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Nachts am Fluss

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20.02.2013
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Nachts am Fluss

Nachts am Fluss

Ihre Wohnung. Juli. Weit nach Mitternacht

Die Nacht war drückend heiß und schwül. Obwohl ich nackt auf dem Bett lag, schwitzte ich. Aus der Dunkelheit hörte ich das feine Schwirren von Moskitos.
»Tim, bist du wach?«
»So halb.«
»Ich kann in der Hitze nicht pennen. Möchtest du mit mir schlafen?«
»Gerne.«

Wir liebten uns in dieser Nacht so, als sei es für uns beide die letzte Gelegenheit, bevor wir ertrinken würden. Unsere Körper harmonierten perfekt miteinander. Wir brauchten keine überflüssigen Worte zu verlieren. Sie verschaffte mir totale Befriedigung, forderte aber ihrerseits ihre Orgasmen ein. Die größte Euphorie verspürte ich, wenn wir gemeinsam zum Höhepunkt gelangten. Sie empfand das genauso. In diesem Moment ging ein Zittern von meinem durch ihren Leib. So, als ob wir für den Bruchteil eines Wimpernschlags zu einem einzigen Wesen zusammenschmelzen würden. Dann ließen wir erschöpft voneinander ab.

»Tim, ich muss dir was sagen.«
Ich schwieg.
»Hörst du mir überhaupt zu?«
»Tue ich.«
»Es ist Schluss mit uns beiden.«
»Okay.«
»Wie okay? Mehr hast du dazu nicht zu sagen?«
»Wir haben oft darüber gesprochen. Es gibt nichts Neues mehr zu diskutieren. Ich habe es verstanden.«
»Es ist echt schöner Sex mit dir. Aber das ist auf Dauer zu wenig. Ich habe zwei kleine Kinder. Die benötigen eine verantwortungsbewusste Vaterfigur. Da bist du der Falsche. Verstehst du das?«
»Ist schon in Ordnung.«
»Du bist mir doch nicht böse deswegen? Aber ich muss auch an die Zukunft denken. Lass uns Freunde bleiben. Wir können ja ab und an einen Kaffee zusammen trinken. «
»Von mir aus.«
»Was tust du da? Warum ziehst du dich an?«
»Ich gehe.«
»Jetzt? Es ist mitten in der Nacht. Bleib doch noch zum Frühstück.«
»Ist besser so.«
»Wenn du unbedingt willst. Aber pass auf dich auf. Du hast viel getrunken gestern Abend.«

Was geht dich das noch an, ob ich mir was antue? Du bist weder meine Mutter noch meine Frau. Lass mich zufrieden!

Ich lenkte meine Schritte hinunter zum Fluss. Hin zu meiner Lieblingsbank, von der aus ich zu meiner Rechten die Silhouette der Stadt und links die Wälder des großen Parks am Stadtrand erkennen konnte. Es war ruhig. Nahezu totenstill. Um diese Uhrzeit waren keine Spaziergänger unterwegs. Die Schiffe würden erst in einigen Stunden ihre Fahrt wieder aufnehmen. Ich fasste in die Innenseite meiner Jacke und ertastete zwei kleine Flaschen Wodka. Ich ließ einen Nullzweier meine Kehle hinunterrinnen. Der Alkohol verteilte sich in meiner Blutbahn und verströmte eine angenehme Wärme in meinem Körper.

Das war’s dann also gewesen. Aus und vorbei. Und das kurz nach unserem ersten Jahrestag. Weil sie halt einen Ernährer für sich und ihre Kinder suchte. Und das fiel ihr über zwölf Monate später ein. Weshalb hatte sie sich das nicht überlegt, bevor wir ein Paar geworden waren? Na ja, es war halt nun mal so gelaufen. Das konnte ich jetzt auch nicht mehr ändern. Ich warf die leere Flasche weit in den Fluss hinein. Wie sollte es weitergehen? Ich spürte, dass ein weiterer Abschnitt meines Lebens unweigerlich sein Ende gefunden hatte. Das Kapitel mit den Frauen wurde heute Nacht geschlossen. Mein Maß war voll. Sie war die letzte in einer langen Reihe von Freundinnen gewesen, bei denen ich Gefühle investiert hatte. Es würde nie mehr geschehen. Darüber war ich mir in diesem Moment nahezu sicher. Es war bereits ihr nur noch mit großer Überredungskunst gelungen, mich aus meiner Einsamkeit herauszulösen und ins pralle Leben zurückzuführen. Ich war nach langen Jahren zu der Erkenntnis gelangt, dass ich den Frauen nicht guttat. Anfangs versprachen sie sich viel von mir. Gingen mit mir aus, erfreuten sich an meinem Körper und an meiner Liebe. Um dann nach einiger Zeit festzustellen, dass ich doch nicht in ihr Leben passte. Wie viele Trennungen hatte ich in den vergangenen dreißig Jahren hinter mich gebracht? Ich konnte die Freundschaften nicht mehr zählen. Was nützte mir der beste Sex, wenn er mir letztlich doch keine dauerhaften Partnerschaften bescherte? Lag es daran, dass ich auch in einer Beziehung eigentlich lieber alleine sein wollte? Emma hatte es früher so ausgedrückt: »Du bist ein Fisch. Ich bekomme dich einfach nicht zu packen. Dein Körper liegt neben mir in diesem Bett. Aber dein Geist ist ganz woanders«. Vor vielen Jahren hatte ich Fra Bartolomeo beim Trampen in Umbrien kennengelernt. Er nahm mich mit in sein Kloster in der Nähe von Assisi, in dem ich eine komplette Woche verbrachte. Obwohl ich kein gläubiger Mensch war, machten die Freundlichkeit und Spiritualität der Franziskanerbrüder einen bleibenden Eindruck auf mich. Schon damals kamen Zweifel an meinem lockeren Lebenswandel in mir hoch. Ich verscheuchte die trüben Gedanken und feierte eine Woche lang Partys in Rimini. Mein Weg zu Gott war eben ein anderer als der, den die Priester beschritten.

