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Nachhauseweg

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25.04.2002
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Nachhauseweg

Alles war ganz still. Ich war auf dem Nachhauseweg. Es war ungefähr 2 Uhr morgens. Ich kam aus dem Kino.

Plötzlich hörte ich Schritte. Ich drehte mich um. Doch ich war alleine auf der dunklen Straße. Ich zuckte mit den Schultern und ging weiter. Ein ungutes Gefühl beschlich meine Sinne und nahm von ihnen Besitz ein. Ich beschleunigte den Schritt, als sich das Gefühl noch verstärkte. Ich rannte. Die Luft war dick, fas zu dick zum Atmen. Ich schaute über meine Schulter zurück, weil die Schritte immer noch da waren. Panik überkam mich. Ich sah glühende goldene Augen durch die Luft auf mich zu schweben.

Da: die Hauptstraße. Dort befanden sich immer Menschen. Dort war ich in Sicherheit. Ich sprintete noch einmal so schnell ich konnte und blieb in der Mitte der Straße stehen. Ich bekam kaum noch Luft. Ich schaute mich nach allen Seiten um, doch nirgends konnte ich diese Augen entdecken. Ich ging in einem relativ normalen Tempo weiter, um nicht aufzufallen.

Nach fünf Minuten kam meine Straße. Es waren jetzt nur noch zweihundert Meter bis nach Hause. Ich holte den Haustürschlüssel aus meiner Tasche und rannte los. Die Schatten in der Straße waren viel zu dunkel. Jeden Moment konnte dieses Ding wieder auftauchen. Es gab hier genug Verstecke. Nach einer Zeit, die mir endlos lange erschien, erreichte ich die Haustür. Ich hörte wieder die Schritte. Der Schlüssel drehte sich im Zeitlupentempo im Schloss. Die Schritte wurden immer lauter. Jetzt öffnete sich die Tür in dem gleichen Tempo. So würde sie bis morgen früh brauchen, bis sie auf war. Ich stemmte mich gegen sie, doch sie bewegte sich nur noch langsamer. Die Schritte waren fast heran. Gleich hätte mich das Ding.

Auf einmal stand ich in dem Haus und lehnte mich gegen die Tür. Ich schritt die Treppe empor. Sie schien kein Ende zu nehmen. Als ich dachte, ich könne nicht weiter, erreichte ich endlich das erste Geschoss. Ich öffnete meine Zimmertür und schaltete das Licht ein. Irgend etwas war hier faul. Zuerst wusste ich nicht was, doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen:

Es war mein Bett. Auf den ersten Blick sah es so ungemacht aus, wie ich es heute morgen verlassen hatte, doch der zweite Blick, der berühmte zweite Blick, offenbarte mir, dass dort jemand schlief, der da nicht hin gehörte. Ich zog die Decke weg und erstarrte. Ich sah einen Schatten, der irgendwie lebendig zu sein schien. Und dort, wo das Gesicht hätte sein sollen, dort befanden sich zwei glühende goldene Augen, die mich anstarrten. Das konnte nur ein Traum sein! Ich rannte los. Ich wollte nur noch hier weg, egal wohin. Dann war ich draußen.

Alles war ganz still. Ich war auf dem Nachhauseweg. Es war ungefähr 2 Uhr morgens. Ich kam aus dem Kino. Plötzlich hörte ich Schritte ...

[ 28.04.2002, 12:06: Beitrag editiert von: Stephan Gäding ]

 

Hallo Stephan!

Auch in dieser Geschichte sind wieder in paar Tippfehler enthalten und einige Absätze wären sinnvoll.

Diese Story hat mir viel besser als "Heimkehr" gefallen. Von der Sprache und vom Ausdruck her, könnte sie zwar besser sein, aber was soll´s.
Um die Spannung zu steigern, würde ich an Deiner Stelle aber noch einige Stellen überarbeiten.

Ugh

 

Servus!

Die Idee ist recht simpel, aber sie gefällt mir gerade darum sehr, sehr gut. Aber wie Bibs schon sagte, kannst du da mehr raus holen.

Zuerst ist es, denke ich, recht ungeschickt schon anfangs die Augen zu erwähnen, zumal du ja von Schritten sprichst, die du hörst. Das ist aus zwei Gründen recht ungeschickt:
1. irritiert es den Leser, wenn er nach den Schritten plötzlich mit schwebenden Augen konfrontiert wird. Das wirkt evtl unfreiwillig komisch.
2. ist dieses Absurde zwar ein gutes Stilmitel für eine Horror-story, aber nicht gleich am Anfang. Streich also die Augen anfangs völlig heraus und überrasche den Leser am Ende damit.

Das zweite ist der nicht vorhandene Spannungsbogen. Die kg erreicht keinen wirklichen Höhepunkt, da sie im Prinzip nur ein einziger Höhepunkt ist. Dazu kommt, daß du durchweg kurze Sätze verwendest, was einen gewissen Gewöhnungseffekt hat, wodurch die Wirkung zum Schluß hin verloren geht. So würde ich also den Anfang der Geschichte noch völlig offen lassen (also keine Augen erwähnen und die Angst in deinem Charakter nur langsam steigern) und die kurzen Sätze auf den ersten und die beiden letzten Absätze beschränken.

Ich denke, das würde auch den genialen Effekt intensivieren, den du mit dem letzten Absatz erreichst! Das ist definitiv eine klasse Anspielung von dir, die den Leser wie den Charakter in einen echten TEUFELskreis stürzen kann.

 

Hallo Stephan,

alles in allem eine ganz nette Geschichte - aber ihr fehlt (wie ja schon angesprochen wurde) die Tiefe. Mit Tiefe meine ich; Herausarbeitung des Protagonisten (mach ihn lebendig!), mehr Beschreibungen der Situation... Weniger Erzählung, mehr Empfindungen!
Als Beispiel: Erzähl nicht nur die Geschichte, erlebe sie mit. Das geht, in dem Du Dich um die Gedanken und Gefühle Deines Charakters kümmerst: Was fühlt er genau, als er die Schritte (ist in der Tat etwas unlogisch...) hört? Wie schleicht sich die Angst leise in ihn?
Wenn Du so die Tiefe erreichst, dann wird der Schluß einschlagen wie eine Bombe. Dann hetzt Du nämlich den Leser mit zu Deinem Protagonisten nach Hause - und Du läßt ihn auch das Auge in seinem Bett sehen...

So, hoffentlich versteht wer, was ich meine. Es ist sooo früh am morgen... :rolleyes:

Gruß,
stephy

 

Insgesamt finde ich die Geschichte viel zu direkt. Meiner Meinung nach fehlen da die subtilen Gefühle und Ängste, Vermutungen und Verwirrungen des Protagonisten. Bis auf das Ende, das gefällt mir sehr, da es der Geschichte einen Rahmen gibt und Schein- und Sein verschwimmen.

 

Für eine Horrorgeschichte ist sie meiner Meinung nacht etwas zu kurz. Um Angst zu erzeugen, muss man die Person besser kennen. Außerdem finde ich die Sätze etwas zu abgehackt. "Doch ich war allein..." usw.

Den Schluss fand ich jedoch recht gut. Ich habe damit gerechnet, dass die Person aufspringt und der Hauptfigur die Kehle durchschneidet, oder so was in der Art. Im Großen und Ganzem nicht schlecht.

 

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