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Myriam und der Hase

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25.04.2003
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Myriam und der Hase

Schlacht um Myriam (2.Korrektur)

Die Nugatpraline verfehlte Myriam nur knapp und zerschmetterte stattdessen das Haus direkt vor ihr. Fenster barsten. Überall um sie herum schlugen faustgroße Schokoladestücke lautstark in den staubigen Boden. Dann Stille.

Puh… das war knapp, fast hätte es sie erwischt. Sie blicke sich um, der aufgewirbelte Dreck versperrte jede Sicht. Für einen Moment war sie vor ihm sicher.

Gut, genug Zeit für eine kurze Verschnaufpause.

„Erstens: Ruhe bewahren!“, ermahnte sie sich selbst und atmete tief durch.

„Zweitens: Ausrüstung prüfen".

Was war noch übrig? Hm, Pogo, der Plüschhase mit den Lederhosen. Der hänselnde Junge. Eine Flasche Lebertran. Nicht viel, aber es musste reichen!

„Drittens: Lage erfassen und Position bestimmen“.

Die Lage? Sie wurde von einem übergroßen, pickligen Teenager verfolgt und mit zentnerschweren Pralinés beschossen. Und das alles nur, wegen einer kleinen Unaufmerksamkeit. Aber jetzt war kein guter Zeitpunkt, um sich darüber Gedanken zu machen.

Mit trainiertem Blick erfasste sie die Umgebung: Namenlose Kleinstadt, kein Zeichen von Leben, die Häuser verfallen, teilweise fehlten ganze Viertel, selbst der Himmel war farblos. Alt, alles bereits verblasst, keinerlei Details, hier war kein neues Material zu finden. Sie musste hier weg, schnellstmöglich.

„Viertens: Gegenschlag“.

Instinktiv betrachtete sie zuerst Pogo. Das war ihr Joker, aber um ihn auszuspielen brauchte sie Autos, Fahrzeuge, einen Lkw, einen Bus oder eine Ampel, Fußgängerstreifen, halt irgendwas! Die große Strasse von vorhin, wie weit war sie weg? Schätzungsweise fünf Minuten. Das war machbar. Sie musste nur noch an ihm vorbei.

Lächelnd nahm Myriam die Flasche Lebertran aus ihrer Tasche. So Kleiner, jetzt zeige ich dir mal deine Meisterin.

Sie erhob sich und lief in die Richtung, in welcher sie den Gegner vermutete. Nach wenigen Sekunden konnte sie seine riesige Kontur im immer dünner werdenden Staubnebel ausmachen. Mist, jetzt hatte er sie auch bemerkt. Er setzte zum Schlag an. Kurz vor ihm schlug sie eine Harke nach links und wich mit einem Hechtsprung seiner Faust aus, die, knapp hinter ihren Füssen, krachend den Boden spaltete. Rasch war sie wieder auf den Beinen und gab Fersengeld. Sie blickte über ihre Schulter, der Riese fluchte lautstark.

„Wir wollen dich nicht mehr!“, rief das Ungetüm unbeholfen, „Du nicht mehr die Herrin! Verschwinde! Lass uns allein!“. Er setzte zur Verfolgung an, der Boden erzitterte.

„Ja, irgendwann sicher, aber nicht heute!“, schrie sie zurück, „Noch bist du nicht so weit!“. Sie stoppte abrupt, drehte sich blitzschnell um und schleuderte die Lebertranflasche in einem hohen Bogen direkt in den Lauf des Hünen. Volltreffer! Die Flasche zerplatzte mitten auf seiner Brust. Verwundert hielt der Riese inne und verzog angewidert das Gesicht, als der Gestank des Lebertrans in seine Nase stieg. Einen Augenblick lang war es ruhig, nichts geschah. Hatte sie sich geirrt? Das wäre nicht gut, gar nicht gut!

