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Neutraler Ort

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19.02.2006
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Neutraler Ort

»Wolltest du dich wirklich an einem neutralen Ort mit mir treffen?«
»Anstand und Sitte diktieren einem so manches«, frotzelt Maren.
Ja, so wie den Ausschnitt, den du für dieses Treffen gewählt hast, denke ich und muss mich zwingen, nicht mit meinem Blick darin hängen zu bleiben, abzurutschen …
»Und wie ist es mit dir?«, fragt Maren.
»Für mich ist die Sache nach wie vor klar.«
»Lass mich teilhaben an deiner Klarheit.«
Da ist es wieder, dieses laszive Lächeln. Anfangs dachte ich, sie macht das mit Absicht, aber es ist viel schlimmer: Sie macht es nicht mit Absicht. Sie kann gar nicht anders als so zu lächeln.
»Du weißt, was ich will.«
»Sag es mir.«
»Ich will deinen Duft atmen, deine Wärme spüren, deine Rose küssen …«
Maren überlacht ihre Verlegenheit. Ein verschämtes Lachen und gerade deswegen so erotisch, weil eine Ahnung dessen mitschwingt, was unter der guten Erziehung lauert. Ich weiß, was darunter lauert. Es macht mich wild, verwandelt das Café in eine Sauna.
»Und da ist wirklich nicht mehr?«, fragt der Anstand.
Ehrlichkeit und Verlangen ringen in mir. Ein mir bekannter Kampf, der stets zu Gunsten der Ehrlichkeit ausgeht und damit den Frust triumphieren lässt.
Und da ist es schon soweit, ich höre mich sagen: »Ich bin nicht bereit für eine Beziehung. Daran hat sich nichts geändert.« Und es hat sich auch nichts daran geändert, dass ich mich dafür verfluche.
»Warum sitzen wir dann hier?«
»Ich weiß, weshalb ich hier sitze«, grinse ich mein falsches Lächeln. »Spannender ist die Frage, weshalb du das Treffen wolltest.«
»Ja, das ist wirklich eine gute Frage.«
Keine Lippen könnten sich sinnlicher zu einer Frage formen.
»Aber du hast keine gute Antwort?«
Maren kneift die Augen zusammen. »Du bist ein Arschloch!«
Ich seufze und sage nichts, rühre in meinem kalten Kaffee.
»Wieso müsst ihr nur immer mit eurem Schwanz denken?«
»Das sind jetzt aber schon zwei Anfälle, die gegen Anstand und Sitte verstoßen«, schaffe ich mir nicht zu verkneifen.
Keine Explosion, Maren lacht. Ich grinse, zu lachen traue ich mich noch nicht. Ich weiß, dass da noch etwas kommt.
»Ich habe jemand kennen gelernt«, rückt sie raus.
»Und der denkt nicht mit seinem Schwanz?«, sage ich gegen den Schmerz, der mir plötzlich durch den Unterbauch zieht.
»Ob du es glaubst oder nicht, solche Männer gibt es tatsächlich!« Marens Fauchen lässt einen Hauch ihres Feuers spürbar werden. Und ich kann mir wahrlich nicht vorstellen, dass irgendein Mann bei diesem Anblick an etwas anderes zu denken vermag, als dieses Sinnbild der Weiblichkeit durch die Wohnung zu treiben und sich um den Verstand zu vögeln.
Allein ihr den Schweiß von den Fußsohlen zu schlecken, würde mancher Mann sich einen Finger kosten lassen. Sie zu besitzen, nur für eine Nacht - dafür würden solche Kerle morden.
Solche Kerle. In Gedanken schüttle ich den Kopf. Und ich? Was bin ich nur für ein Narr! Weshalb sage ich ihr nicht, was sie hören will? Wenigstens, um sie noch einmal rumzukriegen. Ein letztes Mal in Marens Perfektion baden.
»Ging‘s dir wirklich die ganze Zeit nur um Sex?«
Maren muss einfach wissen, dass sie mit dieser Frage eine Lüge heraufbeschwört. Eine bessere Vorlage hätte sie kaum liefern können. Ja, ganz bestimmt: Sie hat diese Gelegenheit in vollem Bewusstsein angeboten.
Aber bevor ich in die Verlegenheit einer Antwort komme, winkt Maren ab. »Du hast nur Angst.«
Die Sicherheit, mit der sie das ausspricht, bringt meine Überzeugung, dass es nicht so ist, ins Schwanken. Das schafft sie. Einfach so. Mir ist übel und mein Grinsen zittert.
»Das ist echt schade«, sagt sie. »Weißt du, ich mag dich wirklich. Du bist irgendwie anders.« Sie steht auf. »Dachte ich zumindest.«
Ein Kuss auf die Stirn und sie schwebt davon. Wie immer ist es ein Ereignis, wenn Maren durch einen Raum schreitet. Ihr fließender Gang bietet einen herrlichen Kontrast zu den mechanischen Kopfbewegungen aller männlicher Gäste, die ihren Abgang verfolgen.
Heute belustigt mich die Szene nicht. Normalerweise schließe ich mit mir selbst Wetten ab, wie viele Frauen nun einen Streit mit ihrer glotzenden Begleitung anfangen; aber jetzt ist mir nicht danach.
