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(Nicht) Allein

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28.06.2017
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(Nicht) Allein

Ich starre auf deine mit Glitzersteinen verzierten Sneakers, deren beige Schnürsenkel du vor zwei Stunden zu einer ordentlichen Schleife zusammengebunden hast und dabei meintest: „Du schnürst die Schuhe anders als ich.“ Erstaunt habe ich zu dir hochgeblickt und gelacht. Wie kann man denn Schuhe auf verschiedene Weise binden? Du hast es mir erklärt und ich habe es nicht verstanden. Genauso wenig, wie ich meine Gefühle verstehe oder was in den letzten drei Tagen geschehen ist.

Als du mich angeschrieben hast, damals, vor drei Monaten, habe ich mich so gefreut. Keine 24 Stunden war es her gewesen, dass ich mich auf Lesarion angemeldet hatte und schon habe ich eine erste Nachricht bekommen. Ich würde dich gerne kennenlernen, hast du geschrieben, und kennengelernt haben wir uns. Vielleicht zu schnell. Vielleicht hätten wir uns mehr Zeit lassen sollen. Du weißt inzwischen mehr über mich als manch langjährige Freundin. Ich konnte mit dir so ehrlich sein wie mit niemandem zuvor. Liegt es daran, dass wir beide wissen, wie es sich anfühlt, nicht offen über sich selbst sprechen zu können, sich zu verbiegen und zu verstellen, so lange zu lügen, bis alles auffliegt? Du hast heute Abend nicht gelogen, obwohl ich dich darum gebeten hatte. Du hast deiner Mutter und deinen Freunden von mir, von uns, erzählt. Für dich ist das alles inzwischen normal. Alltag. Du hast keine Angst davor zu zeigen, wer du bist. Und wen du liebst. Du hast gesagt, dass in Frankfurt viele so sind wie wir. Dort gibt es Bars und Clubs, wo wir unter uns sein können. So wie in München, wo wir uns vor drei Tagen zum ersten Mal getroffen haben. Du hast erzählt, dass du schon mit so mancher etwas am Laufen hattest. Kerstin heißt deine Neue. „Aber es ist mehr so eine offene Sache. Keine Verpflichtungen. Deshalb habe ich auch kein schlechtes Gewissen, dich angeschrieben zu haben. Im Gegenteil“, hast du gesagt und mir dabei tief in die Augen geschaut. Mein Herz hat für einen kurzen Augenblick aufgehört zu schlagen. So wie vor einigen Wochen, als ich das erste Mal deine Stimme gehört habe. Ich fand sie so unglaublich schön und fühlte mich so unendlich glücklich. Glück – wann habe ich das zum letzten Mal empfunden? Es muss Jahre her sein. Bestimmt vor dem Vorfall mit Jessica.

Jessica. Wie es ihr wohl heute geht? Mit gebrochener Stimme habe ich dir von ihr erzählt, als wir im Englischen Garten mit geschlossenen Augen auf unseren viel zu kleinen Jacken nebeneinanderlagen, nachdem wir den Himmel nach Wolkenbildern abgesucht hatten. Jessica, die nie ein Geheimnis aus ihrer Sexualität gemacht hatte. Jessica, die jetzt in der Psychiatrie ist, weil sie versucht hat, sich das Leben zu nehmen. Ich war dabei, als meine Clique sie auf dem Mädchenklo fertiggemacht hat. Als Gabi mit dem Unterarm gegen Jessicas Kehle gedrückt hat, so dass ihr Kopf fest gegen die kalten, glatten Fliesen gedrückt wurde, während Lisa unter Jessicas Shirt gefasst hat, um ihre Brüste so fest zusammenzudrücken, dass Jessica vor Schmerz aufschrie. Ich war dabei, als Anne Jessica in die Hose gefahren ist und ihr mit kalter Stimme ins Ohr gezischt hat: „Das gefällt der Lesbe doch, nicht wahr?“ Und ich war dabei, als die Jungs Jessica nach der Schule abgepasst haben, um auf sie einzuschlagen und in ihr blutüberströmtes Gesicht geschrien haben, dass sie eine Missgeburt sei. Eine Missgeburt, die sich umbringen solle. Die Lehrer sahen nichts. Lehrer sehen nie etwas, wenn es darauf ankommt. Und ich, ich stand da und konnte mich nicht rühren. Obwohl ich doch in sie verliebt gewesen bin. Stattdessen ertrank ich meine Schuldgefühle und meine Traurigkeit im Alkohol, warf mich jedem Jungen an den Hals, um allen zu beweisen, wie hetero ich doch sei. Die Fotos wurden auf Facebook geteilt, geliked und gelobt. Ich habe getwittert, wie verliebt ich sei in Thorsten, Jonas oder Bastian. Doch mehr als bedeutungslose Küsse habe ich nie zugelassen. Ein bisschen Selbstachtung schlummerte trotz allem noch in mir.

