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New York Bridge

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25.01.2004
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New York Bridge

New York Bridge

Nun war es endgültig, er würde mich verlassen und das für immer. Ich ging noch abends durch die Straßen und hörte Sirenengeheule aber ich achtete nicht weiter auf sie. In meinem Kopf spukten noch die Minuten unserer letzten Begegnung herum. Er hatte extra seine Gitarre mitgebracht und mir ein eigens komponiertes Lied vorgespielt. Vielleicht hätte er es nicht gemacht, wenn er gewusst hätte, wie weh es mir getan hat. An drei ganz bestimmte Worte kann ich mich noch erinnern: Goodbye my love….

Wir hatten uns erst am späten Abend getroffen, ich wollte noch ein paar wenige und kostbare Stunden mit ihm verbringen, bevor es mein Herz endgültig zerreißen würde. Der Wind weht in mein Gesicht und lässt alles noch kälter erscheinen. Schnell renne ich zu einer Parkbank und setzte mich auf sie. Über mir leuchten die Sterne und mir laufen Tränen über mein Gesicht. Leise flüstere ich Come back my love und er hört es nicht, er will und kann es nicht mehr hören… nie mehr. Ich weine hemmungslos und denke wieder an unsere letzte Begegnung. Er hatte sich extra seine schönsten Sachen angezogen und Parfüm aufgelegt. Als wir uns an der Türschwelle gegenüberstanden, hatte er mich an sich gezogen und geküsst. Ich umarmte ihn darauf und flüsterte ihm ins Ohr, dass ich ohne ihn nicht leben könne und er schaute auf den Boden und ging ins Wohnzimmer.

Der Raum wurde nur von Kerzen erhellt und man hörte leise und ruhige Musik im Hintergrund. Auf dem Boden lagen Bilder, Bilder von uns. Er legte seine Gitarre zur Seite und setzte sich nieder. Langsam hob er ein paar Fotos auf und lächelte. Ich setzte mich neben ihn und starrte ihn unentwegt an, er reichte mir daraufhin ein Bild und ich schaute ihn nur vorwurfungsvoll an. Das Bild unseres ersten Zusammentreffens, festgehalten durch einen Fremden und doch in meine Hände gelangt. Wir hatten beide dieses Bild und ich wusste, dass er es in diesen Minuten in seiner Hosentasche trug. Dann war er wieder aufgestanden und hatte mich mit zu sich hochgezogen. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und schmiegte mein Gesicht dicht an seines. Wir tanzten im leisen Takt der Musik und ich unterdrückte meine Tränen.

Er sagte zu mir, dass er mich liebte und sah mich dabei an, wie noch nie zuvor. Dieser Blick trug Schmerz und Trauer in sich und doch Hoffnung. Ich nahm seine Hand und zog ihn in mein Schlafzimmer. Dort lief dieselbe Musik und es standen nur Kerzen um uns herum. Er schloss die Tür und küsste mich. Zärtlich liebkoste er meine Lippen und strich behutsam über meinen Rücken. Ich trat einen Schritt zurück und zog mein Shirt und meine Hose aus, dann ließ er auch noch meine letzten Hüllen fallen. Meine Hände taten den Rest. Sie zogen ihm seinen Pullover über den Kopf und sein Shirt. Dann ließen sie seine Hose und seine Shorts auf dem Boden fallen. Wir waren uns so nah. Er nahm meine Hand und wir legten uns beide in mein Bett. Vorsichtig hob er die Decke an und unsere Körper verschwanden unter ihr.

Ich schmiegte mich an ihn und wir beide küssten uns einfach nur. Meine Finger strichen sanft über die Konturen seines Gesichtes, über seine Augenlider, seine Nase und seine geschwungenen und vollen Lippen. Sie fanden ihren Weg seinen Hals entlang und als ich ihm liebevoll durch die Haare strich, beugte er sich über mich und hob leicht mein linkes Bein an, dann schaute er mir wieder in die Augen. Und während er sich dem Takt der Musik anpasste, bemerkte ich, dass er es anders machte. Ich hatte es noch nie so zärtlich, behutsam, liebevoll und intensiv erlebt, wie in diesem Moment. Nach diesem innigen Zusammentreffen, saßen wir uns auf dem Bett gegenüber und ihm liefen Tränen über die Wangen. Ich berührte sie und hielt sein Gesicht zwischen meinen Händen… Daraufhin liebten wir uns noch einmal… das letzte Mal. Nach einer halben Ewigkeit ließen wir voneinander ab und er holte seine Gitarre. Er hatte sich wieder seine Shorts und seine Hose angezogen und saß nun auf der Kante meines Bettes. Ich hatte mich an die Wand gelehnt und saß dicht neben ihm.

Er fing an die ersten Takte zu spielen und ich umarmte ihn dabei von hinten. Leise sang er unser Abschiedslied…Goodbye my love. Wir verabschiedeten uns mit einem langen und intensiven Kuss, mit einem tiefen Blick in die Augen und der Gewissheit, dass es nun zu Ende war. Nun sitze ich hier auf dieser Bank und denke, dass ich ihm folgen muss. Schnell renne ich los und kurz bevor er bereit ist, stehe ich neben ihm auf der Brücke. Er sieht mich dankbar an und wir küssen uns das wirklich allerletzte Mal, wir schwören uns für immer zu lieben und dann… dann springen wir gemeinsam die Brücke hinab in den Tod.

 

Hallo Rodleen,

hm hm hm ...
Deine Geschichte lässt mich irgendwie mit einem großen Fragezeichen zurück. Meiner Meinung nach lässt du zuviele Fragen offen, bzw. eine ganz entscheidene.
Warum tun die beiden das?
Mir ist es nicht gelungen mich in deine Charaktere hineinzuversetzen, weshalb ich mich auch nicht für die Geschichte begeistern konnte.
Es fehlt wie gesagt der Grund für das Geschehen.

Achja: Absätze würden das Lesen etwas einfacher machen. ;)

Liebe Grüße
kleine Nacht

 

Sorry ;)

Eigentlich basiert es ja auf dem gleichnamigen Song - vielleicht würdest du es dann besser verstehen können. Als ich das Lied gehört habe, kam mir einfach diese Idee in den Kopf - es gibt keine Einleitung oder sonstiges. Ich fange meistens immer mittendrin an...

 

Achso. Ja, mit Liedern hab ich's nich so.
Das mit der Einleitung meine ich auch nicht so, denn ich mag Geschichten die "mitten drin" anfangen, aber es wäre halt doch schön noch im Laufe der Geschichte die Gründe zu erfahren.
Aber ich werd mir mal bei Gelegenheit das Lied anhören, dann werde ich wohl mehr wissen. ;)

Nacht

 

Da musste aber nach Teamsleep und Death By Plane nachschaun :D (habs nur unbenannt)

 

Hallo Rodleen,

deine Art zu schreiben gefällt mir, obwohl ich hin und wieder ein "und", weglassen würde.
Mittendrin anzufangen finde ich auch Methode den Leser gleich zu fesseln.

Auch ich hätte mir ein bisschen Aufklärung gewünscht, aber so ist es wohl im Leben, wenn jemand von einer Depression befallen ist, ihm das Leben nichts mehr gibt und er wirklich gehen will, dann lässt er die anderen mit unbeantworteten Fragen zurück.
Und von daher denke ich hast du es ganz gut gemacht, lässt den Leser ebenso im unklaren.

Lieben Gruß
Angela

PS das Lied kenne ich leider nicht.

 

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