Ich kann nicht einmal meinen Spaß an den verstohlenen Blicken finden, die mir zugeworfen werden. Die vor Neid triefenden Blicke, die vor Gier geifernden Blicke, die vor Wut lodernden Blicke. Und die auf den Stirnen brennende Frage: Was hat der Kerl, was ich nicht habe?
Ich weiß selbst nicht, was Maren an mir findet. Eigentlich spielt sie in einer ganz anderen Liga. Das sehe ich auch in den Blicken der Kerle. Aber diesmal gibt mir das kein Gefühl der Befriedigung.
»Ich bin ein Idiot«, murmle ich.
Vielleicht war das einer der Momente, die mein Dasein hätten entschieden verändern können. Hier, dieser neutrale Ort, ist möglicherweise eine der großen Kreuzungen des Lebens. Hätte ich ja zu Maren gesagt, wäre mein Leben in eine glückliche Richtung verlaufen. Mit einer Frau, um die mich alle beneiden, mit hübschen Kindern, einem Haus, Hund, was halt dazu gehört.
Mit einem ja, hätte ich mich gegen meine Angst entschieden. Dann hätte ich mich auch nicht mehr so klein und hässlich neben Maren gefühlt. Bestimmt nicht. Dann wäre ja alles unumstößlich mit Ringen besiegelt.
Aber ich habe nicht ja gesagt. Ich hocke vor meinem kalten Kaffee und verfluche mich. Noch könnte ich aufspringen und Maren hinterher rennen. Noch steht die Ampel auf grün. Noch konnte ich die richtige Kreuzung überqueren.
Ich zücke meine Brieftasche und winke dem Kellner. Doch anstatt die Aufmerksamkeit des Kellners einzufangen, winkt jemand von einem anderen Tisch zurück.
Ich brauche einen Moment, aber dann identifiziere ich das Mädel als Aliona. Kommilitonin. Germanistik und ... was noch gleich?
Seitdem etwas zwischen Maren und mir läuft, ist eine Frau wie Aliona eigentlich unter meiner Würde. Vor Maren, ja, da wäre das in Ordnung gewesen. Aber so wäre das, wie von einem Ferrari auf einen Trabbi umzusteigen.
Maren ist aber weg und die Ampel steht auf gelb. Dunkelgelb.
Aliona sieht nicht schlecht aus. Nicht schlecht ist natürlich nicht gleichzusetzen mit verdammt gut. Oder gar perfekt. Wie Maren. Nein, Aliona ist ... Aliona, muss ich mir eingestehen, gleicht im Prinzip mir. Attraktiver Durchschnitt. Mit Tendenz nach oben. Mit deutlicher Tendenz nach oben.
Hässlich fühle ich mich zumindest nicht neben ihr. Aliona hat sogar ein richtig niedliches Gesicht. Das ist mir schon früher aufgefallen. Auch, dass sie auf mich steht. Hat sie vielleicht gesehen, wie Maren abgerauscht ist? Wittert sie jetzt ihre Chance?
Oder ist das meine eigentliche Chance?
Wenn das also hier eine der wichtigen Kreuzungen meines Lebens ist, dann habe ich womöglich gerade noch im richtigen Moment die Bremse gezogen, um nicht überfahren zu werden. Von einem Ferrari.
Zudem: Ein Ferrari sieht scharf aus, aber er verbraucht unheimlich viel Sprit, man muss sich ständig Sorgen machen, dass er nicht zerkratzt oder geklaut wird.
Nur wenige Blicke folgen Aliona zu meinem Tisch. Ihrem Lächeln haftet etwas unbeholfen unschuldiges an. Das mit dem Trabbi war gemein. Vielleicht eher ein Volkswagen oder ein Renault. Jetzt hab ich‘s - ihr Zweitfach ist Französisch. Eindeutig ein Renault. Solide und sicher.
Wir begrüßen uns mit einem ungeschickten Kuss auf die Wange.
»He, setz dich doch«, sage ich.
»Ich muss leider los«, sagt Aliona. In meinem Ohren klingt das wie ein Auffahrunfall mit kreischender Bremse. Verkehrschaos. Sollte ich mir das alles nur eingebildet haben? Die ganzen Blicke in den Germanistikkursen? Die flirtenden Gespräche? Hatte Maren meine Wahrnehmung so sehr durcheinander gebracht?
»Aber schön, dass ich dich sehe. Ich gebe morgen Abend eine kleine Party. Komm doch vorbei, wenn du Lust hast.« Wieder dieses Lächeln. »Ich würde mich freuen.«
»Klingt super.«
»Also bis dann.«
Ich sehe ihr nach, wie sie das Café verlässt. Lange nicht so majestätisch wie Maren, aber angenehm beschwingt. Einige Köpfe folgen ihr, aber niemand würde einen Streit deswegen beginnen. Fast hätte ich erwartet, dass Aliona sich an der Tür noch einmal umdreht, aber sie tut es nicht. Sehr gut, das machen nur Anfänger.
Ich krame mein Handy aus der Jackentasche und sehe, dass ich eine neue Nachricht erhalten habe. Das ging aber schnell, denke ich. Doch die Nachricht ist nicht von Aliona, sondern von Maren.
Tut mir leid, dass ich einfach so abgehauen bin. Will dich morgen Abend sehen. Maren.
Ich kann mir ein selbstgefälliges Grinsen nicht verkneifen. Ein Ferrari zu besitzen mag anstrengend sein, aber gegen eine gelegentliche Spritztour lässt sich nichts sagen. Oder?