Nein, da war sie: Tante Erna! In ihrer Rechten einen Löffel, in ihrer Linken die Lebertranflasche. Tante Erna war zwar ein gutes Stück kleiner als das Pickelgesicht, aber immerhin noch fast doppelt so groß wie Myriam. Sofort jagte das senile Weibsbild auf den Riesen zu. „Noch ein Schlückchen für Papilein! Noch ein Schlückchen für Mamilein!“, schrie sie und begann, wie von Sinnen, mit dem Löffel auf den Koloss einzustechen. „Noch ein Schlückchen für Papilein, noch ein …“. Rote Flecken auf seiner Kleidung.

„Schwesterchen, ich liebe dich!“; Myriam begann wieder zu rennen, sie hetzte weiter in Richtung Strasse.

Das war schon mal nicht schlecht, dachte sie zufrieden im Laufen. Sicher, die alte Dame würde ihn nicht allzu lange aufhalten. Er war penetrant, das musste man ihm lassen. Die Zeit genügte aber hoffentlich, um die Strasse zu erreichen.

Sie spürte die Erschöpfung in ihren Beinen. Nicht daran denken! Jede Sekunde Vorsprung zählte. Wie hatte sie nur so unachtsam sein können? Gerade eben war sie noch damit beschäftigt gewesen in den hintersten Ecken nach brauchbarem Material zu suchen, als dieser unflätige Bub einfach in das Zimmer eingetreten ist. Hätte der Idiot nicht anklopfen können? So bekam sie zuerst nicht mit, wie er mit Ihr sprach und davon erzählte, wie leid Sie ihm täte, wie gerne er Ihr helfen würde und was für ein faszinierendes Wesen Sie sei. Das Kind hörte gebannt zu. Als sie ihn bemerkte, war er schon im Vorteil. Billige Pralinen auf dem Tisch hatten ihn wachsen lassen. Dabei hatte sie speziell für solche Gelegenheiten extra eine Mischung an - ein greller Todesschrei durchbrach ihren Gedanken, Tante Erna war nicht mehr.

Myriam blickte nach vorne. Da! Die Strasse! Nur noch ein paar Meter. Das Stampfen des Riesen hinter ihr wurde immer lauter. Sie warf einen kurzen Blick zurück. Dort war er: Definitiv kleiner als vorher - aber immer noch groß genug! Bewaffnet mit der verfluchten Pralinenpackung und bei Weitem näher als ihr lieb war. Er holte auf. Das würde knapp werden! Sie aktivierte ihre letzten Reserven. Auf keinen Fall durfte sie sich von so einem hohlen Möchtegernsamariter vertreiben lassen, denn noch war nur sie alleine dazu fähig, das Unerträgliche ertragbar zu machen!

Schnaubend erreichte sie die Strasse. Er kam immer näher. Keine Zeit mehr. Sie drehte sich um, holte Pogo aus der Tasche und hielt den Plüschhasen gut sichtbar vor ihre Brust.

“Hey Riesenbaby! Na, erkennst du ihn?“, rief sie ihm zu. Der Koloss stoppte, er war jetzt kein fünfzig Meter mehr entfernt.

“Du willst also das Hoppelhäschen?“, höhnte Myriam, „Hier hast du es!“. Sie schmiss Pogo unsanft auf den Asphalt.

Der Riese war verwirrt. Er betrachte zuerst sie, dann den Plüschhasen, dann wieder sie. Sie nutze die Gelegenheit um Distanz zwischen sich und dem Hasen zu bringen. Hauptsache runter von der Strasse.

Immer noch unschlüssig betrachte der Gigant die seltsame Szene vor ihm. Na, nun komm schon Kleiner, Pogo braucht dich! Jetzt endlich setzte der Koloss sich in Bewegung. Er hastete direkt auf den Hasen zu. In der Ferne, vertraute Geräusche. Es klappte!