Aber vor allem war es die Angst, die sich immer mehr Platz in meinem Inneren verschafft hat. Ich wollte vergessen, wer ich bin. Zu groß war die Furcht, dass mir dasselbe geschehen würde wie Jessica. Zu groß die Furcht, dass mein Bruder von meiner Homosexualität erfahren würde. Mein Bruder für den jeder, den er nicht ausstehen kann, ein „Schwuchtel“ ist. Ganz zu schweigen von meinem Vater, der während er auf seinem Steak herumkaut, lauthals am Mittagstisch verkündet, wie schade es doch sei, dass die Nazis die Homos damals nicht ausgerottet haben. Und dann hat Jessica versucht, sich das Leben zu nehmen. Mit Schlaftabletten. Und es fast geschafft. In allerletzter Minute hat ihre Mutter sie im Badezimmer gefunden. Und in mir tobte von jenem Tag an der Selbsthass. Immer und immer wieder habe ich zum Messer gegriffen, als meine Eltern und mein Bruder auf den Feldern arbeiteten.
Du hast mir eine Träne aus dem Augenwinkel gestrichen und bist sanft mit deinen Fingern über die Narben an meinem Unterarm entlanggefahren. Du hast sie geküsst. Jede einzelne. Und dann ist dein Mund auf meinem gelandet. Ganz sachte und doch so stark und voller Leidenschaft. Und jetzt sitzen wir uns in diesem heißen Zugabteil gegenüber und wissen nicht mehr weiter. Ich werde bald aussteigen und den Zug Richtung Osten nehmen, zu unserem kleinen Dorf, unserem Bauernhof, von dem ich nicht abhauen kann. „Zieh doch nach dem Abi nach Köln. Köln! Das ist DIE Hochburg der Schwulen und Lesben. Wir könnten zusammenziehen und die Stadt erobern“, hast du gemeint. Ich habe dich traurig angesehen und dich daran erinnert, dass ich seit dem Unfall meines Vaters auf dem Hof nicht zu entbehren bin. Dass ich mit anpacken muss, jetzt da einer von uns im Rollstuhl sitzt. Es ist ein Wunder, dass sie mir erlaubt haben, für drei Tage nach München zu fahren. Sie glauben, ich besuche meine Kindergartenfreundin, die vor Jahren dorthin gezogen ist. Hätten sie gewusst, hätten sie auch nur geahnt, dass ich mich mit einer Fremden treffen wollte, die ich auf einem Dating-Portal für Lesben kennengelernt hatte, hätte ich bis zu meinem 18. Geburtstag Hausarrest bekommen.

Die kilometerlangen Tunnels haben wir inzwischen hinter uns gelassen und die ersten Häuser und Weinreben tauchen vor dem Fenster auf, dessen Glas uns nicht vor dem ratternden Rollen der Räder auf den Gleisen schützt. Vielleicht ist der Lärm gut. Er hindert mich daran, klare Gedanken zu fassen. Es erscheint mir alles verschwommen. Diese drei magischen Tage mit dir, nie werde ich sie vergessen. Jeder einzelne Kuss, jede deiner Berührungen ist für immer in meinem Gedächtnis abgespeichert. Wir wissen doch schließlich beide, dass wir gut zusammenpassen würden. „Es liegt an dir“, hast du gesagt, „ich kann die Sache mit Kerstin mit nur einer SMS beenden.“ Lange habe ich in deine dunkelblauen Augen geschaut und geseufzt. Es geht nicht. Selbst wenn ich meiner Familie von dir erzählen könnte, uns trennen mehr als 500 verdammte Kilometer.

