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Nächtliche Begegnung

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15.07.2003
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Nächtliche Begegnung

21.48 Uhr und 13 Sekunden, ein Leben und noch einen kurzen Moment später:
Die Kugel hat soeben den Lauf des abgedrückten Revolvers verlassen und bahnt sich ihren zugegebenermaßen recht kurzen Weg in den Kopf einer zweiten Person, die weniger als einen halben Meter entfernt steht...

Noch hat der Schall das Ohr nicht erreicht;
für einen unendlich kurzen Moment scheint der Lauf der Dinge angehalten, die Zeit selbst nimmt sich offensichtlich eine Pause.

Dies wird die Geschichte einer nächtlichen Begegnung...

21.48 Uhr und 13 Sekunden

Zu behaupten, es sei einer jener magischen Partyabende gewesen, an denen alles unwirklich scheint, denn die Luft ist mild und die Stimmung ausgelassen, halte ich für etwas übertrieben.
Sicherlich war die Stimmung gut gewesen - jedenfalls bis ich die Party verlassen habe - aber so richtig mild war es nun auch nicht.

Es war eher schwül; man konnte das Gewitter schon förmlich riechen.
Es fehlten nur noch Mücken, und dann wäre das Bild perfekt gewesen, eine ruhige Sommerszene, in der vieles möglich und nichts unmöglich war.

Es fehlte jedoch etwas, um das Bild wirklich zu fixieren. Ich glaube, es war der Mond, der sich im Moment hinter einigen Wolken versteckt hatte.

Ein weiterer Punkt mischte sich in meine Betrachtungen ein: Es war ja auch noch gar kein richtiger Sommer, und vielleicht rührte ein Teil meiner Probleme daher.
Aber der Großteil meiner besten Freunde hatte sich versammelt um einen 18. Geburtstag zu feiern.

Einzig meine Drogenabstinenz -und damit schloss ich auch Cola ein, ausser Wasser nahm ich an dem Tag nichts zu mir- hätte die Stimmung kippen können, tat es aber nicht.
Das Problem lag eher an mir, aber so richtig klar werden sollte mir dies erst später - zu spät, in Retrospektive.

So wurde jedoch gefeiert, und allein die typischen Begrüßungszeremonien (Umarmung hier, Küsschen dort, usw. man kennt das ja) zogen sich sehr lang hin. Wahrscheinlich auch deswegen, weil keine feste Zeit ausgemacht worden war, wann die Party nun eigentlich los ging.

Somit trafen die meisten Besucher zwischen 19.00 Uhr und Mitternacht ein, einige schon vorsorglich mit irgendeiner Art bewusstseinserweiternder Substanz in Kontakt und damit selber entsprechend weggetreten.

Kernpunkt dieser Geschichte, die ich im Folgenden erzählen werde, ist jedoch die Tatsache, dass ich mich an irgendeinem Punkt der Feier genötigt fühlte, einen Spaziergang zu unternehmen.
Wenn ich jetzt erzähle warum, gebe ich eine ganze Menge meiner selbst preis, doch das ist nicht wichtig, nun nicht mehr.

Schriebe ich jetzt, dass dieser Abend ALLES änderte, so wird sich mancher Leser mit genervtem Blick abwenden und in den Schranken seiner Vorurteile für immer gefangen bleiben. Demjenigen jedoch, der tapfer weiter liest, verspreche ich eine gute Weile eventuell besserer Unterhaltung.
Alle anderen sollen fernsehen.

Tatsache ist nämlich, dass dieser Abend zumindest mein Leben drastisch ändern sollte, sofern man jedoch noch von "Leben" sprechen möchte. Aber dazu später mehr.

Tatsache ist nämlich auch, dass ich durch diesen Spaziergang in eine ziemliche Bredouille geraten bin und nicht glaube, jemals aus dieser Sache wieder herauszu- geraten. Jedenfalls nicht auf die Weise, wie ich hineingeriet...

