Was ist neu

Necronomicon

Mitglied
Beitritt
15.09.2009
Beiträge
2

Necronomicon

Necronomicon

Endlich halte ich es in meinen Händen! Geschrieben in Blut, gebunden in Menschenhaut. Das Werk eines kranken Mannes - Abdul Alhazred. Der Mann, welcher durch die Pforten der Hölle stieß, um den Inhalt dieses Unheil bringenden Buches, aus den Schwefelstinkenden Katakomben des Hades, an das heilende Licht der Sonne zu bringen.
Nun gehört es mir. Doch was wird sich mir offenbaren, wenn ich in diese blutigen Seiten blicke? Ich werde versuchen meine Erfahrungen, welcher Art sie auch immer sein werden, schriftlich festzuhalten.
Ich stieß, während einer Expedition in der Nähe von Damaskus, des von mir vermuteten letzten Aufenthaltsortes Alhazreds, auf dieses Höllenbuch. Die Grabstätte befand sich außerhalb der Stadt in den Bergen. Zu meiner Verwunderung ließ sich das Grab mühelos öffnen. Ich befürchtete es leer vorzufinden. Doch als ich die Grabplatte beiseite hievte, blickte ich in das von Wahnsinn und Qual gezeichnete Gesicht Abdul Alhazreds! Was Zeit und Verwesung übrigließen, war genug, um zu sehen was geschehen war. Das Necronomicon lag, von seinen verkrüppelten Händen umfasst, auf seiner Brust. Der Körper des Leichnams war von innen nach außen gekehrt. Reste bereits verfaulten Gedärms und spiralförmig verdrehte Knochen, boten mir einen Anblick des Grauens. Er hatte sich zu weit in die Hölle gewagt, dieser Narr. Ich riss ihm das Totenbuch aus den Händen und verschloss das Grab.
Die Schrift der Hölle liegt nun vor mir. Doch was wird sich mir offenbaren wenn ich sie aufschlage? Nur einen kurzen Blick. Ich darf es nicht so weit treiben wie dieser Wahnsinnige. Ich muss es Wissen!
Ich werde nun das Necronomicon aufschlagen und meine Erfahrungen zu einem späteren Zeitpunkt schriftlich festhalten. Ich hoffe Gott steht mir bei, falls er mich nicht schon verlassen hat.
Es sind nun schon drei Tage vergangen, seit ich dieses Experiment gewagt habe. Doch habe ich mich noch nicht von den Qualen erholt die ich erleiden musste.
Kaum hatte ich dieses Buch geöffnet, spürte ich wie eine unbekannte Macht nach mir griff. Um mich herum herrschte plötzlich Dunkelheit. Eine totale Finsternis. Diese Macht hielt mich in seiner Umklammerung gefangen. Von allen Seiten erklang ein unvorstellbares Gebrüll und Gekreische. Ich spürte die Präsenz unzähliger Wesen um mich herum, die meinen Namen flüsterten. Dann löste sich der Griff und ich schwebte frei im Raum. Die Kreaturen zischten und fauchten. Dann stießen sie mich von einem Wesen zum anderen. Ich erlitt grauenvolle Schmerzen, als ob Stücke aus meinem Körper gerissen wurden. In einem Delirium aus Schmerz und Angst verlor ich schließlich mein Bewusstsein.
Als ich erwachte, lag ich auf dem Boden meines Zimmers, das Buch auf meiner Brust. Ich stellte fest, dass schon ein ganzer Tag vergangen war, seit ich mein Experiment wagte. Aufgeregt untersuchte ich meinen Körper nach Wunden oder dergleichen, doch es zeigten sich keine Spuren der Qualen die ich erleiden musste. Oder war es nur pure Einbildung gewesen? Völlig erschöpft, schlief ich noch einige Stunden. Furchtbare Alpträume quälten mich in dieser Zeit. Visionen von Furchterregenden Wesen die um mich herumschwebten und meinen Namen riefen.
Nun, da ich wieder Herr meiner Sinne bin, merke ich jedoch dass diese Dämonen, wie ich sie jetzt nenne, nicht ganz in ihre Welt zurückgekehrt sind. Sie treiben sich ständig in meiner Nähe herum. Täglich wird ihr Geschrei lauter und Ihre Präsenz spürbarer.
Der Tag wird kommen an dem sie einen Weg finden, um ganz in unsere Welt einzudringen. Gott steh mir bei! Ich habe mich doch zu weit vorgewagt. Der erste Schritt, war schon ein Schritt zuviel.

