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Nemoj da me zhalite - Don't cry for me

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20.12.2013
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Nemoj da me zhalite - Don't cry for me

Die Friedhofskapelle war abgrundtief hässlich. Mein Vater ist Architekt. Er hätte normalerweise niemals freiwillig den widerlichen Bau aus kaltem Stahlbeton betreten. Mein Vater sagt oft, Architektur sei gefrorene Musik, aber dieses erdrückende Gebäude, dem der Tod eine bedrohliche Note verlieh, hatte überhaupt nichts musikalisches. Doch Paul war einer unserer ältesten Freunde und um ihm die letzte Ehre zu erweisen, hätte mein Vater noch viel geschmacklosere Bauwerke betreten.

Im Juli 2001 ist Paul an Leukämie gestorben. Es war unerträglich heiß. 40 Grad im Schatten. Ich war zehn Jahre alt und Pauls Frau Emilie war am Abend vor seinem Tod in unserer Küche gesessen. Wir alle haben Emilie als Kinder angebetet. Mit ihren orangenfarbenen Pullovern und dem zwitscherndem Lachen war sie für uns eine Art Zweitmutter. Sie ist ein unglaublicher Mensch. Im Freundeskreis meiner Eltern ist es allgemein üblich, sich auch um die Kinder der Anderen zu kümmern. Natürlich nicht so sehr wie um die eigenen Kinder, aber trotzdem bin ich mit einer Vielzahl von alternativen Ansprechpartnern aufgewachsen, von denen mir Emilie am liebsten war.

Sammael und Anna waren auch mit ihren Eltern gekommen und wir standen nebeneinander in der vollgestopften Friedhofskapelle. An meinem Platz hinter der rechten Bankreihe, neben der Wendeltreppe, die zur Orgel führte, konnte ich nicht alles sehen. Ein Mann mit Schnauzer versperrte mir die Sicht auf den Sarg. Sammael, der damals in mich verliebt war, zupfte die ganze Zeit am langen Ärmel meiner Bluse, bei der ein Knopf fehlte, wie ich jetzt bemerkte. Meine Mutter hielt eine Rede.

An den Pfarrer kann ich mich noch gut erinnern. Sein fettes, freundliches Gesicht und die hängenden Augenlider zitterten, als er mit dröhnender Ernsthaftigkeit die Dinge sagte, die ein Pfarrer auf einer Beerdigung eben sagt. Vor dem Sarg lagen ein Haufen Blumensträuße mit bunten Bändern und Teelichter, die den Raum in warmes Licht hüllten. Religiöse Bräuche waren mir sehr fremd, da meine Familie atheistisch war, doch sie übten deswegen eine gewisse Faszination auf mich aus. Der Sermon des Pfarrers langweilte mich nicht, er hatte eine verwirrende Wirkung auf mich.

Weil Emilie schrecklich weinte, musste auch ich ein wenig schluchzen, worauf Anna missbilligend ihren nussbraunen Pferdeschwanz schüttelte und mit der Zunge schnalzte. Ich schob die Ärmel meiner Bluse über den Handballen und zog die Schultern hoch um mich in dem mattschwarzen Stoff zu verstecken. Der Pfarrer predigte sehr lange und Sammael schielte immerzu aus runden, dunklen Jungenaugen in meine Richtung. Er war ein seltsamer Junge. Er schien niemals Angst zu haben, weinte nicht und war auch nicht albern. Er lächelte. Viele verstanden sich gut mit ihm, aber nur mir war er ein wirklicher Freund. Immer an meiner Seite schien er auf etwas zu warten. Fast besitzergreifend. Und in ihm war es sehr ruhig.

Ich dachte daran, wie sehr ich mich vor dem kalten, blauen Körper in dem Sarg fürchtete und wie schrecklich es sein musste, zu sterben, als ich ein Summen an meinem rechten Ohr hörte. Die rausanfte Kinderstimme sang sehr leise und nah. Ein altes ausländisches Volkslied. Ich kannte es gut. Wir hatten es oft am Lagerfeuer, auf Festen oder einfach zur Gitarrenmusik gesungen. "Ako umram, il zaginam, Nemoj da me zhalite". Ich lächelte Sammael an. Der Text bedeutet:"Wenn ich sterbe, oder getötet werde, weint nicht um mich.". Er summte und summte die Melodie in mein Ohr und ich fasste sein Handgelenk, um ihn am Aufhören zu hindern.