Gedankenverloren nahm ich einen Kiesel in die Hand und wollte ihn ebenfalls weit hinaus in den Fluss schleudern. Da erinnerte ich mich der Worte des Mönchs: »Wenn ein Abschnitt zu Ende geht, dann sammele einen Stein und bewahre ihn in einer Schale auf. Auf deinem Totenbett wirst du an ihnen erkennen, wie viele Phasen du durchlebt hast«. Ich ließ den kleinen Brocken in meine Tasche gleiten. Was werde ich nun anstellen? Die Partnerschaft war beendet. Ein für alle Mal. An den Spruch Lass uns gute Freunde bleiben, glaubte ich nicht. Der war schnell so daher gesagt. Eine Floskel, um den schmerzhaften Abschied irgendwie abzumildern. Wie sollte sich glühende Liebe am Tag darauf in eine platonische Beziehung verwandeln? So was klappte nie. Ich verspürte auch keinerlei Lust, es dieses Mal auszuprobieren. Vorbei war vorbei. Ich hatte die Trennung schon lange geahnt. Seit einigen Wochen sogar vorhergesehen. Wir waren nur noch deshalb zusammen geblieben, weil keiner von uns sich getraut hatte, den Satz C’est fini auszusprechen. Heute Nacht war es nun geschehen. Und das war auch gut so. Sie hatte mir zum Abschied noch einmal ihren Körper angeboten. Ich hatte unseren letzten Sex genossen, und nun war es eben erledigt. Mein Verstand hatte sich mit dem Abschied schon längst abgefunden. Einzig meine Emotionen hinkten hinterher. Ich hasste es, wenn meine Gefühlswelt aus den Fugen geriet.

Der Mahner in mir meldete sich: Sei froh, dass es so gekommen ist. Es hätte noch schlimmer ausgehen können. Akzeptiere ihre Entscheidung und sortiere dein Leben von Grund auf neu. Ich schrie ihn an: »Was weißt du schon von Liebe und Glück? Du bist nur mein langweiliges Gewissen. Lass mich in Ruhe«. Er erwiderte: Du verwechselst Liebe mit Sex. Alle deine Frauen sagen es dir. Höre auf sie. Besinne dich auf dich selbst und geh endlich in eine Therapie. Mich packte Zorn, Tränen stiegen mir in die Augen. Ich riss Grasbüschel aus der Wiese und trocknete mein Gesicht. Vom Fluss aufsteigend raunte mir eine verführerische Stimme zu: »Was grämst du dich, Fisch? Steige hinab in meine dunklen Tiefen und finde dort dein Vergessen«. Ich ging ans Ufer und starrte auf die schwarzen Wellen des Stroms. Nach einem kurzen Moment drehte ich mich abrupt um. Ich war noch nicht so weit. Bis jetzt spielte ich mit dem Tod oder er mit mir. Mein Vater hatte vor einiger Zeit zu mir gesagt: »Früher haben sich Männer in deiner Situation erschossen«. Mir war bis heute nicht klar, ob er diese Worte bloß zum Spaß oder doch ernst an mich gerichtet hatte. Ich wollte aber in diesem Moment nicht sterben. Wozu auch? Wer garantierte mir, dass es mir im Jenseits besser gehen würde als auf dieser elenden Erde? Vielleicht würde mich Gott bis in alle Ewigkeit mit meinen Sünden konfrontieren. Ob er vorhatte, mir zu vergeben? Wahrscheinlich war ich so unwichtig, dass er sich überhaupt nicht mit mir beschäftigen würde. Dann lieber noch ein paar Jahre weiter leben. In welcher Form auch immer. Ich öffnete den zweiten Wodka und trank ihn in einem Zug aus.

