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- 05.11.2003
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namenlos
namenlos
von "nachgedanken"
Vielleicht hat es einen bestimmten Grund, wenn Autoren ihre Geschichten damit beginnen, wie der Held heißt, wie alt er ist und wo er geboren wurden. Meist folgt dann etwas wie ein Wetterbericht, eine Zustandsbeschreibung der Situation, in der sich der Held gerade befindet, oder es wird einfach seitenlang über belanglose Dinge berichtet, Dinge die wir sehen sobald wir das Fenster öffnen, und unsere Augen – wenn man dies denn möchte.
Wie ich heiße ist nicht wichtig.
Bin auch kein Held.
Wie alt ich bin? Nun, irgendwo jenseits der zwanzig, meilenweit von meinem gefühlten Alter entfernt. Und wen interessiert schon das Wetter, wenn ich sage, das die leere Dose vor mir keine Vitamintabletten beinhaltete.
Auch nicht wichtig.
Ich komme wohl dennoch nicht umhin zu verraten wo ich bin, aber soll dies nicht Inhalt der nächsten Seiten werden, nur einiger Sätze.
Ein Zimmer, so eingerichtet wie ich es mag, spärlich, wenig Inventar, ein Schrank, ein Schreibtisch und eine einfache Musikanlage, jede Menge CDs, hauptsächliche Schund in den Augen vieler, keine Photographien, kein Plunder, keine teuren Vasen aus der Ming-Dynastie, auch der Monet fehlt. Ich bekam mal eine echte Kopie eines Chagall geschenkt, doch die landete auf meinem Schrank.
Traurig.
So würde man wohl diesen Raum benennen. Doch für mich eine Fundgrube an Fantasie und Träumerei. Erst wer aus weißen, kahlen Wänden den Himmel für sich entdeckt, diesen auf Seiten bannen und mit einer schönen Geschichte schmücken kann, weiß was ich meine.
Ich liege entspannt auf meinem Bett und genieße die Stille um mich, nichts ungewöhnliches für diese abgelegene Gegend irgendwo zwischen Beton und Meer – allgemein hin als „auf dem Lande“ bezeichnet. Und so liege ich hier, mein Blick schweift frei umher, rastet auf der leeren Dose, wandert weiter um schließlich am Fenster zu verweilen.
Ich blicke hinaus, doch sehe ich nur den blauen Himmel, und bemerke wie die Strahlen der Sonne langsam durch mein Zimmer wandern. Ich schwelge in längst vergangenen Zeiten, als die Welt noch so war wie sie gut war, und als Antwort kullert eine kleine Träne aus meinem rechten Auge. Sie trocknet ungesehen.
Erinnerungen machen das Leben oft so träge und schwer das man sterben möchte, weil man es nicht auszuhalten scheint, die schönen Momente die durch die Zeit zu unvergeßlichen werden.
Meine Beine verlieren langsam an Gefühl, ein untrügliches Zeichen für mich, mich zu beeilen.
Warum liege ich hier? Warum die Dose? Was ist in ihr? Oder besser gesagt war in ihr?
Ich liege wohl hier, weil ich es möchte, die Dose ist die Tür.
Eine Tür, um dem zu entfliehen was um mich ist.
Wie oft hört man, daß Leute Tabletten nehmen, um ihrem Schmerz zu entfliehen?
Oft werden die kleinen weißen Freunde genommen, weil eine Bürde oder Last zu schwer auf den Schultern wiegt, uns die Luft zum Atmen zu nehmen scheint.
Manchmal werden sie auch genommen, um einen Schmerz zu ertränken, der uns so einnimmt, das allein das Atmen weh tut.
Von denen die süchtig sind, will ich garnicht erst reden.
Ich halte nichts davon, vor etwas wegzulaufen. Schmerz macht uns zu starken und erfahrungsreichen Menschen, ohne Schmerz sind wir wie Kinder die sich nie an einer heißen Herdplatte verbrannt haben. Einfach unwissend.
Langsam arbeitet es in meinem Magen, die Schmerzen kommen. Meine Füße sind nicht mehr da und langsam wird auch die Hitze meines Laptops auf meinen Oberschenkeln unangenehm. Meine Augen gleiten manchmal weg, ich muß oft zwinkern um wieder scharf sehen zu können. Ich gebe mir noch einige Minuten.
Menschen die aufgeben sind nichts als feige Wegläufer. Was mich angeht, ich bin zu gebrauchen, wenn die Lage schwierig wird. Als Seelentröster bei Todesfällen, Krankheiten und allgemeiner Trauer. Da bin ich gut, das kann ich. Unter Druck funktionieren manche Dinge besser, Druck aus Schicksalsschlägen heraus. Alles andere, ist nicht wichtig.
So kann ich da sein, stützen und halten. Bleibe im Hintergrund und passe auf, drehe nicht durch, hab mich im Griff, denn Panik und Hysterie sind schlechte Zeichen für Menschen die eine starke Schulter brauchen, Schwäche eher in meinen Augen. Ich bin zum Helfen da, mehr nicht, mehr nicht, keine Karriere, keine Millionen auf Banken oder Appartements in NY und Monaco, kein Mahagoni-Tisch oder ein Weinkeller dessen Wert den eines Eigenheimes weit übersteigt. Eine kleine Bude, und etwas Geld zum Leben, sowas reicht. Die, die meinen sie Leben, leiern oft nur eine allgemeine Gebrauchsanweisung fürs Leben runter, ohne wichtige Ziele und Vorsätze. Kohle scheffeln, und ganz nach oben kommen. Wenn ich nach oben will, besteig ich einen Berg. Geld ... Geld ist Mittel zum Zweck, und viel Geld die Eintrittskarte in die Dekadenz.
Es wird schwer für mich, bei der Sache zu bleiben. Meine Denkpausen waren zu lang, ich werde nicht alles fertig bekommen, nicht alles sagen können was zu sagen ist.
Ich bewundere Menschen, die Krebs haben und ihn besiegen. Sie sind freundliche Leute voller Optimismus und Kampfeswillen, sie schätzen ihr Leben und genießen es.
Ich habe nur einen gesunden Körper.
Es wird Zeit, den Telefonhörer zu nehmen und anzurufen. Es wird Zeit.
Ich kenne den Sinn des Lebens, warum wir hier sind. Wenn man mit Menschen redet, und schließlich irgendwann sagt, das der Sinn am Leben das Leben selbst ist, kriegt man nicht selten den Vogel gezeigt. Glaube kommt kurz in heutiger Zeit, man kann ihn sich nicht mehr leisten oder hat keine Zeit mehr. Oft höre ich „ich hab meinen eigenen Glauben“. Haben sie nicht, sie haben die Sturheit etwas nicht anzunehmen, weil dies Schwäche bedeuten könnte. Sich Neuem zu öffnen ist nicht die Stärke vieler Menschen.
Schwierg mich tu konsentrieen, daß ZEug ist zwr langsam, maht abert sop müghde.
Jede Beweghgung eforderrt Kraft ... ,mein Blick wirdf grauer. Die Tastten sind so kluien, ich ghlaube ich höpre suie komme ie türpr hab iech ofggen lasssebn .. sibnbd daa ... redfen .. nmussd speuischern ..n mn mb xcy n