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Nach Hause

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07.04.2012
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Nach Hause

Fast lautlos gleiten die Schleusentore auseinander und ich trete ein. Sofort danach schließen sie sich wieder und die Außenmikrofone meines Raumanzuges übertragen die typischen Luftabsauggeräusche der Vakuumpumpen. Ich habe den ehrenvollen Auftrag ICE-117a, einen kleinen, vereisten Gesteinsplaneten, in den Besitz der Bundesrepublik Deutschland zu bringen. Was heißt: Fahne aufstellen.
Er bewegt sich auf einer elliptischen Bahn um einen Kugelhaufen alter Sterne, im zentralen Bereich der Milchstraße, mit einer Umlaufzeit von 125.000 Jahren. Ein einziges Mal in dieser langen Zeit, taut die Oberfläche des Kleinplaneten für ein halbes Jahr auf. Nämlich dann, wenn er sehr dicht an Alpha Zewuhny, einer kleinen, versprengten, roten Sonne herankommt und eine halbe Umkreisung vollzieht. Danach gibt ihn der Rote Zwerg wieder frei und der kleine Planet wandert in entgegengesetzter Richtung zurück. Der Auftauprozess hat bereits begonnen. Die Außentore öffnen sich und ich gleite hinaus. Unter mir die rötlich-braun schimmernde, felsige Oberfläche. Der Bordcomputer meines Raumanzuges übernimmt die Navigation, so dass ich ein paar Minuten Zeit habe, zu entspannen, was mir in dem angenehmen Licht nicht schwer fällt.

Ich denke an den gerade zurückliegenden Unterricht mit den Kleinen, der mir trotz aller Schwierigkeiten im Umgang besonders intelligenter Kinder, immer viel Spaß macht. Die Statuten der Raumfahrtbehörde sehen vor, dass die begabtesten von ihnen, ab und an auf ungefährliche Raumfahrtmissionen mitgenommen werden. Und ebenso, dass man sie über alle Aktionen unterrichtet, um sie möglichst früh an das Leben im Weltraum heranzuführen. So halte ich die Kinder durch einen kleinen Vortrag darüber auf dem Laufenden, was aktuell anliegt.

"Warum musst du denn da hin?", die kleine Sophie hatte den Kopf auf beide Hände gestützt. Die langen blonden Haare schlängelten sich durch ihre kleinen Finger.
"Ja, weißt du", antwortete ich, "die Bundesrepublik hat ein Interesse daran, sich sämtliche noch freien Himmelskörper, an denen wir vorbeifliegen, anzueignen."
Sie sah mich mit großen Augen an: "Und wieso?" Fragte sie gedehnt. Alle zwölf Kinder in dem hellen und freundlichen Unterrichtsraum, sahen gespannt auf mich.
"Nun ja, man weiß nie so genau, welche Schätze auf einem Himmelskörper, wie zum Beispiel ICE-117a, verborgen sind. Und mit der Fahne wird gleichzeitig ein Sender positioniert, der allen vorbeifahrenden Schiffen signalisiert: Hände weg, ich gehöre zum deutschen Staatsgebiet." Verhaltenes Lachen. "Damit haben wir alle Rechte, aber auch Verpflichtungen, die diesen Planeten betreffen."
"Und wenn er einem anderen Planeten auf den Kopf fällt?" Sophie lächelte verschmizt und die Klasse explodierte vor Lachen.
"Dann ist Deutschland für die Folgen voll verantwortlich!" Ich musste schon ziemlich laut sprechen, um mir noch Gehör zu verschaffen.
"Ach", rief die Kleine, "und wir dürfen dann wieder mal alles bezahlen - herzlichen Glückwunsch!" Die Klasse tobte. Sophie schien das in der Bordkantine aufgeschnappt zu haben, ein nasses Stück Papier batschte an meine Stirn.
"So ist es", schrie ich und sah auf die Uhr, während ich mir das Spuckepapier aus dem Gesicht kratzte, "So Kinder, ich muss los, mein Auftrag wartet!" Versuchte ich mich zu retten.
"Aber warum schicken wir denn nicht einfach eine Sonde 'en passant', also ohne umständliches und zeitraubendes Landemanöver?" Sophie setzte sich auf und guckte mich triumphierend an. In der Klasse herrschte plötzlich wieder gespannte Ruhe.
"Technisch kein Problem", antwortete ich.
"Aber die Statuuuteeen!!", riefen die Zwölf im Chor und tobten.
"Genau!", brüllte ich, "es muss ein deutscher Staatsangehöriger persönlich vollbringen, ... aber das wisst ihr ja!" Meine letzten Worte gingen im Tumult unter. Das Papier klebte jetzt an meinen Fingern.
Es wurde immer lauter, da schreit ein anderes Kind: "Wir wollen mit!" Dann alle:"Jaaa, wir wollen auch mit!!"
Als ich die Tür hinter mir zuschlug hörte ich nur noch ein gedämpftes "Ooooch maaaaan, das ist gemein!"
Ich liebe die Kinder über alles, aber dieses mal hatten sie es übertrieben. Schmunzelnd sah ich zu, dass ich wegkam.

Ganz schön frech, die Knirpse, denke ich kurz vor der Landung. Ich werde mir da was überlegen müssen. Ein Piepsen zeigt mir an, dass ich übernehmen soll. Da die Oberfläche schon viele kleine Gewässer aufweist, markiere ich per Fadenkreuz eine trockene und gerade noch vereiste Ebene, auf der Gesteinsbrocken herumliegen. Die Fahne haftet magnetisch, senkrecht an meinem Rückentornister.

Ich bleibe eine Weile stehen und lasse die Stimmung für einen Moment auf mich wirken. Einen fremden Planeten zu besuchen, ist für mich niemals Routine geworden und immer noch etwas ganz besonderes. Ein paar Schritte vom Landeplatz befestige ich die Fahne im Felsgrund.

Da fährt ein Schreck durch meine Glieder.

Bewegungslos sitzt eine menschengroße, ameisenähnliche Gestalt auf einem Felsen in der Nähe. Der Raumanzug registriert sofort meine Aufregung und sendet automatisch eine Nachricht an das Mutterschiff. Mir läuft es heiß und kalt über den Rücken. Entgegen der Vorschrift nähere ich mich vorsichtig, meine Neugier ist einfach zu groß. Da erkenne ich: das Biest ist eingefroren und sitzt hier seit 125.000 Jahren als Denkmal.

Rette mich! ertönt es in meinem Kopf. Ein zweites mal geht mein Blutdruck in den Keller und meine Pulsfrequenz auf den Dachboden, ich weiche zurück. Bleib, bitte bleib!
Ein paar Schritte abseits des Monsters beobachte ich es und warte zögernd ab. Erste Pfützen entstehen auf der, gerade noch vereisten, Ebene.
Hilf mir, höre ich in meinem Kopf. Komm etwas näher, wir können uns dann besser verständigen. Ich bin schon sehr schwach. Zögernd komme ich etwas auf die Riesenameise zu, da plötzlich schnellen alle sechs dünnen Beinchen vor, sie sind unerwartet lang und packen mich fest an beiden Hand- und Fußgelenken. Ihr Griff ist eisern. Allein meinen Kopf, den ich reflexartig zur Seite gedreht habe, hält sie vorsichtig, ja zärtlich mit dem vorderen Beinpaar, und dreht ihn zu sich hin. Wir sind jetzt von Angesicht zu Angesicht.
Mein Körper fällt in eine Starre, während sich mein Geist, wie in Zeitlupe auf seinen Kopf zu bewegt. Langsam dreht sich meine Perspektive um hundertachzig Grad und ich sehe jetzt durch seine Facettenaugen in mein eigenes, blöde grinsendes Konterfei.