 

Hallo weltenläufer,

nette Geschichte, die du da ablieferst. Routiniert erzählst, ohne große Schnitzer (sind mir jedenfalls keine aufgefallen).

Ich höre den beiden gerne zu. Bei ihrem Gespräch. Auch hast du das Unterbringen von Information während des Redeflusses gut gemacht. Manchmal denke ich nur, ein, zwei Beschreibungen mehr während des Dialoges wären nicht schlecht - aber das ist mehr Geschmackssache als wirklich nötig.

Auch der Schwenk auf Aliona war gut zu lesen. Die langsame Aufwertung seiner "Ersatzfrau".

Insgesamt also schön zu lesen, wenn auch nichts, was mich länger beschäftigen wird - es hat ein wenig den Charakter einer Fingerübung für mich. Aber das ist ja an sich nichts schlechtes.

Negativ aufgefallen ist mir nur die große Ironie deines Erzählers. Klar das ließt sich nett und am Ende musste ich Schmunzeln. Aber das bezeugt eigentlich ein Maß an Selbstvertrauen und -sicherheit, die dein Protagonist für mich eigentlich nicht ausstrahlt. Für mich macht es den Eindruck, als warte er nur ab, was Maren bzw. Aliona tuen und kommentiert das. Ohne dabei aber selbst Anteil zu nehmen. Es wird also die Glaubwürdigkeit dem Witz geopfert. Das ist jetzt etwas überspitz dagestellt, trifft aber ungefähr meine Empfindung.

Gruß,
Kew

 

Hallo Weltenläufer!

»Anstand und Sitte diktieren einen so manches«, frotzelt Maren.
(...) diktieren einem (...)

Ja, so wie den Ausschnitt, den du für dieses Treffen gewählt hast, denke ich und muss mich zwingen, nicht mit meinem Blick darin hängen zu bleiben, abzurutschen …

Kann man sich zwingen, nicht abzurutschen? Abrutschen passiert, würde ich sagen. Man kann sich der Gefahr abzurutschen bewusst sein, aber mehr nicht, glaube ich.

Ein verschämtes Lachen und gerade deswegen so erotisch, weil eine Ahnung dessen mitschwingt, was unter der guten Erziehung lauert.

Finde ich gut! Dieses Lachen kenne ich.

Marens Fauchen lässt einen Hauch ihres Feuers spürbar werden.

Das hinkt nach meinem Empfinden. Kann Feuer hauchen? Anhand von Funken kann man die Kraft eines Feuer spüren, oder anhand eines Aufglühens. Ich weiß auch nicht, ich will nur sagen, dass irgendwie der Bezug zum Feuer passen müsste, Hauch ist, na ja ...

Also mir hat’s jetzt nicht so ausgesprochen gut gefallen, ist halt ein (zu) typischer Mann mit (zu) typischen Männergedanken. Ein bisschen Klischee, aber in Alltag sicher gut aufgehoben. Ich bin mir auch irgendwie nicht sicher, wo die Geschichte eigentlich hin will, was sie im innersten zusammenhält usw. Weiß nicht, ob Dir das eine Hilfe war :-)

Gruß

Hal

 

Moin, Weltenläufer.
Schön gezeichnete Geschichte. Lebendig und flüssig erzählt.
Gute Einblicke ins Innere deines Protagonisten. Sein Inneres Schwanken, diese unentschlossenheit, teils auch die Unsicherheiten, die mit Ironie kaschiert werden sollen, fand ich überzeugend dargestellt.
Mir hat´s gefallen, darum Daumen hoch...
Gruß Lord

 

Na das ging ja schnell :)

Hallo Kew,

Ich höre den beiden gerne zu. Bei ihrem Gespräch.
Das freut mich.
Meinst du mit Beschreibungen Redebegleitsätze oder wirklich mehr plastische Beschreibung von Aliona und Erzähler?

Auch der Schwenk auf Aliona war gut zu lesen. Die langsame Aufwertung seiner "Ersatzfrau".
da bin ich erleichtert, ist das doch eine empfindliche Gelenkstelle. Funktioniert die nicht, lahmt die Geschichte

Insgesamt also schön zu lesen, wenn auch nichts, was mich länger beschäftigen wird - es hat ein wenig den Charakter einer Fingerübung für mich. Aber das ist ja an sich nichts schlechtes.
damit bin ich durchaus zufrieden. Sicherlich ist das nichts, was länger haften wird. Für mich war es schon die Herausforderung etwas zu schreiben, was dem Modewort unaufgeregt nahe kommt.
Hm, ob ich es jetzt mit der Ironie übertrieben habe ... Letztlich macht ja auch der Prot nichts anderes, als zu warten, was die anderen machen, um dann darauf zu reagieren. Hm ...
Lieben Dank für den KOmmentar :)


Hallo Hal,

ürgs, der Fehler zu Beginn wird sogleich ausgebessert

Kann man sich zwingen, nicht abzurutschen? Abrutschen passiert, würde ich sagen. Man kann sich der Gefahr abzurutschen bewusst sein, aber mehr nicht, glaube ich.
puh, also das würde ich jetzt nicht so eng sehen. Man rutscht zumindest leichter ab, wenn man nicht aufpasst :p

Finde ich gut! Dieses Lachen kenne ich.
ich hoffe, das ist gut für dich :D

Das hinkt nach meinem Empfinden. Kann Feuer hauchen? Anhand von Funken kann man die Kraft eines Feuer spüren, oder anhand eines Aufglühens. Ich weiß auch nicht, ich will nur sagen, dass irgendwie der Bezug zum Feuer passen müsste, Hauch ist, na ja ...
Hm ... mja, kann ich schon verstehen, was du meinst, und komm mir auch ein bisschen doof vor, dass wieder abzulehnen wie die Kritik mit dem Abrutschen, aber auch hier ist mir die Assoziation jetzt nicht so sperrig. Hauch, Odem, Luft ...

st halt ein (zu) typischer Mann mit (zu) typischen Männergedanken.
das muss ich mir wohl anziehen. Der Konflikt ist wahrscheinlich nicht weltbewegend, aber das war auch gar nicht mein Anliegen. Wie du schon sagst, die AUswahl der Rubrik war diesmal nicht schwer ;)
st halt ein (zu) typischer Mann mit (zu) typischen Männergedanken.
Natürlich, ich danke dir für deine kritischen Worte :)

Hallo Lord,

zu deinem Kommentar kann ich nur sagen: 100 Punkte :D
Nein im Ernst, vielen Dank für deinen Kommentar. Du scheinst die Geschichte so gelesen zu haben, wie sie gedacht war.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo nochmal,

Meinst du mit Beschreibungen Redebegleitsätze oder wirklich mehr plastische Beschreibung von Aliona und Erzähler?
Ich dachte daran, dass deine Figuren (und auch der Raum, in dem deine Geschichte spielt) mehr Körperlichkeit vertragen könnten. Aber nicht im Sinne, einer Beschreibung ihres Aussehens, sondern, dass sie durch kleine Handlungen eben mehr Körperlichkeit gewinnen, mehr Anwesenheit. So sind sie sehr starkt Stimme, fast nur. Aber vielleicht wolltest du ja genau das.