Sie begann zu zählen:

„Fünf“

Sie konnte es nun deutlich hören, es wurde stetig lauter. Der Riese verstand jetzt auch das ganze Bild. Verzweifelt rannte er noch schneller, immer näher kam er Pogo

„Vier“

Da! Schwarz, Massiv. Es raste heran. Vor ihr auf der Strasse Pogo, hinter ihm der Riese, weit dahinter, eine Schachtel Pralinen, vergessen.

„Drei“

Das Ding rauschte an ihr vorbei, Motorengeräusche veränderten ihre Frequenzen. Er rannte, jetzt hatte er Pogo erreicht. Könnte er es doch schaffen, war er doch stark genug?

„Zwei“

Grelles Hupen. Der Koloss blickte erschreckt auf, Pogo in seinen Armen. Das unerträgliche Quietschen der Bremsen zeriss die Strasse.

„Eins“, Myriam schloss die Augen.

Dumpfes Aufklatschen, ein Geräusch wie von einem Mehlsack, der auf den Boden plumpst. Danach ein helles Klirren, ein kurzes Zischen, Pause, dann ein lauter Schlag. Jeder Ton perfekt wie immer.

Für einen Moment Ruhe, absolute Ruhe. Rauch stieg in ihre Nase und vermengte sich mit dem Geruch von Benzin und verbranntem Gummi. Als sie die Augen wieder öffnete, bot sich ihr auf der Strasse das vertraute Bild des Chaos: Glassplitter mischten sich mit den Resten von Pogo, ringsum Rückstände von Metal und Plastik.

Überall Blut. Alles wie immer.

Nur zwei Dinge waren anders: Dort, mitten im Zentrum der Verwüstung, lag er und kein kleines Mädchen und hinter ihm konnte man den Schatten einer weiteren Person auf der Strasse erkennen. Immerhin, jedes Mal wieder ein kleines Detail mehr. Irgendwann würde sie da liegen, um diesen Schatten mit Leben zu füllen, doch jetzt waren andere Dinge wichtiger.

Der einst so gewaltige Koloss war nun kaum noch größer als Myriam. Blutflecken auf seiner Kleidung, das rechte Bein unnatürlich verdreht, aus seiner linken Schulter ragte nur noch ein blutiger Stumpf. Jetzt war Myriam an ihn herangetreten. „Pogo…“, stöhnte er traurig. Er lebte noch. Respekt. Die picklige Fresse, ja alles Kindhafte an ihm, war verschwunden. Da vor ihr lag ein junger Adonis im Staub, aus dem dreckigen Gesicht blicken sie nun tiefblaue Augen überrascht an. Lange, blonde Haare bedeckten den Asphalt. Makellose weiße Zähne. Ein dünner, roter Faden hing aus seinem Mund. Trotz seines miserablen Zustandes war er schön anzusehen. Das war es also, dachte sie erstaunt, deswegen hatte er solange durchgehalten. Er war ein Prinz. Einer, der die Prinzessin retten würde! Sie lachte, es hätte sie nicht gewundert, wenn gleich ein weißer Wallach wiehernd um die Ecke getrabt wäre. Aber kein Prinz dieser Welt kann dir hier helfen mein Kind, dachte sie traurig, wann wirst du das akzeptieren?

Der Schönling versuchte sich aufzurichten, doch weiter als auf seine Knie kam er nicht mehr. Hass lag jetzt in seinen Augen, er fixierte Myriam und zückte mühsam sein Schwert. Ein letztes Aufbäumen, wie süß! Aber zu spät, Kleiner.

Sie hatte den hänselnden Jungen bereits in den Händen und stellte ihn direkt vor sich. Dieser begann sofort mit seinem vernichtenden Werk. Verzweifelt schlug der Prinz mit seinem Schwert nach ihm. Vergeblich, der hänselnde Junge war viel zu flink und wusste, wie er einen Gegner am Boden zu bearbeiten hatte. Jeder Hieb ein Treffer - Weniger eine Schlacht, als eher ein Schlachten war es.