Falls man mich fragen sollte, wie es überhaupt dazu kommen konnte -und weinende Gesichter an unzähligen Gräbern überzeugen mich davon, dass es IMMER so sein wird- dann werde ich nur mit meinen Schultern zucken und die Sache negieren können.

Ich weiß es nicht. Normalerweise strebe ich ja immer danach, Dinge zu durchblicken, aber dies hier übersteigt mich doch. Es irritiert mich festzustellen, dass ich es nicht in meinen Schädel bekomme, aber was soll man machen ?
"Sorge Dich nicht, lebe !" würde Carnegie sagen, und eine Million schlechter Bücher von noch schlechteren Autoren würden mir raten, täglich Dinge auswendig zu lernen oder Kreuzworträtsel zu lösen oder weiß der Teufel was sonst zu tun.
Mir selbst vertrauen, das werde ich, denn das ist, was eigentlich auch zwischen den Zeilen eines jeden dieser Papierhaufen steht.
Nun, ich werde mir nie wieder Sorgen über das Sein machen müssen...

Verwirrend, nicht wahr?

Was ich mit diesem Satz, werter Leser, aussagen will, ist, dass sich nach diesem Abend alle diese Fragen relativiert haben werden, und wenn du jetzt die Stirne runzelst und einige deiner Zeitgenossen die erste Hürde genommen und bis hier, aber nicht weiter gelesen haben weil sie entnervt das Buch aus der Hand legen, so bitte ich dich, lies weiter bis zum Ende, und du wirst verstehen. Ich verspreche dir, du wirst am Ende so perfekt verstehen, dass du dich wunderst, jemals unverständig gewesen zu sein. Nur ein kleines bisschen Vertrauen, dass ist alles was ich brauche.

Nur so viel Vertrauen wie es braucht aufzustehen und zu glauben, nichts würde geschehen, wenn man allein durch die Nacht läuft.

Denn genau das tat ich.

Ich erhob mich vom Sofa, auf dessen Rücken ich die letzten 11 1/2 Minuten damit verbracht hatte, die Salzstangenvorräte zu dezimieren (und anschliessend das Haus leerzusaufen, denn die Dinger machen verdammt durstig) und mich angeregt mit meiner Nachbarin zu unterhalten.
Ich glaube, die Ärmste war ganz froh, mich los zu sein, denn theoretische Überlegungen zu quantenphysikalischen Vorgängen in einem Joghurtlöffel gehören nun mal nicht zum Alltagsreportoire einer 19-Jährigen Schülerin, die von Physik verstand, was Beschleunigung und Kraft waren, ansonsten sich aber eher in künstlerische Gebiete verschlagen hatte.

Ich brauchte dringend eine Nichtraucherpause, und weil ich mit meinen interessanten neuen Erkenntnissen eine Weile allein sein wollte, beschloss ich, einen Spaziergang zu unternehmen, und zwar den eingangs erwähnten.

Ich ging also die Treppe hinunter, denn die Feier fand auf dem Dachboden einer alten Scheune statt, stolperte fast über ein innig knutschendes Paar (Moment mal, ich kannte beide, aber bis heute in einer anderen Konstellation, was soll‘s, Beziehungen ändern sich) und schaffte es gerade so nach draussen.
Dort waren etwa sieben Leute damit beschäftigt, Hackisack zu spielen, mindestens genauso viele versuchten sie davon abzuhalten, und hier und da waren einzelne rote Pünktchen zu erkennen, die in regelmäßigen Abständen aufleuchteten.

Doch das störte mich wenig, denn so langsam gewöhnte ich mich an den Rauch und empfand ihn schon fast als etwas Schönes; auf jeden Fall gehörte Zigarettenrauch zu einer Fete, wenn sie zünftig ablaufen sollte.