Mein Telefon klingelte. Wer rief mich um diese nachtschlafende Uhrzeit an? Mit trüben Augen starrte ich auf’s Display. Es war sie. Was wollte sie von mir? Reden. Wozu? Es war alles gesagt worden. Zudem würde sie mir vorhalten, dass ich lallte. Das würde mich noch mehr abfucken, als ich es ohnehin schon war. Sie blieb hartnäckig. Das Dreckshandy läutete sage und schreibe ein Dutzend Mal, bis es endlich verstummte. Ein weiterer Ton erklang. Nun war eine SMS eingegangen. Mühsam entzifferte ich: Wo bist du? Lass uns gemeinsam frühstücken. Ich mache mir Sorgen um dich. Ich schmiss das Teil in hohem Bogen in die Fluten. Danach fühlte ich mich wohler.

Wie würde es nun weitergehen? Ich beschloss, das zu tun, was ich im Falle solcher Trennungen immer gemacht hatte: mich zu betrinken. Den Schmerz solange zu betäuben, bis mir alles egal geworden war. Die Vorhänge meines Appartements zuzuziehen, mich aufs Sofa zu legen und tagelang volllaufen zu lassen. Bis irgendwann die körperlichen Qualen die seelischen überlagerten. Es war ein ruppiger – aber durchaus bewährter – Weg der Reinigung. Ähnlich wie ein Fasten, das man durch Abführmittel beschleunigt. Wie lange würde es dauern, bis ein Neuer meinen Platz eingenommen hatte? Sie war niemand, der gerne alleine blieb. Wahrscheinlich war bereits heute Abend mein Platz in ihrem Bett an meinen Nachfolger vergeben. Irgendeinen gutbetuchten Steuerberater aus einer dieser Akademikerbörsen im Internet. Bei diesem Gedanken schüttelte es mich. Mein Herz klopfte bis in meine Schläfen hinein. Brechreiz überkam mich. Ich war kurz davor, mich zu übergeben. Und erneut haderte ich mit mir selbst. Eifersucht war eines der Gefühle, das ich am meisten verabscheute. Invidia: eine der sieben Todsünden. Sie strangulierte einen wie ein tollwütiger Krake. Nahm mir die Luft zum Atmen. Und ließ einen dann für Wochen nicht mehr los. Ich sprang von der Bank auf und schüttelte mich. Ich wollte diesen niederen Instinkt auf keinen Fall an mich heranlassen.

Der Morgen dämmerte herauf. Die ersten Sonnenstrahlen ließen vermuten, dass es auch heute wieder ein heißer Tag werden würde. Ich marschierte zur nächsten Tankstelle und deckte mich dort mit Vorräten ein.

Zehn Tage später

»Hallo, Herr Keller. Schön, dass Sie endlich wieder zu sich kommen.«
Über mir stand Schwester Veronika. Von uns liebevoll Black Mamba genannt. Wegen ihrer Vorliebe für hautenge schwarze Bodies. Ich freute mich, sie zu sehen.
»Wissen Sie überhaupt, wie Sie hierhergekommen sind?«
»Keinen blassen Dunst.«
»Wir haben sie mehr tot als lebendig vorgestern aus Ihrer Wohnung rausgeholt. Das war allerletzte Eisenbahn. Sie wären beinahe abgekratzt.«
»Klingt übel.«
»Da sagen Sie was. Ruhen Sie sich aus, und kommen Sie langsam wieder auf die Beine. Medikamente bringe ich Ihnen gleich vorbei.«

Der Tod hatte mich also auch dieses Mal verschont. Er wollte mich einfach nicht mitnehmen. Weshalb? Weil ihm Komasaufen zu simpel war? Nicht dramatisch genug? Warum konnte ich nicht für immer einschlafen? Musste ich erst an meinem Erbrochenen ersticken? Oder betrunken vom Balkon in einen Müllcontainer fallen? Standen mir als Fisch – ähnlich wie der Katze – vielleicht sieben Leben zur Verfügung? Wie viele davon hatte ich mittlerweile aufgebraucht?

Der Entzug setzte nun mit aller Gewalt ein. Nahezu alle Körperfunktionen spielten verrückt. Ich drückte auf den Alarmknopf. Hoffentlich beeilte sich Veronika mit den Pillen. Andernfalls würde ich den heutigen Abend sicherlich nicht mehr erleben.

Was war mit ihr? Spürte ich noch Liebeskummer oder gar Eifersucht? Nein, ich war emotional vollkommen kalt. Ich konnte mich nur schemenhaft an die vergangenen Monate mit ihr erinnern. Das Höllenexperiment mit dem Alkohol hatte wie ein Exorzismus auf mich gewirkt. Der Dämon war aus meinem Gedächtnis getilgt. Hoffentlich für immer. In meiner Hosentasche entdeckte ich den Kiesel. Ein Abschnitt meines Lebens war unwiderruflich vorbei.