Vom edlen Retter war nun nichts mehr übrig. Vor ihr wälzte sich nur ein mitleiderregender, schmächtiger Teenager, wimmernd vor Schmerzen, im eigenen Blut. Wie armselig! Der hänselnde Junge setzte den Todesstoss an.

„Geh!“, sagte Sie ruhig, „und nimm deine Pralinen mit, ich brauche weder sie noch dich!“

Es war vorbei.

Erschöpft setzte sich Myriam an einen Stein am Wegesrand.

Sie hob die Erinnerung an den gebrochenen Jüngling vom Boden auf und lies diese zwischen ihren Fingern kreisen. War er einfach verzweifelt auf der Suche nach Nähe gewesen - oder wollte er Ihr wirklich helfen? Konnte oder wollte er keine andere Freundin finden, als jenes verkrüppelte, einarmige Mädchen, welches nun wieder alleine in ihrem Zimmer saß und leise anfing zu weinen? Eigentlich war das egal. Myriam verstaute den gebrochenen Jüngling in der Tasche. Hauptsache neues Material, falls wieder mal ein Hoffnungsschimmer versuchen würde, zu früh und zu unbedacht, die Mauern niederzureißen, welche jedes Gefühl vom Zentrum dieser Welt fern hielten.

Dann kam die Dunkelheit, mit ihr das Meer.

Die aufkommende schwarze Flut verdrängte jede Spur von den Ereignissen auf der Strasse, Wogen des Vergessens umspülten sanft ihren Körper. Myriam wusste, irgendwann würde sie gehen. Eines Tages wäre ihre Tochter bereit, die Mutter dort auf der Strasse endlich sterben zu lassen und sich den Dämonen der Schuld zu stellen. Noch aber war dies ihr Reich, noch war es ihre Aufgabe, alle Wege zur Seele zu verschließen. Sie nahm eine Hand voll Wasser und führte sie zum Mund, es war salzig. Langsam ließ sie den Geschmack des Sieges auf ihrer Zunge zergehen, für den Augenblick war ihr Schützling sicher.

 

Hallo Thomas,

puh! Eine sehr bildhafte Geschichte, da muss ich erstmal drüber nachdenken. Ist es wirklich die überspitzte, grausame Rache einer von einem pickligen Verehrer genervten Teenagerin? Beziehungsweise das Anprangern derartigen Verhaltens durch den Autor? Das würde auch zum Ende passen. Aber vielleicht interpretiere ich fehl.

in medias res ist jedenfalls erfüllt. Sprachlich finde ich einige Stellen holprig, aber insgesamt lässt sich die Geschichte flüssig lesen.

Uwe

 

Hi Uwe,

danke für deine Kritik! :D

Grumpf, anscheinend habe ich zuviel "Hinweise" gekürtzt, wollte es nicht zu einfach machen. Nun ja, ich habe aufgrund deiner Kritik den Text leicht modifiziert und den Titel geändert, um ein wenig mehr Informationen zu streuen :shy:. Mea Culpa maxima ^^

Es wäre äussert nett, wenn du mir sagen könntest, welche Stellen dich beim Lesen störten (Ein Beispiel langt Dicke).

Bevor ich jetzt sage was mein Bild im Hinterkopf war, würde ich gerne noch ein wenig warten, um evtl. andere Leser nicht zu beinflussen, bin mal gespannt, was die so sehen. Fehlinterpretation, gibt es sowas überhaubt? ;)

Liebe Grüße,

Thomas

 

Hallo Thomas & wilkommen im Challengesektor.

Ehrlich gesagt habe ich die Intention der Geschichte auch noch nicht ganz durchblickt, habe aber auch erst einmal gelesen. Trotzdem gefällt der Text irgendwie, liegt wohl auch am Erzählstil. Werde erstmal die Erbsen zählen, an formellen Sachen ist da so einiges:

Zunächst würde ich mal drüber nachdenken, ob es wirklich notwendig ist, die wörtliche Rede durch Kursivprint zu unterstreichen. Normalerweise sollte ein Text ohne optische Hilfen auskommen. Hier ist völlig klar, wer wann spricht, kannste also weglassen.