Gruß,
Kew

 

So Weltenläufer!

Anstand und Sitte diktieren einen so manches«, frotzelt Maren
einem so manches

Ein verschämtes Lachen und gerade deswegen so erotisch, weil eine Ahnung dessen mitschwingt, was unter der guten Erziehung lauert.
gefällt »Wieso müsst ihr nur immer mit eurem Schwanz denken?«
»Das sind jetzt aber schon zwei Anfälle, die gegen Anstand und Sitte verstoßen
Das auch


Und ich kann mir wahrlich nicht vorstellen, dass irgendein Mann bei diesem Anblick an etwas anderes zu denken vermag, als dieses Sinnbild der Weiblichkeit durch die Wohnung zu treiben und sich um den Verstand zu vögeln.
Allein ihr den Schweiß von den Fußsohlen zu schlecken, würde mancher Mann sich einen Finger kosten lassen. Sie zu besitzen, nur für eine Nacht - dafür würden solche Kerle morden
Du hebst ja Maren ständig in den Himmel, ohne sie wirklich zu beschreiben. War das ein Schachzug von dir, damit jeder sich seine eigene Traumfrau vorstellt. Ist bloß Interesse, will das gar nicht bewerten.

Normalerweise schließe ich mit mir selbst wetten ab, wie viele Frauen nun einen Streit mit ihrer glotzenden Begleitung anfangen
Das ist gut. Das kenne ich, so gehts mir ja auch dauernd..

Ein Ferrari sieht scharf aus, aber er verbraucht unheimlich viel Sprit, man muss sich ständig Sorgen machen, dass er nicht zerkratzt oder geklaut wird.
Ja, das stimmt. Aber es gibt mittlerweile sehr schöne sportliche Autos von Audi und BMW, die sehr gut aussehen, Kraft haben und nicht viel verbrauchen. Vielleicht ziehen die italiener nach..

Ich hatte übrigens auch mal einen Trabbi und ich hab nie wieder so viele freundliche Blicke gesehen wie damals. Okay, die hinter mir waren nicht ganz glücklich. Aber so ein Trabbi hat schon charme..

Tut mir leid, dass ich einfach so abgehauen bin. Will dich morgen Abend sehen. Maren.
Ich kann mir ein selbstgefälliges Grinsen nicht verkneifen.
Irgendwie hatte ich in der ganzen Szene Charlie Harper vor Augen. Hat also funktioniert, falls du so eine Figur haben wolltest...

Insgesamt hats mir gut gefallen. Es ist nichts, was mich emotional berührt, es ist eine Szene, die gut geschrieben ist. Der Mann hat einen gewissen Sinn für Humor, jo. soweit von mir.


Gruß

Lollek

 

Und ich kann mir wahrlich nicht vorstellen, dass irgendein Mann bei diesem Anblick an etwas anderes zu denken vermag, als dieses Sinnbild der Weiblichkeit durch
ein schwuler Mann :)

Hallo weltenläufer,
gern gelesen. Kurz, unaufgeregt, alltäglich. Und dennoch eine recht gute Charakterbeschreibung Deines (mir nicht sonderlich sympatischen) Protagonisten. Mich würde interessieren, wie oft er die Möglichekeit einer "Ferarie-Spritztour" einem Renault vorzieht, auf die Nase fällt, es nicht kapiert und schließlich einsam endet ;)
Handwerklich einwandfrei, Dialoge gut, flüssig :)

Grüße - Anne

 

Hallo Kew nochmal

naja, ob ich das genau wollte. Ich verspiele jetzt wohl was, wenn ich ehrlich bin, aber ich habe nicht bewusst aufs Körperliche verzichtet. In meiner ersten Fassung war da auf jeden Fall eine ganze Menge mehr drum. Dann habe ich immer mehr weg genommen und fand das alles immer noch sehr klar. Und was mit weniger immer noch klar ist, kann nur gut sein. Also direkt als Stilmittel hatte ichs nicht vor Augen...
Danke noch mal für deine Rückmeldung


Hallo Lollek

einem so manches
jetzt aber wirklich :bonk:

War das ein Schachzug von dir, damit jeder sich seine eigene Traumfrau vorstellt. Ist bloß Interesse, will das gar nicht bewerten.
nu ja, da kann ich nur das gleiche sagen, was ich eben auch schon Kew geschrieben habe. Kürzen, verdichten und das kam dann bei raus :shy:

Das ist gut. Das kenne ich, so gehts mir ja auch dauernd..
:cool:
Aber so ein Trabbi hat schon charme..
joa hat ein Telefon mit Wählscheibe auch :p

Danke für deinen Kommentar.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hey weltenläufer,

»Wolltest du dich wirklich an einem neutralen Ort mit mir treffen?«

Ja, so ist das bei mir. Du setzt einen Mann und eine Frau an einem neutralen Ort an einen Tisch und ich habe sofort die beiden aus der Höheren Ebene vor meinen Augen. Dabei sind die das gar nicht :D.

»Ich bin nicht bereit für eine Beziehung. Daran hat sich nichts geändert.«

Ja, und das tut es auch nicht bis zum Ende der Geschichte.

»Spannender ist die Frage, weshalb du das Treffen wolltest.«
»Ja, das ist wirklich eine gute Frage.«

Hier musste ich kurz überlegen, zu wem welcher Satz gehört.

Heute belustigt mich die Szene nicht. Normalerweise schließe ich mit mir selbst wetten ab,

Wetten

Mit einer Frau, um die mich alle beneiden, mit hübschen Kindern, einem Haus, Hund, was halt dazu gehört.

