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Nicht hier. Nicht jetzt.

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04.06.2011
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Nicht hier. Nicht jetzt.

Nicht hier. Nicht jetzt.

Tristan war am Boden zerstört. Ja, sein Zustand kam einem Schiff gleich, das in größter Seenot unterzugehen drohte. Irgendwas zerfetzte ihn innerlich, stach in sein Herz und stieß gegen seine Rippen. So schön er auch war, der eine Moment... Der eine Moment, der sein Leben verändert hatte... So hart war nun dieser hier. Er fühlte sich, als wäre er unsanft von der Wolke gestürzt, auf der er sich nun seit einigen Monaten befunden hatte. Da lag er nun am Boden, der gestürzte Engel. Tränenüberströmtes Gesicht, zitternde Lippen, so krümmte er sich auf dem kalten, dunklen Boden.

Zunächst driftete er total ab, wollte weg von dem Stress der letzten Tage. Seine Phantasie brachte ihn vor ihr Haus. Es war dunkel, das Haus lag seelenruhig da, im Schein der Straßenlaterne. Er konnte sie sehen, sie war plötzlich so nah. Sie lag auf ihrem Bett, Tristans Blicke galten für einen kurzen Augenblick nur noch ihrem blondem Haar, ihren tiefblauen Augen und ihrer kleinen Nase. Ihm wurde schnell klar, dass dieses Mädchen, das er dort vor sich hatte, mehr war, als seine große Liebe. Sie ist in den letzten Monaten zu seinem Leben geworden, voll und ganz hat er sich für sie aufgeopfert, immer alles für sie getan, alles was in seiner Macht stand. Doch nun war es anders. Sie entfernte sich von ihm, ohne dass er wusste warum. Sie blieb stumm, wie ein Stein, blieb ihm jegliche Antwort schuldig. Doch, sie schien glücklich zu sein, glücklich ohne ihn.

Diese Erkenntnis schlug wie ein Blitz in seine Seele ein und holte ihn auf unsanfte Weise aus seiner Gedankenwelt zurück. Ihm war klar, dass nun alles kaputt war. Sein Leben hatte nun seinen Sinn verloren. Nein, alles, einfach alles hatte seinen Sinn verloren. Warum sollte er sich für irgendetwas bemühen, ohne sich daran erfreuen zu können? So hatte er sich das Leben ganz und garnicht vorgestellt, im Gegenteil. Der wunderschöne Spaziergang wurde zu einem Marsch bei Sturm und Regen. Er war auf dem Weg nach oben gewesen, doch fiel jetz urplötzlich hinab. Ganz nach unten.

Tristan hatte ihr damals ewige Treue versprochen. Sie ihm natürlich auch, alles schien perfekt. Manchmal hatte er sich sogar schon dabei erwischt, wie er über eine gemeinsame Wohnung, an die Hochzeit oder an Kinder gedacht hatte. Alles überstürzt, wie hatte er nur so naiv sein können? Das war sie nun, die große Liebe. Die eine. Die Frau, der er sein Herz geschenkt hatte. Das war für ihn der Beweis, dass es sie einfach nicht gibt, die perfekte Frau, die zu ihm passt. Nirgends. Niemals. Nicht hier. Nich jetzt. Er sah es glasklar vor sich, seine Bestimmung war es, allein zu sein. Für immer.

So ging er in sich selbst auf die Suche nach Fehlern. Er blickte auf die Beziehung zurück, er sah sich alles nochmal an, ganz in Ruhe, ganz genau. Er überlegte lange hin und her. Doch er konnte nichts finden. In seinen Augen hatte er sich vorbildlich verhalten. Immer war er für sie da gewese. Niemals hatte er andere Frauen im Blickfeld. All sein Handeln und Tun hat nur ihr gegolten. Nein, er hatte keinen Fehler begangen, er nicht! Das Leben schien ihn zu hassen. Das war die Erklärung. Das musste die Erklärung sein. Er fing an, sich in diese Theorie zu verrennen. Alles schien ihm unfair, alles auf der Welt. Kein Licht befand sich mehr am Horizont. Die Sterne schienen nicht.