Ich finde es sehr interessant, dass ich als radikale Nichtraucherin ausgerechnet diesen kalten Qualm als schön empfinden soll, aber das war bestimmt wieder so ein daneben geratener Ich-Abwehrmechanismus und in Wirklichkeit habe ich etwas Unangenehmes zu etwas Schönem gemacht, aber ich nehme an, ich wäre schon längst komplett durchgedreht, wenn dem nicht so wäre.
Bestimmt wäre dieses Gefühl des Unangenehmen in einem schlimmen Alptraum aufgetaucht, aber nun gibt es keine Träume mehr, jedenfalls für mich. Wobei ich mich frage, ob ich anderen Alpträume bereiten kann.

Während ich also dahinging und über das Rauchen und Träume sinnierte, fragte ich mich, ob schon jemals jemand von mir geträumt hatte, so wie ich es auch von einigen Leuten tat.
Ein schöner Gedanke, der dem Leben doch einen viel besseren Sinn gib.
Ich lebe, weil jemand sonst nicht von mir träumen könnte. Was für ein schöner Gedanke, so uneigennützig und friedlich.

Nach Ablauf der Zeitspanne, die ich benötigte um vom Hof zu kommen, hatte ich mit diesem Gedanken abgeschlossen. Nun sei es Zeit für einen Neuen, aber ich hatte noch keine Idee, in welche Richtung er gehen sollte.
Vielleicht sollte ich diesen Moment nutzen um mich bei allen jenen zu entschuldigen, die sich Sorgen um mich gemacht haben.
Denn diesen Abend waren jegliche Sorgen absolut berechtigt, im Gegensatz zu sonstigen Abenden, an denen man annahm, mir sei sonstwas passiert, und dabei war ich doch bloß zu Fuß vom Bahnhof gekommen und nicht mit dem Rad wie sonst.

Dem aufmerksamen Leser wird aufgefallen sein, dass ich viel vom Spazierengehen rede. Nun, das ist meine Art, die Geschwindigkeit dieser Welt ein wenig erträglicher zu gestalten, denn manchmal brauche ich die Langsamkeit wie ein Glas Wasser. Kein großartiger Geschmack, nicht viel Besonderes, aber es löscht den Durst.

Mir fiel auf, dass der Abend doch recht schön wurde, einerseits weil so viele tolle Leute dort waren, andererseits weil der Vollmond hinter den Wolken hervorkam und sein silbrig glänzendes Licht überall dorthin verteilte, wo sich der Schatten vertreiben ließ.
So starrte ich in den Mond, und das sollte sich als wichtig entpuppen, denn hätte ich nicht nach oben geschaut, wäre einiges anders gelaufen.
Zunächst hätte ich das kleine Grüppchen Klingelstreichler bemerkt, die sich davonstahlen, um einige Leute aus dem Bett zu holen. "Wie infantil" , hätte ich gedacht, "ich selber würde soetwas ja niemals machen".

Mit einem leisen Lachen hätte ich meinen besten Freund mitten unter ihnen entdeckt und hätte mit ihm wohl eine ganze Menge Quatsch angestellt, doch so ging ich in die Gegenrichtung.
Als ich das Gefühl hatte, von der Straße genug zu haben, ging ich in einen kleinen Waldweg.
Hier war es nun wirklich dunkel, man konnte ja gerade so noch die Schatten von den Bäumen erkennen.

Nach einer Weile jedoch erkannte ich einen winzigkleinen, sich bewegenden Lichtschein.
Er kam von ungefähr daher, wo ich ein kleines Häuschen vermutete, und ich dachte komischerweise an das Märchen von Rotkäppchen.

Jedenfalls war dort ein kleines Lichtchen sichtbar, und es bewegte sich. Meine Neugier war geweckt...
So langsam nähern wir uns dann auch dem Ende, denn von da an ging eigentlich alles sehr schnell.