Später, nach dem Leichenschmaus würden wir Verstecken spielen und es riskieren, herumzuschreien bis jemand uns schimpfte. Und die Erwachsenen würden reden, trauern und sich erinnern und betrinken und wir alle würden froh sein, am Leben zu sein.

 
Zuletzt bearbeitet:

Das ist ein eigenartiger Text, Madita, ein eigenartig schöner Text, ja, auf eine ganz seltsame Art hat mich der echt berührt. Kurzgeschichte hin oder her, Plot, Spannungsbogen, Twist, Konflikt? Gibt’s hier nicht, ist eigentlich kaum eine richtige Geschichte, nicht mehr im Grunde als eine kleine Episode aus dem Leben von irgendwem. Aber auf eine Art und Weise geschrieben, die ich einfach mochte. Vielleicht weil der Text, trotz stellenweise ungelenker Formulierungen und einem zeitweiligen Tempus-Kuddelmuddel, oder gerade deshalb, so authentisch, so ehrlich, so sehr von Herzen kommend erzählt klingt. Du zeigst hier die Sichtweise eines zehnjährigen Mädchens auf die Welt und das Leben, in den Augen dieses Kindes ist alles gleich aufregend, das Sterben wie das Verliebtsein, jessas, das ist einfach schön, und du hast da wirklich bezaubernde Details eingebaut …
Schreib eine richtige Geschichte, Makita, darauf wäre ich echt gespannt.

Ein paar Kleinigkeiten schriebe ich anders:

Mit ihren orangenen Pullovern
orangefarbenen

war sie für uns wie eine Art Zweitmutter.
entweder: war sie für uns wie eine Zweitmutter
oder: war sie für uns eine Art Zweitmutter

Hinter der rechten Bankreihe, neben der Wendeltreppe, die zur Orgel führt[e], konnte ich nicht alles sehen.
Das klingt, als sähe sie nichts hinter der Bankreihe, als wäre dort nichts zu entdecken.
Du willst aber wohl sagen, dass sie nicht alles sieht, weil sie dort steht. Den Satz würde ich umformulieren.

Weil Emilie schrecklich weinte, musste ich auch ein wenig schluchzen,
eventuell: auch ich?

Der Pfarrer predigt[e] sehr lange

Ich dachte daran [Komma] wie sehr ich mich

und wie schrecklich es sein musste [Komma] zu sterben [Komma] als ich ein Summen

um ihn am aufhören [Aufhören] zu hindern.

Später, nach dem Leichenschmaus würden wir Verstecken spielen und es riskieren [Komma] herumzuschreien bis jemand uns schimpfte.

Und ein wunderbarer letzter Satz:
Und die Erwachsenen würden reden, trauern und sich erinnern und betrinken und wir alle würden froh sein, am Leben zu sein.

offshore

 

Lieber offshore,

Vielen Dank für deine Kritik. Ich habe deine Vorschläge befolgt. Es tut mir leid, dass der Text noch so ungelenk ist, aber ich bin eben eine Anfängerin. Ich freue mich wirklich sehr, dass dir die Art und Weise gefallen hat.

Grüße
Madita

 

Madita schrieb:
Es tut mir leid, dass der Text noch so ungelenk ist, aber ich bin eben eine Anfängerin.

Du brauchst dich doch um Himmels Willen nicht entschuldigen, Madita, noch dazu, wo ich deinen Text ja viel mehr gelobt habe, als ihn zu kritisieren. Das wiederhole ich gerne.

