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- 01.04.2005
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N A S C A
Dunkle Wolken zogen träge vor sich hin an jenem ungemütlichen Oktoberabend, als Barney aus seinem Auto stieg und mit offenem Mund ungläubig auf ein Objekt im Himmel starrte. Er verzog seine Stirn und schaute angestrengt auf das Objekt. Es war eine gleichmässige Mischung aus grün und rot und war relativ flach, ähnlich einem grossen Stück Butter, dachte sich Barney. Er befand sich in Peru und überquerte gerade mit seinem Audi A6 die Nasca-Linien. Doch ihm war dies nicht bewusst, er hatte sich verirrt. Ursprünglich wollte er seine Tante in Tirol besuchen.
Plötzlich sah er einen älteren Mann, der nicht unweit von ihm ebenfalls in den Himmel äugte. Er beschloss den Unbekannten anzusprechen. "Guten Tag, darf ich mich kurz vorstellen? Mein Name ist Barney Hicks, ich habe mich verirrt." Der Unbekannte hatte Barney nicht bemerkt, überrascht wandte er sich dem Reisenden zu: "Sehr erfreut, mein Name ist Erich. Das da oben, was ist das, verdammt?", sagte Erich. Darauf Barney: "Das wüsste ich zu gern. Sagen Sie's mir doch, Erich... Ich habe das Gefühl Sie wissen mehr als Sie sollten...", erwiderte Barny.
"Wie... Wie darf ich das verstehen?"
"Sie wissen genau, wovon ich rede!", schrie Bareny, und mit diesen Worten rammte er Erich sein Knie ins Gesicht. Erich war sofort bewusstlos, worauf Barney ihn zu seinem Wagen schleppte und ihn mit einem Seil unauffällig auf das Dach band.
Dann stieg er in seine Blechkiste und zündete das Zündschloss. Daraufhin hatte er eine zündende Idee:
Indem er mit dem Fuss das Gaspedal etwas runterdrücken würde, könnte sich das Auto fortbewegen. Sogleich setzte er seinen Plan in die Tat um und brauste davon.
Wenig später befand er sich auf einer Hauptstrasse. Es herrschte praktisch kein Verkehr, nur alle paar Minuten begegnete er einem anderen Automobil. Plötzlich hörte er Sirenen. "Scheisse, die Bullen", dachte er und sah in den Rückspiegel. Tatsächlich, es war die Pozilei. Pozilei ist peruanisch und bedeutet Polizei. "Halten Sie an!", rief einer der Pozilisten (Pozilist = Polizist, ebenfalls peruanisch). Barney dachte: "Verdammt, hoffentlich bemerken sie den Bewusstlosen auf dem Dach nicht." Und drosselte die Geschwindigkeit, um an der nächstmöglichen Stelle anzuhalten. Dort stieg er aus, um cool ans Auto anzulehnen. Die Pozilisten Ihrerseits verliessen die Pozilistenwagen und setzten ihr Ray Bann-Brillen auf. Sie wirkten selbstbewusst, doch Barney bemerkte bereits, dass es sich um Liliputaner-Pozilisten handelte.
"Was für ein herrlicher Tag, nicht wahr, Officers?", schrie Barney, während er weiterhin an den Wagen angelehnt dort stand, die Beine überkreuzt.
"Was soll das Geschrei?", fragte der eine Polizist verärgert.
"Entschuldigen, ich dachte, Sie können mich da unten nicht hören wenn ich normal spreche, deshalb hab ich meine Stimme etwas gehoben."
"So ein Unsinn! Könnten Sie uns mal erklären, was das auf Ihrem Dach soll?"
"Wa... Was für eine Leiche? Wo... Wovon sprechen Sie? Wi... Wie kommen Sie darauf, dass da ein Toter liegt? Wa... Wann wollen Sie das gesehen haben? Be... Beschuldigen Sie mich etwa des Mordes?", stammelte Barney unsicher, und dennoch gekonnt.
"Mister, wir sind vielleicht klein, aber nicht blöd. Sie haben Ihren Fahrgast auf dem Dach völlig falsch gesichert! Diese Knoten halten niemals! Also binden Sie den Mann anständig an, damit Sie sich und andere Verkehrsteilnehmer nicht gefährden! Einen schönen Tag noch." Die Bullen stiefelten zurück zu ihrem Wagen und brausten davon.
Barney blieb noch smilend stehend, bis die Pozilisten ausser Sichtweite waren. Gerade in diesem Moment, wo er sich wieder zum Wagen umdrehen wollte, ergriff eine Hand seine Schulter! "Sie müssen mir helfen! Ich bin Erich Kästner, der Schweizer Ufologe. Ich habe heute die wichtigste Erkenntnis in meinem Leben gemacht", stammelte dieser vom Dach.
