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Nichts geht mehr

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26.12.2002
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Nichts geht mehr

Den Flug auf die Bahamas hatte ich in einem Preisausschreiben gewonnen, eines der Kreutzworträtsel in einer billigen Zeitschrift die ich sonst nie anschauen würde, aber die Langeweile hatte mich dazu getrieben es auszufüllen und die richtige Lösung auf eine Postkarte zu schreiben. Und da ich sowieso gerade zur Post gehen mußte nahm ich sie gleich mit. Vier Wochen später kam die Benachrichtigung, ich hatte gewonnen.
Nun saß ich im Flugzeug, mittlerweile schon seit zwei Stunden und das monotone Geräusch der Motoren begann mich schläfrig zu machen. Die Stewardess kam mit ihrem Wagen und stellte die übliche Frage:"Was möchten sie trinken?" Ich wählte wie immer einen Tomatensaft. "Mit Salz und Pfeffer?" "Ja bitte."
Während ich die Gewürze in meinem Saft verrührte, fiel mir der Mann auf, der auf dem mir gegenüberliegenden Sitz unruhig im Schlaf hin und her rutschte. Die Sitze rechts und links neben mir waren leer geblieben, bei ihm war es genauso. Ich nippte an meinem Getränk und beobachtete ihn weiter. Er schien schweißgebadet zu sein, von seinem Schnurrbart tropfte es in regelmäßigen Abständen auf seine Krawatte, an der er nun mit der einen Hand zu reißen begann, mit der anderen fuhr er sich durch die sorgfältig gekämmten Haare. Dann öffnete er die Augen und sah mich an. "Was starren sie mich so an?" fragte er."Haben sie noch nie jemanden gesehen der schläft?"
"Sie haben wohl schlecht geträumt." antwortete ich. "Und sich auf ihrem Sitz hin und her gewälzt. Ich war nur um sie besorgt." "Kümmern sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten." erwiederte er in fast schon gehässigem Tonfall. Ich drehte mich nach rechts und betrachtete eine Zeitlang die Wolken unter uns, dann widmete ich mich der Zeitung die ich mitgebracht hatte. Zwar hatte ich mir vorgenommen den Mann nicht mehr anzuschauen, aber die Neugier siegte doch, denn jetzt begann er auf dem kleinen Tisch vor ihm den er ausgeklappt hatte etwas aufzubauen, wie ich aus dem Augenwinkel erkennen konnte. Vorsichtig spähte ich nach links. Es war ein kleines Roulettspiel. Sehr edel verarbeitet, mit silbernen und goldenen Chips, die Einsatzfelder waren auf einen kleinen Teppich gedruckt. Ich nahm den letzten Schluck von meinem Saft und begann den zweiten Artikel in meiner Zeitung zu lesen. Jetzt hielt der Mann etwas hoch um es genau zu betrachten, abermals drehte ich den Kopf leicht, gerade genug um zu sehen wie er die kleine Kugel anstarrte, die er zwischen Daumen und Zeigefinger der linken Hand hielt. Die Stewardess kam erneut vorbei um einem der Passagiere hinter mir eine Decke zu bringen. Ich konnte das Gespräch der beiden durch die Flugzeugmotoren nur undeutlich verstehen, die letzten Worte der Flugbegleiterin aber um so deutlicher: "...sich Ausruhen. Was ist das!" Denn es war plötzlich still geworden. Keine Motoren mehr. Nur Stille. Innerhalb von Sekunden begann Panik in mir aufzusteigen. Ich schluckte mehrmals, denn manchmal sorgt der Druckunterschied im Flugzeug dafür, dass man die Geräusche schwächer wahrnimmt, aber nichts geschah. Dann drehte ich mich nach links. Der Mann hielt die Roulettkugel noch immer in der Hand. "Machen sie ihren Einsatz." sagte er. Einige Fluggäste begannen zu schreien, die Maschine neigte sich mit der Spitze nach unten und verlor merklich an Höhe. "Machen sie ihren Einsatz." sagte der Mann nochmal und reichte mir einen Stapel Spielchips. Die eine Hälfte silbern, die andere golden. Das Flugzeug raste immer schneller auf den Boden zu. Menschen schrien immer lauter und Zeitungen und Plastikgeschirr flog durch die Luft. "Schnell!" Mit zitternden Händen hielt er nun die sich bereits drehende Scheibe fest und ich stand auf und kletterte auf ihn zu, legte meine ganzen Chips auf das rote Feld und starrte auf die Kugel die wild hin und her hüpfte von Zahl zu Zahl. "Nichts geht mehr!" rief er.
"17, schwarz."
Dann wurde alles dunkel.

 

Hallo Namib,

die Situation im Flugzeug hast Du gut beschrieben, ich war fast ein wenig enttäuscht, daß dann alles nur ein Traum gewesen sein soll (ein Traum wird leider zu oft verwendet, um dann gewissermaßen zur Realitätsebene der Geschichte zurückzukehren).
Zwei Fehler : sich ausruhen; ihren Einsatz, bitte. (Weiß nicht, ob ich `was übersehen habe).

Alles Gute,

tschüß... Woltochinon

 

Hallo Namib!

Die Geschichte ist nicht schlecht, aber ich habe schon besseres gelesen. Zum einen sind Flugzeug- und Traumgeschichten natürlich nicht neu, wodurch es wohl schwierig wird, etwas Mitreißendes in diese Richtung zu schreiben; zum anderen war mir die Geschichte einfach zu kurz, um sie wirklich fesselnd zu finden. Ich denke, man könnte noch einiges mehr aus dem Text machen. Gut gefiel mir aber die Idee mit dem Roulettspiel, das die Geschichte attraktiver werden ließ.

Einige Fehler sind noch drin, oft fehlen Kommas, würde dir also empfehlen, den Text noch einmal Korrekturzulesen.

Viele Grüße,
Michael :)

 

Hallo!

Ja, mit den Kommas habe ich es nicht so. Ich sollte mir vielleicht noch mal die Kommaregeln in einem Deutschbuch durchlesen.
Was den Schluss angeht, den lässt man wohl am Besten einfach weg, habe das auch schon geändert.
dadurch wird klar, dass das Flugzeug deswegen abstürzt, weil er auf das falsche Feld gesetzt hat.
Hätte er anders gesetzt, hätte er vielleicht überlebt?
Auf jeden Fall danke für die Kritik,

MfG

Namib

 

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