 
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Hallo sinuhe,

ich konnte nicht so richtig in den Text einsteigen. Das wirkt alles sehr umrisshaft noch: Tim, ich will dich nicht mehr. Okay, dann geh ich saufen. Huch, wo bin ich, in der Anstalt wieder. Und dann dieser erzaehlte Abschnitt zu Tims Geschichte mit Frauen. Das ist alles ziemlich analytisch und unsinnlich praesentiert hier. Um in so eine Thematik einzusteigen, um mitzufuehlen brauche ich aber Atmosphaere und greifbare Figuren. Diese Frau hier, die ist doch voellig gesichtslos. Wie soll ich Tims Schmerz nachvollziehen, wenn ich kaum was von ihr erfahren, als dass sie gut im Bett ist und einen Vater fuer ihre Kinder sucht. Was ist das Besondere an ihr? Und Tim: Er trinkt und ist irgendwie boese auf die boesen Frauen, die ihn so nicht akzeptieren koennen. Das ist ungefaehr so praesentiert, wie mir jemand in der Kneipe seine Lebensgeschichte erzaehlen wuerde, nicht besonders literarisch aufbereitet.
Selbst der Sex, der ja zur Charakterisierung der beiden Figuren und ihrer Beziehung beitragen koennte, der Atmosphaere erzeugen koennte, wird so sachlich beschrieben. Versuch doch mal da szenischer zu werden, ranzuzoomen und auch sprachlich mal aus diesem kuehlen Erzaehlstil auszubrechen. Sag uns nicht einfach: Der Sex ist gut. Zeig es uns mit Bildern, Gefuehlen, Geruechen und Geraeuschen.

Sie empfand das genauso. In diesem Moment ging ein Zittern von meinem durch ihren Leib. So, als ob wir für den Bruchteil eines Wimpernschlags zu einem einzigen Wesen zusammenschmelzen würden. Dann ließen wir erschöpft voneinander ab.
Das ist mir hier noch zu wenig. Zu gesichtslos und beliebig irgendwie. Auch sprachlich. Das sind sehr gewoehnliche Bilder und Metaphern hier. Da wuerde ich mir was Frischeres wuenschen.
So ist mir das alles ziemlich mau. Und sag jetzt bitte nicht, dass mir zum Verstaendnis dieser Geschichte, die Kenntnis von mindestens 10 anderen Tim-Geschichten fehlt. Denn dann waere ich gezwungen, Dich darauf hinzuweisen, dass Geschichten laut Forenregeln in sich geschlossen und fuer sich allein stehen koennen muessen. ;)

lg,
fiz

 

Hi fiz,

das war ja eine schnelle Response auf meine Story. Hatte ich am Ostersonntagabend gar nicht mit gerechnet.

Und sag jetzt bitte nicht, dass mir zum Verstaendnis dieser Geschichte, die Kenntnis von mindestens 10 anderen Tim-Geschichten fehlt.
Es handelt sich ja nicht um eine „große“ Geschichte, die ich im Nachhinein in 60 Teile zerschnippelt habe, sondern die Stories sind nach und nach entstanden. So dass man sie natürlich als Soiltäre lesen kann. Es schadet nicht, ein paar von den Episoden drum herum zu kennen. Ist aber nicht zwingend notwendig.

Die Frau ist mit Absicht konturlos gezeichnet. Weil sie eine von mehreren ist, die Tim im Lauf seiner Abenteuer kennenlernt. Ich könnte sie als brünett, blond, schwarzhaarig, dünn, dick what ever zeichnen. Fand ich in diesem Zusammenhang jedoch nicht so wichtig.

Er trinkt und ist irgendwie boese auf die boesen Frauen, die ihn so nicht akzeptieren koennen.
Steht aber im Text nicht drinnen. Das interpretierst du da halt rein. So denkt Tim nicht. Ihm ist schon klar, dass das Zusammenleben mit ihm nicht immer einfach ist. Von generell böse auf Frauen kann bei Tim keine Rede sein. Ganz im Gegenteil: er ist ein großer Fan der Weiblichkeit. Trotzdem meint er in diesem Moment, dass sein Maß voll ist (eine schöne Redewendung, die ich mir bei Waltari ausgeliehen habe). Was ihn nicht daran hindert, danach weitere Freundschaften einzugehen. Die in separaten KGen erzählt werden.

Den Sex könnte ich schon plakativer darstellen. Hätte ich jetzt keine Hemmungen mit. Glaube aber, dass mich die Moderatoren dann dahingehend belehren würden, dass ein öffentliches Schreibforum den Regeln des Jugendschutzes unterworfen ist. Weshalb ich bitte auf pornografische Szenen verzichten möchte. Von daher ist dies eine entschärfte Version, die familientauglich ist.

Es handelt sich um eine der ersten Timgeschichten. Merkt man ja auch am unterschiedlichen Schreibstil. Die ich deshalb eingestellt habe, weil ich beim toten Prokuristen von den Kommentatoren gefragt wurde, ob der Prota sich dauerhaft so cool verhalten würde. Hier will ich einfach nur zeigen, dass er natürlich über ein Seelenleben verfügt. Andernfalls hätte ich die Story gar nicht hervorgekramt. Denn die ist ja schon was älter. Mit der hatte ich damals an einem Wettbewerb zum Thema Liebeskummer teilgenommen. Das Urteil der Jury fiel interessanterweise um einiges wohlwollender aus als deine Einschätzung. Die KG hat sogar einen Preis bekommen. Was meine Erfahrung bestätigt, dass die Geschmäcker sehr unterschiedlich verteilt sind.

