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Nachts um halb zwei

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06.02.2003
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Nachts um halb zwei

Sie schlug die Augen auf, war da was? Sie war sich nicht sicher, aber sie glaubte von einem Geräusch aufgewacht zu sein. Da! Das sind doch Schritte. In der Küche? Ja, das ist sehr wahrscheinlich, nirgendwo sonst haben sie diesen Gummiboden an dem die Schuhe quietschen. Aber was will der Typ in der Küche?
Sie litt schon seit mehreren Jahren unter starker Paranoia. Allerdings hat sie das nie einem erzählt, sie glaubte auch nicht das es erwähnenswert war, denn sie dachte immer sie wäre nur vorsichtig. Aber jetzt hat sie Angst. Irgendwo in ihrem Inneren fühlte sie sich leicht bestätigt. Sie dachte nicht daran ihren Mann zu wecken, sie vergaß ihn in diesem Moment total. Sie schnappte sich den Kerzenständer, und schloss ihn fest in die Faust, entschlossen ging sie in die Küche; es war genau halb zwei.
Fünf vor halb zwei. Er stand auf und ging in die Küche, er war total ausgetrocknet, er musste irgendwas trinken. Er öffnete den Kühlschrank und nahm sich eine Flasche Wasser heraus. Er ging zum Schrank (wie die Schritte auf diesem Gummi quietschen, fast wie beim Sex auf einem alten Bett), holte sich ein Glas und goss sich das Wasser ein.
Sie schlich jetzt durch die Küche, hoffte, dass der Boden nicht quietschen würde. Sie hob langsam den Kerzenständer. Sie hoffte nur sie würde auch treffen, ohne Kontaktlinsen ist das nicht so einfach.
Er trank das Glas leer, fühlte sich gut, erfrischt. Jetzt konnte er mit einem guten Gefühl schlafen gehen. Er liebte es, nachts aufzuwachen und sich ins Bett zu kuscheln, das war für ihn schon immer ein Hochgenuss. Als er dann mit ihr zusammen kam, freute er sich, sie schlafen zu sehen; dieser friedliche Ausdruck auf ihrem Gesicht.
Da stöhnte der Typ auf, so als ob er gerade etwas getrunken hat, wo viel Kohlensäure drin ist. Dann hörte sie das Glas auf dem Tisch. Eine Flasche wurde zugeschraubt. Was hatte das alles zu bedeuten?
Er drehte die Flasche zu. Wollte sie in den Kühlschrank bringen, doch er hörte ein Atmen hinter sich, war da ein Einbrecher hinter ihm? Wollte er ihn erschlagen? Er durfte sich nichts anmerken lassen, er musste den Überraschungsmoment ausnutzen und diesen Kerl hinter ihm, mit einem schnellen Schlag auf den Hals überraschen; hoffentlich erstickt der Arsch!
Sie holte weit aus, konzentrierte sich auf den Hinterkopf des Typen.
Er ballte die Fäuste, stellet sich auf eine schnelle Bewegung ein.
Sie atmete noch mal tief ein, aber leise.
Er drehte sich um, die Fäuste geballt. Er erkannte seine Frau und sah was sie vorhatte, er musste nach dem Kerzenständer greifen.
Sie sah wie der Typ sich umdrehte, blitzschnell. Sie lies den Kerzenständer auf den Kopf des Typen vor ihr sausen. Ein dumpfer Schlag ertönte, der Typ sackte auf dem Gummiboden zusammen. Und sie schlug noch einmal zu, noch einmal, und noch einmal.
Er sah den Kerzenständer durch die Luft zischen doch es war zu spät. Ihm wurde schwarz vor Augen, den Schmerz konnte er nicht mal wirklich spüren, er war zu schnell tot.

 

Hi Loyd Murphy,

die Idee für diese Geschichte ist an sich ja gut - wenn auch nicht neu -, aber leider hapert es in meinen Augen mit der Spannung.

Viel zu früh ist jedem Leser (mir) klar, dass sie ihren Mann in der Küche hört, und wenig später, dass er sie für einen Eindringling hält.

Die einzige Frage, die sich dann noch stellt ist: Wer von beiden wird überleben, oder, was die schlechtere Lösung gewesen wäre, werden sie ihren Irrtum erkennen?

Hättest Du die Auflösung, dass es sich bei dem vermeintlichen Einbrecher um ihren werten Gatten handelt, erst im Moment des Zuschlagens gebracht, wäre die Pointe gelungen.

Empfehlen würde ich Dir auch, den Text besser durch Absätze zu gliedern und ihn nochmal auf Fehler durchzusehen.

Aber grundsätzlich ließe sich aus der Geschichte etwas machen!

Grüße, Aragorn

 

Hallo Loyd Murphy,

ich finde auch, dass Du an der Story noch arbeiten solltest/müsstest, um eine akzeptable oder gute Geschichte daraus zu machen.

Das ständige Wechseln der Erzählperspektive (mal aus seiner Sicht, mal aus ihrer Sicht) macht das Lesen schwierig. Grundsätzlich wäre dagegen nichts zu sagen, wenn Du das durch Absätze kenntlich machen würdest. Allerdings sollten diese Absätze dann länger als ein oder zwei Sätze sein. So, wie es jetzt ist, ist das Ganze eher verwirrend als spannungssteigernd.

Ein paar Fehler haben sich auch eingeschlichen:

"sie glaubte auch nicht das es erwähnenswert war"
>>> nicht, dass es

"Da stöhnte der Typ auf, so als ob er gerade etwas getrunken hat, wo viel Kohlensäure drin ist"
>>> ich würde "... etwas getrunken hätte" schreiben

"Er ballte die Fäuste, stellet sich auf eine schnelle Bewegung ein"
>>> stellte

Viele Grüße
Christian

 

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