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Neues Sternenbild am Himmel

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30.12.2003
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Neues Sternenbild am Himmel

... oder: wie man mit Erscheinungen umgeht

Als mich die überragende naturwissenschaftliche Entdeckung eines neuen Sternbildes, das der TIGERENTE, erreichte, die sogar noch mit einer exakten photographischen Aufnahme aufwarten konnte, kam eitel Freude in mir auf, und zu mitternächtlicher Geisterstunde war der Drang, dieses Wunder zu schauen, nicht mehr zu unterdrücken.

Ich fuhr mit dem Auto weit, ganz weit aus der hell erleuchteten Großstadt heraus, um mögliche Störeffekte aus meiner Himmelsbeobachtung auszuschließen. Mitten in einem tiefen Walde, durch den kaum die Strahlen des Mondes zu dringen vermochten, fand ich eine kleine Lichtung, wie sie besser für meine wissenschaftliche Zwecke nicht beschaffen hätte sein können. Des unbewaffneten Auges forschenden Blick auf das Himmelsgewölbe richtend, fand ich schließlich das schon unseren nordeuropäischen Urahnen bekannte Sternbild des Großen Bären.

Keine Tigerente!

Oh Absturz aus himmelhochjauchzender Entzückung, in die ich mich in meiner Vorfreude schon ekstatisch hineingesteigert hatte! Bleichen Gesichtes und wankenden Schrittes, des zauberhaft milden Silberscheines des guten alten Mondes nicht achtend, gelangte ich halb ohnmächtig zu meinem Auto und machte mich auf den Heimweg.

Nun, inzwischen habe ich dieses schwere Trauma verarbeitet, es bedurfte nur einer halben Flasche kubanischen Rums in jener schicksalsschweren Nacht und in den Folgetagen regelmäßigen Nachschubs in Form von Grog – und so erlangte ich wieder mein psychisches Gleichgewicht. Auch meine Leichenblässe verschwand aus dem Gesicht und wich einer freundlich-warmen, lebhaften Röte, durch welche sich ganz besonders die Augäpfel auszeichneten. Derart wieder aufgerichtet bin ich also vier Wochen später erneut zu der erwähnten Lichtung gefahren.

Nun passierte etwas Erstaunliches, denn ich sah zunächst das bekannte Sternbild des Großen Bären, doch dann, als der Mond ganz kräftig zu leuchten begann, fand eine Metamorphose statt: Allmählich erst, etwas verschwommen, traten schnatterhafte Züge hervor, ich konnte einen Schnabel erkennen, die Flügel und die typischen Entenbeine.
Dann plötzlich bewegten sich die Flügel, schlugen heftig nach den Mondstrahlen, dass die Funken nur so stoben und das ganze Firmament wie in Glut gehüllt schien. Und da war etwas auf der Ente, war es eine Stange? Ein Mast?
Ja, ja es war ein Mast mit einem kleinen Segel daran, oh nein!, das Segel war ein kleines Hemdchen, denn ich konnte sogleich auch seinen Besitzer erkennen, einen kleinen Nackedei mit dicken aufgeplusterten Wangen, der kräftig in das Segelhemdchen blies. Die Himmelsente bewegte sich zunächst tapsig wie ein Bär im Watschelgang, wurde schneller und glich nun schon eher einem Wagen, der auf den Polarstern zuraste.

War Zug in mein Auge gekommen? Waren es Tränen, weil ich so sehr lachen musste bei diesem Anblick? Bereits nach wenigen Augenblicken verschwamm alles, wurde undeutlich, zerfaserte, die Himmelsglut wich einer stummen schwarzen Kälte, nur vom Funkeln der Sternendiamanten unterbrochen ... und der kleine Häwelmann war weg und auch die Tigerente.

Ja, so war das. Jetzt ist dort wieder das altbekannte Sternbild des Großen Bären zu sehen, und die Strahlen des Mondes tauchen die Erde in ein mildes Licht statt Funken zu sprühen. Aber eines weiß ich: Ich habe es gesehen, ganz deutlich!

 

Mahlzeit!

Wieder mal Zeit für einen berüchtigten MKK (Mittagspausen-Kurz-Kommentar). :D

Hmm... also, die Idee ist irgendwie gar nicht so schlecht, an und für sich. Aber mit der Umsetzung kann ich mich nicht so wirklich anfreunden.

Der Text wirkt auf mich sehr zusammenhangslos und wirr - die komplette erste Hälfte ist eher verwirrend als alles andere, hat etwas zutiefst Weglassenswertes sozusagen, und die zweite Hälfte ist dann in ihrer etwas gebändigten Wirrnis im Grunde nur noch Fragment einer Geschichte. Sorry, aber so ist mir das zu wenig und zu konfus.

