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Nacht.

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11.10.2015
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Nacht.

„Es ist nicht so, dass die Menschen Schlechtes tun wollen; Vielmehr tun sie Schlechtes, weil sie nicht wissen, was sie wollen.“
- Jim zu mir, nach einer halben Flasche Whisky.


Wir hatten knappe 2 Stunden auf dem Bahnhofsplatz verbracht, dann weitere 2 in der Wohnung von Liza. Um 2 Uhr Nachts verließen wir das Haus, zogen die Glastür ordentlich zu und bewegten uns in Richtung Altstadt. Es war ein Dienstagabend und es nieselte. Der Asphalt zeigte sich in schwarz-glänzender Hochpracht und die Reflexionen der Laternen waren eng gepferchte Punkte auf einer wabernden See aus Schwärze. Ich kuschelte mich bis zum Hals in meine dicke Winterjacke und betrachtete meine Mitstreiter: Die Blicke waren ernst und schäumten über vor unterdrückter Nervosität. Wir nahmen nun die ganze Straße ein, die ohne uns menschenleer gewesen wäre. In mir kribbelte es. Wir würden endlich etwas tun, endlich die Stille durchbrechen und schreien, endlich kämpfen. Ich zog die Hände aus den Taschen und drehte mir eine bucklige Zigarette. Das Blättchen war durchweicht vor Nässe wie mein Gesicht. Es würde nicht mehr lange dauern.


Herr W. Hatte die Nächte immer gemocht. Nacht bedeutet Dunkel; Dunkel bedeutet leer. Vor 20 Jahren hatte er deshalb seinen Job bei einer Sicherheitsfirma angenommen. In 20 Jahren war er annähernd ereignislos durch die Nächte gefahren, hatte Gebäude beobachtet, war spazieren gegangen oder hatte auf Parkplätzen in seinem Auto onaniert. Manchmal hatte er in den großen Sesseln von reichen Firmenchefs gesessen und sich vorgestellt, wie es wohl sei, zwischen den Menschen zu leben, über den Menschen zu stehen, die Menschen zu steuern. Dann war ihm schwindelig geworden, und schnell war er gegangen, froh, allein zu sein und für sich.
In dieser Nacht ging es ihm nicht besonders gut. Er hatte Bauchschmerzen, außerdem schien der Radiomoderator ihn zu hassen. Musik nervte ihn. Sein Rücken tat weh. Seine Laune war unterirdisch. Und so beschloss er, sich auf die Bänke eines Italieners im Shoppingcenter zu legen und ein wenig zu ruhen. Er würde alt, dachte er, er sei allein und für sich. Dann schlief er ein.


Anja machte uns allen nochmals Mut. Erinnerte uns daran, wie sehr die Welt die Farben brauche. Wieviele Farben das Feuer vereine. Wieviel Licht die Nacht vertrage. Und wie grau die Menschen seien. Ich hörte mir ihren Vortrag an und fühlte Hass in mir aufkommen. Hass auf all diese blökenden Schafe und ihr Unverständnis. Hass auf Etwas, in dem kein Platz für mich war. Wir waren immer allein und für uns. Wir waren Motten im Dunkeln, schläfrig, betäubt, auf Drogen. Wir würden Licht machen. Wir würden singen, zucken, tanzen, schreien.
-„Jurai, hast du den Kanister dabei?“ Jims Stimme schreckte mich aus meinen Gedanken. Ich nickte. Dann kramte ich aus meinem Rucksack den kleinen Benzintank und begann, die mir angereichten Flaschen zu befüllen. Etwa nach der Hälfte fiel mir auf, dass ich keine Handschuhe trug. „Shit!“ sagte ich und präsentierte meine blanken Hände. „Idiot!“ zischte Mara, die von uns am unruhigsten war. „Sorry, ich kann mit Handschuhen halt nicht drehen.“ erwiderte ich genervt. Jim reichte mir ein Paar Kunststoffhandschuhe und begann die befüllten Flaschen von außen mit Benzin zu begießen, das er anschließend mit mehreren Taschentüchern rundum abwischte. Wieder nickte ich: „Das passt schon so.“ Als alle Flaschen gefüllt waren, reichte Anja die frischen Socken um. Jeder nahm sich ein Paar und verstopfte seine Cocktails. Der Geruch der Luft war beflügelnd. Es roch nach Explosion, nach Abenteuer, Adrenalin und Nacht. Das ausgelaufene Benzin bildete Regenbogenmuster auf dem vom Niesel nassen Asphalt. Die Laternen schienen zu singen.
„Hat jeder ein Feuer dabei?“ fragte Anja. Allgemeine Zustimmung. Wir vergessen, dass wir Motten sind, dachte ich und lächelte. Dann verteilten wir uns um das Gebäude. Ich wartete eine knappe Minute. All meine Muskeln waren angespannt und mein Blick nahm jeden Zentimeter der Umgebung wahr. Meine Waden waren bereit loszusprinten, mein Herz raste. Als ich das erste Klirren hörte, warf ich mit meinem Stein die Scheibe ein. Es wurde laut in der Nacht, denn wir alle hielten uns an den Plan. Die 2 Cocktails flogen hinterher, aus dem Augenwinkel sah ich, wie das Benzin sich entzündete. Ich lief. Ich japste. Ich hechelte.
Ich war allein und für mich.