 

Der Tod und das Mädchen

Hallo Madita,
auch ich finde Deine Geschichte sympathisch, weil Du eines der schwierigsten Themen ausgesucht und dabei Wesentliches angerissen hast. Dass sie nicht perfekt ist, das ist nun wirklich keine Kritik, sondern ein Hinweis, wie Du diese Geschichte oder Episode oder das Erlebnis noch besser handwerklich meistern könntest.
Ich habe mir das offizielle Video mit dem Song angeschaut: Tod und Erotik, Lebensende und Lebenslust, und so mache Trauergemeinde unterscheidet sich nach einiger Zeit nicht von einer Hochzeitsgesellschaft. Auch in Deiner Geschichte spielt ja die „Lust“ an Leben bei Dir und Sammael und den Erwachsenen eine Rolle.
Warum hast Du dem Jungen den den Namen Sammael (auch mit einem m geschrieben) gegeben? Samael steht auch für die dunkle Seite, für Dämon, für Teufel? Wie soll man das interpretieren? Der Lebensgesang des Teufels als Verführer? Zur Lebenslust?
Zweitmutter – wo ist die Erstmutter? Nur ein Vortrag?
Zwei sehr schöne Passage:

An den Pfarrer kann ich mich noch gut erinnern. Sein fettes, freundliches Gesicht und die hängenden Augenlider zitterten, als er mit dröhnender Ernsthaftigkeit die Dinge sagte, die ein Pfarrer auf einer Beerdigung eben sagt. Vor dem Sarg lagen ein Haufen Blumensträuße mit bunten Bändern und Teelichter, die den Raum in warmes Licht hüllten.
Ebenso so sehr gelungen ist die Beschreibung, sich wie eine Schuldkröte in den Panzer zurückzuziehen, wenn man sich schämt.

Ich schob die Ärmel meiner Bluse über den Handballen und zog die Schultern hoch um mich in dem mattschwarzen Stoff zu verstecken. Der Pfarrer predigte sehr lange und Sammael schielte immerzu aus runden, dunklen Jungenaugen in meine Richtung.
Das Wesentliche Deiner Geschichte sehe ich in der Erhöhung des Lebenswillens und der Lebenslust angesichts des Todes. Das ist der Kern. Jetzt müssten die anderen Teile dazu in deutlichere Beziehung gesetzt werden:
Welche Funktion hat die Erwähnung der Architektur?
Welche Bedeutung hat die Passage Mutter/Zweitmutter?
Welche Funktionen hat Sammael?
Wie ordnet sich die Rede des Pfarrers ein (im Gegensatz zur Mutter)?
Welche Funktion hat das Versteckenspielen mit einem verliebten Jungen, der mit dem Gesang das Herz des Mädchens erreicht hat?
Welche Wirkungen hat der Inhalt (und das Video) auf das Mädchen/Erzählerin?
Diese und sicher noch mehr Fragen müsstest Du beantworten und dann einen Zusammenhang zwischen den verschiedenen Ebenen herstellen.
Toll, du hast ja den Kern einer existenziellen Erfahrung gut erfasst und dargestellt. Jetzt kommt das Handwerk, das ist zwar Arbeit, aber die sehr gute Voraussetzung liegt ja in Deiner Geschichte vor.
Bin gespannt, wieder von Dir zu lesen.
Herzlichst
Wilhelm Berliner.

 

Hallo Wilhelm Berliner,

Ich danke Dir für deine Antwort auf meine Geschichte. Sie hat mich dazu gebracht noch einmal darüber nachzudenken, wie ich die verschiedenen Teile auf die Hauptaussage beziehen kann. Ich bin mir bei einigen Aspekten noch nicht ganz sicher aber eine Lösung für die Rolle von Sammael habe ich gefunden. Er ist in dieser Geschichte auf keinen Fall ein Teufel. Er stellt den Todesengel dar und auch den Verführer, aber in menschlicher Gestalt. Er ist nicht bedrohlich oder böse sondern ein natürlicher Teil ihres Lebens. Jetzt muss ich noch versuchen das ganze in der Geschichte zusammenzufügen. Ich freue mich über Deine Anregung meine Geschichte noch zu vertiefen.

Grüße
Madita

 

Hallo Madita, auch von mir ein herzliches Willkommen und gleich dazu auch ein Lob von mir.
Ich habe deine kleine Erzählung genossen. Sie hat etwas sehr Einfaches und Anrührendes.
Ich mag jetzt auch gar nicht groß darüber sprechen,we du sie verbessern könntest, darüber haben ja auch Wilhelm und ernst schon geschrieben, sondern dir einfach das sagen, was du dir unbedingt erhalten solltest:

Mein Vater ist Architekt. Er hätte normalerweise niemals freiwillig den widerlichen Bau aus kaltem Stahlbeton betreten. Doch Paul war einer unserer ältesten Freunde und um ihm die letzte Ehre zu erweisen hätte mein Vater noch viel geschmacklosere Bauwerke betreten.
Das finde ich eine gute Idee zu einem Einstieg, man weiß sofort um das Verhältnis der beiden Männer und der Familien.