Der Zugführer drosselt jetzt das Tempo. Langsam ziehe ich die Jacke an, auf der grüne Grasflecken Zeugen unseres Liebesspiels sind. Du greifst nach meinem linken Arm und ziehst den Ärmel zurück. Langsam fährst du mit dem Daumen über den schwarzen Semikolon, den du mir heute Morgen mit Henna-Farbe über meine Narben gemalt hast. „Du bist nicht allein, hörst du, Marie? Es wird leichter werden mit der Zeit. Sei mutig. Und lebe“, sagst du, ziehst mich an dich und drückst mir einen feuchten Kuss auf die Stirn. Leben, Lara? Wie soll ich leben, wenn man mir verbietet zu sein, wer ich bin? Wie soll ich mutig sein, wenn die Bilder und Worte der Vergangenheit mich nicht loslassen wollen? „Lara“, flüstere ich dir ins Ohr und drücke dich ganz fest an mich. „Marie“, flüsterst du zurück. Und dann hält der Zug mit einem Ruck an. Ich löse mich aus deiner Umarmung, greife nach meiner Tragetasche und steige die Stufen zum Bahnsteig hinunter. Du hauchst einen Kuss an das Fenster, als der Zug wieder anfährt. Ich schaffe es nicht mal, zum Abschied die Hand zu heben. Ich schaue dir nach, bis die Wagons nur mehr kleine Punkte am Horizont sind. Dann wende ich mich Richtung Anzeigetafel. Und während ich die dunkle Unterführung zu meinem Anschlusszug durchquere, denke ich daran, dass nach diesem Wochenende mit dir wieder alles so sein wird wie davor und doch irgendwie anders. Denn tief in mir brennt ein kleines Feuer, ein Funke, den du entfacht hast, Lara, und dafür bin ich dir unsagbar dankbar.

 

Hallo KatGranger,

Ich starre auf deine von Schuppen überzogenen Sneakers, deren beige Schnürsenkel du vor zwei Stunden zu einer ordentlichen Schleife zusammengebunden hast und dabei meintest: „Du schnürst die Schuhe anders als ich.“ Erstaunt habe ich zu dir hochgeblickt und gelacht. Wie kann man denn Schuhe auf verschiedene Weise binden? Du hast es mir erklärt und ich habe es nicht verstanden. Genauso wenig, wie ich meine Gefühle verstehe oder was in den letzten drei Tagen geschehen ist.
Dein Anfang gefällt mir. Der hat was! Das einzige, was ich nicht verstehe, sind die von Schuppen überzogenen Sneakers. Was sind denn von Schuppen überzogene Sneakers??

Den zweiten Absatz kann man ein wenig kürzen, denke ich. Zum Beispiel:

Als du mich angeschrieben hast, damals, vor drei Monaten, habe ich mich so gefreut. Keine 24 Stunden war es her gewesen, dass ich mich auf Lesarion angemeldet hatte und schon habe ich eine erste Nachricht bekommen. Ich würde dich gerne kennenlernen, hast du geschrieben, und kennengelernt haben wir uns.
Ich finde, das Fettmarkierte kann weg.

Glück – wann hatte ich das zum letzten Mal empfunden?
Hier würde ich im Perfekt bleiben: "Glück – wann habe ich das zum letzten Mal empfunden?"

Der Absatz über Jessica gefällt mir besser, der ist intensiv. Man kann sich ja gar nicht mehr vorstellen, dass junge Leute wegen Homosexualität so ausflippen und anderen wehtun wegen ihrer sexuellen Orientierung, aber ich kann mir gut vorstellen, dass man sich das schön redet und die Wahrheit eben doch nicht so tolerant ist, wie wir das gerne hätten.