 

Moi Marc H,

offenbar hast Du ja andere Texte immerhin auf Rechtschreibung geprüft.

Ansonsten würde es - wie bei der Poe-Kopie - wirklich gut kommen, wenn du die Quelle angeben würdest, auch wenn die meisten H.P.Lovecraft als Ideengeber kennen werden.

Ich finde es äußerst unschön, bestehende Werke in nichtmals wirklich eigenen Worten wiederzugeben. Das ist ja fast eine Nacherzählung im Stile von ... Wo ist Dein eigener Beitrag, wo ist Dein Ansatz, eine originelle Idee? Was soll das? Hoffe, da steckt nicht die Vorstellung, hinter, es besser als das Original machen zu wollen.

Deinen "Tramper" spare ich mir jetzt.

Ärgerliche Grüße,
Katla

 

Hi Marc,

Ich befürchtete es leer vorzufinden. Doch als ich die Grabplatte beiseite hievte, blickte ich in das von Wahnsinn und Qual gezeichnete Gesicht Abdul Alhazreds! Was Zeit und Verwesung übrigließen, war genug, um zu sehen was geschehen war. Das Necronomicon lag, von seinen verkrüppelten Händen umfasst, auf seiner Brust. Der Körper des Leichnams war von innen nach außen gekehrt. Reste bereits verfaulten Gedärms und spiralförmig verdrehte Knochen, boten mir einen Anblick des Grauens.
Also, dass der Protagonist gut tausend Jahre nach dessen Ableben noch einen Ausdruck auf Alhazreds Gesicht erkennen will, nehme ich ihm nicht ab. Auch die "Reste verfaulten Gedärms" dürften nicht mehr vorhanden sein ...
Oder ist der Gute irgendwie mumifiziert? Ganz egal: Da sein körper ja offenbar "umgestülpt" wurde, passt das ohnehin nicht ... ;)

Ansonsten: Du hast ja offensichtlich versucht, dich auch stilistisch an Lovecraft zu orientieren. Dabei solltest du aber nicht vergessen, dass auch Lovecraft das Mittel der Übertreibung durchaus mit Bedacht einsetzte. Möglichst blumige Ausführungen müssen kein Zugewinn sein:

Der Mann, welcher durch die Pforten der Hölle stieß, um den Inhalt dieses Unheil bringenden Buches, aus den Schwefelstinkenden Katakomben des Hades, an das heilende Licht der Sonne zu bringen.
"Hölle" und "Hades" zum Beispiel im gleichen Atemzug, zwei Vorstellungen also, die jeweils einer völlig anderen Ideenwelt entstammen. Oder "das heilende Licht der Sonne", was hat das hier verloren? Da bringst du ein positives Bild rein, das sich mit den vorherigen Bildern beißt und hier keine Rolle spielt: Schließlich scheint es sich hier ja nicht besonders heilsam auszuwirken.
Also: Dick auftragen ja, aber bitte wohlüberlegt und an der richtigen Stelle.

Insgesamt fand ich die Geschichte eher langweilig. Das liegt daran, dass es an keiner Stelle zur erzählerischen Verdichtung kommt. Du umreißt im großen Schwung verschiedene Orte und ganze Tage. In der Geschichte ist nichts szenisch ausgestaltet und auch die Bedrohung bleibt überaus diffus. Über die Dämonen erfahren wir quasi nichts.

Ein wenig mehr Überlegung, sowohl in stilistischer als auch in konzeptioneller Hinsicht, hätte der Geschichte gut getan.


Gruß,
Abdul

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom