Hallo und Willkommen MilesEdward!
Ich habe bisher noch keine Fantasygeschichte gelesen, die die Figur des Nachtkrabb verarbeitet hat, und ich denke es ist eine schöne Idee, daraus eine Kurzgeschichte zu machen. Dein Text scheint mir aber noch nicht richtig ausgearbeitet, und wurde wohl leider auch noch nicht ordentlich Korrektur gelesen. Insbesondere die Zeichensetzung und die Unterscheidung von das/dass musst du dir noch mal anschauen.
Da das Ganze sehr kurz ist, werde ich einfach eine Liste machen, und sowohl auf Rechtschreibung und Grammatik als auch auf inhaltliche Sachen eingehen.
Der Nachtgrabb, eine mythische Figur aus alten Sagen und Legenden? Nein sicher nicht. Diese Geschichte handelt von meinem zusammen treffen mit dem Wesen nicht Mensch und nicht Tier.
Zusammentreffen (ein Wort); nicht Mensch und nicht Tier geht so nicht - Vorschlag "mit dem Wesen, das weder Mensch noch Tier ist".
Unabhängig von der Rechtschreibung würde ich dir aber raten, diese Sätze zu streichen. Dein Ziel ist doch, beim Leser Spannung aufkommen zu lassen. Da machst du es dir doch unnötig schwer, wenn du gleich beim Einstieg verrätst, was in deiner Geschichte passieren wird.
Es war vor vielen Jahren in einer lauen Juli Nacht .
Julinacht zusammen, und kein Leerzeichen vor dem Punkt
Der Wind war noch warm der Vollmond schien und tauchte alles in ein samt schimmerndes Licht.
Der Wind war noch warm KOMMA; samtig
Ich drehte mich immer wieder um aber da war nichts, oder vielleicht doch?
Ich drehte mich immer wieder um KOMMA aber es war nichts zu sehen. (Das "oder vielleicht doch?" würde ich weg lassen. Das sind so Aussagen, wo in Filmen dann ein dramatischer Akkord kommt (... or is he?!!?)
. Mir fällt es schwer, sowas ernst zu nehmen.)
Ich lief immer weiter der Puls wurde schneller die Sinne schärften sich und ich achtete auf jedes noch so kleine Geräusch.
Ich lief immer weiter KOMMA der Puls wurde schneller KOMMA
Ich würde mehrere Sätze daraus machen, und würde danach keinen Absatz machen
Aber es war nichts zu sehen oder zu hören nur ein ständiger innerer Alarm der sagt da ist etwas.
Aber es war nichts zu sehen oder zu hören KOMMA nur ein ständiger innerer Alarm KOMMA der sagt
e: da ist etwas.
Nachdem ein Teil des Weges hinter mir lag kam ein kleines Waldstück durch das mich der Weg führte.
Nachdem ein Teil des Weges hinter mir lag KOMMA kam ein kleines Waldstück. Den fetten Teil kannst du weglassen.
Keine Grillen die Zirpten, eine unheimliche Stille machte sich breit.
zirpten klein
Eine Krähe schrie, mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Ich versuchte mich zusammenzureißen und nicht in Panik zu verfallen. In schnellem Laufschritt ging ich weiter, ein zweites mal schrie die Krähe, es klang noch bedrohlicher als das erste mal.
Mal großschreiben
Ich wollte hier herummäkeln, dass Krähen sich abends zum Schlafen auf in die Bäume setzen und nachts dann nicht mehr herumkrakelen, und dass es mir unglaubwürdig vorkommt, dass eine Krähe einem Kind, das offenbar alt genug ist, um im Dunkeln ein paar Kilometer nach Hause zu spazieren, gleich solche Angst einjagt. Da ich den Nachtkrabb vor dem Schreiben des Kommentars gegoogelt habe, habe ich aber herausgefunden, dass die Kreatur in vielen Erzählungen mit Rabenvögeln assoziiert ist, und oft selbst schwarz und vogelartig erscheint, der Name ist wohl sogar von "Nachtrabe" abgeleitet. Das heißt die Anwesenheit der Krähe macht durchaus Sinn und auch dass sich das Kind erschreckt, als es sie um diese ungewöhnliche Zeit hört, ist plausibler, wenn es mit dem Erzählungen über den Nachtkrabb aufgewachsen ist.
Nur: Du kannst nicht davon ausgehen, dass alle Leser diese Hintergründe kennen, weil der Nachtkrabb eine regionale Sagengestalt ist. Und man sollte deine Geschichte nachvollziehen können, ohne eine Suchmaschine bemühen zu müssen. Deshalb wäre es gut, wenn du diese Sagenelemente, die deinem Erzähler bekannt sind, in die Geschicht mit einbaust. Wenn der sich wundert, ob Krähen um die Uhrzeit nicht längst schlafen, und sich dann daran erinnert, was die Eltern und Großeltern über den Nachtkrabb erzählt haben, dann können alle Leser - auch die die nicht aus Süddeutschland oder Österreich kommen - den Grusel nachvollziehen.
Es war nicht mehr weit bis zur Lichtung und würde endlich aus dem Wald raus sein als die Krähe ein drittes mal schrie das es durch Mark und Bein ging.
Die Formulierung geht so nicht. Vorschlag: Ich war schon fast am Waldrand angekommen, als die Krähe ein drittes Mal schrie, dass es durch Mark und Bein ging.
„dieses Ding musste der Nachtgrabb sein über den ich schon in der Kindheit Geschichten erzählt bekommen haben“
"Dieses Ding muss* der Nachtgrabb sein KOMMA über den ich schon in der Kindheit Geschichten erzählt bekommen habe"
*Präsens, weil du die Gedanken wörtlich wiedergibst.
Das "schon in der Kindheit" macht nicht viel Sinn, denn in dem Moment
ist der Erzähler noch ein Kind.
Noch bevor ich diesen Gedanken beendet hatte kam dieses Ding in einer unglaublichen Geschwindigkeit auf mich zu .
Noch bevor ich diesen Gedanken beendet hatte KOMMA kam dieses Ding in einer unglaublichen Geschwindigkeit auf mich zu. (kein Leerzeichen vor dem Punkt)
Es war aber kein Tier es lief auf 2 Beinen.
Es war aber kein Tier KOMMA es lief auf zwei Beinen
Zahlen in einer Geschichte sollten immer ausgeschrieben werden - mindestens die Zahlen bis zwölf.
Starr vor Schreck und den Gedanken um die Mythen dieses Wesens blieb ich wie versteinert stehen.
Das ist grammatisch nicht astrein (starr vor den Gedanken? Gedanken + um?) und außerdem doppelt gemoppelt "starr vor Schreck" sagt ja schon aus, dass er "wie versteinert" ist. Und "die Mythen dieses Wesens" ist auch deutlich zu vage für Leser, die sich nicht auskennen.
Wird es mich verschleppen und ich werden nie wieder nach Hause kommen oder schlimmeres?
werde
Sekunden später stand dieses Wesen vor mir über 2,50m groß, es war von oben bis unten mit einer Art Fell bedeckt und hatte riesengroße Pranken mit langen scharfen Krallen und einen furchteinflösenden Schädel der dem einer Krähe ähnelte.
furchteinflö
ßenden. Ich würde dir raten, mehrere Sätze daraus zu machen. Statt einer genauen Größenangabe (2,50 m) würde mir ein Vergleich (so groß wie ein Pferd oder so was ähnliches) besser gefallen
Ich spürte nichts mehr es wurde kalt um mich herum, unablässig schaute mir das Wesen mit immer heller leuchtenden Augen in die Meinigen.
Das sind drei voneinander unabhängige Aussagen, mach drei Sätze daraus: Ich spürte nichts mehr. Es wurde kalt um mich herum. Unablässig schaute mir das Wesen mit immer heller leuchtenden Augen in die meinigen.
Die Krähe schrie abermals und die Kreatur lies von mir ab.
lie
ß
So schnell wie sie gekommen war verschwand sie wieder im dunklen des Waldes.
So schnell wie sie gekommen war KOMMA ...
Warum bin ich noch hier ging es mir durch den Kopf.
Warum bin ich noch hier KOMMA ging es mir durch den Kopf.
Ich erinnerte mich an die Sage das der Nachtgrabb im Dunkeln lauert und nur Kinder die ungezogen sowie böse Menschen mit sich nimmt diese jedoch nie wieder zurück kommen.
Ich erinnerte mich an die Sage KOMMA da
ss der Nachgrabb im Dunkel lauert und nur Kinder die ungezogen
sind und böse Menschen ...
Dein Name steht ja oben drüber, wenn du einen Thread startest, den müsstest du also nicht unbedingt unten drunter schreiben.
Ich bin seit dieser Zeit noch mehr bedacht als voher ein guter Mensch zu sein denn böse Menschen holt der Nachtgrabb.
vorher; Komma nach sein
Wenn du die sprachlichen Mängel ausgebügelt hast, wäre es gut, wenn du die dir noch ein paar Gedanken dazu machst, wie du die Geschichte erzählst, und daran weiter arbeitest. Im Moment alles ziemlich trocken, und als Leser kann man sich schwer hineinversetzen. Du hast zum Teil ja Detailbeschreibungen drin, aber das sind alles so sehr klischeehafte, oft gesehene Details - samtenes Mondlicht und wiegendes Gras und was weiß ich. Dafür weiß ich aber so gut wie nichts über deinen Erzähler. Es wird nicht mal deutlich, ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelt - von einem Jungen bin ich bloß ausgegangen, weil du einen männlichen Nickname hast. Es ist nicht klar, wie alt er eigentlich ist, und über seinen Charakter erfährt man auch nicht viel. Die Figuren sind extrem wichtig für eine Geschichte - gerade wenn du einen Ich-Erzähler hast, und der Leser alles durch dessen Augen miterlebt, dann musst du die Figur dem Leser ein bisschen näherbringen. Wenn du mehr zeigen würdest, dass er ein guter Mensch ist, statt das nur zu behaupten, dann wüsste man am Ende auch, warum ihn der Nachtkrapp verschont.
Grüße von Perdita