Generell hätte ich einen Vorschlag: Was wäre, wenn du den kompletten Text nicht nachträglich erzählst, sondern die drei Tage, bzw. Ausschnitte daraus in Echtzeit passieren lässt? Beschreibe die Situationen, die Marie so berühren, doch im Jetzt und nicht als Rückblick. Ich habe nämlich das Gefühl, dass du einfühlsam schreiben kannst und wenn man das Treffen zwischen den beiden "live" miterlebt und nicht als Rückblick erzählt bekommt, dann fiebert man sicher mehr mit. Nur ein Gedanke, du kannst es dir ja mal überlegen. Das würde noch einmal Arbeit erfordern, aber wenn du dazu bereits bist, glaube ich, könnte der Text dadurch viel lebendiger werden. Denn gute Ansätze hast du.

Und während ich die dunkle Unterführung zu meinem Anschlusszug durchquere, denke ich daran, dass nach diesem Wochenende mit dir wieder alles so sein wird wie davor und doch irgendwie anders. Denn tief in mir brennt ein kleines Feuer, ein Funke, den du entfacht hast, Lara, und dafür bin ich dir unsagbar dankbar.
Das Fettgedruckte würde ich streichen, das kommt doch sehr kitschig daher. Ohne wirkt es realistischer, finde ich.

Soviel erst einmal von mir.

Liebe Grüße
RinaWu

 

Hej KatGranger,

und herzlich Willkommen bei Wortkrieger.

Deine Geschichte empfinde ich als echt gut gelungen, weil sie "fließt", emotional, aber nicht verklärend ist. Du zeigst, was nötig ist und "trägst nicht zu dick auf". Du nutzt Bilder, ohne zu metaphorisch zu werden, du beschreibst eine Situation, ohne zu offen zu bleiben, du bleibst bei deinem Ton, der auch die Trauer und Melancholie durchscheinen lässt.

Ich starre auf deine von Schuppen überzogenen Sneakers, deren beige Schnürsenkel du vor zwei Stunden zu einer ordentlichen Schleife zusammengebunden hast und dabei meintest: „Du schnürst die Schuhe anders als ich.“

Ich erwartete an dieser Stelle, dass du irgendetwas mit Fischen zu tun haben würde - wegen der Schuppen. Das verstehe ich nicht.

Du hast es mir erklärt und ich habe es nicht verstanden. Genauso wenig, wie ich meine Gefühle verstehe oder was in den letzten drei Tagen geschehen ist.

Super Überleitung zweier unverständlicher Dinge.

Vielleicht hätten wir uns mehr Zeit lassen sollen.

Dann wäre ihr aber viel Einsicht verloren gegangen. ;)

Liegt es daran, dass wir beide wissen, wie es sich anfühlt, nicht offen über sich selbst sprechen zu können, sich zu verbiegen und zu verstellen, so lange zu lügen, bis alles auffliegt?

Und hier bahnt sich erst jetzt langsam an, dass irgendetwas anders ist. Keine normale Liebesbeziehung. Also auch spannend!

Dort gibt es Bars und Clubs, wo wir unter uns sein können

Und du spielst nicht unnötig mit mir, sondern zeigst unspektakulär, was Sache ist.

Dann folgt die Begründung ihrer Sorgen und Ängste im Rückblick. Macht Sinn. Fast wie nebenbei klagst du darin alle an: Lehrer, Mitschüler, soziale Netzwerke. Mir gefällt das sehr.

Zu groß die Furcht, dass mein Bruder von der Homosexualität seiner Schwester erfahren würde.

Erst dachte ich, noch eine Schwester, weil ja klar ist, das sie die Schwester ihres Bruders ist. :shy:

Immer und immer wieder habe ich zum Messer gegriffen, als meine Eltern und mein Bruder auf den Feldern arbeiteten.