Mich dem Hause nähernd, vergass ich, dass Diebesbanden oft, wenn sie denn in Banden arbeiten, Schmiere stehen. Dies hatte ich total verdrängt. Ach, hätte ich es nicht.
Vor allem hätte ich es aus unzähligen B-Movies, die sich in meinem Leben schon angesammelt haben, wissen müssen.
So jedoch bemerkte ich den Revolver in meinem Nacken erst nach bemerkenswert langer Reaktionszeit. Zunächst war ich von einem Regentropfen ausgegangen, doch die sind im Allgemeinen eher selten ringförmig...

...ja, lieber Leser, du bist der Auflösung des Rätsels nahe. So langsam solltest du dir denken können, was mir geschehen ist, welcher mittlerweile schon menschliche Akt (oder, in deiner Sicht, perverse Akt menschlicher Handlung) mein Leben verändern sollte. Eine Pistole im Nacken, was folgt in jedem Film darauf ?

"Keine Bewegung und Maul halten, sonst hast du deinen letzten Atemzug getan !" zischte eine Stimme, die ich als die des Besitzers interpretierte.
Dies allerdings- das muss ich hinzufügen- erst, nachdem mir ein so ordentlicher Schreck in die Glieder gefahren war, dass mein Herz wie wild anfing zu rasen, und ich einen Augenblick lang keine Luft bekam.
Ich war in eine Falle geraten!
Ruhig bleiben! Was konnte ich tun? Nicht viel. Entweder das Spiel mitspielen, oder das Risiko eingehen, und mich dieses
eine Mal, nur ein winziges kleines Mal, nicht von meinen Freunden verarschen lassen.
Der eben erlebte Schreck machte langsam Platz für die entschlossene Wut, die sich in mir breit machte.
Klang die Stimme nicht wie die des besten Freundes meines Freundes? Hatten sie so etwas nicht schon oft getan?

"Was, willst du mich erschießen?"

Offensichtlich hatte ich ein Wespennest aufgescheucht, denn dieser Mann mit seinem Revolver ließ nicht mit sich reden, was ich bis zu dem Zeitpunkt nicht gewusst hatte.
So sprach ich ihn dann auch recht respektlos an-ich hielt bis zu dem Zeitpunkt die Geschehnisse für eine Farce, irgendwie unwirklich. Es konnte nicht wahr sein, dachte ich mir, die spielen einen Streich mit dir -das hatten insbesondere die Jungs in meiner Schule schon so oft getan, wie gesagt.
Doch waren Zweifel berechtigt?

"Maul halten, hab‘ ich gesagt !"
Ich gebe zu, ich unterschätzte ihn.
"Wer seid ihr? Bist du das, Michael? Deine Stimme ist aber tief geworden! Und dein Auftreten so chalant."

Er sprang erschreckt einen halben Meter von mir weg. Das hatte er wohl selten gesehen. Ein Mädchen, noch dazu so leicht bekleidet wie ich, das ihm, den Herrscher der Kanone, die Meinung sagte?
Er konnte das unmöglich auf sich sitzen lassen!

Ich hätte niemals gedacht, dass er tatsächlich abdrücken würde. Doch dann tat er es! In diesem Moment ging mir eine ganze Menge durch den Kopf, man kennt das ja: "Das ganze Leben, oh mein Gott!".


Innerlich schrie ich. Nach Außen hin wohl auch. Ich weiß es nicht. Mein Bewusstsein verlor sich im Laufe der folgenden Geschehnisse.
Vielleicht auch mein Leben.
Ich war geschockt. Es war doch einer meiner Bekannten, der mir hier einen Streich spielte? Das war doch nichts anderes als vor zwei Wochen- nur dass ich nicht das Opfer war, sondern eine Schulfreundin.
Mein Leben, weggeschmissen, weil ich einmal frech war? Ich konnte es nicht glauben.
Und doch musste ich. Ich weinte. Schemenhaft konnte ich den Körper meines Mörders erkennen.
Hielt er etwas in den Händen? Eigentlich den Revolver.Es sah eher aus wie-wie Besteck! Wollte er mich etwa fressen? Himmel hilf, bitte nicht!