 

Hallo Joshi,

sorry, aber ich finde nicht, dass das in Ordnung ist:
Du stellst hier in kurzer Zeit einen Text nach dem anderen ein, andere Geschichten wiederum interessieren dich offensichtlich gar nicht.

Da dich bisher ohnehin kein einziger Kommentar dazu motivieren konnte, nochmal Hand an deinen Text zu legen, der von Pumpkin (Die Wellen) dir nicht einmal eine Antwort wert zu sein scheint, frage ich mich, was du eigentlich willst? Fishing for compliments, oder was?

Dieser Satz lag mir auch schwer im Magen. [...] Daher ist es schön und hilfreich zu wissen, welche Stellen andere für schlecht halten. Ich werde diesen Teil vermutlich verändern oder entfernen.
(Dein erster Text) Wann wolltest du das machen?


Was hätte es also für einen Sinn, dir darzulegen, dass ich es als störend empfinde, in einem belletristischen Text Ziffern oder Zahlen (zumindest bis zwölf) zu verwenden

Wir hatten knappe 2 Stunden auf dem Bahnhofsplatz verbracht, dann weitere 2 in der Wohnung von Liza. Um 2 Uhr Nachts verließen wir das Haus, ...
etc. pp


oisisaus

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Joshi

Ohne groß rumzulabern fang ich einfach mal mit deinem ersten Satz an.

„Es ist nicht so, dass die Menschen Schlechtes tun wollen; Vielmehr tun sie Schlechtes, weil sie nicht wissen, was sie wollen.“
- Jim zu mir, nach einer halben Flasche Whisky.

Generell habe ich nichts gegen ein Zitat am Anfang einer Geschichte, auch wenn es nicht mein Geschmack ist.

Dann kommen zwei Sätze, die schon oisisaus bemängelt hat.

Wir hatten knappe 2 Stunden auf dem Bahnhofsplatz verbracht, dann weitere 2 in der Wohnung von Liza. Um 2 Uhr Nachts...

Zwei schreibt man immer aus, aber abgesehen davon, was soll diese dreifache Wiederholung der Zahl zwei? Hat sie irgendeine Bedeutung für die Geschichte, wenn ja, welche? Und wenn sie eine Bedeutung hat, dann solltest du später wieder darauf eingehen ansonsten raubt dieser Satz nur meine Lebenszeit.

Wir würden endlich etwas tun, endlich die Stille durchbrechen und schreien, endlich kämpfen.
Wogegen wollen sie den kämpfen, das ist mir in deinem Text überhaupt nicht klar geworden?? Kämpfen sie gegen ein Regim, einen Schläger, der in ihrer Straße wohnt, oder einfach nur gegen ihre Langeweile?

Herr W. Hatte die Nächte immer gemocht [...] dachte er, er sei allein und für sich. Dann schlief er ein.

Tut mir leid, aber dein gesammter zweiter Absatz macht für mich überhaupt keinen Sinn. Was hat der onanierende Herr W. bitte in dieser Geschichte verloren? Check ich nicht. Kannst du mir vielleicht bei Gelegenheit mal erklären. Für mich sieht dieser Absatz so aus als wäre er völlig aus dem Zusammenhang gerissen.

Hass auf Etwas, in dem kein Platz für mich war.
Was ist damit gemeint? Wenn hassen sie? Ich schließ jetzt einfach mal auf die Gesellschaft, aber das ist alles sehr dürftig erklärt.

Wir waren immer allein und für uns.
Warum waren sie allein? Warscheinlich wieder wegen der Gesellschaft, denk ich jetzt mal.

Was ich damit sagen will ist: Ich check einfach nicht warum die Leute dieses Haus abfackeln wollen. Wenn es aus Wut gegenüber dem System geschieht, dann muss man schon sehr viel hineininterpretieren damit man das versteht. Was mich noch stört ist, dass ich überhaupt keinen Bezug zu deinem Protagonisten (Protagonistin) habe. Ich weiß ja nicht mal ob es Mann oder Frau ist.

