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Neither Man nor Beast

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07.04.2002
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Neither Man nor Beast

Neither Man Nor Beast

Die Sonne schien warm vom Himmel herunter. Keine Wolke trübte den Sonntagnachmittag. Die Luft war erfüllt von Lachen und leiser Streichmusik. Am heutigen Tage war der Berliner Zoo besonders gut besucht.
"Wer bin ich? Was bin ich? Warum wurde ich erwählt?"
Die Musik nahm etwas an Lautstärke zu, ohne dabei die Zoobesucher zu belästigen. Ein verliebtes Pärchen bahnte sich Hand in Hand ihren Weg durch den Zoo.
"DU BIST MEIN WERKZEUG! ICH HABE DICH ALS MEINEN BOTEN ERWÄHLT. DU BIST MEIN BLUTIGER ENGEL DER VERGELTUNG!"
Seltsamerweise zog es nicht all zu viele Menschen in den zooeigenen Biergarten. Bis auf ganz wenige Ausnahmen waren die Bänke leer. Scheinbar hielten sich die meisten bei dem Pfingstkonzert auf, das ebenfalls im Zoo stattfand.
"Aber warum ich? Warum nicht einer Deiner Gläubigen Diener? Die Volkswaisen sprechen doch von der Armee des Lichts!"
Eine einzelne Frau saß abseits auf einer Bank im Biergarten, ihr Gesicht auf beide Hände gestützt; mit kaltem Blick musterte sie ihre Umgebung. Vor ihr auf dem Tisch ruhte eine Handtasche.
"Ich ertrage es nicht all das Böse in der Welt zu sehen! All die von Bosheit und Gier zerfressenen Körper. Nicht einer von ihnen ist rein."
Der Blick der Frau fiel auf das Pärchen, das gerade auf den Biergarten zuging. Einige Momente blieb ihr Blick auf ihnen haften, dann wandte sie sich ab.
"Selbst dieses Paar trägt schon den schwarzen Samen der Bosheit in sich. Es ist hoffnungslos! Was soll ich nur tun?"
Eine junge Mutter betrat mit ihrem kleinen Sohn den Biergarten. Lachend löste er sich aus der Hand seiner Mutter und lief laut quietschend durch die Bankreihen. Kopfschüttelnd und lächelnd nahm seine Mutter Platz.
"Das Böse lauert wie eine Krankheit unter uns. Es greift um sich. Jemand muss ihm Einhalt gebieten!"
Die alleinsitzende Frau betrachtete die junge Mutter eingehend. Auf einmal schob sich der kleine Junge in ihr Sichtfeld. Seine Augen leuchteten vor Freude. Laut kichernd streckte er ihr seine kleinen Patschhändchen entgegen.
"Auch dieses Kind ist nicht frei von Schuld. Ein schwarzer Schatten liegt bereits auf seiner Seele. Und erst diese Hexe, in Gestalt seiner Mutter. Die Welt ist verloren!!!"
Langsam griff die Frau nach ihrer Tasche.
VERZWEIFLE NICHT MEIN KIND! ES IST AN DIR DIE WELT ZU RETTEN! DU BIST MEIN WERKZEUG! BRINGE MEIN GLEIßENDES SCHWERT DER GERECHTIGKEIT UNTER DIE SÜNDER! FOLGE DEM HERRN!
Unsagbar langsam öffnete die Frau ihre Tasche. Sie spürte den vertrauten Stahl ihrer Waffe in ihrer Hand.
DIE STUNDE DES JÜNGSTEN GERICHTS IST NAH!
Ohne mit der Wimper zu zucken zog die nun traurig aussehende Frau den Abzug ihrer Waffe mehrmals durch. Blutüberströmt sanken die getroffenen Menschen zu Boden. Der kleine Junge schrie gequält auf; Blut rann aus seinem Mund und vermischte sich mit dem salzigen Naß seiner Tränen. Sein Körper wurde wie eine Marionette geschüttelt. Seine Mutter musste nicht so leiden. Eine Kugel hatte ihr Herz getroffen. Auch das Pärchen quälte sich nicht lange, der kleine Junge jedoch verbrachte die letzten 15 Minuten seines Lebens schreiend.
DU HAST GUT DARAN GETAN MIR ZU FOLGEN! DAS HIMMELREICH IST DIR SICHER!
Von schweren Heulkrämpfen geschüttelt verließ die Frau wieder einmal ungehindert ein von ihr verursachtes Blutbad. Vor ihr lag noch ein langerKampf.

