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Nachgeschmack

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16.07.2003
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Nachgeschmack

Langsam löst Bonnie ihre Lippen von Clyde, womit sie ein leises schmatzendes Geräusch verursacht. Sie legt ihren Kopf behutsam auf seinen wuschligen Bauch, der sich noch immer schnell auf und ab bewegt. Nach mehrmaligem mit der Zunge über die Lippen schlecken und Zahnzwischenraum säubern schluckt sie den Rest des zauberhaften Wundermittels, welches im allgemeinen dafür bekannt ist, neun Monate nach vaginaler Anwendung einen unhygienischen Wackelpudding mit großen Kulleraugen zu produzieren, herunter.

„Du solltest öfters Erdbeeren essen!“

„Kann ich machen. Oder wäre dir Blaubeerkuchen mit Schokoladensirup lieber?“

„Hmm! Du bist süß!“

Bonnie stützt sich mit ihren Händen neben Clydes kräftig gebauten Oberkörper und küsst ihn ganz zärtlich auf den Mund. Langsam dringt sie mit ihrer Zunge zwischen seine Lippen und massiert ihn damit sanft.

„Hmm! Erdbeeren! Oh.“

Er fährt sich verwirrt mit der Zunge über die Zähne und verzieht das Gesicht.

„Mit seltsamem Nachgeschmack.“

„Sp...“

„Nein, sag es nicht! Es ist dieses Zeug, was dich immer so von innen aufgehen lässt, stimmt’ s?“

„Hefe? Was hat die denn da zu suchen?“

„Nein weiter unten!“

Er deutet zwischen ihren Bauchnabel und ihrem verführerischen kleinem Bär.

„Na da!“

„Ach so! Du meintest Sp...“

„Ja genau das! Ich habe aber noch nie zuvor welches gekostet, zumindest noch nicht mit Erdbeeren.“

„Du hast das schon mal geschluckt?“

„Nein, nur gekostet. Ohne Erdbeeren hatte ich einen spontanen Anfall von nach Ulf rufen. Ich weiß aber nicht mehr wann. Geh mal bitte runter von mir – meine „wann habe ich das letzte mal Schleim gekostet“ -Energie muss sich dafür frei entfalten können und dazu brauche ich kurz Ruhe.“

Bonnie macht es sich nicht weit entfernt in einer kleinen Ecke gemütlich. Seine Arme und Beine streckend bereitet Clyde sich spirituell darauf vor, den Moment zu rehabilitieren, als er zum letzten Mal einen seltsamen Geschmack im Mund hatte.

„Omm... omm...“

Mittlerweile hat Bonnie sich Streichhölzer aus ihrem Rucksack geholt und zündet sich gerade in aller Ruhe eine Zigarette an.

„Omm...“

„Muss das jetzt wirklich sein?“

„Omm...“

„Na von mir aus!“

Sie zieht einmal kräftig an ihrer Zigarette und pustet Clyde eine große Rauchwolke entgegen. Langsam bewegt sich seine Nase, um die plötzliche Geruchsveränderung wahrzunehmen.

„Mach die aus! Wir können schon froh sein, wenn der Fahrer nicht schon durch unseren Lärm auf uns aufmerksam geworden ist.“

„Du hast aber auch gestöhnt, wie’ n Elch zur Brunftzeit!“

Während Clyde wieder ganz kleinlaut wird, nimmt Bonnie noch einen tiefen Zug, drückt dann ihre Zigarette an einer der großen Kisten aus und schnippst sie in hohem Bogen durch das gedämpfte Licht des Lastwagenhängers.

„Bei der ganzen seltsamen Aufregung habe ich den verdammten Laster glatt vergessen.“

Der Lastwagen nimmt gerade ein Schlagloch mit und beide springen auf und ab.

„Das ewige Holpern!?“

Von einem Ohrenbetäubenden Quietschen begleitet kommt der Lastwagen zum Stillstand.

„Und die lärmende Geräuschkulisse.“

„YOU AIN’T LOVING BUT A HOUND DOG...“

„Nicht zu vergessen den idiotischen Fahrer, der immer noch zu lauter Elvismusik singt.“

„Ja, ja! Ich hab’s glatt vermisst.“

Mit einem Lauten knattern setzt der Lastwagen seine Fahrt fort.