Tristan stand auf und versuchte sich ein Weg durch die endlose Finsternis zu bahnen. Er stieß sich bald seine Füße an, bald sein Kopf, bald sein Herz. Er irrte lange in der Dunkelheit umher. Er war auf der Suche nach Licht. Die Stunden vergingen. Es blieb dunkel. Er hatte das Licht nicht finden können. Nicht hier. Nicht jetzt. Entkräftet sank er zu Boden. Tränen bedeckten sein Gesicht und tropften hinunter. Weinend fing er an zu schreien. Es war ein lautes, ein verzweifeltes Schreien. Ein Schrei voller Schmerz und Trauer. Er schrie nach ihr, schrie nach Gott, schrie nach Licht. Nichts geschah. Niemand hatte es gehört. Keiner konnte ihn hören.

 

Hallo Dean!

Deine Erste hier im Forum, also: Herzlich Willkommen.

Gleich zum weniger erfreulichen: Das ist sehr kitschig und abgedroschen.
Der Pathos allein im Titel strapaziert selbst hartgesottene.

Schau mal, das alles von wegen Herzschmerz, Seelenpein und Lebensmüdigkeit nach großer Enttäuschung, das gibst du ja schön wieder, aber überlege mal, ob du hier wirklich eine Geschichte erzählst, die sich speziell um einen Charakter und sein Leben dreht, oder ob du nicht nur Allgemeinplätze bedienst.
Schon der erste Satz mit der Phrase vom "am Boden zerstört sein" ist einfach nur... öde. Weil man es schon oft gelesen hat. Warum zeigst du nicht, wie sich äußert, dass er "am Boden ist", ohne die Phrase zu benutzen. Überleg mal, was dir dazu alles einfällt, und schreibe das dann auf.
Am Ende liest der Leser das, und denkt sich, (ohne das dus explizit geschrieben hast!!): Mann, der Junge da, der ist am Boden zerstört.

noch ihrem blondem Haar, ihren tiefblauen Augen und ihrer kleinen Nase
Ach komm schon! Niemand will was über perfekte Frauen lesen. Zeige sie ganz spezifisch, nicth nur über solche glatten Oberflächlichkeiten. Also so, da denke ich mir: Die ist wahrscheinlich ne hohle Puppe, und der Kerl nen dämlicher Jammerlappen der nur ne schöne Freundin wollte, und jetzt heult, weil er die nicht mehr begrabbeln kann.

Zeig die beiden in ihren Schwierigkeiten, und mach klar, warum es den Jungen so fertig macht, wenn diese Probleme keine Lösung finden (hat er keine Freunde, war sie die einzige, die sich um ihn kümmerte, warum brauch er gerade DIE eine?)

Hoffe, ich konnte klar machen, was mich an dem Text stört, und warum ich ihn nicht gut fand.
Also noch mal zusammengefasst: Spezifischer und weniger Klischee.

Grüße: Timo

 
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Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

So,
danke mal für das Feedback, jetzt weiß ich ja, wo ich anpacken muss.

Das mit dem Aussehen, das sollte nicht so sollte es nicht rüber kommen ;) Bzw wollte ich es so darstellen, dass "Tristan" einfach nur beim Anblick von ihr zerfließt und nicht weiter darüber nachdenken kann. Er soll ganz und garnicht als ein Typ dargestellt werden, der nur auf Äußerlichkeiten bedacht ist, im Gegenteil. Wusste nicht, wie ich mich ausdrücken soll. Da das aber anscheinend von großer Wichtigkeit ist, was das Mädchen so besonders macht, werde ich daruf nochmal eingehen.

Auch die Thematik, warum es die eine sein soll, warum er nicht bei Freunden ist in einer so schwierigen Situation, werde ich noch erläutern.

Danke für die Tipps,

Dean


PS: Den neuen Text dann hier hinhauen oder in einem neuen "Thread"

 

Hey Dean!

Den neuen Text dann hier hinhauen oder in einem neuen "Thread"
So, dann leiste ich mal Erste-Hilfe :)
Also, unter deiner Geschichte ist rechts ein "bearbeiten" button. Da gehst du drauf, und es öffnet sich das Texttfeld zum bearbeiten. (eh... logisch) Dann kopierst du den neuen Text einfach drüber. Fertig.

Er soll ganz und garnicht als ein Typ dargestellt werden, der nur auf Äußerlichkeiten bedacht ist, im Gegenteil.
Erste Lektion gelernt. Die Intention kommt manchmal gaaaanz anders an. ;)

Da das aber anscheinend von großer Wichtigkeit ist, was das Mädchen so besonders macht, werde ich daruf nochmal eingehen.
Anscheinend? Ich denke, das sollte immer wichtig sein, wodurch sich ein Individuum für ein anderes so sehr auszeichnet, dass man von "Liebe" spricht.