 

Hallo Hummel,
erstmal herzlich Willkommen auf KG.de :prost:

Nun zu den Punkten, die mir störend aufgefallen sind:

Neither Man Nor Beast
Deutsche Story, deutscher Titel, bitte. Außerdem passt dieser meiner Meinung nach überhaupt nicht.

einer Deiner Gläubigen Diener
"gläubigen Diener"

Patschhändchen
Dieser Ausdruck würde passen, wenn die Frau ihn in ihren Gedanken gebräuchte, aber so wirkt er kindlich.

langerKampf
Leerzeichen vergessen..

Die Volkswaisen
Sicher das Du Waisen meinst, oder doch eher Weisen"?

Ohne mit der Wimper zu zucken zog die nun traurig aussehende Frau den Abzug ihrer Waffe mehrmals durch
"...zucken, zog..."

Sein Körper wurde wie eine Marionette geschüttelt.
Warum? Diese Formulierung würde passen, wen er gerade in diesem Zeitpunkt von den Kugeln getroffen wird. Aber so wie Du schreibst, wurde er schon getroffen.


Zum Inhalt:
Durch die Stimme, die der Frau ihre "Befehle" erteilt und das was sie sagt, erinnert mich die Alte schon fast an den "Schahid". Aber ich glaube kaum, dass der Djihad wirklich das Thema Deiner Geschichte ist, oder? Und dass sie nach so vielen Blutbädern noch nie geschnappt wurde, ist unrealistisch.

Insgesamt zu schnell und kurz erzählt. Bei mir stellte sich kein Grusel ein, auch keine anderen Emotionen. Die Handlung hat mich nicht vom Hocker gerissen, tut mir leid.

Ugh

 

Hallo Hummel (schöner Name :) )

Von mir auch erstmal ein freudiges Hallo! So früh wollen wir aber noch nicht mit Bier anstoßen, machen wir lieber ein bißchen Frühsport zur Einweihung. :bounce: :D
Wie ich sehe, hat sich schon jemand an deiner Geschichte zu schaffen gemacht. *malebenzuzwinker* ;)

Insgesamt fand ich deine Story gar nicht so schlecht, allerdings frag ich mich, ob Horror die richtige Kathegorie dafür ist. Aber ich wüsste gar nicht, wo es sonst hin soll. Da fehlt eindeutig noch 'ne Kathegorie *beschwerentu*
Jetzt erstmal schnell zu den Kritikpunkten. Im Gegenteil zum Bibliothekar stört mich das Englische im Titel nicht, nur verstehe ich nicht was deine Überschrift mit dem Text zu tun hat. Vielleicht kannst du das ja mal kurz erklären!?
Mir ist aufgefallen, dass, wenn zum ersten Mal zu der Frau gesprochen wird, Anführungszeichen stehen. Später dann aber nicht mehr. Müsstest dich vielleicht für eins von beiden entscheiden. Das du dieses Gesprochene groß geschrieben hast, finde ich sehr passend, das wirkt als käme es von einer größeren Macht (und das ist ja anscheinend auch so) - gut gemacht!
Ich habe mich am Ende gefragt, ob deine Geschichte Teil von etwas größerem ist. Es klingt am Ende ein bißchen so.

verließ die Frau wieder einmal ungehindert ein von ihr verursachtes Blutbad. Vor ihr lag noch ein langerKampf.
Leider muss ich mich meinem Vorredner anschließen, gegruselt hat's mich nicht, aber es ist dennoch ein recht guter Einstieg!

Liebe Grüße,
Fallen Angel


Gott erschuf den Menschen, weil er vom Affen enttäuscht war. Danach verzichtete er auf weitere Experimente. (Mark Twain)

[Beitrag editiert von: The FallenAngel am 08.04.2002 um 08:30]

 

Hi,

dann will ich auch mal meinen Senf dazu abgeben.

Also ich kann mich den Worten Angels nicht anschließen.

Ganze Zeilen/Sätze whatever in einem Text großzuschreiben, sieht nicht schön aus und sollte auch nicht sein. Das gilt ebenso fürs Kursivschreiben und ähnliche Textformationen.
Es hätte völlig ausgereicht, die wörtl. Rede der "höheren" Macht konservativ in Anführungszeichen zu packen und der Leser hätte trotzdem den Sinn erkannt.