Fiz, danke für deinen Kommentar! Sollte das Forum Sexgeschichten zulassen, brauchst du mir nur kurz grünes Licht zu signalisieren, und ich werde eine hochladen. Die du dann wahrscheinlich sofort wieder rausnehmen wirst. Weshalb ich es lieber unterlassen werde.

Wünsche dir einen (hoffentlich) sonnigen Ostermontag und lg, sinuhe

 

Hallo sinuhe,

mir gefällt Deine Geschichte sehr gut, sie konnte mich fesseln und ich finde du hast die Stimmung gut eingefangen :)

»Früher haben sich Männer in deiner Situation erschossen«. Mir war bis heute nicht klar, ob er diese Worte bloß zum Spaß oder doch ernst an mich gerichtet hatte. Ich wollte aber in diesem Moment nicht sterben. Wozu auch?

mag ich!

ABER das hier geht für mich garnicht

Nachtrag: Ich habe sie seit dieser stickigen Sommernacht in ihrer Wohnung nie mehr gesprochen oder gar gesehen. Das Viertel, in dem sie wohnt, meide ich seitdem. Der Kontakt brach von jetzt auf gleich vollständig zusammen. Und das war gut so. An das Lass uns Freunde bleiben hatte ich ohnehin nie geglaubt.

ich liebe Eindrucksvolle Schlusssätze und nicht irgendeinen trockenen Nachtrag, wie man ihn an langweilige Bürgerbriefe anhängt ;)

liebe Grüße, Eine wie Alaska

 
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Hallo sinuhe,

Die Frau ist mit Absicht konturlos gezeichnet. Weil sie eine von mehreren ist, die Tim im Lauf seiner Abenteuer kennenlernt. Ich könnte sie als brünett, blond, schwarzhaarig, dünn, dick what ever zeichnen. Fand ich in diesem Zusammenhang jedoch nicht so wichtig.
Um die Haarfarbe ging es mir nicht primaer. Ich haette mich dafuer interessiert zu wissen, was fuer ein Mensch sie ist. Wofuer er sie geliebt hat. Ist fuer mich irgendwie ne wichtige Zutat fuer Liebesgeschichten wie fuer Liebeskummergeschichten, dass man erfaehrt, wer da ueberhaupt involviert ist. aber Du kannst das natuerlich halten, wie Du willst. Ich wollte nur erklaeren, warum diese Geschichte mich emotional nicht beruehrt hat. Aber gut, andern scheint das anders zu gehen.

Hier will ich einfach nur zeigen, dass er natürlich über ein Seelenleben verfügt.
Hm, na ja. Mir kommt er aber immer noch recht kuehl vor, auch ziemlich egozentrisch. Ich finde das koennte man durch sensiblere Darstellung seiner Gefuehle fuer diese bestimmte Frau anstelle von allgemeinen Betrachtungen ueber eine Reihe Verflossener aendern.
Also ich bin halt grundsaetzlich auch nicht son Fan von sehr analytischen Geschichten, die hauptsaechlich daraus bestehen, dass ein Ich-Erzaehler sich Gedanken ueber sich selbst macht.
Aber das ist nur mein Geschmack. Wie Du diese Meinung einordnen kannst, kannst Du ja in meinem Profil nachschauen. Da steht Alter und alles drin. ;)

Den Sex könnte ich schon plakativer darstellen. Hätte ich jetzt keine Hemmungen mit. Glaube aber, dass mich die Moderatoren dann dahingehend belehren würden, dass ein öffentliches Schreibforum den Regeln des Jugendschutzes unterworfen ist. Weshalb ich bitte auf pornografische Szenen verzichten möchte. Von daher ist dies eine entschärfte Version, die familientauglich ist.
Ich hab nicht "plakativer" gesagt, sondern szenischer. Da muss man nicht unbedingt pornografisch werden, was hier tatsaechlich nicht erlaubt ist. Andererseits ist hier in Sachen Erotik schon einiges moeglich. Guck Dir mal die Geschichten von Andrea H. an.

lg,
fiz

 

Guten Morgen fiz und Eine wie Alaska,

EwA: ich liebe Eindrucksvolle Schlusssätze und nicht irgendeinen trockenen Nachtrag, wie man ihn an langweilige Bürgerbriefe anhängt
Okay. Hänge nicht an diesem Schlussakkord. Werde ich gleich eliminieren.