An den Pfarrer kann ich mich noch gut erinnern. Sein fettes, freundliches Gesicht und die hängenden Augenlider zitterten, als er mit dröhnender Ernsthaftigkeit die Dinge sagte, die ein Pfarrer auf einer Beerdigung eben sagt. Vor dem Sarg lagen ein Haufen Blumensträuße mit bunten Bändern und Teelichter, die den Raum in warmes Licht hüllten.
Das da, das ist auch sehr schön, man merkt dir die Liebe zu den Details an und den Spaß an der Erschaffung einer Atmosphäre.

Weil Emilie schrecklich weinte, musste auch ich ein wenig schluchzen, worauf Anna missbilligend ihren nussbraunen Pferdeschwanz schüttelte und mit der Zunge schnalzte. Ich schob die Ärmel meiner Bluse über den Handballen und zog die Schultern hoch um mich in dem mattschwarzen Stoff zu verstecken. Der Pfarrer predigte sehr lange und Sammael schielte immerzu aus runden, dunklen Jungenaugen in meine Richtung.
Das hier auch.

Später, nach dem Leichenschmaus würden wir Verstecken spielen und es riskieren, herumzuschreien bis jemand uns schimpfte. Und die Erwachsenen würden reden, trauern und sich erinnern und betrinken und wir alle würden froh sein, am Leben zu sein.
Ja so ist es, so können Beerdigungen sein.
Ernst schrieb:
Und ein wunderbarer letzter Satz.
Genau so ist es.

Ich freu mich schon auf weitere Texte und viel Spaß noch hier.

Viele Grüße von Novak

 

Hallo Novak,

Vielen Dank für die Begrüßung und das Lob. Ich habe mich sehr über deinen Kommentar gefreut und auch darüber, dass meine Geschichte dir gefallen hat.

Grüße
Madita

 

hallo Madita, mir hat deine Geschichte gut gefallen. Für mich hat sie ein paar kleine Schwächen oder Fehler, die ohne Probleme auszumerzen sind, und eine große Stärke. Das ist viel besser als umgekehrt.
Ich würde mit Adjektiven sparsamer umgehen. Les dir mal nochmal durch, wie du den Pfarrer beschreibst. Das finde ich einfach zu viel des Guten. Und "dröhnende Ernsthaftigkeit...". Das würde aus dem Mund eines Kindes nicht kommen.
Außerdem steckst du anscheinend fest in dem (schulischen?) Aufbau Einleitung-Hauptteil-Schluss. Ich finde, den ganzen ersten Absatz könntest du weglassen. Diese Architektur-Diskussion hat keinen Wert für die Geschichte.
Und (ich weiß, dass da andere anderer Meinung sind..) ich würde auch den Schlussansatz weglassen. Diese gedankliche Vorwegnahme des Leichenschmauses mit seiner komplizierten Grammatik stört für mich die Sprache und die Gedankenwelt des Kindes, seine Beobachtungen.
Stell dir vor, die Geschichte beginnt einfach mit "Im Juli 2001 ist Paul gestorben." Dann hast du uns mittendrin und da sollen wir als Leser doch hin, oder? Und sie endet mit dieser wunderbaren Szene, in der das Mädchen nach dem Handgelenk des Jungen greift, damit er ja nicht aufhört zu summen.
Ich fände das stimmiger und dichter. Wie wenn du uns ein Fenster öffnen würdest zum Hineinschauen und er im schönsten Moment schließt.
Und das Gute, das ich dir sagen wollte, hab ich mir bis zum Schluss aufgehoben. Ich kann als Leser mit dem Mädchen sehen und hören und fühlen. Und das ist ganz toll!
Hör bloß nicht auf zu schreiben.
lg
wander

 

Hallo wander,

Danke für deine Antwort zu meiner Geschichte und für die Ermutigung weiterzuschreiben. Ich denke gerade darüber nach den ersten Absatz zu löschen. Du hast recht damit, dass ich zu viele Adjektive benutze, aber manchmal will ich etwas, das als Bild in meinem Kopf entsteht, genau darstellen. Die "dröhnenende Ernsthaftigkeit" würde warscheinlich nicht aus dem Mund eines Kindes kommen, doch das Mädchen erzählt die Geschichte vielleicht von einem späteren Zeitpunkt ihres Lebens aus.

