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Naara

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23.02.2004
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Naara

Plötzlich war alles ganz still. Es fing wieder an zu schneien. Friedlich. Ruhig.
Ich stand am Rand des Sees. Dieser, bedeckt mit einer dicken, milchigen Eisschicht, begann nun unter einer weichen, weißen Decke zu verschwinden. Zu meiner Rechten lag der Hang, Spuren waren im Schnee, große Spuren.
Ich spürte mein Herz schlagen, mein Hals pochte. Doch mein Atem begann sich schon wieder zu beruhigen. Ich stieß hellblaue Wolken in die Nacht. Mir war heiß.
Der riesige Mond kam hinter einer dunklen Wolke zum Vorschein und sein Licht erhellte die Umgebung, brachte Einsicht unter die junge Eiche.
Dort lag sie, die offenen eisblauen Augen starr zum Himmel gerichtet, den Mund leicht geöffnet und ein sanftes Lächeln auf den Lippen. Ihr Haar war an einigen Stellen zerzaust. Eine feuchte, goldene Haarsträhne klebte als geschwungene Linie von der Stirn über die Augenbraue bis zur Nase. Der Schnee, der ihr ins Gesicht fiel, schmolz nicht mehr, stattdessen lief ein dunkelroter Streifen von ihrem Mund über ihre Wange und einige rote Tropfen fielen auf den weißen Grund.
Eine Böe kam auf, ergriff den Saum ihres Gewandes und wirbelte es umher. Für einen kurzen Moment war es, als würde sie sich bewegen, wie zu Musik so leicht. Wie die Schneeflocken, die mit dem Wind gingen. Vollkommen starr stand ich da, konnte nicht wegsehen, konnte nicht wegrennen. Bis der Wind abflaute und sich alles wieder beruhigte.
Ich schloss ihre Augen, ich konnte ihren Blick nicht länger ertragen, diesen unschuldigen Blick, diese feuchten Augen voller Liebe und Ehrlichkeit! Keine Gestalt dergleichen war mir je begegnet, kein Antlitz so rein, niemand so zart und dennoch so mächtig.
Mein Stahl ruhte neben mir im Schnee, heiß vom Kampfe hinterließ er eine dunkelrote Stelle als ich ihn wieder aufgriff. Ich hatte mein Schwert geliebt, gepflegt und geschliffen, so dass es mir treu zur Seite stand, immer und immer wieder. Nun war es stumpf, weich und stumpf. Es war nutzlos geworden.
Als würde sie schlafen...
Die riesigen Schwingen schlugen ein letztes Mal, einige Federn lösten sich und flogen davon. Morgen schon vielleicht würde sie ein Kind finden und für die einer großen, weißen Taube halten, sie aufheben und mitnehmen und sie all seinen Freunden zeigen.
Eine Sternschnuppe erleuchtete für einen kurzen Moment ein Stück des Nachthimmels. Nun war es vollbracht! Ich hatte einen Engel getötet.

(alle Rechte liegen bei mir)

 

SamCaracha schrieb unter die Story:

zu dieser Geschichte: Sie ist nicht besonders lang, ich weiß, aber sie entstand um einen Vers den ich einmal geschrieben hatte, und ich denke, sie erfüllt ihren Zweck.

 

hi sam,

die geschichte ist ziemlich schön, finde ich. die erzählung an sich findet gar nicht statt - gefaellt mir gut, das :)
du hast einige formulierungen drin, die mir nicht ganz so zusagen, die ein wenig holpern. einige rechtschreibefehler, zum beispiel "Der Schnee, der ihr ins Gesicht viel schmolz nicht mehr," nach fiel ein komma und mit f geschrieben bitte, es kommt von fallen...

einige saetze sind mir stellenweise zu lang, wie zum beispiel der oben bereits bekrittelte. deine geschichte lebt vom leichten fluss des lesens, von den intensiv gemalten bildern. lange saetze stoeren da nur.

du solltest die geschichte noch einmal dahingehend überarbeiten. sätze, die zu lang sind. bilder, die sich nicht sofort erschließen - wie zum beispiel der, wo sie aus dem mund blutet.

ansonsten hat mir der kurze text aber durchaus gut gefallen :)

glg, cherry

edit: @jörg: nähnähnähnähnääääääääääääääääääh

 

Zunächst einmal darf ich mich obligatorisch, aber auch aus vollem Herzen für die Kritik bedanken.
Ich möchte gerne dazu Stellung nehmen:

Geschrieben von vita
hi sam,

die geschichte ist ziemlich schön, finde ich. die erzählung an sich findet gar nicht statt - gefaellt mir gut, das :)
du hast einige formulierungen drin, die mir nicht ganz so zusagen, die ein wenig holpern. einige rechtschreibefehler, zum beispiel "Der Schnee, der ihr ins Gesicht viel schmolz nicht mehr," nach fiel ein komma und mit f geschrieben bitte, es kommt von fallen...