@fiz:

Ich haette mich dafuer interessiert zu wissen, was fuer ein Mensch sie ist. Wofuer er sie geliebt hat. Ist fuer mich irgendwie ne wichtige Zutat fuer Liebesgeschichten wie fuer Liebeskummergeschichten, dass man erfaehrt, wer da ueberhaupt involviert ist.
Die Zeichnung dieser (sehr komplizierten) Freundin hätte damals den Rahmen der Erzählung gesprengt. Die Vorgabe lautete: Liebeskummer auf vier bis max. sechs (Norm-) Seiten. Da lag ich ohnehin schon drüber. Vllt schreibe ich den Anfang demnächst neu (bin ja jetzt an keine Volumenbegrenzung mehr gebunden) und widme der Frau größere Aufmerksamkeit. Sie ist tatsächlich sehr kurz gekommen.

Hm, na ja. Mir kommt er aber immer noch recht kuehl vor, auch ziemlich egozentrisch. Ich finde das koennte man durch sensiblere Darstellung seiner Gefuehle fuer diese bestimmte Frau anstelle von allgemeinen Betrachtungen ueber eine Reihe Verflossener aendern.
- Kühl: von mir aus. mMn würde lakonisch eher passen. Das ist aber Begriffsklauberei.
- Egozentrisch: ist man das im Moment von Liebeskummer nicht zwangsläufig? Man trauert ja um die verflossene Liebe, die man vermisst. Und denkt in diesen Minuten/ Stunden/ Tagen nicht altruistisch an andere.

Also ich bin halt grundsaetzlich auch nicht son Fan von sehr analytischen Geschichten, die hauptsaechlich daraus bestehen, dass ein Ich-Erzaehler sich Gedanken ueber sich selbst macht.
Ich auch nicht, weshalb es solche Reflektionen in den Nachfolgegeschichten auch nicht mehr gibt. Was dem Prota dann mitunter den Vorwurf einbringt, er sei zu wenig eigen-reflektierend.

Andererseits ist hier in Sachen Erotik schon einiges moeglich. Guck Dir mal die Geschichten von Andrea H. an.
Werde ich gerne tun.


Herzlichen Dank und lg, sinuhe

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo sinuhe,

der Text ist sauber geschrieben und geht seinen Weg. Er wirkt wie ein Fragment aus einer größeren Geschichte. Und da ich so ein bisschen aus den Augenwinkeln mitbekommen habe, dass du wohl immer wieder Texte um einen bestimmten Prot herum "produzierst", hat es damit wohl zu tun.

Du schaffst aber wesentliche Punkte, dass dieser Text auch als Geschichte funktioniert, wobei ich dennoch das Gefühl nicht los wurde, dass dein Prot und das Leben um ihn herum besser zu verstehen wären, wenn man auch andere Geschichten kennen würde.

So wirkt dieser Text unter den Strich etwas ... belanglos ... und packt einen nicht wirklich. Da säuft sich einer immer wieder die Hucke voll, weil er mit verschiedenen Frauen und wohl auch mit dem Leben an sich nicht wirklich klar kommt. Da bleibst du viel zu sehr an der Oberfläche. Es springt mich als Leser emotional nichts wirklich an, von dem, was du da beschreibst, obwohl du es an sich schon gut beschreibst.

Und dein Prot selbst wirkt in dem, was er sagt, total gleichgültig, während er in seinen Gedanken hadert und sich allzu jämmerlich die Wunden leckt. Unter dem Strich denke ich mir als Leser "Was für ein Waschlappen!"

Das würde ich vermutlich nicht denken, wenn der Prot mehr Geschichte hätte. Okay, du gehst das Risiko ein, deine Figur aus einem vermutlich insgesamt viel detaillierter beschriebenen Gesamtschicksal herauszulösen, in diese eine Episode zu verfrachten und diese zum Lesen anzubieten.

Da ginge sicherlich mehr.

Die Beschreibung, wie das "Paar" am Anfang zusammen ist, fand ich stellenweise etwas banal, das hätte ich mir etwas außergewöhnlicher gewünscht als:

Zitat:

Wir liebten uns in dieser Nacht so, als sei es für uns beide die letzte Gelegenheit, bevor wir ertrinken würden. Unsere Körper harmonierten perfekt miteinander. Wir brauchten keine überflüssigen Worte zu verlieren. Sie verschaffte mir totale Befriedigung, forderte aber ihrerseits ihre Orgasmen ein. Die größte Euphorie verspürte ich, wenn wir gemeinsam zum Höhepunkt gelangten. Sie empfand das genauso. In diesem Moment ging ein Zittern von meinem durch ihren Leib. So, als ob wir für den Bruchteil eines Wimpernschlags zu einem einzigen Wesen zusammenschmelzen würden. Dann ließen wir erschöpft voneinander ab.

Da ist jede Formulierung vorhersehbar, glaubt man bei jedem Wort, man habe es anderswo schon hundert Mal gelesen.

Ansonsten finde ich deinen Stil und die Dialoge okay.

Wenn du immer wieder nur von und über eine Person schreibst, sperrst du dich in dieser Entwicklung doch selbst ziemlich ein, oder?

Drückst du dich nur davor, dieser Figur einen Roman zu gönnen?

