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Nebenschäden

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06.11.2001
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Nebenschäden

Nebenschäden


Die Nahrungsmittel schmeckten seltsam als er davon kostete.
Ein fremder, aufregender Geschmack. Sein Vater entdeckte die
Palette gestern Abend. Die einzelnen, mit leuchtend gelber
Plastikfolie umhüllten Pakete, waren nicht zu übersehen.
Im Lager, nahe der Siedlung, wurden die Packen geöffnet. In ihnen befanden sich Beutel mit roten Linsen, grünem Tee, Süßigkeiten und weißem Reis.
Das Verpackungsmaterial hatten er und die Anderen Kinder schnell weggebracht, den mit graugrünen Felsen gespickten Hang
hinauf, bis zu einer Anhöhe weit oberhalb der Zelte und den ockerfarbenen Lehmhäuser. Dort spielten sie normalerweise Ver-stecken inmitten der Felsbrocken, aber heute war es anders.
Mit Freude und Neugier riss er an einer der schwarzbeschrifte- ten Folien herum, zog sie auseinander, und durchlöcherte mit einem Stein ihre dünne Hülle zu einer Maske. Der unnatürliche
Geruch des Materials umströmte seine Nase, während er sich seine Maske aufsetzte und zu den anderen Kindern ging. Diese hatten die Verpackungen in Streifen zerteilt, und schleuderten nun, mit diesen, kleine Kieselsteine gegen die Felsen. Oder sie knoteten Streifen an Streifen, um damit Seilziehen zu spielen.

Er war der Älteste. Als sie ihn erblickten, wurde er sogleich umschwärmt und die Bewunderung für seine gelbe Kopfbedeckung war gross. Ein Gefühl von Grösse und Macht kam in ihm auf. Alle begannen nun auch, sich eine Maske anzufertigen. Jetzt waren Kriegs- spiele angesagt. Bald wurden zwei Gruppen ausgelost, die sich mit ihren Steinschleudern und Helmasken verschanzten.

Er schwitzte stark unter seinem Helm und die Ausrüstung lastete
Schwer auf seinem Rücken. Ihr Instruktor hatte ihnen alles präzise geschildert und eingeschärft, nur die Hitze überraschte sie. Ein Hubschrauber hatte sein Team gestern Nacht ins Zielgebiet geflogen. Heute machten sie sich daran das Ziel zu
markieren. Er konzentrierte sich auf die schwarzen Armeestiefel
des Vordermannes, während sie im Gänsemarsch den Steil- hängen entlang schlichen. Laut Karte waren sie nur noch einige hundert Meter vom Missionsziel entfernt. Die Zelte waren schon in Sichtweite. Sie würden genug Zeit haben um zu verschwinden. Ihre Aufgabe würde ein erfolgreiches Ende nehmen. Sie würden endlich, als Helden, in die Heimmatt zurückkehren. Der Schrei eines ihm unbekannten Vogels schreckte ihn aus seinen Gedanken.

Er bemerkte es zuerst. Durch die engen Gucklöcher konnte er das Flugzeug ausmachen. Er zeigte Richtung Himmel, nun sahen es auch die restlichen Kinder. Es flog hoch, goldig gelb leuchtend in der Abendsonne, wie ein Adler auf Beutezug.

 

Yay, die Geschichte mag ich. Weil sie nur andeutet, niemals ausspricht und gerade deshalb traurig stimmt.

Da fällt mir noch ein...ein paar Rechtschreibfehler sind noch drin...bin jetzt aber zu faul, die hier aufzulisten, aber änder doch vor allem "Heimmatt" in Heimat um, da stolpert man beim Lesen nämlich drüber.

 

Hallo $ämi!
Farbmetaphorik-.
Nicht schlecht die Geschichte (Rechtschreibung!), alles muss man sich selber denken, das find ich gut!

 

Wow...!

Eine Geschichte, die nachdenklich stimmt und in die man viele verschiedene Gedanken interpretieren kann.
Auch der Titel ist genial gewählt!
Gefällt mir sehr gut.
Sprachlich ist sie auch sehr gelungen.Du vermittelst sehr glaubwürdig die Gefühle der Personen und lässt so die Leser "mitleben"

Wirklich super gut :D

 

Deine Geschichte regt wirklich sehr zum denken an. So sehr, dass ich manchmal sogar denn Sinn nicht verstehe!
Sprachich gesehen ist sie auch sehr gelungen, denn dein Sprachstiel spricht literarisch gebildete Leute!
Mach weiter so¨

steffi

 

Hallo Sämi

Deine Geschichte gefällt mir sehr gut. Man muss und kann über das Geschriebene nachdenken, obwohl ich manchmal nicht ganz begreiffe, was du damit sagen willst.
Du sprichst ein Thema an, das "traurig" ist
. Du hast es gut umgesetzt.
Bei deinem Text ist kein Wort zuviel oder zuwenig. Eine sehr gut gelungene Arbeit.

Gruss Steffi

 

SUPER!!
Nein jetzt ganz ehrlich! Ich finde deine Geschichte wirklich sehr gut! Denn du sagst nie wie es ist sondern der Leser muss sich mit der Geschichte auseinander setzten um sie zu begreiffen!
gute Arbeit :D

 

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