Beim Zweitens, Drittens, Viertens fehlen die Satzzeichen

die Häuser verfallen - verfielen

Instinktiv betrachte sie zuerst Pogo. Autos!

Unlogisch? Oder gibt es einen Grund, warum ihr durch den Hasen Autos einfallen? Wenn ja, ist er nicht ersichtlich.

Typos - betrachtete, Fahrzeuge, zerplatzte


Sofort jagte das senile Weibsbild auf den Riesen zu, sie schrie ständig „Noch ein Schlückchen für Papilein, noch einen Schlückchen für Mamilein…“ und begann, wie von Sinnen, mit dem Löffel auf den Koloss einzustechen.

mE eine der von Uwe angesprochenen holprigen Stellen. Anstatt zu schreiben, dass sie ständig schreit, zeig uns, dass sie ständig schreit. Ständig, indem du den Satz vielleicht wiederholst, und dass sie schreit, indem du z.b. ihre Stimme beschreibst. Show, don't tell.

Für viel mehr habe ich momentan leider keine Zeit, deshalb fass ich mal zusammen - die wörtliche Rede kommt meistens etwas ungelenk rüber, daran würde ich noch feilen. Deine Charaktere müssen nicht unbedingt natürlicher klingen, aber sie müssen überzeugen, z.B. indem ihre Stimmen und Worte authentisch und individuell sind, momentan ist mir die wR noch zu breiig.

Zeichensetzung musst du dir angucken; ein paar Kommata würde ich noch eintreuen, trotz neuer Rechtschreibreform, und bei der wR ist's nicht immer 100pro richtig.


Damit es nicht heißt, ich motze nur :D :
der Schluss gefällt, die Ruhe nach dem ganzen Chaos kommt angenehm durch und an. Generell funktionieren deine Bilder, auch das Tempo stimmt.

Also an den formalen Aspekten noch ein bisschen feilen (auch wichtig für die Bewertung, 10 klitzekleine Fehlerchen und man ist raus :D), und vielleicht die Intention noch einen Ticken rausarbeiten, aber vielleicht bin ich heute Abend auch einfach nur blind.

Lesen hat auf jeden Fall Spass gemacht.

Grüße,
San

 

Gerne gebe ich Dir ein paar Beispiele für Stellen, wo ich mental gestoplert bin (andere mögen das anders sehen):

Und das alles nur, wegen einer kleinen Unaufmerksamkeit; nicht gerade ihr Tag.

Erstens muss das erste Komma weg, zweitens kommt der hintere Teil quer. Man fragt sich gerade, was für eine Unaufmerksamkeit, dann ein Nachschlag der Form dieser Satz kein Verb. Ich weiß, warum Du das gemacht hast, Du wolltest es hektisch, kurzatmig klingen lassen. Stattdessen wirkt es zumindest bei mir verwirrend.

Alt, alles bereits verblasst, keinerlei Details, hier war nichts zu holen. Sie musste hier weg, Pronto.

Was denn zu holen? Ich weiß, Erklärung folgt ja später, aber es werden so viele Fragen aufgeworfen, dass ich verwirrt bin und nicht weiß, worauf es denn nun ankommt. Viele offen herumliegende Fäden, in denen man sich verstricken kann.
Warum spricht sie plötzlich italienisch? (Pronto ist doch italienisch, oder?)

Jetzt nur nicht an die Steine in den Beinen denken, jede Sekunde Vorsprung zählte!

Was für Steine? Ich meine: Heißt das, dass ihre Beine schwer, also müde sind? Oder hat sie wirklich Steine in den Beinen? Na, wo Nugatpralinen Häuser sprengen, würde es mich nicht wundern!