„Ich bin beeindruckt, wie etwas nur so ein lautes Geräusch verursachen kann.“

„Bei dir hat man es aber auch schwer sich zu beherrschen!“

„Eigentlich meinte ich den Laster, aber ist ja auch egal. Zum Glück ist die Straße jetzt endlich besser geworden – wenn der bekloppte Fahrer noch mal so einen dämlichen Holperpfad nimmt, werde ich ihn eigenhändig erschlagen!“

Clyde richtet sich auf, fasst sich mit der Hand ans Kinn und starrt in Gedanken versunken durch die unendlichen Weiten des Hängers.

„Wie viele Wirbel hat eigentlich ein Mensch?“

„7 Hals-, 12 Brust- und 5 Lendenwirbel, die gelenkig verbunden sind, sowie 5 Kreuz- und 5 Steißbeinwirbel, die verwachsen sind – macht insgesamt 34.“

Er sieht Bonnie verdutzt an.

„Discovery Channel! Warum fragst du?“

„Na ja, ich dachte ich breche ihm so viele Wirbel, wie du mich wegen den Schlaglöchern gebissen hast und da wollte ich halt wissen, ob ich damit gut wegkomme – so im Verhältnis Rache gegen Autsch, verstehst du?“

„Ich glaube mit Knochen im Allgemeinen kommst du da besser weg!“

 

Verwirrend und nur an sehr weinigen Stellen amuesant.
Vor allem wusste ich nie wer jetzt spricht!

 

Hi Knuddelwuschel!

Sprachlich gesehen ist das Ganze in Ordnung, nur hab ich eine Pointe vermisst (so in etwa, dass sich herrausstellt, dass Sp... was anderes ist als man denkt, auch wenn es nach deinem ersten Absatz kaum noch möglich ist, Sp... in was anderes zu verändern). Am Anfang dachte ich "naja, kein Meisterwerk, aber da kommt vielleicht noch was" - und dieser Gedanke wurde leider nicht mit Befriedigung erfüllt. Eigentlich schade. :(
Was ich total komisch fand, war der Ende der Geschichte mit dem Laster, den Huckeln und sonst was. Hat meiner Meinung nach nicht so wirklich zu dem Rest dazugepasst, weil eine ganz andere Thematik behandelt wird.

Greetinx
Alisha

 

moin Knuddelwuschel,

Deine Geschichte hat mir leider nicht so gut gefallen. An sich ganz nett geschrieben, aber irgendwie fehlt mir der zündende Funke.
Eine Frau verlustiert sich oral an ihrem Mann (ja, ich bin ein verfluchter Poet :D), sinniert über Erdbeeren und den den Beginn des Lebens, während sie beide auf der Pritsche eines Lasters liegen.
Eigentlich eine schöne skurrile Sitaution (auch der Dialog gefällt mir ganz gut), der aber der zündende Funke fehlt. Das ganze plätschert ein wenig dahin, ohne echten Höhepunkt oder Pointe. Der Schluß dieser Geschichte ist mMn keiner, weil eigentlich nichts aufgelöst wird - es wirkt auf mich so, als hättest du mitten in diesem Dialog einfach aufgehört, zu schreiben. Daher glaube ich fast, dieser Text ist ein Auszug aus einer längeren Geschichte (wo dann vielleicht auch geklärt wird, wie die beiden auf den Laster kamen - der hat mir dieser Geschichte nämlich wirklich nicht viel zu tun).

Auch hatte ich Probleme damit, daß ich nicht immer wußte, wer nun spricht. Wenn man die einzelnen Dialogpassagen öfter liest, wird es schon klar, aber beim ersten Lesen hat mich das Ganze ziemlich verwirrt. Ich würde dir den Tip geben, ab und zu etwas wie "sagte Clyde" hinzuzufügen, damit man weiß, wer spricht.

Fazit: Stilistisch okay, ein paar ganz gute Idee waren drin, aber irgendwas hat mir gefehlt. Vielleicht baust du noch eine richtig schöne Pointe ein (ALishas Vorschlag fand ich gar nicht schlecht, wird aber schwer zu realisieren sein).

 

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