Halten wir mal fest, was in der Aufzählung an erster Stelle kommt - um die mich alle beneiden. Mit Maren gesehen zu werden erhöht seinen Selbstwert und das ist die Faszination die sie ausübt, ihm geht es um Besitz, weniger um Gefühle. Lauf Maren, lauf, möchte man rufen und weiß doch, dass Frauen genau darin die Herausforderung suchen. Und immer sind sie am Ende unglücklich und weinen. Jawohl!

Noch konnte ich die richtige Kreuzung überqueren.

Mag ich nicht.

Doch die Nachricht ist nicht von Aliona, sondern von Maren.
Tut mir leid, dass ich einfach so abgehauen bin. Will dich morgen Abend sehen. Maren.

Die kippt aber schnell. Warum weiß ich jetzt nicht, aber vielleicht braucht sie ihn ja auch, um ihr Selbstbewußtsein zu polieren und sich zu beweisen, dass sie doch die Oberhand hat und er Gummi in ihren Händen ist. Ach Frauen, ach Männer.

Schönes Stück Unterhaltung. Hab ich gern gelesen und ja, so zwei wie die, gibt es viele :).

Beste Grüße Fliege

 

Hallo MAUS

Das war wohl ein Fall von crosspost. Lieben dank für deine Einschätzung.
Ich glaube auch mit seinen Ferrari-Spritztouren ist der Kerl schon sehr einsam. Es ist wohl nicht die Frage, wann er auf die Nase fällt, Sonden wann er endlich aufsteht ;)

He FlIEGE

Nach den ganzen Anmerkungen dachte ich schon, die kg sei bei dir durchgefallen. Umso mehr habe ich mich gefreut :)
This, zu Maren brauch ich ja gar nichts mehr zu sagen, das hast du ganz treffend eingeschätzt nach meiner Meinung.

Hehe, habe ich Dich höhereebenefiziert :drool:

Danke für deinen Kommentar

Grüßlichst
Weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Weltenläufer,


Zudem: Ein Ferrari sieht scharf aus, aber er verbraucht unheimlich viel Sprit, man muss sich ständig Sorgen machen, dass er nicht zerkratzt oder geklaut wird.

Ich weiß selbst nicht, was Maren an mir findet. Eigentlich spielt sie in einer ganz anderen Liga.

Also das ist tatsächlich so ein Typ, der Angst hat. Der denkt, die ist viel zu toll für mich, ich kann sie nicht halten. Er ist sich viel zu unsicher für sie.
Und das Komische ist, dass sie ihn trotzdem will. Vielleicht auch weil er diese Unsicherheit nicht zeigt, sondern ein auf cool macht, und sie ihm das abkauft. Sie sagt: nimm mich!, und er redet dann pseudocool daher:

»Das sind jetzt aber schon zwei Anfälle, die gegen Anstand und Sitte verstoßen«, schaffe ich mir nicht zu verkneifen.

ist aber in Wirklichkeit alles andere als cool in diesem Augenblick, sondern total masochistisch mit sich selbst beschäftigt.
Aber sie erkennt das nicht, sie denkt er wäre wirklich cool. Und weil sie Angst hat, ihn zu verlieren, meldet sie sich GLEICH bei ihm?

Was? ! ? Das ist ja der Wahnsinn. Also so viel Respekt vor sich selbst haben selbst die kaputtesten Frauen. Da muss man doch mindestens bis zum Abend mit dem SMS warten. Man rennt doch weg in der Hoffnung, dass er dir hinterher geht ... ich meine, vielleicht schreibt er ja noch. Die Tussi braucht dringend ne Freundin.

Also da ist doch echt der eine unsicherer als die andere. Ich verstehe nicht, warum sie auf ihn steht, und ich verstehe auch nicht, warum er so total unsicher ist, und das Paradoxe ist, dass der Typ zum Schluss wirklich cool dasteht, weil er sich weiterhin unverbindlich sextechnisch mit ihr treffen kann.
Aber kann ich ihm das abkaufen? Er redet fast so daher, als sei das sein Alltag, als sei er Charles Bukowski oder Hank Moody, und hätte jeden Tag tolle Frauen am Start, und meistens fände er das toll, aber heute hätte er irgendwie einen sentimentalen Tag erwischt oder so.
Nur passt das irgendwie nicht ganz.


Tut mir leid, dass ich einfach so abgehauen bin. Will dich morgen Abend sehen. Maren.Ich kann mir ein selbstgefälliges Grinsen nicht verkneifen. Ein Ferrari zu besitzen mag anstrengend sein, aber gegen eine gelegentliche Spritztour lässt sich nichts sagen. Oder?

Ja, klar Alter! Was fragst du überhaupt? Natürlich darfst du da grinsen! Sie frisst dir aus der Hand. Du hast grad Playa 101 bestanden.

Zitat Fliege:

Die kippt aber schnell. Warum weiß ich jetzt nicht, aber vielleicht braucht sie ihn ja auch, um ihr Selbstbewußtsein zu polieren und sich zu beweisen, dass sie doch die Oberhand hat und er Gummi in ihren Händen ist. Ach Frauen, ach Männer.

Sie braucht ihn vielleicht irgendwie für ihr Ego, aber nur wenn sie wirklich gar keines hat. Ich meine, wie will sie beweisen, dass er Gummi in ihren Händen ist? Oder wie meinst du das? Also wenn Mann sagt: Nur Sex. Und Frau sagt: Nein, Beziehung! Und Mann sagt: Nein, nur Sex. Und Frau sagt: Du Arschloch! Aber gut .. morgen Abend? Dann hat Mann doch die Oberhand, oder nicht?