Ja, Handlung hat die Geschichte wirklich nicht viel, aber in deinen persönlichen Eindruck möchte ich dir nicht dazwischen funken. Schön, wenn die Geschichte grundsätzlich nicht unattraktiv ist.

Wegen den Formulierungen: könnte ich da ein Beispiel haben?

Wegen der Rechtschreibung: Interpunktion... nicht meine Stärke, was allerdings das Fallen angeht, so ist das wohl ein klassisches Beispiel von "tausendmal überlesen" beim eigenen Text.
Wenn du mir noch mehr nennen kannst, wär ich dir dankbar :-)

einige saetze sind mir stellenweise zu lang, wie zum beispiel der oben bereits bekrittelte. deine geschichte lebt vom leichten fluss des lesens, von den intensiv gemalten bildern. lange saetze stoeren da nur.

du solltest die geschichte noch einmal dahingehend überarbeiten. sätze, die zu lang sind. bilder, die sich nicht sofort erschließen - wie zum beispiel der, wo sie aus dem mund blutet.

ansonsten hat mir der kurze text aber durchaus gut gefallen :)

Sätze, die zu lang sind...
Mhmm. Hab mich damit auseinander gesetzt. Persönlich bin ich weniger dieser Auffassung, bevor ich mich nochmal damit befasse würde ich gerne noch die ein, oder andere Meinungen dazu hören.

Bilder: Ich habe etwas "unsaubere" Bilder gewählt, aber aus folgendem Grund: Ich stieß beim Schreiben immer wieder auf ziemlich kitschige Standart-Bilder, die ich in dieser ohnehin schon überstrapazierten Sparte nicht verwenden wollte. Ich entschied mich dann für Formulierungen, die nicht auf den ersten Blick schlüssig sind, was die Sache etwas ungewohnt macht, aber den Vorteil hat, dass man nicht direkt drüber ließt, sich mit der Formulierung beschäftigt. Immerhin hast du geschlussfolgert, dass es Blut ist, das ihr aus dem Mund läuft.

Heißt nicht, dass die Geschichte unbearbeitet bleibt 8-)

glg, cherry

edit: @jörg: nähnähnähnähnääääääääääääääääääh

Versteh kein Wort ^^

 

Hallo SamCaracha,

zunächst die Fehler, die mir aufgefallen sind:

stattdessen würde ich getrennt schreiben: statt dessen (bin mir jedoch nicht 100 % sicher),
dann: immer und immerwieder – immer und immer wieder

Stilistisch hat mich gestört: „Ich spürte mein Herz schlagen, meinen Hals pulsieren
Das Pulsieren im Hals wäre okay, aber dass der ganze Hals pulsiert? Vielleicht gibt’s das ja bei denen, die Engel töten?

Ansonsten gefällt mir Deine Art zu schreiben, habe auch keine verwirrenden Bilder gefunden, also auch das mit dem Blut erschließt sich sofort aus dem Kontext.
Inhaltlich kann ich wenig damit anfangen, vielleicht, weil das Motiv für den Kampf fehlt? Würde der Kampf beschrieben statt nur dessen Ergebnis, hätte es sich mir vielleicht erschließen können.

Das Edit bei vitas Kommentar musst Du nicht verstehen - ist eine Bemerkung für Jörg (deshalb @ Jörg) - und cherry ist vita :D

Gruß Pied Piper

 

Auch dir ein Dankeschön. Ich dachte, ich hätte das "immerwieder" bereits geändert, aber wohl doch noch nicht, naja, jetzt ist es hinfällig.
Stattdessen schreibt man zusammen, nach der neuen Rechtschreibung, habs nachgesehen.
Aber Danke für dein Bemühen.

Der Hals... mhm guter Punkt, ich werde das bedenken, jedoch vorerst unverändert lassen. Kennst du das Gefühl, wenn deine Halsmuskeln aufgepumpt sind bis du denkst, deine Haut müsste platzen unter dem Druck? Und dann klopft die Halsschlagader. Das pulsiert im ganzen Hals und im Kopf.
Mhm ups. Vielleicht unterscheiden wir uns darin, dass ich Engel töte und du nicht ;-)

Inhaltlich sollte es sich aber genau auf diese Situation beschränken.
Was hast du dir gedacht beim Lesen? Auch @ Vita: Habt ihr gelesen was dasteht, oder habt ihr euch Gedanken gemacht, Bilder gemacht, wie es wohl zu dieser Situation kam?
Würd mich interessieren...

