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Nachlassverfahren 238709k014

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29.04.2010
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Nachlassverfahren 238709k014

Ein Todesfall - grauenvoll. Die Beerdigung – grauenhaft.

Ein Martyrium das höchstens ein stattliches Erbe lindern kann. Und bei den meisten Erbschaften steht am Anfang ein Testament, in diesem wiederum ein Erbe steht. So auch bei Witwe B. .

„Hans B., verstorben. Er hinterlässt zwei Kinder, 12 und 20 Jahre, sowie Susi B., die Mutter der Kinder.“, lass Frau B. vor.
„Das stimmt. Du musst bei -ja- ein Kreuz machen.“, sagte ihr neuer Lebensgefährte, den sie kurz nach der Beerdigung ihres Mannes kennen und lieben gelernt hatte.
„Ist gut. Damit hätten wir drei Seiten ausgefüllt.“
„Bleiben nur noch fünf. Ich sag dir, wenn dabei keine ordentliche Witwenrente herausspringt geh ich an die Decke.“

Fünf Seiten weiter und eine Stunde später klingelte das Telefon. Frau B., leicht genervt ob so vieler unsinniger Fragen, hob den Hörer ab und raunte eine unverständliche Begrüßung in die Hörmuschel. Kurz darauf ertönte eine helle, fast piepsige Stimme: „Guten Tag. Amtsgericht München, Bert Kunsch am Apparat. Es geht um das Erbe ihres verstorben Mannes Hans B. Ähm … Sie sind doch Frau Susi B.?“
„Ja. Ja, die bin ich.“ Ein Funke Hoffnung legte sich in ihre Stimme. „Ein Erbe. Na klar. Er hat doch immer gespart. Und die Lebensversicherung. Ja klar.", ging ihr voller Vorfreude durch den Kopf.
„Nun, Frau B.. Uns liegt ein Testament vor, indem sie als Haupterbe aufgeführt sind. Da wir auf den Brief, den wir ihnen zugeschickt haben noch keine Antwort erhalten haben würde ich gerne heute einen Termin vereinbaren, sodass sie, sofern gewünscht, ihr Erbe antreten können. Wäre Mittwoch in einer Woche…“
„Ja, Mittwoch, ähm… 15.00 Uhr, geht das bei ihnen?“
„Wunderbar 15.00 Uhr, Mittwoch. Ich erwarte sie, bis dann.“
„Wunderbar. Auf Wiederhören.“

Der nächste Mittwoch ließ nicht lange auf sich warten und Frau B. stolperte leicht aufgeregt, dicht gefolgt von ihren neuen Freund in Raum 306 im Amtsgerichtsgebäude München.

„Nachlassverfahren 238709k014 wird hiermit eröffnet.“, ertönte eine kräftige Stimme durch den Saal.
Na, das ging aber flott“, dachte sich Frau B. im Stillen und unterschrieb nach der Testament Vorlesung, den ihr vorgelegten Schein zum Antritt des Erbes.

Und wieder erhob sich die Kräftige Stimme, geführt von einem bärtigen Sachbearbeiter, der sämtliche Worte aus seinem Laptop abzulesen schien: „Der Nachlass: 5.458 Euro auf dem alleinigen Konto des Verstorbenen.“
Gut!“, dachte sich Frau B., „Die Beerdigung, sowie der Leichenschmaus sind schon gedeckt.
Und wieder der Sachbearbeiter: „15.000 Euro beträgt die Lebensversicherung des Verstorbennen.“
Wunderbar, damit wäre auch der Fiat von letztem Freitag bezahlt.
„Und weitere 3.745 Euro Bargeld eines Schließfaches.“
Ja. Ja. Die Hälfte des gebuchten Urlaubs ist damit klar. Hoffentlich kommt noch was. Hoffentlich.
„Und…“ Der Sachbearbeiter hielt kurz inne und musterte Frau B., gefolgt von einem leicht mitleidigem Blick und fuhr dann fort: „Ein Darlehen in Höhe von 30.000 Euro, nun zu Lasten der Haupterbin. Damit schließe ich das Nachlassverfahren 238709k014.“