Es ist erstaunlich, dass ich noch so viele Eindrücke aufgenommen habe.
Vielleicht ist das so, wenn man stirbt.
Ich dachte an meine Familie.
Meinen Freund am Grab, meine Mutter mit einem Weinkrampf.

So sinnlos. Ich höre das Pfeifen der Kugel.
Das Schlimmste am Sterben ist die Emotionslosigkeit. Ich berichte dies fast neutral, und doch würde ich am liebsten heulen-
nur dass ich es nicht kann. Ich habe keine Emotionen mehr, und doch weiß ich, dass ich welche hatte.
Sollte ich so für immer sein? Ich musste mich ablenken-irgendwie.

Ich überlegte, wie man daraus wohl eine Geschichte machen könnte.
Sie sollte so beginnen :

"Zu behaupten, es sei einer jener magischen Partyabende gewesen, an denen alles unwirklich scheint, denn die Luft ist mild und die Stimmung ausgelassen, halte ich für etwas übertrieben.
Sicherlich war die Stimmung gut gewesen - jedenfalls bis ich die Party verlassen habe - aber so richtig mild war es nun auch nicht..."


Rauschen.
Rot beflecktes Rauschen.
Blutrot beflecktes Rauschen.
Diesmal war der Wolf schneller...

 

Hey Sushey!

Tur mir leid, wenn ich das jetzt so hart sagen muss, aber mir hat Deine Geschichte überhaupt nicht gefallen. Teilweise kam ich mir sogar etwas verarscht vor.

Ich führ erstmal ein paar Detailbemerkungen auf:

Zu behaupten, es sei einer jener magischen Partyabende gewesen, an denen alles unwirklich scheint, denn die Luft ist mild und die Stimmung ausgelassen, halte ich für etwas übertrieben.
Ich bin kein Grammatik-Profi, aber hier scheint mir mit den Zeiten etwas ganz und gar nicht zu stimmen.

Es fehlte jedoch etwas, um das Bild wirklich zu fixieren. Ich glaube, es war der Mond, der sich im Moment hinter einigen Wolken versteckt hatte.
"Im Moment" ist falsch. "In diesem Moment" müsste es heißen.

Einzig meine Drogenabstinenz -und damit schloss ich auch Cola ein, ausser Wasser nahm ich an dem Tag nichts zu mir- hätte die Stimmung kippen können, tat es aber nicht.
Vor und nach dem Gedankenstrich kommt ein Leerzeichen. Und was haben Drogen mit Cola zu tun? Etwa wegen dem Koffein? Erscheint mir etwas übertrieben, aber naja, es gibt ja auch Veganer. :D

So wurde jedoch gefeiert, und allein die typischen Begrüßungszeremonien (Umarmung hier, Küsschen dort, usw. man kennt das ja) zogen sich sehr lang hin.
Hab's ja schon unter Deiner ersten Geschichte begründet, warum Klammern mE nicht in Geschichten gehören.

Somit trafen die meisten Besucher zwischen 19.00 Uhr und Mitternacht ein, einige schon vorsorglich mit irgendeiner Art bewusstseinserweiternder Substanz in Kontakt und damit selber entsprechend weggetreten.
Warum selber? Wer oder was sonst noch?

Schriebe ich jetzt, dass dieser Abend ALLES änderte, so wird sich mancher Leser mit genervtem Blick abwenden und in den Schranken seiner Vorurteile für immer gefangen bleiben. Demjenigen jedoch, der tapfer weiter liest, verspreche ich eine gute Weile eventuell besserer Unterhaltung.
Die Sätze sollten so formuliert werden, dass es nicht nöig ist, bestimmte Wörter durch komplette Großschreibung zu betonen. Jedenfalls meine Meinung.
Und: Wenn ein Autor immer wieder darauf hinweist, dass dies eine Geschichte ist und den Leser auch noch indirekt anspricht, kann meiner Meinung nach erst gar keine Stimmung aufkommen. Als Leser identifiziert man sich in der Regel mit dem Protagonisten, in diesem Fall also mit dem Ich-Erzähler, wenn dieser dann auf einmal den Leser anspricht und darauf hinweist, dass es sich hierbei um eine Story handelt, kann da etwas nicht stimmen.