Hilfe! Hilfe! entfährt es jetzt mir in Gedanken. Ich will aufstehen, aber mein Ameisenhintern ist noch fest auf dem Felsen angefroren. Er weiß das.
Mein ehemaliger Körper steht provozierend nahe bei mir. Keine Angst, telepathiert er mir, du brauchst nur etwas Geduld. Er macht eine übertrieben nachdenkliche Geste. So etwa 125.000 Jahre. Er kann seine Freude nicht verbergen.
Da spüre ich, wie sich mein Hintern mit einem leichten Ruck vom Felsen ablöst. Schnell springe ich auf meinen alten Körper zu, will ihn packen ohne ihn zu verletzen, denn ich könnte ihn ja noch brauchen. Doch diese Gedanken wirken wie eine Bremse und der Fremde fliegt hoch und steuert auf das Mutterschiff zu. Während dessen ertönt in meinem Kopf ein fröhlich gepfiffenes Liedchen. Ohne sich noch einmal umzublicken schwebt er Richtung Basisschiff.

Ich bin allein auf einem fremden Planeten, der in einem halben Jahr, für eine kleine Ewigkeit wieder einfriert, ohne Chance auf Rettung. Ich überlege, wie es mit ihm weitergeht, also ... mit meinem Körper.
Er wird als erstes einen Einlauf von der Kommandantin bekommen, sich unerlaubt einem Außerirdischen zu nähern. Sie wird das Ameisenmonster untersuchen wollen. Aber das wird er ihr ausreden. Dann wird er auflisten: von wegen Verantwortung für die Kinder, gefährliches Biest, unberechenbarer Alien, bla, bla, bla. Alle würden ihm glauben. Schließlich hat er meinen Körper!

So sind meine Gedanken, und ich krabble planlos zwischen den Felsen herum, während die Pfützen wachsen.
Nun sitze ich hier fest. Unterdessen führt er mein schönes Leben auf dem Schulschiff, mit all den Kindern, die ich so liebe und niemals wiedersehen werde.

Nach einiger Zeit jedoch, beginne ich mich, mit der Situation zu arrangieren.

Mein neuer Körper ist fantastisch. Es fühlt sich göttlich an, mit etwa einhundertundfünfzig Kilometern in der Stunde über diese Felsenlandschaft zu sausen. Völlig mühelos tragen mich meine Ameisenbeine über die schroffen Felsen. Dabei wird mein Körper wie eine Sänfte getragen. Als Energiequelle nutze ich die Mineralien, die sich in den unzähligen Pfützen, im Laufe der Zeit, gelöst hatten. Ich brauche nur zu trinken!

Körperlich fehlt es mir an Nichts. Es ist warm, ich habe Wasser, Nahrung und fühle mich gesund und stark. Außerdem habe ich den ganzen Planeten für mich alleine. Er ist in vollem Auftauprozess, da er seiner Stiefsonne immer die gleiche Seite zuwendet. Überall Bäche, Seen, Tümpel und Flüsse. Das ablaufende Tauwasser gibt immer mehr Boden frei.
Da schaue ich auf einen großen Maulwurfshügel vor mir und denke war der eben auch schon da?, als plötzlich ein Wesen ohne Augen sein Schnäuzchen herausstreckt, schnuppert, gänzlich herausschlüpft und sich schüttelt. Es sieht aus wie ein Dackel ohne Fell, hat Fledermausohren und eine durchsichtige Haut, so dass die Organe hindurchschimmern. Aus Erfahrung klug, halte ich Abstand. Er kommt auf mich zu, schnüffelt und knurrt mich an. Da nehme ich wie ein scheuendes Pferd Reißaus, er verfolgt mich ohne Eile. Immer die Nase hoch im Wind, weiß er offenbar genau wo ich bin. Ich stolpere ... über einen Maulwurfshügel! ... und noch einmal! Immer mehr davon erscheinen und immer schneller. Nach kurzer Zeit ist mir eine durchsichtige Dackelarmee auf den Fersen.
Noch trabe ich energiesparend vor ihnen her, aber der Leitdackel wechselt ständig, so dass mir immer ein ausgeruhtes Wesen folgt. Sie teilen ihre Kräfte ein. Immer mehr dieser Kreaturen kommen jetzt auch von vorn. Ich kann ausweichen, aber wie lange noch? Irgend etwas muss geschehen.
Ich könnte durch einen Spurt außer Sichtweite gelangen, wenn das jedoch misslingt, bin ich geschwächt. Oder ich könnte in eines der vielen Gewässer springen. Kann sein sie sind wasserscheu ... nein, zu riskant. Sie würden den See umzingeln und dann? Es werden immer mehr und das Leittier kommt langsam näher. Ich schätze die Anzahl meiner Verfolger auf mittlerweile einige hundert. Bisse jeder nur ein winziges Stück von mir ab, wäre ich in Sekunden nicht mehr da. Und die Armee der Piranha-Dackel wächst immer schneller.
Vor mir erscheint ein reißender Fluss. Ich könnte beidrehen und an seinem Ufer entlang weiter flüchten, aber was bringt das schon. Spränge ich jedoch hinüber ...
All meine Kräfte mobilisierend beschleunige ich auf etwa einhundertundsiebzig Km/h und mache einen mächtigen Satz über den Fluss. Jetzt wollen wir doch mal sehen wie es weitergeht. Ich lande sicher am anderen Ufer, drehe mich um und richte mich auf. Ich kann nicht glauben, was ich sehe. Auch die Dackel haben beschleunigt und nutzen geschickt am Ufer liegende Felsen als erhöhten Absprung...und setzen mir nach!
Im Fluge spreizen die kleinen Teufel alle viere weit von sich und offenbaren Flughäute, mit denen sie völlig mühelos über den Fluss gleiten. Dabei machen sie sogar noch Faxen, drehen Schrauben, machen Loopings oder fliegen majestätisch Figuren. Es macht ihnen Spaß! Warum auch nicht? Schließlich wartet ein Festmahl auf sie. Das Schauspiel fasziniert mich, es ist ihr Planet, sie sind perfekt an diese Umgebung angepasst. Weiter geht es und hinter mir trappsen tausend kleine Pfötchen.

An welche Umgebung bin ich angepasst? Was, außer weglaufen, kann eine Ameise? Manche haben Flügel! Ich schaue auf meinen Rücken: Fehlanzeige. Meine Kräfte lassen jetzt nach, während die Dackel eine neue Strategie haben: Sie laufen über die Rücken ihrer Vorderen und übernehmen so die Führung, um dann sofort selbst als Springbock zu dienen. Dadurch verkürzt sich der Abstand der Meute zu mir, ohne dass auch nur ein Tier weiter beschleunigen muss, das bleibt an mir hängen. Ich bekomme Panik. Seit vielleicht einer Stunde bin ich auf der Flucht mit etwa einhundert Stundenkilometern. Ich schätze meine Kraft ein. Ein kräftiger Spurt und ich bin am Ende. Aber wohin? Ich sehe nur Felsen, Wasser, ein Raumschiff, Bäche, wieder Felsen ...
Wie bitte!? Was!? ... bin ich an einem Raumschiff vorbeigesaust?
Einen weiten Bogen ziehend, habe ich es wieder in Sicht. Jetzt setze ich alles auf eine Karte. Meine restlichen Kräfte stecken in diesem finalen Spurt. Der Abstand zur Dackelarmee wächst schlagartig auf etwa einen halben Kilometer, das gibt mir einige Sekunden, mehr nicht. Die Brocken fliegen, als ich dicht vor dem Schiff zum Stehen komme.
Es handelt sich um einen kleinen Mannschaftstransporter des Ameisenvolkes. Verzweifelt suche ich in deren lückenhaften Erinnerungen. Riegel hoch? runter? Knopfdrücken? ... verdammte Scheisse, wie kriege ich den Einstieg auf? Ich kann schon das Jappsen der beißwütigen Meute hören. Panisches Rütteln am Öffnungsmechanismus bringt nichts. Mit übermenschlicher Kraft zwinge ich mich zur Ruhe. --- Telepathie? --- die Luke fliegt auf und während der Leitdackel nach meinen Füßen schnappt, befehle ich noch im Hineinstürzen gedanklich das Verriegeln. Die Luke schließt sich blitzschnell und trennt dem Tier den Kopf ab. Er zappelt noch mit dem Kiefer schnappend umher, bis er schließlich erlahmt.