Und warum genau sagt dein Prot eigentlich nein? Ich will jetzt nicht einen auf stumpfen Gefühlsassi machen, aber warum eigentlich?
Ich meine, man muss schon ein besonderer Typ sein, um einer solchen Frau, wie du sie beschreibst, einen Korb zu geben. Das klingt oberflächlich, reden wir doch nur über Aussehen, aber egal. Das muss man erst können. Und wenn man das kann, dann meistens, weil man so cool ist und so viele Optionen hat, dass man es sich leisten kann. In der Regel aber nicht, weil man sich so unsicher ist, dass man dadurch wieder unerreichbar wird, und dadurch wieder interessant. :)
Das ist bisschen so, als hätte man Angst mit Frauen ins Bett zu gehen, weil man impotent ist, also sagt man immer nein, und dann wolle alle Frauen mit dir ins Bett, weil sie denken, man sei eine Herausforderung und voll der Hengst.
Das traurige ist, ich glaube so ähnlich funktioniert das wirklich da draußen. Die Leute kaschieren ihre Unsicherheit mit Coolness, und wie diese Geschichte zeigt, kann das funktionieren. Da laufen dir die heißesten Frauen hinterher, nur weil man sich hässlich fühlt und gelernt hat, das distanziert-cool auszudrücken, und bei Leuten, die ähnlich unsicher sind, die richtigen Knöpfe zu drücken (in diesem Fall vielleicht unbewusst). Das ist schon irgendwie witzig. Oder traurig.

Keine Ahnung, ob mir die Geschichte jetzt gefällt oder nicht. Ich finde sie gut und sauber geschrieben.


MfG,


JuJu

 

Hallo JuJu

Also das ist tatsächlich so ein Typ, der Angst hat. Der denkt, die ist viel zu toll für mich, ich kann sie nicht halten. Er ist sich viel zu unsicher für sie.
Und das Komische ist, dass sie ihn trotzdem will. Vielleicht auch weil er diese Unsicherheit nicht zeigt, sondern ein auf cool macht, und sie ihm das abkauft. Sie sagt: nimm mich!, und er redet dann pseudocool daher:
das deckt sich größtenteils mit meinen Gedanken dazu. Pseudocool ist meiner Ansicht nach Richtig. Unsicherheit kann durchaus anziehend sein. Eine Frau wie Maren ist wahrscheinlich eher von wahrer Coolness umgeben (wohinter sich natürlich letztlich auch immer nur Unsicherheit/Angst verbirgt, aber das lassen wir jetzt mal außen vor)

Aber sie erkennt das nicht, sie denkt er wäre wirklich cool.
wie gesagt, ich denke nicht, dass es die wirkliche Coolness ist, aber deine Duetung hat schon was

Die Tussi braucht dringend ne Freundin.
hrhr, in der Tat

Ich verstehe nicht, warum sie auf ihn steht, und ich verstehe auch nicht, warum er so total unsicher ist
mja, wenn das gar nicht nachvollziehbar ist, dann kann der Text natürlich nur versagen.
Ja, klar Alter! Was fragst du überhaupt? Natürlich darfst du da grinsen! Sie frisst dir aus der Hand
das ist wohl auch der Unsicherheit geschuldet.

Also wenn Mann sagt: Nur Sex. Und Frau sagt: Nein, Beziehung! Und Mann sagt: Nein, nur Sex. Und Frau sagt: Du Arschloch! Aber gut .. morgen Abend? Dann hat Mann doch die Oberhand, oder nicht?
ich denke eher, dass sie sich erhofft mit Sex doch noch eine Beziehung zu erschleichen

Und warum genau sagt dein Prot eigentlich nein? Ich will jetzt nicht einen auf stumpfen Gefühlsassi machen, aber warum eigentlich?
Ich meine, man muss schon ein besonderer Typ sein, um einer solchen Frau, wie du sie beschreibst, einen Korb zu geben. Das klingt oberflächlich, reden wir doch nur über Aussehen, aber egal. Das muss man erst können. Und wenn man das kann, dann meistens, weil man so cool ist und so viele Optionen hat, dass man es sich leisten kann.
das sehe ich anders. Aus Angst davor, Dinge nicht handeln zu können, also wenn sie als eine Nummer zu groß für einen erscheinen, ist durchaus der Reflex da, sie von sich zu stoßen

Keine Ahnung, ob mir die Geschichte jetzt gefällt oder nicht. Ich finde sie gut und sauber geschrieben.
das ist doch schon einen ganze Menge. Vielen DAnk für deine Gedanken zur Geschichte, fand ich bereichernd :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo weltenläufer

sauber und sehr routiniert geschrieben, besonders der Dialog zum Anfang gefällt mir - mal abgesehen von diesem Teil:

»Ich will deinen Duft atmen, deine Wärme spüren, deine Rose küssen …«

Deine Rose küssen? Nee also ... wenns dem Typ wirklich nur um Sex geht und seine Ehrlichkeit stets gegen das Verlangen gewinnt, dann nehme ich ihm einen so schwulstigen Satz nicht ab.

Gut, mal davon abgesehen ist der Dialog kurzweilig und realistisch, alltäglich genug um sich hineinzudenken, interessant genug um sich dennoch nicht zu langweilen.

Wenn ich die Geschichte insgesamt betrachte, dann gehts mir ähnlich wie einem meiner Vorredner - ich weiss nicht so recht, in welche Richtung das geht, es fällt mir schwer, sie einzuordnen. Liegt vermutlich auch daran, dass die Charakterisierung des Prot. für mich nicht ganz stimmig ist. Aus meiner Sicht ein doch eher oberflächlicher Typ, der ganz genau weiss, was er will - und wie er das bekommen kann. Genusssüchtig, verspielt, vermutlich ohne Lust, Verantwortung zu übernehmen (den wahren Grund dafür, dass er keine Beziehung will, verschweigst du uns ja leider bzw. der Prot. kennt ihn wohl selbst nicht, was ich nicht so recht glauben kann) - ja, das sehe ich noch, aber hey, dann kommt zu so nem Typen eine Frau, die du folgendermassen beschreibst:

Und ich kann mir wahrlich nicht vorstellen, dass irgendein Mann bei diesem Anblick an etwas anderes zu denken vermag, als dieses Sinnbild der Weiblichkeit durch die Wohnung zu treiben und sich um den Verstand zu vögeln.