Deine Tags waren Gesellschaft, Sonstiges und Spannung. Gesellschaft okay (wenn ich viel hineininterpretiere) Sonstiges okay (passt ja irgendwie immer) aber Spannung??? Wo bitte kam in deiner Geschichte Spannung auf?
Die Kurzversion deiner Geschichte lautet: Eine Gruppe von (wahrscheinlich) Jugendlichen hat ein Problem mit der Gesellschaft und fackelt ein Haus ab. Dann gibt es da noch einen Herrn W. der die Nacht mag und einschläft weil´s ihm schlecht geht. Wo ist die Spannung?

Zuletzt noch eine Stelle wo ich abgebrochen bin vor Lachen.

Die Laternen schienen zu singen.

:lol: Seit wann singen den Laternen? Die haben doch gar keine Stimmbänder. :lol:
Versteh mich nicht falsch ich weis schon was du damit sagen willst, aber der Ausdruck ist in meinen Augen einfach schlecht. Eine einfache Sprach wäre an dieser Stelle angebrachter, besonders wenn es sich um eine ernste Geschichte handelt, die deine ja eigentlich zweifelsfrei ist. Da haben singende Laternen in meinen Augen nichts verloren. :D


Und wie immer: Nimm meine Kritik nicht persönlich; nur wenn eine Kritik weh tut ist es auch eine Kritik.

Mfg
Semba

 

Hallo Joshi,

im Unterschied zu einigen Vorkommentatoren finde ich deine Geschichte so verkehrt nun auch wieder nicht. Manchmal muss man sich ja vielleicht auch auf einen Text einlassen, um etwas in ihm zu entdecken, nicht immer wird einem alles gleich auf dem Silbertablett präsentiert.

Auch auf mich wirkt der Teil mit Herrn W noch etwas zu unverbunden mit dem sonstigen Geschehen.
So, wie er jetzt gesetzt ist, wirkt es zwar eindeutig so, als käme der alte Mann, den mehr mit den Jugendlichen (zumindest mit dem Erzähler) verbindet, als sie denken, durch ihre Langeweileaktion in arge Bedrängnis, vielleicht zu Tode. Ob sie wissen, dass er in dem Gebäude ist, ob sie ihn gar willentlich in Not bringen, das bleibt unklar. Und das finde ich schade, denn ich meine, du verschenkst da was.
Das Thema an sich, diese ihres Lebens und der Langeweile überdrüssigen Jugendlichen, die die Farben des Feuers brauchen, um sich lebendig zu fühlen, in ihrer Aktion zu zeigen, und durch die Beschreibung der jeweilgen Gefühle eine Verbindung zwischen dem alten Mann und den Jugendlichen herzustellen, ihre Gemeinsamkeit in ihrer scheinbaren Gegensätzlichkeit zu betonen, das gefällt mir gut. Noch ist es mir aber auch noch viel zu abstrakt. Wirkt noch zu zufällig, zu beliebig. Das gilt für alle Personen deiner Geschichte. Dass sie aus Lebens-Verdruss und Langeweile zu ihrer nächtlichen Cocktailaktion kommen, das fand ich zwar nachvollziehbar beschrieben, aber auch da fehlt noch ein bisschen Substanz, ein bisschen Material, damit das deutlicher wird.
Deinen Stil finde ich ganz schön. Gerade der von Semba so geschmähte Satz, den mochte ich, weil diese ungewöhnliche Personifizierung die Veränderung in der Stimmung der Jugendlichen zeigt.
Gab eigentlich nur einen Satz, der mir zu sehr auf Wirkung hin geschrieben war, der hier:

Der Asphalt zeigte sich in schwarz-glänzender Hochpracht und die Reflexionen der Laternen waren eng gepferchte Punkte auf einer wabernden See aus Schwärze.
Genauere Begründung spar ich mir jetzt.
Viele Grüße
Novak

 
Zuletzt bearbeitet:

Na, mancher tut sich schwer, bei hochaktuellen Themen - ob über Freital oder einem sonstigen buchstäblichen Brennpunkt, ist wurscht - erzählt wird und die Tat auf eine potentielle Jugendsünde (1967 zündelten entgegen der großen gewaltfreien Bewegung die ersten schon, insbesondere die Springerpresse, was dann Gründonnerstag 68 zum Attentat auf Dutschke führte durch einen eher harmlos zu nennenden jungen Arbeiter, gebildet durch Bild) reduzieren will.

Hallo Joshi,

da bin ich schon wieder! Jetzt wird sich einiges wiederholen und es wäre gut, wenn Du Deine Text auch korrigieren würdest. Unten am (Eingabe-)Menü findestu i. d. R. ein Button "Bearbeiten", das klickstu an und kannst dann Deine Texte rundum korrigieren. Hoppla, mein Text wird jetzt länger als Deiner ...