Und wenn Du den Leser schon ansprichst, motivier ihn positiv. Zu sagen, dass er in seinen Vorurteilen weiterleben muss, wenn er aufhört zu lesen, ist nicht besonders geschickt. Was haben überhaupt Vorurteile mit der Story zu tun?

Tatsache ist nämlich, dass dieser Abend zumindest mein Leben drastisch ändern sollte, sofern man jedoch noch von "Leben" sprechen möchte. Aber dazu später mehr.

Tatsache ist nämlich auch, dass ich durch diesen Spaziergang in eine ziemliche Bredouille geraten bin und nicht glaube, jemals aus dieser Sache wieder herauszu- geraten. Jedenfalls nicht auf die Weise, wie ich hineingeriet...

Abgesehen von der unschönen Wiederholung und dem Kopierfehler (Silbentrennung) kommt hier einer der größten Fehler, die mE ein Autor begehen kann vor: Du greifst auf das Ende vor und erstickst jegliche Spannung somit im Keim. Darauf hinzuweisen, wie die Geschichte enden wird, passt und gelingt nur in den wenigsten Fällen - bei Dir leider nicht. Daher würde ich auf solche Handlungsaufbauten verzichten.

Es irritiert mich festzustellen, dass ich es nicht in meinen Schädel bekomme, aber was soll man machen ?
"Sorge Dich nicht, lebe !" würde Carnegie sagen
Vor Frage- und Ausrufezeichen gehört kein Leerzeichen.

(und anschliessend das Haus leerzusaufen, denn die Dinger machen verdammt durstig)
[...]
denn die Feier fand auf dem Dachboden einer alten Scheune statt
Was denn nun? Ist die Party in einem Haus oder einem Scheunenspeicher?

Ich finde es sehr interessant, dass ich als radikale Nichtraucherin ausgerechnet diesen kalten Qualm als schön empfinden soll
Falsche Zeit: "Ich finde es sehr interessant, dass ich als radikale Nichtraucherin ausgerechnet diesen kalten Qualm als schön empfand"
Durch die Zeitensprünge verhaspelst Du Dich desöfteren, versuche in Zukunft auf solche Sachen zu verzichten oder überprüf die Geschichte genauer. Das würde ich Dir sowieso empfehlen, vom Kopieren aus Word gibt es einige unschöne Zelenbrüche und Silbentrennungen. Unter Deiner Geschichte einfach auf "Bearbeiten" klicken und editieren.

Mich dem Hause nähernd, vergass ich, dass Diebesbanden oft, wenn sie denn in Banden arbeiten, Schmiere stehen.
Diebesbanden, die in Banden arbeiten? "Diebe" wäre sinnvoller.
Und wie kommt die Protagonistin denn plötzlich auf Diebe? :confused: Das wäre so ziemlich das Letze, woran ich nachts im Wald denken würde, wenn ich ein Licht entdeckte.

...ja, lieber Leser, du bist der Auflösung des Rätsels nahe.
Ja, schön, lieber Autor. Aber welches Rätsel? Die Geschichte war bisher eher langatmig bis langweilig - die erste Hälfte ist nur eine Plauderei über die Party mit ständigen Hinweisen, dass irgendwann etwas passieren würde, im vorletzten Viertel gehst Du wenigstens spazieren, aber anstatt, dass endlich etwas Spannendes passiert, weist Du wieder nur darauf hin, dass etwas geschehen wird.

Er sprang erschreckt einen halben Meter von mir weg. Das hatte er wohl selten gesehen. Ein Mädchen, noch dazu so leicht bekleidet wie ich, das ihm, den Herrscher der Kanone, die Meinung sagte?
Er hat eine Kanone, sie nichts - und er springt erschrocken zur Seite? Findest Du das realistisch?