Da knallen die Dackelleiber gegen die Bordwand. Sie schaben, kratzen und beißen in die Außenwand, aber gegen dieses Material haben sie keine Chance. Es gibt nicht mal einen Kratzer. Sie lassen davon ab und umringen knurrend das Raumschiff.
Da sehe ich einen grünlichen Schimmer auf der Oberfläche: zartes Gras. Der Planet erwacht. Es wird nicht lange dauern und die hungrigen Wesen finden ihre natürlichen Beutetiere.

Ich riskiere nun nichts mehr und gehe in einen Orbit. Warum ist mein ‚Ameisenfreund’ nicht so verfahren? Haben 125.000 Jahre des Eingefrorenseins die entscheidenden Synapsen untergehen lassen, so dass er gar nicht mehr wusste, wie er hier her kam? Es mag so sein.
Der Check sagt mir: alle Systeme okay. Auf dem Navi tippe ich 'nach Hause' an. Aber ich starte nicht. Da ist etwas, das mich zögern lässt. Wie konnte ich so dumm sein, dieses 'nach Hause' auf dem Navi würde mich ja zum Ameisenvolk führen. So gehen meine Gedanken hin und her.

Da beginnt die Umgebung zu wabern, wie Wasser nach einem Steinwurf und urplötzlich schlägt eine göttliche Physik mit aller Macht zu.

Unsere beiden Seelen sind wie durch ein Gummiband mit unseren natürlich angestammten Körpern verbunden. Es dehnt sich eine Weile, aber zerreißen kann es nicht. Im Moment größter Anspannung zieht es uns beide aus den falschen Körpern, und während wir im Licht der Liebe baden, fallen wir durch Raum und Zeit. Als wir aneinander vorbei gleiten, dehnt sich versöhnend die Zeit - schenkt uns Gelegenheit einander zu verstehen. Wir wünschen uns gute Reise.
Gleich wird er in seinem startbereiten Raumschiff sitzen.

"Durch das Möhre-Esel Prinzip" Ich schaue in Sophies fröhliches Gesicht, sie strahlt mich an. Jetzt heißt es schnell schalten und sich nichts anmerken lassen.
"K ... kannst du das näher beschreiben?", frage ich sie, und gewinne etwas Zeit.
"Ja ... ", antwortet sie, "der Antrieb fliegt mit Überlicht separat vorneweg und zieht das eigentliche Raumschiff mittels Schwerkraft hinter sich her", sie lehnt sich zufrieden zurück, sie weiß, dass sie gut ist.

Batsch, ich kratze mir seufzend das Spuckepapier von der Stirn. Aber besser das, als von hungrigen Dackeln gefressen zu werden.

 

Hi Elfenweg!

An dem Text wirst du noch ne Menge bauen müssen, ganz neu schreiben vielleicht. Da sind haufenweise Rechtschreibfehler auch drin. Tut mir leid, dass gleich der erste Komm unter der Geschichte so negativ ist, aber in diesem Text ging eine Menge daneben.
Ich versuche zu erklären, was mir aufgefallen ist (die Liste ist nicht vollständig):

habe den ehrenvollen Auftrag ICE117 in den Besitz der Bundesrepublik Deutschland zu bringen.
Das ist noch keine Meckerei, das fand ich echt lustig. Ich bin bestimmt schon mal mit dem ICE117 nach München gefahren … ich kann’s nicht lesen wie „ice“, mein Hirn macht da immer Inter City Express draus.
ICE117 ist ein kleiner, vereister Felsplanet, der eine kometenartige Laufbahn hat, die ihn kreuz und quer durchs Sonnensystem führt
.
Ehm, ich hab wirklich wenig bis keine Ahnung von Astronomie, aber hier stimmt nichts. Hast du nachgelesen, was Planeten sind und was Kometen sind?
Nämlich dann, wenn er an Alpha Zewuhny, einer kleinen, roten Sonne, vorbeifliegt.
„einer“ Sonne? Innerhalb eines Sonnensystems wäre es DIE Sonne, da gibt es nur die eine … okay, ich glaube, es wird sogar diskutiert, dass es Systeme mit Doppelsternen gibt … aber wegen des Satzes vorher vertraue ich der Geschichte inhaltlich schon jetzt nicht mehr. Ich tippe, das war ein sprachlicher Patzer oder du hast dir überhaupt keine Gedanken über die Bedeutung von „Sonnensystem“ gemacht. Korrigier mich, wenn ich falsch liege.
Was mir in dem angenehmen Licht des Roten Zwerges nicht schwer fällt.
Weil mir die Geschichte so geschludert vorkommt, zweifle ich jetzt auch daran: ein „Roter Zwerg“ ist ja etwas bestimmtes, ob man das wohl gleichbedeutend mit roter Sonne benutzen kann? Könnte gut sein … aber du siehst schon, ich misstraue dem Text jetzt bei jeder Kleinigkeit.
Ich denke an den gerade zurückliegenden Unterricht mit den Kleinen, der mir immer besonderen Spaß macht.
Angesichts der Szene, die danach kommt, frage ich mich wirklich, was das für ein Masochist ist …
Und ebenso, dass man sie über alle Aktionen unterrichtet. Was heißt, dass ich vor Antritt meines Auftrages, Unterricht zu halten habe.
Umformulieren. Unbedingt.
"Ja, weißt du", antwortete ich:" die Bundesrepublik hat schon ein Interesse daran, sich sämtliche Himmelskörper, an denen wir vorbeifliegen, anzueignen."
Wozu das schon?
"Und wenn er einem anderen Planeten auf den Kopf fällt?"
Wer „er“? Der Bezug fehlt im Text.
"Ach", rief die Kleine, "und wir dürfen dann wieder mal alles bezahlen - herzlichen Glückwunsch!"
Was sind denn DAS für Kinder? Sowas ist Stammtischgerede. Mal im Ernst, wie alt sollen diese Kinder sein? Hast du dir da was überlegt?
"So ist es", schrie ich fast,
Wieso schrie er nur fast?
"Aber wieso schicken die denn nicht einfach eine Sonde im Vorbeiflug?", Katla setzte sich auf, und guckte mich triumphierend an.
Wer sind „die“, und was soll das sein, eine Sonde im Vorbeiflug?
"Aber die Statuuuteeen!!" Riefen die Zwölf im Chor und tobten.
Du hast mehrfach die Satzzeichen falsch. Den ganzen Text mal durchgucken.
„Bla bla!“, riefen sie.
„Bla bla?“, fragten sie.
„Bla bla“, sagten sie.
Ich sah zu, dass ich wegkam.
Ganz schön frech, die Knirpse, denke ich kurz vor der Landung. Ich werde mir da was überlegen müssen.
Das ist so bizarr. Vor allem vor dem Hintergrund, dass dem Erzähler der Unterricht da angeblich Spaß macht und später im Text sagt er sogar nochmal, dass er die Kinder „so liebt“. Dabei kommt er mit den Kindern sowas von nicht klar und scheint es nichtmal zu bemerken …
Per Fadenkreuz steuere ich eine vereiste Ebene an, auf der einzelne Felsbrocken herumliegen.
Was soll das sein, eine Steuerung „per Fadenkreuz“?
Die Fahne haftet magnetisch, senkrecht an meinem Rückentornister.
Dringend umformulieren.
Da fällt mir das Foto eines meiner Vorfahren auf einem sogenannten Fahrrad ein, wo auch so eine Fahne am Gepäckträger war.
Das impliziert, dass die Fahne des Erzählers ebenfalls am Gepäckträger klebt …
Mit der Fahne in der Hand marschiere ich auf ein Stück Felsengrund zu, wo sie sich für die nächsten Jahrtausende selbst im Boden verankert.
Weil Felsen magnetisch ist?? Und überhaupt, was ist das für ein Satz!
Ich blicke knapp über die Fahne hinweg,
Man kann nicht knapp über etwas hinwegblicken, was soll das sein?