Das Edit bei vitas Kommentar musst Du nicht verstehen - ist eine Bemerkung für Jörg (deshalb @ Jörg) - und cherry ist vita :D

Gruß Pied Piper


Kenn keinen Jörg. Seh keinen Jörg.
Was solls: "Hallo Unsichtbarer Jörg"

 
Zuletzt bearbeitet:

hmm, ich hatte das motiv für den kampf so verstanden, dass der/die prot ein jäger ist. und das hoechste wesen, dass er/sie zu toeten imstande ist, ist ein engel...
die bilder kamen von ganz allein, stellenweise nur unterbrochen von einigen, etwas zu langen saetzen (den mit dem blut musste ich eben aus dem zusammenhang erschliessen, was mich aus dem lesefluss gerissen hat). an einigen anderen stellen habe ich mich fast in einigen zu langen saetzen verheddert. deshalb auch mein plädoyer fuer kurze saetze ;)

glg, cherry

 

Hallo noch mal,

gut, dass Du nachgeschaut hast – dann werde ich mir das merken mit stattdessen :).

Zum Pulsieren – Du beschreibst es ja gerade: Das pulsiert im ganzen Hals und im Kopf. Sicher kenne ich dieses Gefühl, aber eventuell ist Deines noch intensiver – man kennt nur die eigenen Gefühle. Ist auch kein Streitpunkt für mich. Wenn es Dein Empfinden ist, dann lass es stehen.
Bilder habe ich gesehen beim Lesen Deiner Geschichte. Die ersetzen mir aber nicht den Grund für Handlungen, deren Motiv sich nicht aus der Story ergibt.
Was ich mir gedacht habe? Dass der Tod des Engels irgendwie mit einem Gefühl der Wehmut wahrgenommen wird. So rein, so unschuldig usw. Und letztlich ist das geliebte Schwert nutzlos geworden. Möglicher Weise bin ich da zu rational, wenn ich nach dem Grund frage? Übertrage ich das auf den Alltag, dann denke ich, es findet zu viel Gewalt statt einfach so, aus Langeweile. Da sträubt sich was in mir. Auch, weil ich zu urteilen bestrebt bin. War etwas gut oder böse, gerechtfertigt oder nicht usw.
Das ist aber unerheblich für Deine Geschichte, die kann ja nix für meine Erwartungshaltung. Also es soll kein Vorwurf sein, sondern nur Lesermeinung. Eine Geschichte kann niemals jedermanns Geschmack treffen. C’est la vie, n’est-ce pas?

Gruß PP

 

Hi SamCaracha,

die Anderen haben meinen Post ja schon avisiert, und ich will nun endlich das Geheimnis um meine Person lüften:D
Es gibt hier einige Mitglieder, die so ziehmlich alle Storys in der Rubrik Fantasy lesen und kommentieren. Manchmal machen wir uns einen Spass daraus zu sehen, wer seinen Post als Erster setzt.

Mir hat Dein Text ganz gut gefallen. Trotzdem denke ich, dass Du die Story etwas zu kurz gefasst hast. Es hätte sich mehr aus der Sache machen lassen. Zum einem (die Anderen haben es ja schon erwähnt) fällt das Motiv für den Kampf. Außerdem denke ich, dass Du dem Leser etwas mehr über Naara erzählen solltest.
Was die Satzlänge angeht, bin ich der Meinung, dass ist so wie Du es gesdchrieben hast schon in Ordnung. Überhaupt gefällt mir Dein Schreibstil recht gut.:)

@ all,

da passt man mal ein paar &Stunden nicht auf, und schon ist man der letzte der seinen Post setzen kann.:bonk:

Aber Moment. Xadhoom und Oile fehlen ja auch noch.
Dann bin ich ja doch nicht Letzter:bounce:

Gruß
Jörg

 

Vielen Dank für die offenen Meinungen.

Wegen der Länge:

Es trug sich zu, dass ich eines abends auf die Schnelle eine kurze, kreative ICQ - N/A message suchte und mir zwei, drei Sätze aus der Hand flossen, über deren Inhalt ich mir zuerst nicht länger Gedanken machte, es war nur ein Bild von dem liegenden Köerper, von Schnee und davon, dass ich einen Engel getötet hatte.

Ich vergaß das, schrieb andere N/As, bis mich eines Tages eine Freundin ansprach, ob ich wüsste, wo wohl folgende Zeilen herstammen würden, ob ich den Author kenne, weil ich das mal in der N/A hatte.

Naja und sie sagte es gefalle ihr und ich schrieb genau diese 2 Sätze weiter, ohne dabei Handlung hinzu zufügen.

Beim Lesen entstand dann der Effekt, dass ich mir überlegte, wie es wohl zu dieser Situation kam, wer der Erzähler war, wer der Engel ist und wie es zu all dem kam. Auch andere Leser (Bekanntenkreis) berichteten davon, dass sie sich stark in die Geschichte involviert gefühlt hatten und sie angeregt waren, selbst weiterzudenken, vielleicht auch zu träumen.

Der Effekt gefiel mir, allerdings werde ich dennoch mal einige Gedanken über die 2 der Geschichte anfügen, sie vergrößern, wenn es mir möglich ist.

 

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