Es würde deiner schriftstellerischen Entwicklung sicher gut tun, mal was völlig anderes zu machen ...

Rick

 

Hallo sinuhe,

Die Zeichnung dieser (sehr komplizierten) Freundin hätte damals den Rahmen der Erzählung gesprengt. Die Vorgabe lautete: Liebeskummer auf vier bis max. sechs (Norm-) Seiten. Da lag ich ohnehin schon drüber. Vllt schreibe ich den Anfang demnächst neu (bin ja jetzt an keine Volumenbegrenzung mehr gebunden) und widme der Frau größere Aufmerksamkeit. Sie ist tatsächlich sehr kurz gekommen.
Komplizierte Figuren sind doch das Schoenste. Und Seitenbegrenzung hast Du ja hier echt nicht. Bringt ja auch sonst nicht viel, einen alten Text hochzuladen, der Dir von der Art nicht mehr so gefaellt und sich selbst obsolete Regeln auferlegt. Also, ran an den Speck!

Egozentrisch: ist man das im Moment von Liebeskummer nicht zwangsläufig? Man trauert ja um die verflossene Liebe, die man vermisst. Und denkt in diesen Minuten/ Stunden/ Tagen nicht altruistisch an andere.
Ich meine egozentrisch nicht als Antonym zu altruistisch, sondern im Sinne von Ich-fokussiert. Denn beim Liebeskummer geht es ja normalerweise neben dem verletzten Selbst auch um das verlorene Du, in diesem Fall eben die Frau. Und da man so wenig von ihr erfaehrt, von dem, warum sie ihm wichtig war, entsteht halt der Eindruck sie war fuer ihn eh nur ne austauschbare Planstellenbesetzung in einer langen Reihe von Freundinnen. Dass es ihm nicht darum geht, sie verloren zu haben, sondern gerade keinen zum Ficken zu haben. Auch wenn er behauptet, er habe jedes Mal Gefuehle investiert, kommt das durch das Ausblenden der Frau nicht ueberzeugend rueber. Das meine ich mit egozentrisch und kuehl.

Ich finde es auch richtig, was Rick sagt:

Wenn du immer wieder nur von und über eine Person schreibst, sperrst du dich in dieser Entwicklung doch selbst ziemlich ein, oder? [...] Es würde deiner schriftstellerischen Entwicklung sicher gut tun, mal was völlig anderes zu machen ...
Ein zusaetzliches Problem sehe ich darin, dass damit diese Tim-Geschichten fuer sich allein funktionieren, Du jedesmal den Protagonisten und die Nebenfiguren (wie hier die Frau) neu etablieren muesstest. Du kannst ja nicht voraussetzen, dass der Leser die aus anderen Geschichten kennt. Und Du muesstest den Konflikt nicht nur aufrufen (Alkoholismus), sondern ihm in jedem Geschichtchen eine neue Pointe, einen zumindest vorlaeufigen Abschluss abgewinnen, damit der Text nicht unabgeschlossen wirkt. Du kannst ja nicht die Hintergruende jeweils in die vorhergehenden und die Loesung oder Bearbeitung des Konflikts in die folgenden Geschichten verschieben.
Das hast Du hier aber m.E. oft getan. Und ich kann auch verstehen warum: Weil es aus Deiner Sicht eben langweilig waere, sich in allen Geschichten zu wiederholen. Die Hintergruende nochmal reinzuholen, Figuren, die Du in einer anderen Geschichte eingefuehrt hast, noch mal ausfuehrlich vorzustellen.
Aber deshalb ist Tim vielleicht wirklich eher fuer einen Roman als fuer diese episodenhaften Kurzgeschichten geeignet.
Und es macht ja auch Spass, mal was Neues auszuprobieren, nicht nur Altes aus der Schublade zu kramen, was einem vielleicht eh nicht mehr so nahe ist. Also die Geschichte mit dem Auge zum Beispiel, die fand ich spannend. In die Richtung wuerde ich gern mehr lesen, statt die x-te Variation Tim.

lg,
fiz

 

Hi Rick,

gute Fragen, die du mir stellst. Versuche, sie zu beantworten.

Du schaffst aber wesentliche Punkte, dass dieser Text auch als Geschichte funktioniert, wobei ich dennoch das Gefühl nicht los wurde, dass dein Prot und das Leben um ihn herum besser zu verstehen wären, wenn man auch andere Geschichten kennen würde.

Das würde ich vermutlich nicht denken, wenn der Prot mehr Geschichte hätte. Okay, du gehst das Risiko ein, deine Figur aus einem vermutlich insgesamt viel detaillierter beschriebenen Gesamtschicksal herauszulösen, in diese eine Episode zu verfrachten und diese zum Lesen anzubieten.
Wie gesagt: es ist vorteilhaft, einige der anderen Geschichten zu kennen. Muss man aber nicht. Speziell diese hier hatte ich als Solitär geschrieben.