Und weil ich bisher so verwöhnt wurde von deiner Feinfühligkeit, empfinde ich diese Stelle als etwas plump. Als müsstest du "nochmal schnell" zeigen, dass dieses Situation ja auch noch Selbstverletzung mit sich bringt. Nicht, dass ich es unnötig sehe, aber mir hätte hier gefallen, wenn du es nicht gesagt, sondern mir vielleicht mit einigen Sätzen mehr gezeigt hättest, wie sie vorgeht, oder wo. Ich denke da wohl an ein kaltes Badezimmer, unmodern und bäuerlich mit 70erJahre-DDR-Charme, (ich komme wohl darauf, weil du Osten sagst) auf dessen Wannenrand langsam junges Blut tropft. :hmm: Das macht dein Text mit mir: er schafft Bilder! ;)

Hätten sie gewusst, hätten sie auch nur geahnt, dass ich mich mit einer Fremden treffen wollte, die ich auf einem Dating-Portal für Lesben kennengelernt hatte, hätte ich bis zu meinem 18. Geburtstag Hausarrest bekommen.

Schön, wie du ihr junges Alter einbaust.

Es geht nicht.

Das braucht's gar nicht. Schon klar, nachdem was du preisgegeben hast.

Langsam fährst du mit dem Daumen über den schwarzen Semikolon, den du mir heute Morgen mit Henna-Farbe über meine Narben gemalt hast.

das Semikolon (die Bedeutung erkenne ich leider nicht :shy:)

Wirklich schön, deine Reise in die Gefühlswelt deiner Protagonistin. Aber vielleicht kann Marie ja froh sein, dass es am Ende nicht Lara sein wird, die eben mal Beziehungen per SMS beendet. ;)
Ich bin ganz zuversichtlich, dass Marie mehr mitgenommen hat als Gefühle.

Angenehm auch, dass der Text orthographisch nahezu fehlerfrei ist.
Lediglich der Titel will mir nicht so recht gefallen. Zum einen wegen der Klammer, zum anderen ist er im Vergleich zum Text recht nichtssagend. Aber das ist ja nur ein Eindruck.

Viel Spaß noch hier im Forum und freundlicher Gruß, Kanji

 
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Hallo KatGranger,

Das Thema, welches du gewählt hast, finde gut. Für Jugendliche ist die Pubertät an und für sich schon eine Zeit der Neuorientierung, Unsicherheit und der Versuch sich langsam aber sicher von der Familie abzukapseln. Was mich jedoch gestört hat, ist, dass es schon sehr viel Drama in deinem Text gibt. Mein Gott, lebt das arme Mädchen in einem Dorf das im finstersten Mittelalter hängen geblieben ist? Ich kann es nicht genau beurteilen, lebe in einer Großstadt aber ich möchte den Menschen am Lande nicht so viel Engstirnigkeit unterstellen. Das es immer Personen geben wird, die mit Homosexualität ein Problem haben werden, okay. Aber in deiner Geschichte haben ja, bis auf Lara, alle ein Problem damit. Die Kids in der Schule, die vor Gewalt nicht zurück schrecken. Maries Familie ... Maries Ex-Freundin, da auf Grund ihrer Sexualität Mobbingopfer und in den Selbstmordversuch getrieben. Zu guter Letzt Marie selbst, die nicht genug Mut aufbringt, ihrer Freundin zu helfen? Sie müsste sich ja nicht gleich outen, aber wenn man meine Freundin zusammen schlägt und quält, würde ich schon alle Hebel in Bewegung setzten ... zumindest Hilfe holen. Dann sitzt auch noch der Vater im Rollstuhl .... Nimm es mir bitte nicht übel, ist nur meine persönliche Meinung.
Du schreibst: (Und jetzt sitzen wir uns in diesem heißen Zugabteil gegenüber und wissen nicht mehr weiter). Das stimmt so nicht, Lara würde schon weiter wissen. Marie weiß eigentlich auch, dass sie sich nicht traut aus ihrer Umgebung auszubrechen. Außerdem, Marie hat doch einen Bruder. Der passt doch offensichtlich super auf den Bauernhof.
Sie kennen sich wirklich erst drei Tage? Das kommt mir auch ein bisschen kurz vor ... es gibt aber bestimmt Menschen die sich in drei Tagen voll auf eine eigentlich fremde Person einlassen können.
„Lara“, flüstere ich dir ins Ohr und drücke dich ganz fest an mich. „Marie“, flüsterst du zurück.
das gefällt mir auch nicht so gut. Vielleicht gibt Lara da eine andere Antwort ...
Zu guter Letzt, gefällt mir das doch positive Ende. Das gibt mir doch Hoffnung, dass Marie es schafft zu sich zu stehen. Vielleicht nicht gleich aber doch irgendwann ...
Den Text hast du sehr einfühlsam geschrieben, gefällt mir sonst sehr gut. Und: Manche mögen ja viel Drama:D
Liebe Grüße Sabine