Rauschen.
Rot beflecktes Rauschen.
Blutrot beflecktes Rauschen.
Diesmal war der Wolf schneller...
Jo, hm, naja.
Ich vermute aufgrund des Hinweises bzgl. des Vollmondes mal, dass sich die Protagonistin in einen Werwolf verwandelt hat. Und zwar während die Kugel durch die Luft gesaust ist.
Anders kann ich mir das Ende und den Umstand, dass die Story im Nachhinhein erzählt wird, nicht erklären. Vielleicht bin ich aber auch doof. :D Lasse mich in diesem Fall gerne aufklären.


Gut, mir gefällt die Geschichte nicht - warum?
Ich empfand die Story nicht als spannend oder gruselig, noch nicht mal interessant war sie für mich. Ehrlich gesagt hab ich mich zum Weiterlesen irgendwann gezwungen.
Du weist den Leser zwar immer wieder - und das mE viel zu direkt und offentsichtlich - darauf hin, dass etwas passieren wird, aber es geschieht einfach nichts. Spannung kommt so nicht auf, denn Sätze à la "Es passiert gleich etwas Furchtbares, mein lieber Leser, aber Du kannst Euch ja eh schon denken, wie das Ganze ausgeht. Immerhin schreibe ich ja noch" tragen nicht wirklich dazu bei, dass ich als Leser gespannt erwarte, was ich bald miterleben werde.

Mal ganz ehrlich, empfindest Du beim Lesen Deiner Geschichte Horror? Wo siehst Du ihn, wo hast Du versucht ihn einzubringen, bzw. aufzubauen? Oder ist es nur der Werwolf, der Dich zum Posten in dieser Rubrik veranlasst hat?

Gerade der nächtliche Wald gibt Dir so irrsinnig viele Chancen zum Stimmungsaufbau: Unheimliche Tierlaute, Irrlichter, Knacksen im Unterholz, ein Krabbeln auf dem Nacken, etc. pp. Warum nutzt Du die Möglichkeiten nicht? Du beschreibst den Wald nur so: "Dort war es wirklich dunkel"

Den Geschichtenaufbau finde ich ziemlich seltsam. Das erste Dreiviertel, bis zum Waldweg, empfinde ich als Einleitung, die bis auf wenige Sätze weder wichtig noch interessant ist.
Dann kommt mit der Diebesbande der Hauptteil, den ich ebenfalls komisch finde. Wie oft trifft man schon Diebe im Wald, die einen dann auch noch mit einer Pistole bedrohen? Und die Protagonistin verhält sich so absolut cool, dass sie einfach nicht authentisch wirkt. Und während die Kugel durch die Luft fliegt, malt sie sich sogar noch einen Geschichtenanfang aus.
Jo, und das Ende, also die vier letzten Sätze, sind für mich persönlich absolut unbefriedigend. Gerade in Bezug auf das ganze vorangegangene Bla. Gut, man kann sich zwar alles zusammenreimen, aber warum erzählt sie das Ende nicht richtig, sondern gibt nur noch Fragmente von sich?

Naja, irgendwie kann ich mit der Geschichte nichts anfangen. Tut mir leid.

 
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Hallo Sushey!

Und wiedermal eine Werwolf-Geschichte...zumindest habe auch ich sie so interpretiert, als ich den letzten Satz gelesen habe. Allerdings wäre das auch ein wenig seltsam, da du immer wieder vom Tod des Erzählers berichtest:

"Das Schlimmste am Sterben ist die Emotionslosigkeit. Ich berichte dies fast neutral, und doch würde ich am liebsten heulen-
nur dass ich es nicht kann. Ich habe keine Emotionen mehr, und doch weiß ich, dass ich welche hatte."