So, das mag genügen...

Nacht

Uwe

 

Hi Thomas!

Ein interessantes Szenario, das du da beschreibst, wie ich finde. Ich habe das ganze irgendwie wie einen überspitzten Comic gesehen (oder mir vorgestellt).
Dein Stil gefällt mir und auch die Ironie, die an manchen Stellen zu finden ist.
Aber ich hab die ganze Zeit auf eine Auflösung gewartet: Auf eine Erklärung ala vielleicht war es nur ein Traum, oder irgendein PC Spiel oder ähnliches.
Lös es bitte auf!

Ansonsten hat mir die Geschichte gut gefallen.

Alles Gute...

 
Zuletzt bearbeitet:

Vielen Dank ihr drei für die ausführlichen Kritiken und Tipps! :D Es freut mich, dass die Geschichte euch zumindest teilweise gefällt.

Ich habe mir eure Kritik zur Herzen genommen und versucht entsprechend zu modifizieren. Dank euch finde ich die Geschichte jetzt besser, runder. Ob gut, das sei dahingestellt.

Anscheinend war ich wirklich zu sparsam mit Hinweisen über meine Intention. Deswegen hab ich hier und da wieder kleine Spuren in den Text gestreut und einen neuen Absatz am Ende hinzugefügt. Ich hoffe, man kann jetzt das Bild besser durchschauen.

Ich muss zugeben, das es für mich sehr schwer ist, die goldene Mitte zwischen "zu plump" und "unverständlich" zu finden - Ursprünglich waren wesentlich mehr Sätze zur Geschichte hinter der Geschichte vorhanden, dummerweise habe ich diese weggekürzt. Außerdem will ich viel Spielraum für eigenen Gedanken zum Schluss lassen. Das ist gar nicht so einfach muss ich leider feststellen :shy:. Na ja, ich hoffe die neue Version schafft das etwas besser.

Die holprigen Stellen habe ich versucht etwas zu entschärfen. Am Anfang soll der Leser eigentlich durch viele rote Herringe ein bisschen an der Nase herumgeführt werden, aber es war wohl zuviel des Guten. Das teilweise Begriffe und Bilder aus meiner täglichen Umgangssprache hier zum Stocken führen ("Pronto, Steine in den Beinen") hat mich überrascht aber man lernt ja nie aus. In Zukunft werde ich genauer prüfen, ob ein mir sehr geläufiger Ausdruck auch wirklich allgemein verständlich ist.

Die drei Typos habe ich selbstverständlich entfernt. Heute Abend werde ich mir das Ganze noch mal in aller Ruhe zu Gemüte führen, um auch die letzten Komma und sonstige Fehler auszumerzen. Dazu eine Frage:

Heisst es "Er begann mit seinem vernichtendem Werk" oder "vernichtenden Werk"? Selbe Frage auch hier: "Sie wurde von einem übergroßen, pickligen Teenager verfolgt" oder "von einem übergroßem, pickligem"? Das ist wohl die Sparte "rettet den Genitiv", oder?

Falls euch direkt jetzt noch Sachen auffallen, ne PM wäre super :). Einige bemängelte Fehler (gerade im Bezug auf die Interpunktion) waren zwar Absicht, z.B. die fehlenden Punke hinter der wR (diese sollten den Charakter ein Checkliste unterstreichen). Da es aber eher beim Lesen stört, habe ich sie wieder gesetzt, na ja Versuch macht klug :D.

Die Kursive Schrift hatte ich nur für die Bildschirmversion eingefügt, damit man es so leichter lesen kann – dachte ich. Das nun jemand darüber stolpert ist ein deutliches Zeichen, dass der Gedanke zwar gut, die Ausführung aber bescheiden war. Entsprechend ist sie nun verschwunden.

Sehr gefreut hat mich die Tatsache, dass ihr alle drei anscheinend meinen Bildern folgen konnten und diese in eurem Kopf sehr verschieden umgesetzt wurden. Ich hoffe dem Ruf nach Aufklärung jetzt mit der modifizierten Version gerecht zu werden.