 

Ich habe mal gegoogelt, liebe Kanji, weil ich das Semikolon Tattoo erst letztens im Zusammenhang mit der Serie "13 reasons why" gesehen habe.

Und siehe da: Projekt Semikolon wurde während einer Social-Media-Bewegung im Jahr 2013 geboren. Sie beschreiben sich selbst als eine „Bewegung der Hoffnung und der Liebe“ zu denen, die mit Depressionen, Selbstmord, Sucht und Selbstverletzung zu kämpfen haben.

Macht Sinn bei dieser Geschichte :)

 

Liebe RinaWu, Dankeschön - hätt ich ja auch selber mal drauf kommen können zu googlen :shy: Nach dem Lesen dieser stimmigen Geschichte, war mir aber auch klar, dass es auf jeden Fall Sinn machen würde. (Wo,nimmst du nur die Zeit her;))

 
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Vielen lieben Dank für euer konstruktives Feedback!! Ist ja echt super hier :)

Das mit den Schuppen und Schuhen ist tatsächlich ein komisches Bild :lol: Die werden jetzt mal schnell zu Glitzersteinen.

Keine 24 Stunden war es her gewesen, dass ich mich auf Lesarion angemeldet hatte und schon habe ich eine erste Nachricht bekommen. Diesen Satz möchte ich beibehalten, weil da der Name des Lesben-Online-Portals drinsteht.

Dass das ganze zu viel Drama beinhaltet, daran hab ich auch schon mal gedacht. Es sind tatsächlich alles Dinge die so (oder so ähnlich) passiert sind und mir erzählt wurden, aber für eine Person mag es wirklich etwas viel sein...

Das mit dem Semikolong wurde ja schon erklärt :) "Ein Semikolon wird genutzt, wenn ein Autor seinen Satz eigentlich hätte beenden können, aber gewählt hat, es nicht zu tun. Der Autor bist du und dieser Satz ist dein Leben"

Ich überlege auch die Geschichte als Vorlage/Idee für einen Roman zu nehmen. Da kann man das Bildliche dann noch besser ausbauen. Mal sehen, ob ich das tatsächlich irgendwann umsetze.


Achja, der Titel. Da hab ich so lange überlegt...Titel auswählen fällt mir echt schwer... habt ihr Tipps? Wie macht ihr das mit den Titeln?

 

Hallo KatGranger,

ich muss da leider noch einmal meinen Senf dazugeben:

Keine 24 Stunden war es her gewesen, dass ich mich auf Lesarion angemeldet hatte und schon habe ich eine erste Nachricht bekommen. Diesen Satz möchte ich beibehalten, weil da der Name des Lesben-Online-Portals drinsteht.
Mal abgesehen davon, dass ich diesen Satz wirklich nicht schön finde, weil er einfach nur Infos an den Leser herankarrt, kenne ich Lesarion nicht, daher sagt mir dieser Satz gar nichts, vor allem nicht, dass es sich um ein Lesben-Online-Portal handelt. Da müsste ich schon googeln. Zweitens: Ist es denn so wichtig, welches Portal es ist und dass es ausdrücklich ein Lesbenportal ist? Erschließt sich das dem Leser nicht von ganz alleine? Denk da mal drüber nach, wenn du magst.

Ich habe anfangs auch immer viel zu viele Informationen in meine Texte gepackt, habe hier aber gelernt, dem Leser zu vertrauen, bzw. meinem Text. Überlege dir ganz genau, welche Informationen wichtig sind und welche den Lesefluss eher ausbremsen. Nur ein Tipp.

Liebe Grüße
RinaWu

 

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