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Nicht mehr als Verbrecher?
Zwischen Verwesung und Stumpfsinn, findet sich ein schönes Plätzchen für mich.
Dort verweile ich und ordne meine Gedanken.
Warum eigentlich?
Chaos kommt und geht, immer wieder, wie es der Kreislauf will.
Ausbrecher werden müde belächelt, von Zombies, die sich ein Grinsen besser verkneifen sollten.
Es ist weniger die Situation, oder gar der Ort. An beides habe ich mich gewöhnt.
Vielmehr der Gestank macht mir zu schaffen. Gegen bestimmte Gerüche kann man einfach nicht immun werden.
Aber verschnupft sein, das geht. Wie bei den meisten.
Nicht aber bei mir.
Ich rieche die Verlogenheit und sie macht mich wahnsinnig.
Habt ihr nichts besseres zu tun, als mich zu beobachten, euren schäbigen Spott zu verbreiten?
Nicht ich bin anders, sondern ihr seid unnormal.
Das Grundgerüst dieser Welt, zerstört liegt es am Boden und ob das nicht genug wäre, trampelt ihr auch noch darauf herum.
Aber so seid ihr. Ich leider auch, aber nicht so sehr.
Gottseidank nicht.
Industrieller Fanatismus mischt sich in euer Essen und gibt sein Erbgut weiter an den Nachwuchs, gezeugt von Frauen, die sich nichts schlimmes dabei dachten.
Ich könnte überall sein auf der Welt. Der Unterschied wäre zu ignorieren.
Denn ihr habt euch global angepasst und das Armageddon verschlafen.
Im grunde schlaft ihr aber immer, Wachsein erfordert Willen und Motivation.
Verlernte Tugenden, einer vom geistigen Inzest geprägten Mehrheit, die sich stattdessen lieber an Träumen vom Luxus labt.
So genieße ich also zumindest den räumlichen Abstand zum Rest und hoffe auf Gleichsinn.
Doch erst, wenn ich mir über eines im klaren geworden bin.
Ich frage mich nämlich, ob das Unrecht nicht doch auf meiner Seite steht.
Bin es in Wahrheit ich, der sich irrt und euch fehlinterpretiert?
Ist dieser Planet noch immer das Paradies von Adam und Eva und tragen die beiden heute teure, maßgeschneiderte Anzüge, während es ihnen verboten ist, sich den plastikglänzenden Apfel der Armut vom Baum einer dritten Welt zu reißen?
Wir sind schon so oft in Sünde gestürzt, ohne dabei bestraft zu werden.
Wenn es einen Gott gibt, dann ist dieser entweder gefallen, oder er hat sich selber nicht an seine Gebote halten können.
Möglicherweise liegt das göttliche aber auch in uns selbst. Dann wären wir unser eigenes, fehlgeschlagenes Experiment.
Oder ist das alles bloß ein gigantischer, universaler Witz, über den die Sterne lachen?
Unendlich viele Fragen, ewig wie der Weltraum; und ihre Antworten liegen jenseits der Grenzen des Verstandes. Aufbewahrt in Gefriertruhen, die nicht dazu gedacht sind, jemals geöffnet zu werden.
Ungeklärtes Gedankengut, ohne Mindesthaltbarkeitsdatum.
Wenn darauf unsere Existenz begründet ist......sind wir dann überhaupt im Stande, korrekt zu handeln?
Wie könnten wir das, wenn wir doch nichteinmal wissen was richtig, und was falsch ist.
Roboter im Dienste eines Beweggrundes, auf den nicht näher eingegangen wird und der uns zudem nicht zu interessieren hat?
Dann wäre der Sinn - nachdem selbst heute noch einige suchen - , der eines laufenden Uhrwerks. Tausende Zahnräder, die eine immer gleiche Arbeit, mit für sie unbekanntem Zweck, verrichten.
Oder aber sind wir bloß versklavte Geister, weggesperrt in einer biologischen Hülle? Vielleicht ist dieser Planet ja nicht mehr als ein Gefängnis, geschaffen von hohen Richtern des Kosmos.
Ist die Bibel bloß ein Regelwerk für Häftlinge und stellt Suizid ein Verbrechen dar, weil wir dadurch versuchen, unserer gerechten Strafe vorzeitig zu entfliehen?
Dann wären tödliche Unfälle keine Schläge des Schicksals, sondern genehmigte Anträge auf Freispruch, bedingt durch gute Führung.
Vielleicht trifft es ja deshalb auch immer bloß die Guten?
Dies würde bedeuten, dass ich mich in der Hölle befinde.
Ich muss darüber nachdenken.