Vielen Dank noch mal für die Mühe, gerne stehe ich für weitere Vorschläge / Kritiken zur Verfügung.

Liebe Grüße,

Thomas

 

Hallo Thomas

so am Anfang hatte ich das Gefühl, die Geschichte wäre eine Mischung aus Drogentraum und Pokemon oder so was ähnliches. Da werden doch auch irgendwelche Dinge geworfen und dann passiert irgendwas unerwartetes. Also mein kleiner Bruder guckt sich so was im Fernsehen an.
Und sonst bin ich mir nicht sicher ob ich den Rest überinterpretiert habe:
ein Mädchen, das sich für nicht liebenswert hält wird von einem Jungen verfolgt. Wahrscheinlich interessiert sich der wirklich für das Mädchen, sie empfindet es aber als Angriff und verteidigt sich.
Das nur als gaaanz kurze Zusammenfassung meiner Interpretation. Ich muss nämlich gleich mal ausm Internet raus.
MFG luna

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo LunaLuna,

Vielen Dank für deine Kritik. Du hast durchaus Recht, ich habe mit Absicht eine Sprache gewählt, die vom Prinzip her einfacher ist, die so den Charakter eines Jugendbuches haben sollte. Es sind natürlich Bilder, wie man sie vielleicht so in der Welt eines jungen Teenagers finden würde, aus dem Bereich des Fantasy oder des Zeichentricks, aber schon gemischt mit Elementen die zu diesem Stil nicht passen, eben Sachen aus der harten Realität. Sofern gesehen ist Pokemon auf Drogen durchaus legitim und trifft es eigentlich sogar ganz gut :D.

Was deine Interpretation angeht - ja, du bist sehr nahe dran! ich gebe ungern hinweise, da die Geschichte für sich selber stehen müsste und ich auch durch das Feedback spüren will, ob sie es auch tut.

Anm:
Habe einige Änderugen im Bezug Intention der Geschichte hinzugefügt, evtl. wird dir dadurch mein Bild etwas klarer.

Liebe Grüße, Thomas

 

Hi ThomasSD,

habe beim Lesen mal einfach meine Gedanken niedergeschrieben:

Der aufgewirbelte Dreck gab ihr für einen Augenblick Schutz.
wie das? Weil der Verfolger sie nicht shen kann? Im nächsten Satz bereits schaut sie sich um, soviel Dreck kanns folglich nicht sein.

Was war noch übrig? Hm, Pogo, der Plüschhase mit den Lederhosen. Der hänselnde Junge. Eine Flasche Lebertran. Nicht viel, aber es musste reichen!
hier beginne ich an ein PC-Spiel zu denken, da schaut man auch dauernd, was man bei sich hat und die Gegenstände können noch so sperrig sein, sie passen stets in die Ausrüstung. :D

So Kleiner, jetzt zeige ich dir mal deine Meisterin.
Wieso Kleiner, ich denke der Verfolger ist übergroß?

" sich und lief in die Richtung in welcher sie den Gegner vermutete.." Richtung, in.. ein Komma nebenbei

wohl gerne, du Wichser!“, schrie sie zurück
der Ton, die Wortwahl stören mich hier, scheinen für mein Gefühl nicht zu Myriam zu passen. Bisher erschien sie mir mehr in der Rolle der Gejagten, nicht als Aggressorin.

Gerade eben war sie noch damit beschäftigt gewesen in den hintersten Ecken nach brauchbarem Material zu suchen, als dieser unflätige Bub einfach in das Zimmer eingetreten ist. Hätte der Idiot nicht anklopfen können?
Hiermit beginnt bei mir der Hinweis auf eine zweite Ebene, die Realität, die Konfrontation mit einem Jungen, die sie in Gedanken während des PC-Spielens nacherlebt.