Obwohl deine Geschichte nicht die kürzeste hier ist, hättest du das Geschehen in drei, vier Sätzen erzählen können. Mädchen geht in Wald, Dieb (?) bedroht sie, sie verwandelt sich in einen Werwolf und tötet ihn.

Als ich deine Geschichte gelesen habe, hatte ich immer folgendes Bild vor Augen: "Ein Moderator kündigt einen Stargast an: und hier ist er, meine Damen und Herren, begrüßen sie...als nach zwei Minuten Applaus immer noch niemand die Bühne betreten hat, kündigt der Moderator den Star nochmal an: begrüßen sie...wieder Applaus, wieder kommt niemand."

Ich hoffe, du verstehst wie ich das meine. Du vertröstest den Leser immer. "Gleich wird etwas passieren, lesen sie noch ein bisschen weiter". Was dann passiert, ist allerdings sehr enttäuschend.

Und warum musste es ausgerechnet ein Dieb sein? Erinnert mich an Räuber Hotzenplotz.

Persönlich gefällt mir auch der Erzählstil nicht, immer dieses distanzierte, traumähnliche Geschehen. Ich mag direkte, schnörkellose Storys lieber, mit schönen Dialogen, und ohne großes Um-den-Brei-reden.

Bei "Nächtliche Begegnung" empfand ich leider weder Horror (nicht mal Grusel), noch Spannung. Tut mir leid, ist aber absolut nicht böse gemeint.

Gruß
Mike

 

Hallo Bibliothekar, Mike!

Bin mal wieder am Arbeiten, deswegen antworte ich nur eben kurz.
Entschuldige bitte, dass die Geschichte nicht so super war.
Jetzt, da einige Dinge angesprochen sind, erkenne ich sie auch und finde, dass du zu großen
Teilen recht hast.
Vielleicht sind die Pferde mit mir durchgegangen gestern abend. Wie schon in den Tips beschrieben,
fehlt dann doch irgendwo der objektive Blick.

Warum Horror? Ehrlich gesagt, habe ich lange überlegt. Mein Fehler war wohl, dass ich weniger
auf die Sparte geachtet und gedacht habe, das ließe sich wohl gerade so noch reinquetschen.
Mein Hauptanliegen war eigentlich, dass du es liest, weil du ja schon die andere Geschichte mit der
Hitze kennst.
Oder liest du auch Geschichten in anderen Sparten?

Das mit dem Verarschtsein tut mir leid, das war nicht meine Intention. Vielleicht sind diese Vorgriffe
und das direkte Ansprechen des Lesers nicht meine Stärke...

Eigentlich lag mein Hauptaugenmerk auf der Zeitspanne, in der das Ganze erzählt wird.
Im Grunde findet die gesamte Handlung während des Flugs der Patrone statt.

Nun denn, auf ein Neues, ich lerne dazu.

Sascha

p.S.: was die Feinheiten wie Zeilensprünge etc. angeht, werde ich mir Mühe geben, diese
zu eleminieren. Manchmal glaube ich allerdings auch, dass das HTML-Format Schuld ist, denn
in der Vorschau sah's okay aus. Jedenfalls schau ich noch einmal nach.

 

Hi Blackwood!
Danke für die netten Worte! Ich werde sie mir zu Herzen nehmen und anwenden.
Die Geschichte war wirklich etwas übereilt, aber du kannst dir ja mal "Hitze" durchlesen, die ist schon besser.
Ich werde morgen mehr schreiben, nur soviel heute:
"Sushey" ist in dem Sinne eine Spielerei mit mehrfacher Bedeutung.
Zum einen eine Parodie auf meinen Namen-Sascha-und es gab jemanden, der ihn scherzhaft "Soschey" nannte, und so entstand er eben.
Andererseits bin ich vom Sternzeichen Fisch, und da ich bisher nicht gekocht wurde, auch noch "roher" Fisch.
Du siehst, es hat also seinen Sinn...
Schöne Nacht noch.

 

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