Frau B. spürte wie ihre Beine nachließen und ihr schwindlig wurde. Noch während sie zu Boden sank, konnte sie die Stimme ihres neuen Freundes hören, welcher voller Hoffnung zum Besten gab: „Wenigstens ist die Witwenrente ganz beachtlich.“

 

Hallo stilus

An sich finde ich deine erste Geschichte ganz humorig. Sie wirkt so frisch aus dem Leben gegriffen. Der Titel scheint mir in der gesetzten Form zwar nicht literarisch, Nachlassverfahren, ganz ohne Referenznummer, schiene mir da passender. Beim Lesen sind mir aber inhaltliche Unstimmigkeiten als auch Schreibfehler aufgefallen. Der erste Satz könnte mehr Gewicht verleihen, wenn er umschreibend und nicht wie Schlagzeilen in einer Boulevardzeitung dastehen würde.

Ein Martyrium[KOMMA] das höchstens ein stattliches Erbe lindern kann.

So auch bei Witwe B. .

Nach dem Punkt bei Witwe B., braucht es keinen weiteren Punkt.

„Hans B., verstorben. Er hinterlässt zwei Kinder, 12 und 20 Jahre, sowie Susi B., die Mutter der Kinder.“, lass Frau B. vor.

Vor sowie kein Komma und nach der Kinder den Punkt weg, und anschliessend las statt lass.

Das stimmt. Du musst bei -ja- ein Kreuz machen.“, sagte ihr neuer Lebensgefährte, den sie kurz nach der Beerdigung ihres Mannes kennen und lieben gelernt hatte.

Nach machen den Punkt löschen, der Satz ist ja nicht zu Ende, nur die wörtliche Rede.

Ich sag dir, wenn dabei keine ordentliche Witwenrente herausspringt[KOMMA] geh ich an die Decke.“

Es geht um das Erbe ihres verstorben Mannes Hans B.

verstorbenen

Ja klar.", ging ihr voller Vorfreude durch den Kopf.

Nach klar Punkt weg.

Uns liegt ein Testament vor, indem sie als Haupterbe aufgeführt sind.

Haupterbin

„Na, das ging aber flott“, dachte sich Frau B. im Stillen und unterschrieb nach der Testament Vorlesung, den ihr vorgelegten Schein zum Antritt des Erbes.

Dies nun aber ist ein kapitaler Bock, würde wohl ein Bayer sagen, den du da geschossen hast. Keine Amtsstelle – nicht mal ein Münchner Amtsgericht – würde vor Offenlegung aller zu erwartenden Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die Annahme einer Erbschaft durch potentielle Erben unterzeichnen lassen. Dies erfolgt nicht nach Verlautbarung eines Testaments, sondern eben erst, nachdem das zu erwartende Erbe bezeichnet ist. Diesen Lapsus kannst du retten, wenn du die Unterzeichnung ans Ende der Amtshandlung setzt und die Witwe Susi B. es einfach überhörte, dass dem Guthaben ein Kredit von noch grösserer Höhe gegenübersteht.

Es hat noch weitere Fehler von Komma, Punkt und Rechtschreibung, die ich nicht mehr festhielt. Du solltest da nochmals ausgeruht drüber.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Hallo stilus,

wenn Anakreon auf einen fehlerhaften Punkt in deinem Plot hinweist, dann möchte ich mich gerne auch dazu äußern, weil ich befürchte, es könnte sonst der Anschein erweckt werden, der sonstige Sachverhalt ist inhaltlich mit der Realität vereinbar.

Ich gehe jetzt nicht im einzelnen darauf ein, das würde sonst ein ellenlanges Hinweisschreiben werden. ABER es gibt jede Menge weitere signifikante Punkte, die allesamt so in der Realität Deutschlands nicht laufen würden.

Das waren in dieser Geschichte so viele Punkte, dass ich am Ende zu dem Ergebnis gelangte, das soll wohl auch keine Geschichte sein, die die Realität wiedergibt, sondern es sollte einfach etwas erzählt werden, ohne den Anspruch zu erwecken, dass es so exakt hätte sein können.

Sehe ich doch so richtig, nicht wahr stilus?

Lieben Gruß

lakita

 

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