Zum Inhalt:

Die ganze Story ist etwas müde und wirkt eher "hingeschludert". Die Charaktere sind nicht ausgebaut, (deswegen ist man am Ende auch nicht entsetzt, dass sie sterben),
du baust keine Spannung auf (ab der Hälfte der Story weiß man, wie's ausgeht), alles wirkt steif und unausgereift.
Fazit: Um daraus etwas brauchbares zu machen, solltest du dich doch nochmal dransetzen, Athmosphäre schaffen, Spannung aufbauen und die Charaktere besser beschreiben, leben lassen.

Gruß,Pan

Nachtrag: Auch ich finde deutsche Titel angebrachter, es sei den der englische Titel hat einen bestimmten Grund (z.B. ne englische Stelle im Text). Abgesehen davon ergibt er überhaupt keinen Sinn.

[Beitrag editiert von: Pandora am 08.04.2002 um 10:15]

 

Hallöle Hummel,

also dieser englische Titel stört mich persönlich jetzt gar nicht. Hab nur draufgeklickt, weil ich den Titel spannend fand... Dachte da kommt was wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde... egal...

Die Idee an sich find ich echt nicht schlecht, aber es stimmt schon, daß die Geschichte weniger spannend ist, als der Titel verspricht. Mir sind kurze Kurzgeschichten ( ;) ) echt lieber, aber bei dem Thema, das du gewählt hast, solltest du echt ein bischen ausführlicher werden...

Seine Mutter musste nicht so leiden.

paßt irgendwie nicht in den Textfluß, mußte richtig stocken bei dem "so"... wirk irgendwie komisch...

Geschockt hat es mich zwar nicht, aber läßt sich echt was draus machen, wenn du noch mal drüber gehst.

Dieses Abwechseln von Gesagtem und der Beschreibung der Umgebung fand ich jetzt gelungen... :)

Griasle Korina

 

Ich denke, Pan hat einen Hauptpunkt getroffen: Der Charakter der Frau ist nicht ausgebaut. Dadurch wirkt die Geschichte tatsächlich aufgezwungen, weil es nicht wichtig scheint, warum ausgerechnet sie auserwählt wurde. War sie eine Gläubige? Hat sie etwas erlebt, was sie zum werkzeug werden ließ? Eine Geschichte kommt wesentlich echter rüber, wenn die Hauptfigur und ihre Ambitionen nicht willkürlich erscheinen.
@ Pan: die anderen Figuren müssen miener Meinung nach nicht sehr stark ausstaffiert sein, da sie nur stellvertretend für die Menschen stehen, also Archetypen sind.

Die Frage, wessen Befehl sie befolgt, bleibt zu offen. Wie kommt sie darauf, das z.B. das Kind verdorben ist? Die 'Macht' spricht vom 'blutigen Engel der Vergeltung', dem 'gleißenden Schwert der Gerechtigkeit', sagt "Folge dem Herrn" und bezieht sich auf den Tag des jüngsten Gerichts. Das alles lässt mich auf Gott schließen. Der krasse Widerspruch zu dem, was allgemeinhin als Gnade Gottes betrachtet wird, sollte bei dieser Thematik genauer dargestellt werden. Wenn Gott von der Menschheit genug hätte, dann frage ich mich, warum er nur eine Person mit einer Pistole losschickt - immerhin hat er die ganze Welt in sechs Tagen erschaffen; sie zu zerstören, würde anders wesentlich schneller und effektiver sein.
Wenn die Macht nicht Gott ist, sondern etwas, das sich als Gott ausgibt, dann wird das meiner Meinung nach überhaupt nicht deutlich. Und wenn es so ist, dann sind wir wieder bei der Frau. Wie schafft es die Macht, sie zu täuschen, bzw. in diesen rieg zu schicken. Hat es wieder etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun?

In diesen Punkten schwächelt die Geschichte meiner Meinung nach etwas.

Gruß, baddax

[Beitrag editiert von: baddax am 09.04.2002 um 13:43]

 

Hi Baddax,

sicherlich müssen sie nicht sehr stark ausgebaut sein, aber wenigstens so, dass man geschockt ist und "mitleidet", wenn sie sterben. Und da spielt es keine Rolle, ob sie stellvertretend für die Menschheit stehen. Das hat damit ja gar nichts zu tun.