Da erkenne ich: das Biest ist eingefroren und im laufe von wahrscheinlich 125.000 Jahren völlig eingestaubt.
Also meine Wohnung staubt innerhalb von wahrscheinlich 7 Tagen völlig ein. Wie hab ich mir das vorzustellen, wenn das Vieh da 125.000 Jahre sitzt? Was is davon übrig?
Ein zweiter Schock erwischt mich und ich weiche zurück.
Was meinst du mit Schock? Und bevor du das beantwortest, überleg dir, welche Art von „Schock“ einen Menschen zweimal in so kurzer Zeit erwischen kann.
Ein paar Schritte abseits des Monsters beobachte ich den Alien, und warte zögernd ab.
Das liest sich, als gäbe es da ein Monster und zusätzlich noch ein Alien.
Du musst mich sofort auf deinem Raumer einfrieren, sonst sterbe ich!, lässt er mich wissen. Das klingt plausibel.
Das klingt bitte was? Warum denn?
Das obere Beinpaar hält vorsichtig, ja fast zärtlich, meinen Helm, und dreht ihn zu sich hin. Wir sind jetzt von Angesicht zu Angesicht.
Soll das heißen, der Erzähler hat sich der Ameise genähert und die ganze Zeit dabei weggeguckt vorher?? Und erst jetzt dreht die Ameise ihn zu sich hin?
Mein Körper fällt in eine unüberwindliche Starre,
Wie hätte ich mir denn eine überwindliche Starre vorzustellen?
Ich will aufstehen, aber mein Ameisenhintern ist noch fest auf dem Felsen angefroren. Er weiß das.
Du hast Probleme mit den Bezügen. Hier zum Beispiel, das steht praktisch, der Ameisenhintern wüsste, dass er angefroren ist …
Frech bleibt er dicht, aber unerreichbar, bei mir stehen.
Dringend umformulieren.
Da spüre ich, wie sich mein Hintern mit einem leichten Ruck jetzt doch völlig vom Felsen ablöst. Ich mache mit meinem Ameisenkörper einen Sprung auf ihn zu, will ihn packen.
Jetzt doch völlig? Unsinnige Anhäufung von Füllmaterial. Und wieder haut der Bezug nicht hin, „ihn“ bezieht sich hier auf den „Felsen“.
Ich bin allein auf einem fremden Planeten, der in drei Wochen auf fast ewig wieder einfriert, ohne Chance auf Rettung. Eigentlich müsste ich völlig verzweifelt sein, aber ich bin es seltsamerweise nicht. Ich überlege, wie es jetzt wohl mit ihm weitergeht, also...mit meinem Körper.
Auf fast ewig wieder – aua, siehe oben. Solche Wörter und vor allem die Häufung davon vermeiden.
Drei Wochen habe ich Zeit ICE117 zu erkunden, dann würde der ganze Planet mit allem was auf ihm ist wieder einfrieren.
Wird, nicht würde.
Es fühlt sich göttlich an, mit etwa Einhundertundfünfzig Kilometern in der Stunde über diese Felsenlandschaft zu sausen. Völlig mühelos, aber mit eigener Körperkraft, tragen mich meine sechs langen und flinken Beine über die schroffesten Felsen
Wie schätzt der denn „etwa einhundertfünfzig km/h“? Das fette ist übeflüssig, denn: wie sonst, wenn nicht mit eigener Körperkraft? Und sechs lange flinke Beine – erstens, nicht zu viele Adjektive benutzen (generell). Zweitens, mehr als ein Attribut braucht es fast nie. Dass die Beine zu sechst sind, weiß der Leser längst. Das sie lang sind, auch. Das sie flink sind, ergibt sich aus dem Kontext. Also, das ist echt überflüssig.
Tatsächlich nehme ich ein Bad in dem kleinen, ruhigen See, der auf dem jetzt völlig aufgetauten ICE117, entstanden ist.
Warum tatsächlich?
Der arme hat es einfach vergessen, vielleicht sind gerade diejenigen paar Moleküle in seinem Gehirn, im Laufe der Jahrtausende zerfallen, die seine Ankunft hier darstellten. Jetzt tut er mir leid, unendlich.
Warum tut er dem Erzähler leid?
Ich steige ein, mache einen Check: alle Systeme okay. Ich tippe auf dem Navi 'nach Hause' an. Aber starten tue ich nicht. Statt dessen sitze ich in meinem Ameisenkörper da, und schaue abwechselnd auf die Instrumente, und dann wieder auf den Strand mit der wunderbar roten Sonne. Mein Gott, es ist so schön.
Nach 125.000 … aber ok. Es ist ja SF und ich habe Phantasie. ;)
Aber warum fliegt er nicht einfach weg jetzt? Weil es so schön ist? Naja …
Im Moment größter Anspannung zieht es uns beide aus den falschen Körpern, und während wir im Licht der Liebe baden, fallen wir durch Raum und Zeit. Als wir aneinander vorbeigleiten, dehnt sich, auf versöhnliche Art und Weise, die Zeit - sie scheint für eine Weile still zu stehen. Wir verstehen, verzeihen, lieben, wünschen uns gute Reise.
Gleich wird er in seinem startbereiten Raumschiff sitzen.
Das ist schon gruselig kitschig.
"Durch das Möhre-Esel Prinzip" Ich schaue in das fröhliche Gesicht Katlas, sie strahlt mich an. Jetzt heißt es schnell schalten, und sich nichts anmerken lassen.
"K... kannst du das näher beschreiben?" frage ich sie , und gewinne etwas Zeit.
Warum sollte der Erzähler vertuschen, was gerade passiert ist?
"Ja...", antwortet sie, "Der Antrieb fliegt mit Überlicht separat vorneweg, und zieht das eigentliche Raumschiff mittels Schwerkraft hinter sich her."
Ääähm. Naja.

Also, der Text lässt mich mit folgendem Gesicht vor dem Bildschirm sitzen:
:susp:

 

Hallo Elfenweg,

ich hab's gern gelesen. Für Science fiction braucht man ja viel Phantasie und gute Ideen, und das hast Du anscheinend beides. Mag sein, dass es handwerkliche Mängel an der Geschichte gibt, ich finde sie unterhaltsam.

Coners

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Elfenweg,

hm, also so ganz weiß ich leider nicht, worauf du mit der Geschichte hinaus willst. Ich habe zwei Interpretationen: Entweder Heimweh als universelles Gefühl, aber dann muss das beim Astronauten besser herausgearbeitet werden, der sich auf dem Kleinplaneten ja sehr wohl zu fühlen scheint. Oder es geht um den Gegensatz Heimweh vs. Fernweh, aber dann muss deutlicher gemacht werden, dass der deutsche Astronaut lieber auf dem Kleinplaneten geblieben wäre, denn auch wenn er am Ende über seinen Alltag seufzt, scheint er doch ganz zufrieden zu sein, wieder in seinen alten Körper zu gelangen. Kurz: Was auch immer deine Intention mit dieser Geschichte ist, es muss klarer herausgearbeitet werden, denn zur Zeit hast du zwar eine nette Geschichte, aber nichts, was beim Leser hängen bleibt.