Allein ihr den Schweiß von den Fußsohlen zu schlecken, würde mancher Mann sich einen Finger kosten lassen. Sie zu besitzen, nur für eine Nacht - dafür würden solche Kerle morden.

Und was macht er? Anstatt ihr etwas vorzulügen und an all diese Vorzüge problemlos zu kommen, sagt er die Wahrheit, wohl wissend, damit nur unnötigen Stress zu verursachen. Das ist für mich nicht stimmig. Er, der Frauen wie Autos betrachtet (Vorsicht, Klischee ;-)) und auch gegen eine "gelegentliche Spritztour" nichts einzuwenden hätte, hat plötzlich moralische Bedenken, das Objekt seiner Begierde zu belügen? Vielleicht nur wohl wissend, dass sie zurückkommt (obwohl er nur Durchschnitt ist und sie das nicht nötig hätte) - doch tut sie das dann auch nur, weil sie sich trotzdem eine Beziehung erhofft? Und so drehen wir uns im Kreis, und das Gefühl hab ich auch ein wenig bei der Geschichte - ich komme zu keinem Schluss.

Du glorifizierst Maren zu sehr, finde ich. Dieses alle drehen sich zu ihr um und provozieren einen Streit am Tisch, das finde ich zu viel des Guten. Die Beschreibungen davor, da haben wir sie durch die Augen des Prot. gesehen, das geht noch - aber offenbar ist sie auch in den Augen der anderen Männer die absolute Traumfrau. Ich denke, die Geschichte würde vielleicht besser funktionieren, wenn du sie nicht auf den Thron der Schönheit heben würdest, sondern die Anziehung, die sie auf den Prot. ausübt, durch etwas anderes als ihr Aussehen begründet wäre. Dann könnte ich zumindest sie besser verstehen, denn dann wäre sie nicht eine, die jeden Mann mit einem Fingerschnippen haben könnte - und die dann vielleicht auch einem "Durchschnittstypen", der sie nur ausnutzt, hinterher rennt und dabei dennoch glaubwürdig ist.

Also wie gesagt, kurzweilig, gut geschrieben - aber mir fehlt noch das gewisse "Etwas", das Besondere, das eine KG haben sollte.

Folgendes ist mir noch aufgefallen:

»Ich weiß, weshalb ich hier sitze«, grinse ich mein falsches Lächeln.

Ein Grinsen und ein Lächeln sind für mich zwei verschiedene Dinge, daher finde ich, ein Lächeln kann man nicht "grinsen".

Normalerweise schließe ich mit mir selbst wetten ab,

Wetten groß

Seit dem etwas zwischen Maren und mir läuft,

Ich meine, man schreibt "seitdem" in diesem Kontext zusammen.

So viel von meiner Seite.

Viele Grüße.

 

Hallo Schwups,

Deine Rose küssen? Nee also ... wenns dem Typ wirklich nur um Sex geht und seine Ehrlichkeit stets gegen das Verlangen gewinnt, dann nehme ich ihm einen so schwulstigen Satz nicht ab.
hm, also ich sehe da den Widerspruch nicht. In meinem Empfinden ist diese Art des Ausdrucks vll gerade einer jener Aspekte, die Maren anziehend findet, ihn anders macht.

Gut, mal davon abgesehen ist der Dialog kurzweilig und realistisch, alltäglich genug um sich hineinzudenken, interessant genug um sich dennoch nicht zu langweilen.
Wow, das flutscht wunderbar :)

der ganz genau weiss, was er will - und wie er das bekommen kann.
hm, anscheinend kann man das auch so lesen. In meinem Empfinden ist er eher ein Kerl, der eigentlich ein sehr winziges Selbstbewusstsein hat und gerade deswegen nach allem giert, was an ihm Interesse findet. Bei Maren, die eindeutig über seinem (gefühlten) Niveau schwebt, muss er einfach zugreifen. Womöglich habe ich das nicht deutlich genug gemacht. Doof, wenn daran die ganze Glaubwürdigkeit der kg. zerschellt.

Zitat:
»Ich weiß, weshalb ich hier sitze«, grinse ich mein falsches Lächeln.
Ein Grinsen und ein Lächeln sind für mich zwei verschiedene Dinge, daher finde ich, ein Lächeln kann man nicht "grinsen".
gerade das fand ich reizvoll. Lächeln ist was ehrliches und offenes, eine Grinsen etwas bemühtes, das irgendwohin zielt, gesteuert. Ich finde, das ergibt hier schon einen Sinn

Wetten groß
peinlich, schon der zweite Hinweis, jetzt endlich ausgebessert :shy:

Ich meine, man schreibt "seitdem" in diesem Kontext zusammen.
ist auch ausgebessert

Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Finde ich sehr interessant, dass dieser kleine Text so viele Gedanken aufwirbelt. Alltag ist doch was Spannendes :D

grüßlichst
weltenläufer

 

Soweit = so weit
männlicher Gäste = männlichen Gäste
Noch steht die Ampel auf grün = Grün (das gleiche mit Gelb)
etwas unbeholfen unschuldiges an = Unschuldiges
In meinem Ohren = meinen
= alles ohne Gewähr!

Moin Weltenläufer, schick flüssig geschrieben, keine Frage. Nur der Inhalt blieb mir fern. Ein völlig belangloser Typ plappert frauenfeindlichen Blödsinn daher. Ich glaube, Maren täte gut daran, ihre Beine in die Hand zu nehmen und zu verschwinden. Wenn sie genauso oberflächlich ist wie der Erzähler … na ja, dann ist es um beide nicht schade. Will sagen, die Handlung drang nicht in mich ein, mir fehlte die Spannung oder das Widersprüchliche oder das Tiefgründige oder die Action oder der Spaß oder … es plätscherte nur.
Trotzdem: gern gelesen.