Grüße
Madita

 

Sammael und Anna …,
vor allem diese beiden Namen drängten sich mir inmitten dieses erstaunlichen Erstlings auf - wo ich "eben ma' reingucken" wollte -, drängten mich dann sogar in eine bestimmte historische Richtung, obwohl von Anfang an der erste heiße Sommer in diesem an „Jahrhundert“-Ereignissen inflationär gebeutelten neuen Jahrtausend verortet ist: Auf dem Friedhof, wenn man so will, fast 70 Jahre zurück in die europäische Urkatostrophe: Auf dem Friedhof der Geschichte,

liebe Madita –
und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts!

Eine Geschichte zu erzählen ist poetische und intellektuelle Arbeit , die in eine andere Welt transportieren kann. Vielleicht mute ich jetzt allzu viel zu, denn ich vermute aus Deiner Sprache heraus, dass Du nicht nur aus dem Oberdeutschen Raum kommst, siehe

… und Pauls Frau Emilie war am Abend vor seinem Tod in unserer Küche gesessen
(im platten Land wird statt des „sein“ das „haben“ zum „hat gesessen“ gewählt), sondern auch noch sehr jung bist (ich unterstell einfach die Daten der Geschichte als korrekt (habs jetzt auch im Profil bestätigt gefunden), wahrscheinlich hastu dieses oder ein Ähnliches Geschehen (= Geschichte) erlebt, aber es ist manchmal so, dass ein Text sich von der ursprünglichen Intention ablöst (und das zeichnet einen guten Text aus, dass er mehr als eine Deutung zulässt). Und da sind wir auf einmal auf der oben betretenen Spielwiese - weniger, weil Sammael verliebt ist, als wegen der eigentlichen Herkunft beider Namen aus dem Hebräischen, die mir kein Rauch und Schall sein wollen und zudem ganz anderes bedeuten, als es hier erscheinen will.

Sam(m)ael gilt im mosaischen Glauben als ein Fürst der Dämonen (in der dt. Sprachvariante – etwa bei Heine in den Reisebildern – Samiel, worüber die Nähe zum fast gleichlautenden Namen Samuel nicht hinwegtäuschen darf, schließlich ist der Teufel ja selbst bei uns ein „gefallener“ Engel) und wie zum Ausgleich des Bösen der Name Anna (= Gnade, Huld). Sollte dieser teuflische Verehrer den K(n)opf verdreht haben?

… zupfte die ganze Zeit am langen Ärmel meiner Bluse, bei der ein Knopf fehlte, wie ich jetzt bemerkte.
Und schließlich das Aufatmen - wär's nun vor 12 oder 70 Jahren - überlebt zu haben
Später, nach dem Leichenschmaus würden wir Verstecken spielen und es riskieren, herumzuschreien bis jemand uns schimpfte. Und die Erwachsenen würden reden, trauern und sich erinnern und betrinken und wir alle würden froh sein, am Leben zu sein.

Anderthalb Paar Kommas sind nachzutragen:
Doch Paul war einer unserer ältesten Freunde und[,] um ihm die letzte Ehre zu erweisen[,] hätte mein Vater noch viel geschmacklosere Bauwerke betreten.
Im Freundeskreis meiner Eltern ist es allgemein üblich[,] sich auch um die Kinder der Anderen zu kümmern.
- alles um Infinitivgruppen (zu erweisen / zu kümmern) einzugrenzen

Gern gelesen vom

Friedel

 

Hallo Friedel,

Mit deinen Vermutungen über meine Herkunft und mein Alter hast du recht. Ich freue mich über deine Antwort und deine positive Kritik an meiner Geschichte.

Vielen Dank
Madita

 

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