So, nun noch ein paar andere Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind:

Ich habe den ehrenvollen Auftrag ICE117 in den Besitz der Bundesrepublik Deutschland zu bringen.

Ähnlich wie bei Möchtegern war mein erster Gedanke: "Cool, eine Science-Fiction-Geschichte auf den Gleisen der Deutschen Bahn!" ICE ist in Deutschland eben doch sehr stark besetzt; vielleicht kannst du es ja "Ice" schreiben, oder mit Bindestrich - eben irgendetwas, das klarer macht, dass es sich nicht um einen Zug handelt...

ICE117 ist ein kleiner, vereister Felsplanet, der eine kometenartige Laufbahn hat, die ihn kreuz und quer durchs Sonnensystem führt.

Da ich gestern zufällig wegen einer eigenen Geschichte ein wenig im Internet zu dem Thema recherchiert habe, kann ich dir bestätigen, dass mit den Eigenschaften des Roten Zwergs und des Planeten mehr oder weniger alles in Ordnung ist (es ist extrem unwahrscheinlich, aber möglich).

Aber "kometenartig" ist schon eine etwas unglückliche Formulierung für die Laufbahn eines Planeten. Ich nehme an, dass du mit sagen wolltest, dass die Laufbahn stark exzentrisch ist. Aber das kann man dann auch ruhig so schreiben - du bist hier im SciFi/SF-Forum, da kann man schon voraussetzen, dass die Leute zumindest grundlegende Ahnung von der Himmelsmechanik haben.

Alternativ könntest du aus dem Felsplaneten einfach einen Kometen machen, dann hätte sich das Problem ohnehin gelöst.

Außerdem noch eine andere kleine Anmerkung: "Das Sonnensystem" ist emotional ziemlich stark mit unserem Sonnensystem besetzt, sodass es etwas seltsam wirkt, wenn darin plötzlich ein Roter Zwerg auftaucht. Mit "durch dieses Sonnensystem" statt "durchs Sonnensystem" wird von Anfang an klar, was gemeint ist.

Ich denke an den gerade zurückliegenden Unterricht mit den Kleinen, der mir immer besonderen Spaß macht.

Das erscheint mir ein Widerspruch dazu, wie er vor seinen Schülern später richtiggehend flieht und auch am Ende nicht allzu glücklich darüber scheint, wieder vor ihnen stehen zu müssen.

Die folgende Szene mit der Schulklasse passt übrigens vom Stil nicht zur restlichen Geschichte und bringt die Story auch nicht voran. Ich schätze, du wolltest hier ein paar Seitenhiebe auf die deutsche Bürokratie verballern, aber die Szene ist als Nebenschauplatz für eine Kurzgeschichte viel zu lang. Ein, zwei Gedankengänge des Astronauten, warum er wegen dieser dämlichen Vorschrift XYZ selbst auf den Planeten muss, statt einfach eine Sonde vorbei zu schicken, das ist super - aber ein Fünftel des ganzen Textes dafür zu verwenden, ist einfach zu lang.

Außerdem solltest du noch einmal über die Regeln zur Zeichensetzung bei direkter Rede drüber gucken (leider bin ich nicht Friedrichard und kann daher nicht die entsprechenden Stellen im Duden runterbeten). Da ist doch einiges drunter und drüber bei dir - so viel, dass ich ehrlich gesagt gerade keine Lust habe, alle Stellen rauszusuchen und zu korrigieren. Darüber hinaus wirkt es ein wenig seltsam, wenn man einen Satz mit direkter Rede verknüpft, der gar keinen Rückbezug zum gesagten hat. Ein Beispiel:

"Warum musst du denn da hin?", die kleine Katla hatte den Kopf auf beide Hände gestützt, und die Ellbogen auf dem Tisch.

Dass Katla ihren Kopf auf beide Hände stützt, hat mit der Frage nichts zu tun; daher ist ein unabhängiger Satz. Das Komma nach der direkten Rede kann also weg. Übrigens ist das Komma vor dem "und" auch nicht richtig (es gibt Fälle, in denen ein Komma gesetzt werden kann, wenn man denn möchte, aber dies ist hier nicht der Fall).

Der Raumanzug schaltet automatisch die richtige Gravitationsstärke ein, so dass ich ganz normal gehen kann.

Wenn deine Geschichte "weiche" Science Fiction sein möchte, in der die Zukunft nur als Kulisse für das eigentliche Thema dient - okay. Trotzdem würde ich es rausstreichen, weil einfach vorausgesetzt werden kann, dass es irgendeine Technik gibt, die dafür sorgt, dass er sich auf dem Planeten bewegen kann.

Wenn du aber "harte" Science Fiction im Sinn hast, wo physikalische Gesetze gelten, dann ist das Quatsch - das kann der Anzug nicht, er müsste ja eine Art "Gravitationsblase" um den Astronauten erzeugen, da die Gravitation durch den Planeten bestimmt wird, nicht durch den Körper, der auf ihm wandelt.

Ein paar Schritte abseits des Monsters beobachte ich den Alien, und warte zögernd ab.

Hier benutzt du innerhalb eines Satzes zwei unterschiedliche Begriffe für den selben Sachverhalt. Das ist mehr als ungewöhnlich. Statt des Aliens solltest du lieber "es" verwenden. Außerdem ist es das Alien.

Du musst mich sofort auf deinem Raumer einfrieren, sonst sterbe ich!, lässt er mich wissen. Das klingt plausibel.

Hm, nee, das klingt nicht plausibel. Es ist doch bereits eingefroren!

So etwa 125.000 Jahre.

Ich schätze, dass dies vom Alien gesagt wird. Dann müsste es entsprechend kursiv gesetzt werden.

Ohne sich umzublicken erreicht er die Schleuse, und Schwubs, ist er drin.

Ich persönlich würde das Wort nicht verwenden in einer solchen Geschichte, aber wenn, dann bitte "schwupps".

Er wird als erstes einen Einlauf von der Kommandantin bekommen, sich unerlaubt einem Ausserirdischen zu nähern.

Außeridischen

blah, blah, blah

Ja, Anglizismen sind auf dem Vormarsch, aber hier muss es wirklich nicht sein: Korrekt wäre "bla, bla, bla".

Und der Tausch an sich ist ja unsichtbar gewesen.

Der Satz kann weg, da er redundant ist. Wir wissen, dass niemand den Tausch mitbekommen kann, da er die Stimme nur in seinem Kopf gehört hat.

Drei Wochen habe ich Zeit ICE117 zu erkunden, dann würde der ganze Planet mit allem was auf ihm ist wieder einfrieren. Während dessen führt er mein Leben weiter, mein schönes Leben auf dem Schulschiff, mit all den Kindern, die ich so liebe, und niemals wiedersehen werde.

Das "Währenddessen" (wird übrigens zusammengeschrieben) als Satzanfang wirkt hier etwas schief, da dies ja nicht nur in den nächsten drei Wochen der Fall sein wird, sondern für immer. Auch die Hervorhebung von "mein" muss nicht sein - du hast bisher nicht mit Hervorhebungen gearbeitet und hier betonst du ohnehin "mein Leben" durch die Verdopplung. Da komme ich mir als Leser so vor, als ob du mir nicht zutrauen würdest, zu verstehen, was hier gerade Sache ist.

Als ich aus dem Wasser komme, blicke ich auf mein eigenes Raumschiff.

Gerade eben war "mein Leben" noch das Menschenleben, jetzt ist "mein Raumschiff" aber plötzlich das Raumschiff der Ameise. Das passt nicht. Es muss hier "sein Raumschiff" oder "das Raumschiff" sein oder irgendetwas, das klar macht, dass da nicht gleich die Schulklasse aussteigen wird.