Gruß,Pan

Nachtrag: Charaktäre sollten leben, egal wie groß, die Rolle ist, die sie spielen und in der Geschichte spielen sie ne relativ große Rolle, gerade weil sie stellvertretend für die Menschheit stehen und weil sie nunmal die enzigen Charaktere der Geschichte sind.

[Beitrag editiert von: Pandora am 09.04.2002 um 14:00]

 

Das unterschreibe ich. :)
Allerdings denke ich, das eine Mutter, die mit ihrem Kind im Park spazieren geht und nur aus den Augen der Psycho-Lady betrachtet wird, durchaus nicht weiter gemalt werden muss. Für den Ausgang der Geschichte nicht interessant, eben weil es Archetypen sind. Warum ihr Mann nicht dabei ist, warum sie diesen Park besucht, nicht wichtig. Genauso das Liebespaar. In der Welt der Killer-Frau fehlt mir nur das Bild dieser Macht und der Frau selber; die beiden sind wichtig.

Gruß, baddax

[Beitrag editiert von: baddax am 09.04.2002 um 14:38]

 

Hey Hummel.

Ich habe auch gerade deine Geschichte..oder besser deine Erzählung, gelesen.
Der Gedanke, die Beweggründe des Verhaltens eines Attentäters zu erarbeiten, war Gut. Nur mußt du bedenken, das gerade das Leid der Menschen, die bei einem Amoklauf umkommen, das Ziel einer solchen Sache ist. ies soll aufrütteln und aufmerksam machen.
Wie auch meine Vorgänger vermisse ich die Beziehung, die ich gerne mit den Figuren der Geschichte aufbaue.
Im Endenffekt war mir egal, ob sie sterben oder nicht.

Aber laß dich ja nicht verunsichern.
Es schlummert ein Talent in Dir, da an die Oberfläche möchte.
Du mußt ihm nur den Weg frei machen.
Liebe Grüße
Rub.

 

Guten Abend,

erst einmal danke für die zahlreichen Kritiken und das herzliche Willkommen hier auf KG.de.
Die Premiere ging zwar etwas schief, aber was solls.
Ich möchte kurz zu den wesentlichen Kritikpunkten Stelung nehmen:

1. "Neither Man nor Beast"
Der Titel ist ein kleiner Insider und ich weiß auch nicht, was mich dazu bewogen hat ihn zu verwenden (liegt aber auch daran, dass ich ihn für mich falsch übersetzt habe *rotwerd*).
Sollte ich ändern.

2. "Großschreibung ganzer Zeilen"
Sieht vielleicht vom Schriftbild nicht besonders aus, aber ich finde es trotzdem ganz passend. Hätte es andere Textformationen gegeben, hätte ich eine andere Schriftform verwendet (was im Prinzip das selbe gewesen wäre). Würde es jetzt wieder so machen.

3. "Farbloser Protagonist" / "blasse Nebencharaktere"
Das ist der Punkt, der mir richtig zu knabbern gibt. Hatte die Geschichte damals schon länger vor Augen und habe sie erst deutlich später niedergeschrieben. Dabei waren die Zusammenhänge und die Gedanken/Gefühle der Protagonistin für mich wohl so klar, dass ich es versäumt habe, diese wirklich zu vermitteln. Mist!!! ;)
Ist schon bezeichnend, dass vermisst wird, dass man nicht wirklich um die Opfer trauert. Dabei sollte doch eigentlich die Frau das eigentliche Opfer sein.
Naja, werde irgendwann mal die Geschichte grundlegend überarbeiten, damit sie besser rüberkommt. Denn ich mag die Idee immer noch ;)

Bis dennle

PS: Werde die kleineren und größeren Fehler hier nicht korrigieren, da dann
a) der Thread weniger Sinn ergibt und
b) das die Geschichte in der Form auch nicht mehr retten würde.

 

Hallo Hummel!

PS: Werde die kleineren und größeren Fehler hier nicht korrigieren, da dann
a) der Thread weniger Sinn ergibt und
Aber das ist doch der Sinn vom Thread? :confused:

Ugh

 

Poste die verbesserte Version doch einfach als "Kritik" unter die ursprüngliche Geschichte oder mach einen Verweis.

Ugh

 

naja die geschichte ist schön düster und so. n bissl durcheinandergeschüttelt an einigen stellen. trotzdem finde ich sie nicht mal schlecht. man hätte zwar noch mehr rausholen können aber trotzdem irgendiwe gefällt mie mir!

 

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