So wirkt dieser Text unter den Strich etwas ... belanglos ... und packt einen nicht wirklich. Da säuft sich einer immer wieder die Hucke voll, weil er mit verschiedenen Frauen und wohl auch mit dem Leben an sich nicht wirklich klar kommt. Da bleibst du viel zu sehr an der Oberfläche. Es springt mich als Leser emotional nichts wirklich an, von dem, was du da beschreibst, obwohl du es an sich schon gut beschreibst.
Das ist ja immer so eine vertrackte Sache, welcher Leser nun von einer Geschichte gepackt wird oder nicht. Kannst ja die unterschiedlichen Reaktionen darauf in den Kommentatoren oben gut erkennen.
Natürlich kommt ein Alkoholiker auf Dauer weder mit seinen Partnerinnen noch mit dem Leben klar. Andernfalls würde er vermutlich nicht bzw. deutlich weniger trinken.

Und dein Prot selbst wirkt in dem, was er sagt, total gleichgültig, während er in seinen Gedanken hadert und sich allzu jämmerlich die Wunden leckt. Unter dem Strich denke ich mir als Leser "Was für ein Waschlappen!"
Gleichgültig? Weiß nicht. Weil er bei ihr kein großes Palaver mehr veranstaltet hat? Er ist halt kein großer Redner, sondern packt in solchen Fällen lieber seine Siebensachen und verschwindet durch die Tür.

Jämmerlich, Waschlappen: von mir aus. Muss sich eben jeder selbst prüfen, ob er in solchen Situationen männlicher reagiert als der Prota.

Die Beschreibung, wie das "Paar" am Anfang zusammen ist, fand ich stellenweise etwas banal, das hätte ich mir etwas außergewöhnlicher gewünscht
Hatte ich ja bereits an fiz geantwortet, dass ich diese Passage bei der Überarbeitung ausbauen werde. Denn die Frau bleibt zu konturlos.

Wenn du immer wieder nur von und über eine Person schreibst, sperrst du dich in dieser Entwicklung doch selbst ziemlich ein, oder?
Es existieren – auch in diesem Forum – Geschichten, die mit Tim nichts zu tun haben. Ich hatte ihn bis vor kurzem für ein Jahr komplett in die Schublade gelegt und erst Anfang März wieder aus der Versenkung herausgeholt.

Drückst du dich nur davor, dieser Figur einen Roman zu gönnen?
Ich habe zuerst rd. zwanzig – z.T. längere – Kurzgeschichten mit Tim zu Papier gebracht. Danach mich an den Roman gesetzt – der im Sommer veröffentlich wird – und ein Bühnenstück verfasst. Und flankierend immer mal wieder eine neue KG geschrieben.
Im Moment bastele ich an der Fortsetzung des Buchs, weil es ja nicht nur eine Geschichte in die Sucht hinein, sondern ebenfalls eine aus ihr heraus geben soll.

Es würde deiner schriftstellerischen Entwicklung sicher gut tun, mal was völlig anderes zu machen ...
Das stimmt. Deshalb schreibe ich nebenbei Kinderbücher (in denen kein Alkohol vorkommt) und versuche mich periodisch am Plotten eines historischen Romans.


Rick, vielen Dank für deinen Eindruck und die Tipps! Weiß ich sehr zu schätzen.

Vg sinuhe

 

Hi fiz,

die Posts hatten sich jetzt überschnitten. Vermute, dass ich einige deiner Fragen in meiner Replik auf Rock mitbeantwortet habe.

Natürlich wäre es unschön, jeder Tim-Geschichte einen Rattenschwanz Was bisher geschah voranstellen zu müssen. Deshalb passiert es eben, dass plötzlich Charaktere (bspw. Manni u. Lila) auftauchen, die „Alt-Leser“ bereits kennen, mit denen der Neu-Leser jedoch nichts anzufangen weiß.
Das ist ähnlich, als ob du bei Dallas (lief in meiner Jugend) in Folge 67 hinzustößt und dich natürlich fragst, was Cliff Barnes mit den Ewings zu tun hat. Oder als Kommentator schlussfolgern würdest: der Kerl ist unwichtig, kann völlig rausgestrichen werden aus dieser Episode.

Zum Thema Liebeskummer – das ich völlig losgelöst von Tim recht spannend finde – existiert ein sehr langes Kapitel im Roman mit einer anderen Freundin, die auch ausführlich vorgestellt wird. Mit plakativer Beschreibung des Miteinanders, Alltags etc. Insofern hat mir die hier eingestellte KG als Rohfassung/ Blaupause für das spätere Werk gedient. In den meisten Fällen lade ich brandneue Geschichten ins Forum hoch. Diese ältere hier einzig aus dem Grund, weil beim toten Prokuristen die mangelhafte emotionale Ausprägung Tims bemängelt wurde. Und da ich eine gefühlsbetonte KG nicht über Nacht aus dem Ärmel schütteln konnte (dafür muss ich mich als Autor in entsprechender Stimmung befinden), habe ich diese hier ausgewählt.

Lg sinuhe

 

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