Es steht auf dem schönen Sandstrand vor dem Felsmassiv, welches im seichten Bogen den See umspannt.

Was ist ein seichter Bogen?

Der arme hat es einfach vergessen, vielleicht sind gerade diejenigen paar Moleküle in seinem Gehirn, im Laufe der Jahrtausende zerfallen, die seine Ankunft hier darstellten.

Der Satz holpert arg, aber durch das falsch gesetzte Komma vor dem "im" wird es noch schwieriger, ihn zu verstehen.

Aber starten tue ich nicht.

"Tuten tut ein Dampfer!", hat meine Grundschullehrerin immer gesagt. "Aber ich starte es nicht." klingt besser.

Unsere beiden Seelen sind wie durch ein Gummiband, mit unseren natürlich angestammten Körpern, verbunden.

Kommas streichen.


Jo, sehe ich... Ne, im Ernst, nimm es raus, denn es mindert die Wirkung vom eigentlichen letzten Satz, weil man bei diesem denkt, da kommt jetzt noch was.

Abschließend möchte ich dir noch zwei Ratschläge mit auf den Weg geben, die dir vielleicht für zukünftige Geschichten nützlich sein können (oder auch für die Überarbeitung):

1.) Überleg dir gut, warum du Science-Fiction als Genre für deine Geschichte gewählt hast. Ist sie es, weil du einen Menschen auf ein Alien treffen lässt? Oder ist sie es, weil sie da jemand im Weltraum Abenteuer erlebt? Wenn du dich für ersteres entscheidest, solltest du alles, was du an Technik und Physik benötigst, um die Geschichte voranzubringen, einfach voraussetzen. Er kann auf der Planetenoberfläche gehen. Punkt. Ist eben so.

Wenn du dich aber für die zweite Variante entscheidest, dann muss die Physik sitzen. Dann kann er halt nicht normal gehen auf dem Planeten. Und noch viel wichtiger: Dann staubt es auch nicht und es gibt auch keine Sandstrände, denn auch wenn es eine infinitesimal kleine Wahrscheinlichkeit gibt, dass der von der beschriebene Planet existiert, wirkt es einfach unglaubwürdig.

Warum schreibe ich dir das? Weil du in deiner Geschichte zwischen beiden Varianten schwankst. Einerseits versuchst du, mit Fachbegriffen und Technobabbel zu zeigen, dass hier ein realistisches Szenario geschieht, andererseits ist es dir wichtiger, dass die Atmosphäre auf dem Planeten stimmt, statt dich um physikalische Gesetzmäßigkeiten zu kümmern. Außerdem sitzen die astronomischen Fachbegriffe nicht. Damit machst du es dir selber nur schwer.

Mein Tipp: Entscheide dich für eine Variante und dann überarbeite die Geschichte dahingehend. Ist der Planet nur Staffage? Dann streich alle Fachbegriffe raus und beschreibe nur noch, was für die Geschichte unbedingt von Nöten ist. Hast du aber den Anspruch auf ein einigermaßen realistisches Ambiente, dann recherchier ein wenig zu Astronomie, Weltraumtechnik und physikalischen Gesetzmäßigkeiten (Wikipedia ist dafür schon ein super Ausgangspunkt) und mach dein Szenario so weit es geht wasserdicht.

2.) Bevor du deine Sachen hochlädst, solltest du zumindest eine Nacht über die Geschichte geschlafen haben. Lies sie dir dann am nächsten Tag noch einmal durch. Das ist schon sehr hilfreich, um Tippfehler, Ungereimtheiten und holprige Sätze zu entdecken. Das Spielchen kann man natürlich beliebig oft wiederholen.

Warum sage ich dir das? Im Text sind noch einige Tippfehlerchen wie überflüssige Leerzeichen und eben auch ein paar Ungereimtheiten, die du meiner Meinung nach entdeckt haben müsstest, wenn du die Geschichte mit ein wenig Abstand zum Schreiben noch einmal in Ruhe Satz für Satz durchgelesen hättest. Wenn du dies bereits gemacht hast, dann würde ich empfehlen, dass du es noch gründlicher machst. Es erhöht die Lesefreude ungemein, wenn man in einem Text nicht über Tippfehlerchen stolpert, die einen unnötigerweise aus dem Lesefluss bringen.

Als Abschluss würde ich dir also empfehlen, die Geschichte noch einmal grundlegend zu überarbeiten. Mach die klar, was du uns auf welche Weise mitteilen möchtest und streich unnötigen Ballast - das Grundgerüst steht ja schon, es muss nur noch neu eingekleidet werden!

Viele Grüße,
MuGo

P.S: Ich möchte an dieser Stelle noch einmal ganz ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich sämtliche Kommentare von Möchtegern zu Stellen, die ich nicht auch in meinem Kommentar abgedeckt habe, unterschreibe und unterstütze, mit Ausnahme deiner Beschreibung der Antriebstechnologie ganz am Ende (die fand ich witzig) und der Kommentare zu den astronomischen Feinheiten (jaja, unter den Blinden ist der Einäugige König. Und ja, Möchtegern, dieser Seitenhieb musste jetzt einfach sein...)

 
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Moi Elfenweg,

hui ... du hast aber echt starke Qualitätsschwankungen in den Texten. Hast du diesen nach dem Karpatentext geschrieben, oder lag der noch auf der Festplatte? Falls ersteres: ein paar Tage sind zu wenig Zeit, erst recht für einen SciFi-Text, und ganz erst recht, wenn man sich mit Physik nicht auskennt.

Was mir an dem Märchentext so gut gefiel (ich hab die Empfehlung auch nicht vergessen, will nur nochmal drüberschauen), war, dass ein skurriler Plot mit Nebenfiguren und Anekdokten stimmig und auf seine Art stringent verknüpft wurde, und mit einem Spannungsbogen erzählt wurde. Und in einer passenden Sprache.

Hier ... ich weiß nicht, was du eigentlich erzählen willst. Und ich habe sehr den Eindruck, was auch immer es ist, könnte besser auf der Erde oder in einer märchenhaften Parallelwelt stattfinden, denn im All. Denn nix an dem Plot hier rechtfertigt all diese Umstände, unnachvollziehbaren Naturgesetze und settings (Kinder im Raumschiff? hmmmm ...), damit tust du dir keinen Gefallen.

Das liest sich, als ob du eine Idee mit einem Alien hattest, das in ein Raumschiff will. Punkt.
Dafür muss es erst inaktiv sein (was es bei dir übrigens gar nicht ist, ich kapiere auch nicht, warum das Tauen ein so massives Problem ist, denn das Vieh ist ja schon aufgetaut und telepatiert da vor sich hin ...), also muss der Planet her, der taut, und dafür muss eine Umgebung im All her und dafür eine besondere Umlaufbahn ... Verstehst du, was ich meine? Das ist reim-dich-oder-ich-schlag-dich. Man kann keinen Plot aus einer instabilen Prämisse stricken, die folgenlos für die Handlung ist. Ein Plot entsteht aus einem Konflikt, und der sollte - egal in welchem Setting - zwingende Konsequenzen nach sich ziehen. Deren Vermeidung ist dann der Konflikt des Prots ... so nur zum Bsp.

Es ist auch sprachlich-stilitisch sehr wenig ausgefeilt, das kannst du aber besser.

Erst einmal ein Farbrüffel:
Blond? :susp: Selbstverständlich ist Katla rothaarig, guck hier. ;-)
Was ich eigentlich sagen wollte: glaube, du brauchst einen Roten Riesen, nicht einen Zwerg. Die Zwerge haben kaum Leuchtkraft, und können daher nicht sonnenähnlich wirken - der Vergleich funktioniert aber mit den Roten Riesen. Wiki das mal, wenigstens.