Wir hatten knappe 2 Stunden auf dem Bahnhofsplatz verbracht, dann weitere 2 in der Wohnung von Liza. Um 2 Uhr …
Üblicherweise werden Zahlen bis zwölf ausgeschrieben, selbst wenn mancher gern jede Zahl ausgeschrieben sähe (was natürlich nicht verboten ist, aber verkennt, dass die zwölf die letzte, nicht zusammengesetzte Zahl ist und in der Bezeichnung dutzend ein weitaus älteres Zahlensystem weiterlebt, als das boolsche/duale oder das oktale und dezimale Zahlensystem.

Das Blättchen war durchweicht vor Nässe wie mein Gesicht.
„Vor“ hat eigentlich eine räumliche und zeitliche Dimension (wenn etwa wer/was wie der Ochs vorm Berg steht/Furcht vorm Alter hat u. a., es geht – vereinfacht gesagt - etwas vor-aus).
„Von“ wäre da m. E. korrekt „von Wasser getränkt“, „durchweicht von Nässe ...“; „durch“ ginge freilich auch, wie Du siehst)

Es würde nicht mehr lange dauern.
Warum der Konjunktiv, wenn feststeht, dass was auch immer geschehe, und somit das Futur „wird“, ja sogar „kann“ ausreichten? Der Konjunktiv behauptet ja, es kann etwas passieren oder eben auch nix.

Nacht bedeutet Dunkel; Dunkel bedeutet leer.
Ja, da kommt selbst bei einem Brandanschlag Poesie durch! „Dunkel“ an sich ein Adjektiv, also i. d. R. kleingeschrieben, ersetzt aber die Dunkelheit auf poetische Weise. Womit ich einen Teil des Kommentars unserer ersten Begegnung wiederholen könnte. Aber tatsächlich hastu ja die Adjektive reduzieren können … wenn auch nicht alle, muss ja auch nicht sein. Manche sind eben notwendig und was notwendig ist in einem Text bestimmt immer noch der Autor.

Dann war ihm schwindelig geworden, und schnell war er gegangen, froh, allein zu sein und für sich.
Zwischen Hauptsätzen gilt eigentlich die Regel, dass zwischen gleichrangigen Wörtern, Satzteilen, Sätzen die Konjunktion „und“ das Komma ganz gut vertrete. Ich unterstell mal, dass Du da einen oder beide Sätze besonders hervorheben willst. Aber ist man „allein“ nicht immer „für sich“?
All das vorher Gesagte wird hier wiederholt, dass entweder der folgende Satz oder die vorherige Formulierung entbehrlich wäre
Er würde alt, dachte er, er sei allein und für sich.
Müsstestu selbst abwägen …

Wieviele Farben das Feuer vereine.
Da ist an sich keine Konjunktion „wieviel(e)“, sondern einfach das unbestimmte Zahlwort „viel“ mit dem Fragefürwort. Also „wie viel“ auseinander!

Jetzt kommt die wörtl. Rede, da müsstestu insgesamt noch mal reinschau'n!

„Shit!“[,] sagte ich und präsentierte meine blanken Hände. „Idiot!“[,] zischte Mara, …
„Hat jeder ein Feuer dabei?“[,] fragte Anja.
Komma nach dem Abschluss wörtl. Rede, wenn der übergeordnete Satz – wie's unsere Reformatoren und die Dudenredaktion nennen – fortgesetzt wird. Und sofort die Variante, dass die wörtl Rede, sofern sie mit einem Aussagesatz endet und ein übergeordneter Satz folgt, ohne Punkt abschließt (nicht aber bei Frage- und Ausruf, siehe zuvor die Beispiele)
„Sorry, ich kann mit Handschuhen halt nicht drehen[...].“[,] erwiderte ich genervt.

Jim reichte mir ein Paar Kunststoffhandschuhe und begann[,] die befüllten Flaschen von außen mit Benzin zu begießen,
Relativsatz

So, genug malträtiert, und somit bis zum nächsten Mal

Friedel

Nachtrag, ohne nachtragend sein zu wollen, aber das fast schon wichtigste und auffälligste am Text hätt ich beinahe übersehen: Der Titel!, wobei ich jetzt nicht über die Bedeutung der Genitivbildung der Nacht referieren will, sondern direkt zum Punkt komm:

Der Punkt muss weg, es sei denn Du würdest ihn durch Ausrufezeichen oder Fragezeichen ersetzen.

Da hammer getz aba beide Jlück jehabt, sach ich ma' so ...

 

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