Herzlichst Heiner

 

Hallo Heiner,

sorry, dein Beitrag ist mir irgendwie entfleucht. Danke für deinen Kommentar. Trotz harmlosen Plätscherns gerne gelesen, wow, das muss echt verdammt gut geschrieben sein! :aua:
DIe Fehlerstellen sehe ich mir nachher noch mal an.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo weltenläufer

Die Einstiegssätze machten mich als Leser neugierig. Als sein Blick auf den Ausschnitt fiel, einem Objekt, das Männer und Frauen bei offen zur Schau gestellten Reizen gleichermassen gefangen nimmt, wurde ich beinah unruhig.

Anfangs dachte ich, sie macht das mit Absicht, aber es ist viel schlimmer: Sie macht es nicht mit Absicht. Sie kann gar nicht anders als so zu lächeln.

In seiner Feinfühligkeit eine starke Aussage.

»Und da ist wirklich nicht mehr?«, fragt der Anstand.

Diesen Satz musste ich zweimal in dem ihn umgebenden Zusammenhang lesen, bis ich mir sicher war, dass die Worte der Anstand nicht die innere Stimme des Prot. ist, sondern die von Maren.

»Und der denkt nicht mit seinem Schwanz?«, sage ich gegen den Schmerz, der mir plötzlich durch den Unterbauch zieht.

Diese Fiktion des Schmerzes im Unterbauch scheint mir etwas abgedriftet. Man sagt dem so im Alltag wie das Bauchgefühl, doch in einer Geschichte dünkt es mich eher gestellt. Ich weiss nicht, ob es für dich den gleichen Stellenwert hätte, mein spontaner Gedanke war: …, der mein Inneres plötzlich bis hin in den Unterbauch durchzieht.

Der Selbstschmerz des Prot., als Maren ihn sitzen lässt, nahm ich beinah wie einen Stilbruch wahr. Er schien mir notwendig, aber doch überzeichnet. Wie er dann mit Aliona anbandeln will, so im Verhalten a la typisch Mann klassierend, hatte mich erst enttäuscht, mit deren Abgang dann aber wieder beruhigt.

Den Rank am Ende nahmst du dann mit eleganter Schleife, auch Maren zögert, die Beziehung zum Prot. einfach sausen zu lassen.

Insgesamt war es mir eine sympathisch zu lesende Geschichte, die mir wie aus dem Alltag gegriffen scheint, doch aus der sich einige glänzende Gedankenperlen hervorheben.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Hallo Anakreon,

Als sein Blick auf den Ausschnitt fiel, einem Objekt, das Männer und Frauen bei offen zur Schau gestellten Reizen gleichermassen gefangen nimmt, wurde ich beinah unruhig.
hui, na das ist ja ein feines ... Lob
Diesen Satz musste ich zweimal in dem ihn umgebenden Zusammenhang lesen, bis ich mir sicher war, dass die Worte der Anstand nicht die innere Stimme des Prot. ist, sondern die von Maren.
das war eine leichte Sorge. Wären mehr Leser rausgeschleudert worden an der Stelle, hätt ichs mir überlegt, da deine die erste Stimme dazu ist, wirds wohl so bleiben. Aber danke für die Rückmeldung

Man sagt dem so im Alltag wie das Bauchgefühl, doch in einer Geschichte dünkt es mich eher gestellt.
wie kann denn das gehen :confused:
der mein Inneres plötzlich bis hin in den Unterbauch durchzieht.
hehe, das ist typisch Anakreonistisch ausgedrückt ;)

Insgesamt war es mir eine sympathisch zu lesende Geschichte, die mir wie aus dem Alltag gegriffen scheint, doch aus der sich einige glänzende Gedankenperlen hervorheben.
Damit hast du mir den Sonntag versüßt, der leider mit einem (aufgeschobenen :bonk: )Berg Arbeit einen häslichen Schatten wirft. Nun ja, auf ans Werk!

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo weltenläufer!

Locker flockig geschrieben, aber das Dingelchen hat’s in sich.

Herrliche Charaktere im verbalen Zweikampf. Der Ich-Erzähler zweifelt, ob er Maren auf Dauer halten kann. Das muss er auch zwangsläufig, da er sich nur aufs Äußere konzentriert, nur dort Vergleiche zieht – und das nicht nur zwischen Maren und sich selbst, sondern er bezieht noch eine dritte, eine unbekannte Größe X, irgendeinen imaginären Muskeladonis mit in den Vergleich – und sich im Nachteil wähnt.
Er kann also nicht anders, als sich mit gelegentlichen Spritztouren mit der Ferrari-Maren zu begnügen, will er nicht in ständiger Angst leben, sie an Mister X zu verlieren. Das wird so bleiben, solange er von sich auf Maren schließt und glaubt, sie achte auch nur auf Äußerlichkeiten.
Dass er damit falsch liegt – Maren sagt: „Ich mag dich“ und auch der von ihr vorgeschlagene „neutrale Ort“ ist ein Zeichen dafür – scheint nur dem Leser offensichtlich.

Ein kleines Haar in der Suppe ist für mich, dass sich am Ende nix bewegt hat. Ich wurde nur Zeuge eines Kreislaufs. Zwei Gründe:
1. Der Ich-Erzähler wähnt sich zwar an der großen Kreuzung des Lebens, ist aber (im Gegensatz zu Maren) vom wirklichen Leben selbst noch meilenweit entfernt. Er ist ein Kind, könnte man sagen, und daran ändert sich nix.

2. Maren kämpft nach dem Fiasko weiter wie gehabt. Sie lässt ihn noch mal eine Runde auf ihr drehen, in der Hoffnung, dass er irgendwann kapiert, wie der Hase läuft. Aber ich sehe nicht, dass das so schnell der Fall sein wird.

Über diesen Satz bin ich gestolpert.
Hässlich fühle ich mich zumindest nicht neben ihr.
Den habe ich in der Betonung auch beim zweiten Versuch nicht hinbekommen. Den würd ich umbauen.

Lieben Gruß

Asterix

 

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