Die Kometenbahn fluppt nicht - ich ahne, was du sagen willst, aber ein Planet und ein Komet verhalten sich anders in ihren Systemen. Ein Planet heißt eh nur so, wenn er eine eigene, bereinigte Bahn um eine Sonne zieht - das läuft deinem Zickzack-Kurs zuwider (falls das überhaupt geht, was mir fuzzy logicmäßig komisch vorkommt). Guck mal Wiki, ich weiß so was auch nicht, allerdings fange ich an, zu wühlen, wenn eine Sache falsch ist. Und das ist meist wie Gestricktes aufreppeln, sobald man einen losen Faden erwischt hat.

So ganz steige ich nicht durch, wenn das mit dem Alien losgeht, der Ameise, äh puh, und was das jetzt eigentlich für die Handlung zu bedeuten hat, aber recherchier mal, wie lange ein Planet zum Tauen braucht. Das geht nicht so über Nacht, kaum scheint die Sonne drauf, sind da Pfützen, nachdem das Ding tausende von Jahren tiefgekühlt war. Denk an die Nordwestpassage noch vor 50 oder 100 Jahren: da sind Fahrrinnen zwischen Juni und August offen, aber das alte Eis, das sich da aufgetürmt hat, schmilzt keineswegs. Jetzt ist die Schicht im Vergleich zu einem Eisplaneten hauchdünn und unsere Sonne aber ziemlich stark ... nee. Ich fürchte, du hast dich mit dem Setting gewaltig übernommen, und ich sehe ehrlich keinen zwingenden Grund dafür.

Die Idee mit dem ICE ist doch gut ... mach doch da was draus: vllt ein Lehrer mit seiner Klasse in einem futuristischen Zug, und im Gepäckwaggon hat sich ein Alien versteckt. Was auch immer hier erzählt werden sollte, kann so bestimmt besser funktionieren, und dann brauchst Du auch weniger Physik. Eine gute Rechercheseite ist übrigens: www.badastronomy.com

Du kannst das auf jeden Fall besser, ich denke nur, hier sollte noch etwas mehr Überlegung und Arbeit reingesteckt werden. :-)

Zum Vergleich, weil man ja manchmal den Wald vor lauter ... und so: Ich unterhalte mich grad auf einer Produktions-site mit jemandem über seine Filmidee. Das ist auch so, wie mir dein Text hier vorkommt.
Er (offenbar ein Ami, der in Norwegen lebt): Also, ich will was machen mit einer Schlacht zwischen Dänen und Römern an der Norwegischen Küste, das sieht sicher super aus.
... ähm, die Römer sind aber nie in die Nordischen Länder gekommen und überhaupt waren Dänen Verbündete der Römer und hätten also nicht gegen sie gekämpft ... was ist denn deine Story, überhaupt?
Er: Ach so, ja egal, eigentlich geht es um die Wikinger in Konstantinopel, die könnten da ja mal vorbeigekommen sein, aber auf jeden Fall waren dort bis 1450 die Römer.
... ab davon, dass das dann nicht das Weströmische Reich ist, gab es die Wikinger aber nur bis 1150, denn das ist keine Volksgruppen-, sondern eine Art Berufsbezeichnung ...
ARGH HILFE!!! Verstehst du, was ich meine? Wenn jemand nicht weiß, was er wo mit wem eigentlich erzählen will, kann da eines nicht zum anderen passen, und das fällt einfach ziemlich schnell auf. Und seine hochdramatische pitched battle zw Römern und Wikingerdänen an der norwegischen Küste vor Konstantinopel ist eben hier dein Alien, der Lehrer und das Raumschiff auf einem im Lichte des Roten Zwerges tauenden Eisplanten ...

@Mugo: Nope, das Vieh hat es in den Duden geschafft, und dort steht "das oder der Alien". Grammatikalisch logischer wäre der, denn es ist übersetzt ein Fremder, Fremdling, Außerirdischer. Für uns gefühlsmäßig stimmiger ist nur Neutrum (so wie wir den Satz mit 'Mädchen' auch gern mit 'sie' weiterführen, weil alles andere grausig klingt), vllt weil die Anatomie keine für uns erkennbaren Geschlechterunterscheidungen möglich macht. Beides aber ist korrekt.

Liebe Grüße,
Katla

 

Hallo Möchtegern,

bin gerade fertig geworden mit der Überarbeitung aufgrund deiner K.ritik. In den meisten Punkten gebe ich dir Recht,aber einiges ist mir zu formelhaft.Z.Bsp. kann man doch seine Arbeit lieben, und trotzdem gerne Ferien machen,ohne gleich schizophren zu sein. (Er liebt die Kinder, aber ist froh,wenn der Unterricht vorbei ist).
aber o.k. Trotzdem Danke,das war eine Menge Arbeit für dich.
Ja, Zeichensetzung und Rechtschreibung,da hab' ich echt Schwierigkeiten, ich verlass'mich da fast schon auf Perdita
o.K.Dann geh' ich mal weiter.
Alles Gute,

Elfenweg

 

@Katla:

Verdammt! Na, wenigstens habe ich es nicht noch in so einem gönnerhaften Oberlehrer-Ton korrigiert...

Aber danke für die Korrektur der Korrektur! Ich will hier schließlich niemanden mein Lieblings-Geschlecht für Aliens aufdrücken...

 

Hallo Jannes (oder Coners?),
Freut mich, dass du etwas Gutes an meiner Geschichte gefunden hast. Sie wird vielleicht noch verändert oder verworfen. Mal sehen wie sie aussieht, wenn ich alle Kritikpunkte, die ich annehmen muss, berücksichtigt habe. Das wird einige Zeit dauern. Eine Form der Gemeinschaftsarbeit? (hihi).

Viele Grüße
Elfenweg

 
Zuletzt bearbeitet:

Tagchen MuGo,

auch Dir vielen Dank für die Blumen,äh...na Du weißt schon. Also ehrlich, worauf will ich hinaus mit der Geschichte. Solange hab' ich noch nie vor dem leeren Kästchen gesessen.
Ich könnte jetzt schreiben, um zu zeigen, dass der Mensch sich vielleicht auch in ferner Zukunft nicht so doll ändert, sondern nur die Technik weiterentwickelt, oder dass gewisse Dinge (Bürokratie, Durchsetzung von Wirtschaftsinteressen) ihr äußeres Gesicht ändern,aber im Kern gleich bleiben, oder dass es evtl. doch jemanden gibt, der im rechten Moment alles zum Guten wendet.
Aber wenn ich ehrlich bin wollte ich eigentlich eine spannende, witzige (nette) Geschichte Schreiben, was mir aber nur zumTeil gelungen ist.
Mit der mangelnden Überarbeitung hast Du leider Recht, ich gelobe Besserung.

Habe die meisten Deiner Kritikpunkte akzeptiert und geändert.
Aber Du meinst,wenn ich das richtig verstehe, es gibt keinen Staub auf fremden Himmelskörpern. Denk mal an Mond, Mars oder Erde, manche Planeten bestehen und entstehen geradezu aus Staub. Und auch Sandstrände gibt es auf allen Planeten,auf denen es Wasser gibt oder gab(Mars).

Dann bleiben also nur noch 99% berechtigte Kritik übrig, nein! 98%, denn es gibt seichte Bögen. Siehe:http://www.baufachinformation.de/denkmalpflege.jsp?md=1988017185504
Das ist eine Bauliche Beschreibung der Neckarbrücke.

Also dann, bis zum hoffentlich nächstenmal
Elfenweg


Der Link scheint nicht zu funktionieren, dann: Google-Suche"seichter Bogen" und drei oder vier runter bei "Beschreibung der Neckarbrücke bei Lauffen" tschüss

 

Hallo Elfenweg,

ich habe gerade noch einmal die überarbeitet Version gelesen - so liest es sich gleich viel besser!

