Sprache, auch wenn es nur ein Wort sei, ein Leben lang eine Kluft zwischen Mensch und Kind, zwischen Freund und Feind, reißen kann. Zuerst ist es das Missverständnis, dann ein Streit, dann ein Wort, dass Freunde zu Unbekannten Wesen macht, die aneinander vorübergehen, wie die Zeit, die keine Schmerzen, kein Leid und kein Verzeihen kennt. Wenn wir Dinge in den Händen halten, über die wir die alleinige Macht besitzen, dann sollte man sie nicht für unrechte, schlechte Dinge nutzen. Achtsam damit umgehen, denn es kann großen Schaden anrichten. Irgendwann ist dies dann nichts mehr wert und man hat ein Leben verschenkt und eine Liebe verloren. Ob es nun Freund, ob Feind ist, ob Unbekannt oder Bekannt, ob nett oder furchtlos, so sollte man das nichts dazwischen betrachten, dass man manchmal nicht erkennen mag. Die zügellosen Worte, die zwischen dieser Kluft umherkreisen, wie Geier, die über ihrem Opfer verstohlen umherfliegen, so sind diese Wörter wie tödliche Maschinen, die alles vernichten können.
Heute ist schon Freitag. Seht her, wie schnelllebig die Zeit doch ist. Begonnen habt Ihr an einem Sonntag, und seit angekommen an einem Freitag. Daher sollte man sich gut überlegen, für was meine seine Zeit opfert. Lerne verzeihen, und es wird dir verziehen. Lerne leben, und dir wird ein Leben geschenkt. Die Zeit ist zu kostbar, um sie einfach vergehen zu lassen. Schließt die Augen, aber nicht jetzt, sonst könnt ihr nicht weiterlesen, denkt über das Schicksal in eurem Leben nach, denk an die Vergangenheit. Es ist auch wichtig, auch mal einen Gedanken an eure Zukunft zu spenden. Nun nehmt euch zu Herzen, denjenigen zu entschuldigen, die euch verärgert haben, die euch Leid angetan haben. Kleinigkeiten können das Leben verändern. Sie können das Leben trauriger gestalten. Lernt zu verzeihen, denn die Zeit ist schnell, denn sie vergeht. Denkt nicht nach, urteilt nicht darüber, sondern tut es einfach. Irgendwann könnte es zu spät sein und es ist nicht mehr möglich, demjenigen zu verzeihen. Entweder ist die Zeit vergangen, oder die Zeit mit ihm.
Wo der Horizont ist, wo das Licht der Sterne scheint, wo die Sonne strahlt, da ist auch Hoffnung. Niemals sollte man aufgeben. Das Leben ist zu kostbar, für dich selbst, und für die anderen, die dich kennen und lieben. Meistens sind es die Menschen, die dir weh tun, die dir böse Worte sagen, von denen du glaubst, dass du genug von ihnen hast, dass du weglaufen möchtest, dass sie dich am meisten lieben, am größten schätzen und dich schützen möchten. Frage nicht soviel, denke nicht darüber nach. Über Wahrheiten lässt sich nicht rätseln, über gesagtes nicht diskutieren, über feststehendes nicht urteilen. Und jedes Mal, wenn du glaubst, dass du es nicht schaffst, wenn die Tränen die Übermacht ergreifen, wenn du Trauer hast und wenn alles auf der Welt gegen dich zu sein scheint, dann schließe deine Augen und denk an all die Menschen, von denen du weißt, dass sie dich schätzen und lieben, so wie du bist.
Die Wege mögen manchmal unergründlich sein, zu dunkel, um sie zu erfahren, zu entlegen, um in ihre Nähe zu kommen. Versuche einfach daran zu glauben und stelle die anderen Dinge, die dich berühren, die belasten, die dir die endlosen Gedanken in den Tag treiben, nicht in Frage. Auch du wirst deinen Weg finden. Du bist nicht allein. Du darfst dich nicht verlassen fühlen, niemals allein, oder ohne Hilfe.
Die Dinge sind einfach zu kostbar, um sie links liegen zu lassen. Wenn sich dir die Chance bietet, dann greife einfach danach. Später einmal, wenn du es nämlich nicht getan hast, in weiter Ferne, in der Zukunft, erst dann blickst du zurück auf geschehenes und dieses eine Mal, wo du nicht danach gegriffen hast. Erst dann wünschst du dir, dass du deine Chance wahrgenommen hättest. Aber dann ist es zu spät. Also, greife nach deinem Glück, egal wo es liegt. Du hast es verdient, du allein!
„Irgendwo zwischen hier und dort liegt in greifbarer Nähe das
Geheimnis zu einem neuen Anfang. Vielleicht liegt dies ja hinter
dem Horizont, fern ab dieses Moments.“
- Ohne zu handeln, ohne zu glauben, ohne zu tun. Einfach nur Vertrauen! –