"Gott sei Dank, Sie leben noch! Sagen Sie mir jetzt, was das Ding war?"
"Sie Idiot! Das übersteigt Ihre Wahrnehmungskraft! Warum haben Sie mich aufs Dach gebunden?"
"Ich wollte nicht, dass Sie jemand sieht!"
"Sie Arschloch. Holen Sie mich runter!"
"So nicht! Nicht mit mir!"
"BITTE!"
"Schon besser."
Mit diesen Worten schnitt Barney das Seil durch, so dass Erich sich stöhnend zur Seite rollte und zu Boden fiel.
Erich war nicht sauer, das er auf dem Boden landete. Er lag da, blickte in die Luft und begann zu sprechen: "Heute habe ich etwas unglaubliches entdeckt, Mister Barney. Sie müssen mir zuhören, denn es kann sein, dass ich den heutigen Tag nicht überleben werde. Es war so, dass vor langer Zeit Ausserirdische unseren Planeten besuchten, die Nasca-Linien benutzten Sie als Landebahn. Heute ist es mir gelungen, einen stichfesten Beleg für diese These zu finden!" Barney lehnte sich währendessen wieder an den Wagen und kaute einen Kaugummi. Er verspürte plötzlich den Drang, in sein Auto einzusteigen und abzuhauen. Sogleich tat er es. Er stieg in sein Auto und haute ab. Erich war so in seine Erzählung versunken, dass er das Verschwinden von Barney gar nicht bemerkte. Er erzählte weiter: "Die Ausserirdischen verstecken sich hinter dem Mond. Ich hatte Kontakt mit Einem von ihnen, er hiess Arne, sah aus wie ein gewöhnlicher Mensch, und er stritt es auch ab dass er irgendwas anderes war, doch ich bin mir sicher. Ich traf ihn an einer Tankstelle, er war ca. 1.80 gross, dunkle Haare und eine Brille."
Barney düste weiter, war froh all den Ärger mit Bravour gemeistert zu haben. Dann bemerkte er, dass sein Benzin beinah aufgebracht war. Bei der nächsten Tankstelle betätigte er den Hebel für die Blinkapparatur, wenig später bog er ab, um zur Tankstelle, die am Strassenrand lag, einzubiegen. Dort angekommen kurbelte er das Fenster runter. Ein merkwürdiger Mann, circa 1.80 gross, mit Brille und dunklen Haaren fragte: "Full Tunken?" Tunken ist peruanisch und bedeutet Tanken. Barney wartete zwei Minuten und sagte dann cool und ohne den Mann anzusehen "Gern." Das war so seine Art, er wollte immer einen möglichst coolen Eindruck machen. Der braungebrannte Mann hatte ein Schild an seiner Jacke, auf der "Arne Aronson" stand. Barney blieb während des Tankvorgangs im Auto sitzen. Nachdem Aron Barney's Wagen vollgetunkt hatte, lehnte er sich durch das offene Fenster, so dass seine Nase von Barney's Nase höchstens einen Zentimeter entfernt war, und blickte Barney direkt in die Augen. Dann sagte er: "Neunundsechzig fünfzig, bitte." Barney war durch die Nähe des Mannes etwas verunsichert, und sagte "Gern." Er bezahlte den Mann und wollte schon weiter fahren, als dieser dann auf unerklärlicherweise direkt vor seinem Wagen stand. Barney runzelte die Stirne und rief hinaus: "Hauen Sie ab." Doch dieser bewegte sich keinen Wank. Er starrte direkt in Barneys Augen, lächelte fast ein wenig. Dann lief er näher an den Wagen und öffnete die Motorhaube, sodass Barney ihn nicht mehr sehen konnte. Sofort stieg er aus, um den Irrsinnigen zu vertreiben, doch da war der Mann verschwunden. Barney bückte sich, um zu sehen ob er unter den Wagen gekrochen war, doch auch da war keiner. Verdutzt knallte Barney die Motorhaube zu und stieg ein. Als es losfahren wollte, hob sein Auto plötzlich ab und flog in den Himmel.
Barney hatte riesig schiess, trotzdem versucht er coolness zu bewahren. Deshalb kurbelte er das Fenster runter, und steckte seinen Ellbogen raus um quasi zu demonstrieren 'hey, alles cool'. Das Auto hatte bereits eine Höhe von 150 Meter erreicht als plötzlich alles um ihn herum hell wurde und er in Lichtgeschwindigkeit im All verschwand.
Währenddessen stieg Rick aus seinem Porsche 911 und schaute in den Himmel. Er sah gerade noch, wie das Objekt zu glühen begann und dann unglaublich schnell ins All zischte. Er wusste noch nicht, dass er der nächste sein würde...
Ende