Okay, wenn das von mir jetzt nicht allzu motzig rüberkam, ist das gut. Deine Sprache nämlich ist nicht schlecht, nur die Inhalte müssen differenzierter werden.
Schönen Abend:
Timo

 

PS: Den neuen Text dann hier hinhauen oder in einem neuen "Thread"

Hallo Dean,

herzlich willkommen hier!
Am unteren Rand deines Geschichtenfensters findest du den Button: „Bearbeiten“
Anklicken, dann öffnet sich das Schreibfenster. Du kannst dann einzelne Passagen verbessern oder, nach Entfernen des alten Textes, deinen neuen überarbeiteten Text einkopieren.
Speichern nicht vergessen!
Gruß

Asterix

 

Hey Dean,

und Willkommen im Forum!

Zuerst das Gute, die Rubrik ist gut gewählt ;).

Timo hat Dir ja schon einiges gesagt und ich mag mich ihm anschließen. Mir gingen ganz ähnliche Gedanken durch den Kopf. Und wenn Du Dich jetzt an die Überarbeitung des Textes machst, dann mach ich Dir gleich noch ein paar Vorschläge, ob Du sie benutzen willst oder nicht, ist ganz allein Deine Entscheidung.

Tristan war am Boden zerstört. Ja, sein Zustand kam einem Schiff gleich, das in größter Seenot unterzugehen drohte.

Schöner Vergleich - aber manchmal ist weniger mehr:
Tristan war am Boden zerstört. Sein Zustand glich einem Schiff in größter Seenot.

So schön er auch war, der eine Moment... Der eine Moment, der sein Leben verändert hatte... So hart war nun dieser hier.

Das ist rosaroter Plüsch und gehört in die Tonne :D.
Wir wollen hier ja Schreiben lernen und Geschichten lesen und keine Stoffhäschen häkeln ;).

Im Ernst, ganz wichtig. Ein Satz eine Aussage. Nächster Satz, nächste Aussage. Jeder Satz muss dem Leser eine neue Erkenntnis bringen oder die Handlung vorantreiben. Du beschreibst einen Absatz lang ein Gefühl mit jeweils anderen Worten, anderen Bildern. Auch Guten. Aber eigentlich hast Du in den ersten zwei Sätzen alles gesagt und nun will der Leser was Neues. Sonst läufst Du als Autor schnell Gefahr ihn zu langweilen.

Der zweite Absatz, diese Traumsequenz. Die Idee ist gut, aber Du lässt Deinen Erzähler die ganze Arbeit machen. Ich will das aber nicht erzählt bekommen, sondern live dabei sein. Stell Dir vor, Du stehst hinter einer Kamera und filmst das Ganze. Und dann schreibe Bild für Bild auf, was Du durch den Sucher sehen kannst.

Da war es, ihr Haus. Eine dicke Mauer aus Feldsteinen stand zwischen dem Gehweg und dem frischgemähten Rasen. Jemand hatte die Mülltonnen nach draußen gestellt. Morgen früh, würde man sie abholen.
Tristan legte seine Hände auf kühlen Mauersteine. Er zitterte vor Erschöpfung, Schweiß lief ihm über sein Gesicht ...

Das ist jetzt ein beliebiges Beispiel - da fällt Dir sicher auch was ein, was die Situation und Deinen Helden charakterisiert.
Aber! Die Umgebung darf nicht einfach Umgebung sein. Z.B. habe ich hier die Mauer, die ihn von ihr trennt. Und gleichzeitig sind auf der Seite wo er steht, die graue Straße und die Mülltonnen, auf ihrer frischgemähter, grüner Rasen. Das sagt was über ihn und seine Situation aus. Solche Dinge sind wichtig, damit der Leser die Situation aufnehmen kann und gefühlsmäßig in die Geschichte kommt. Details - das ist ein Zauberwort ;) - bewirken mehr als Phrasen.

Und da ich Dich nicht gleich platt machen will mit guten Ratschlägen, höre ich hier besser auf. Aber Phrasen raus, Details rein. Weniger Erzähler und mehr Kameramann. Und dann mal schauen, wie beide Geschichten nebeneinander wirken.

In diesem Sinne! Hab hier viel Spaß. Und schau ruhig auch bei anderen Geschichten vorbei und kommentiere sie. Jeder Autor mag gern Feedback und man selbst denkt mal drüber nach, warum man was mag und warum nicht.

Beste Grüße Fliege

 

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