Aber Du meinst,wenn ich das richtig verstehe, es gibt keinen Staub auf fremden Himmelskörpern. Denk mal an Mond, Mars oder Erde, manche Planeten bestehen und entstehen geradezu aus Staub. Und auch Sandstrände gibt es auf allen Planeten,auf denen es Wasser gibt oder gab(Mars).

Natürlich gibt es Staub und es kann auch Sand auf anderen Planeten geben. Aber beides setzt Atmosphäre voraus, damit der Wind seine Arbeit machen kann. Jetzt ist dein Planet aber a) ziemlich klein und b) meistens vereist. Also ist eine Atmosphäre a) wohl kaum vorhanden und b) wenn es sie doch gibt, würden unser tiefgefrorener Freund sowie sein Raumschiff nach 125.000 Jahren wahrscheinlich einfach weggeschmirgelt sein...

Aber da du ja selber sagst, dass du in erster Linie unterhalten willst, ist das eigentlich nur ein Nebenschauplatz.

Und vielen Dank für den Link zu den seichten Bögen (bei mir funktioniert er übrigens), denn man will ja auch was dazu lernen!

Viele Grüße,
MuGo

 
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Hi Katla,

Hihihi, trolliger Gag (mit der Haarfarbe).
Man, ich habe voll das schlechte Gewissen, so spät erst auf Deine Kritik zu antworten. Wo Du Dir doch immer so viel Mühe mit mir gibst. Aber mein Urlaub ist vorbei und die Arbeit hat mich wieder.
Diese Scifi-Story habe ich wohl versemmelt. Zwar habe ich sie nochmal überarbeitet, aber Du sagst ja auch, dass man ohne guten Plot und Konflikt der Prots nicht viel erreichen kann. Beides fehlt bei mir, es ist ncht stimmig.
Beim Schreiben hat die Handlung einfach keine Fahrt aufgenommen.Hab's nicht gemerkt, oder merken wollen.

Meine neue Idee ist ein Krimi: Junges Mädchen lockt alten Mann mit sexuellen Avancen auf ein verwahrlostes Industriegelände. Danach wird er vermisst.
Kommissar findet heraus, dass die Mutter des Mädchens, von den inzwischen verstorbenen Plegeeltern, sehr schlecht behandelt und auch missbraucht wurde.
Der alte Mann war seinerzeit im Jugendamt tätig...

Was sagst Du dazu? Guter Plot? So ganz neu wird die Idee nun auch nicht sein,aber mal sehen.
Dafür lass' ich mir aber richtig Zeit.
Übers Wochenende kriege ich 'LUIGI' wohl fertig.

Bis bald!

Elfenweg

 

Tach Elfenweg.

Dein Beitrag zerfällt in zwei Teile, die meiner Meinung nach BEIDE für eine eigenen Geschichte wunderbar geeignet wären. So aber ist es nicht Fleisch, nicht Fisch!
Da ist zunächst mal die herrliche Abrechnung mit der deutschen Bürokratie, sicher auch im Satire-Bereich gut aufgehoben. Man stelle sich nur vor, die Bundesrepublik Deutschland hat sich auch in ferner Zukunft nicht verändert! Herrlich! Da kann man echt was draus machen. Nutze doch diese Chance.

Zum Anderen dann das beliebte SF-Thema des Körper- oder, von mir aus, auch Seelentausches.
Hier finde ich spannende Ansätze, wünschte mir aber mehr "Gefühl". Wie empfinden die Beiden im anderen Körper? Da wäre noch einiges zu schreiben.

Beides ist letztlich nicht ausgereift. So frage ich mich nach dem Lesen, was hat Teil eins mit Teil zwei zu tun?

Fazit: Gerne gelesen, aber ich fühle mich nicht wirklich wohl in "beiden" Storys.

Gruß
Schreibmytze

 

Hey Elfenweg,

das ist tatsächlich noch sehr roh alles --- nichtdestotrotz: Ich habe mich gut unterhalten! :D Eigentlich direkt nach dem "Fahne aufstellen", da hattest du mich. Der Erzähler könnte ruhig noch etwas mürrischer im Tonfall daherkommen, sowohl bei seinem, eigentlich völlig überflüssigen, Ausflug auf den fremden Planeten; bei der Schulklasse - und auch als er im Alien-Körper festhängt ... aber okay. Die Art und Weise des Aufbaus ist erfrischend chaotisch; mir gefällt's. Was aber nicht heißen soll, dass da mehr Struktur rein könnte! ;)

Was deinen Schreibstil betrifft: üben, üben, üben!

Gerne gelesen. :)

Dante

 

Hallo Schreibmytze,

ja, du hast natürlich recht, es sind zwei Geschichten. Mit einer Ausnahme ist mir das bis jetzt bei allen Veröffentlichungen (4) passiert.
Aber eigentlich finde ich das gar nicht so schlimm. Der Gegensatz zwischen dem 'feindlichem Draußen' (Weltraum, fremder Planet) und dem 'geschützten Innen' (Raumschiff, Unterricht mit Kindern), wirkt auf mich eher erfrischend interessant.
Trotzdem gefällt mir die Geschichte auch nicht so richtig. Wenn mir noch was einfällt, den Haupt-Plot stärker zu gestalten, werde ich da noch mal rangehen.
Vieleicht bringe ich den Raumfahrer im Ameisenkörper noch so in Lebensgefahr, dass er im letzten Moment das rettende fremde Raumschiff erreicht, auf der Flucht vor aufgetauten Ameisenbären, die plötzlich aus Erdlöchern auftauchen? (hihi).
Aber im Ernst, ich werde nochmal mehr Spannung reinbringen, Schritt für Schritt wird dann vieleicht noch was draus.

viele Grüße
Elfenweg

 
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Hi Dante,

der Schreibstil, der Schreibstil... Eigentlich habe ich erschreckend wenig Ahnung davon. Aber ich habe auch keine Ahnung von der Wissenschaft des Weines, doch ich kann sagen: schmeckt, oder schmeckt nicht.
Learning by doing werde ich mich hoffentlich weiterentwickeln, dafür sind mir eure Kritiken wirklich wichtig.
Und es bedeutet mir viel wenn die Geschichte einem Veteranen wenigstens ein bisschen gefällt.
Auch wenn ich nicht auf jeden einzelnen Kritikpunkt schriftlich eingehe, ich lese alles gewissenhaft und behalte es im Hinterkopf. Schließlich fällt eine gute Kritik nicht vom Himmel.

vielen Dank für deine Mühe

Grüße aus Lüneburg, Elfenweg

 

Hallo Elfenweg!

"Er bewegt sich auf einer elliptischen Bahn um einen Kugelhaufen alter Sterne, im zentralen Bereich der Milchstraße, mit einer Umlaufzeit von 125.000 Jahren." Das scheint mir ausgeschlossen. Planeten kreisen nicht um Sternenhaufen, sondern um normale, einzelne Sterne oder – was selten ist – um Pulsare (Neutronensterne). Genaueres dazu hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Planetensysteme

Gruß Achillus

 

Hi Achillus,

da magst du recht haben. Mein Vorbild war halt der Planet Wanderer, aus irgendeinem Perry Rhodan Heft. Er wandert so durch' s Universum, mal hier, mal da. Ohne feste Sonne.
Der Gedanke hat mich fasziniert. Auch ein Kugelhaufen hat ja einen gemeinsamen Schwerpunkt und wenn nun ein Planet nur weit genug davon entfernt ist, so dass äußere einzelne Sterne ihn nicht stören, müsste seine Bahn riesig sein. Aber das ist wohl doch zu kühn gedacht.
Aber wer weiß, was man alles noch entdeckt.
OK, ich denke nochmal drüber, vielleicht fällt mir wasgeniales ein.
Danke für den interessanten Link!

Tschüss

Elfenweg

 

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