Sprachlich solperst du m.E. an etlichen Stellen über den eigenen Enthusiasmus, so jedenfalls mein Eindruck. Einige Stellen wirken unnötig geschraubt, andere eher seltsam trocken. Das ergibt ein stilistisch sehr heterogenes und damit für mich eher unschönes Bild.

Soll heißen: Im Kern nicht grundverkehrt, aber die Ausführung kann mich letzten Endes leider überhaupt nicht überzeugen...

Gruß,
Horni

 

Hallo Pied Piper,

insgesamt muß ich mich der Meinung von Horni leider anschließen.
Gerade im Mittelteil fand ich es sehr schwierig den Faden nicht zu verlieren.


Gruß
Jörg

 

Hallo "Rattenfänger",

habe mir deine Geschichte ein paar Male durchgelesen, und überlege, was du uns eigentlich vorflöten willst. Ob die Story vielleicht in die Kategorie >Humor< gehört?

Aus den ersten Absätzen kann man versuchen, sich eine Orientierung bezüglich des Beobachtungsstandpunktes zu verschaffen: Der Protagonist findet eine Waldlichtung, die eigenartig genug ist, um das Mondlicht "ideal" abzuschirmen (geht er etwa zu Vollmond beobachten?!). Höchstwahrscheinlich schaut er nach Norden (du erwähnst den Großen Bären, meinst aber bestimmt den Großen Wagen) und sieht eine Entenerscheinung im Matrosenanzug. Donald Duck? Danach lacht er sich schief, und dasselbe habe ich dann auch beim Lesen getan.

Ohne diesen kubanischen Rum hätte es dieses einzigartige Erlebnis und für uns die Geschichte nicht gegeben, oder?

Schöne Grüße,
ababwa

 

Hallo Horni, Jörg, sylviasmother und ababwa,

herzlichen Dank für eure Kommentare. Tatsächlich hat die Geschichte den entscheidenden Mangel, dass sie ohne das entsprechende Bild gepostet werden musste. Jedenfalls habe ich irgendwo bei den Regeln hier gelesen, dass Bilder nicht zulässig seien.

Das habe ich nun durch einen Link abzuändern versucht. Der Große Wagen ist Bestandteil des Sternbildes Ursa Major (Großer Bär), er stellt Kopf, Hals und Rumpf des Großen Bären dar (bzw. der Tigerente). In den ersten Absatz der KG habe ich eine entsprechende Einfügung vorgenommen, vielleicht wird dadurch die Ausgangssituation anschaulicher.

Zum Schreibstil, na ja ... mir hat es Spaß gemacht, teilweise den „gebildeten Genitiv“ (Tucholsky) zu verwenden; ist sicher Geschmackssache, keine Frage!

Ob die KG in den Bereich Humor gehört? Ist dort sicher nicht verkehrt, aber ich finde sie hier besser aufgehoben, da der direkte Bezug zum Märchen in völliger Absicht durch die Metamorphose der Tigerente zum „Kleinen Häwelmann“ von Theodor Storm hergestellt wurde. Sorry ababwa, aber Storm und Donald Duck, da fehlt mir die Assoziation!

Dass sich dem Prot. das Sternbild der Tigerente erst beim zweiten Versuch erschließt will einfach nur besagen, dass Dinge, die nicht so offensichtlich sind, und das ist wohl generell so im Bereich der Fantasie, eines zweiten Hinschauens bedürfen, eines erneuten Nachdenkens, auch eines weiteren „Ausspinnens“, um dann doch noch zu erscheinen ...

Vielleicht noch die Anfangszeilen eines Gedichtes, um meine Intention bei der KG zu verdeutlichen:

Wer Schmetterlinge lachen hört,
der weiß wie Wolken schmecken,
der wird im Mondschein,
ungestört von Furcht,
die Nacht entdecken.
Der wird zur Pflanze, wenn er will,
zum Tier, zum Narr, zum Weisen
und kann in einer Stunde
durch das ganze Weltall reisen.
„Schmetterlinge“ – Novalis (Georg Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg)

LG Pied Piper
:)

 

Jetzt erst gesehn:

Link entfernt. Bitte keine Links in Geschichten!

 

Hallo Abraxas,

sorry wegen des Regelverstoßes, das war nicht meine Absicht. Da die Funktion "Bild einfügen" statt des Bildes den Link im Text dargestellt hatte nahm ich an, das sei so in Ordnung.

Kommt nicht wieder vor.

Gruß Piper

 

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