Rauch stieg in ihre Nase und vermengte sich mit dem Geruch von Benzin und verbranntem Gummi. Als sie die Augen wieder öffnete, bot sich ihr auf der Strasse ein Bild des Chaos
jetzt meine ich in die Realität versetzt worden zu sein. Aha, der Junge hatte einen Autounfall, sie steht unter Schock und phantasiert...

wimmernd vor Schmerzen, im eigenen Blut. Wie armselig
jetzt werde ich unsicher, ob ich der Autorin im Moment noch folgen kann, oder ob ich irgendwo ne falsche Abzweigung erwischt habe. Was jetzt hier steht, kann ich nicht logisch mit meinem bisherigen Verständnis in die Geschichte integrieren.

Faden verloren :( Ich erfahre noch, dass die Prot. verkrüppelt ist, aber das hilft mir auch nicht weiter.

langsam ließ sie den Geschmack des Sieges auf ihrer Zunge zergehen.
So, so, als Sieg sieht sie das Ganze. Wahrscheinlich über mich, meinen Kleingeist. Ich erlebe ein Interpretationsdesaster. Unlust. Frust. Selbstzweifel. Alt+Ctrl+Del :D

Und dabei ist die Geschichte wirklich ansprechend geschrieben.
Gruß vom querkopp

 

Hallo Querkopf!

Vielen Dank für deine Kritik, sie war wirklich überaus hilfreich! Mir wurde klar, wo du hängst und ich konnte das auch nachvollziehen. Vorher wusste ich nicht, wo ich ansetzen sollte.

Die von dir bemängelte Szene mit dem Unfall habe ich modifiziert und hier versucht, den roten Hering zu entfernen, der dich auf den falschen Weg gebracht hat. Daher findet sich genau an der von dir genanten Stelle nun ein Wegweiser, damit der arme Leser nicht irregleitend wird. Den etwas Verwirrung ist zwar gut, aber verlaufen soll er sich ja nicht :D. Vielen Dank dafür, ich hoffe jetzt kann man diese Stelle besser meistern.

Die Sache mit dem Staub war nicht rund, da hattest du vollkommen Recht. Ich hoffe, dass die neue Version dort nun stimmiger ist. Den Wichser hab ich auch entfernt und lasse sie nun stattdessen etwas mehr hilfreiches für den Kontext sagen, gefällt mir so jetzt auch besser.
Das „Kleiner“ hat allerdings Sinn, deswegen habe ich es gelassen, Das „Richtungs“-Komma ist aber wieder da, erst hat ich es, dann nahm ich es, nun tu ich es wieder hin. Scheiß „Kann“-Reglung, mir ist nie klar, ob es mit oder ohne besser wäre.

Damit du nicht die ganze Geschichte noch mal lesen musst: Primär sind die wichtigsten Neuerungen bei der Straßeszene und auch am Schluss habe ich noch ein klein wenig gefeilt um auch hier noch mal ein finalen Hinweis zu geben.

Falls es immer noch harkt, na ja, sag bitte bescheid wo, damit ich mich nach meinem Obligatorischen Verzweiflungsanfall damit beschäftigen kann. Irgendwann werde ich es ja schaffen, das man mich versteht! :D

Aber ich hoffe, „Ctrl-Alt-Del“ ist bereits jetzt nicht mehr notwendig und dass stattdessen nun ein "compiling successful" auf deinem inneren Bildschirm erscheint.

Danke noch mal für deine Mühe.

Liebe Grüße, Thomas

 

Seas SD!

Deine Geschichte ist relativ gut geschrieben, die Bilder gewaltig, der Schluss angenehm ruhig.

Ich möchte nun eine Interpreatation erlauben, die ich sehr schön finde, ich aber nicht wirklich vermute, da nur ganz wenige Hinweise darauf sind. Aber bitte:
Der Streit personifiziert in deiner Protagonistin liegt wiedermal im ewigen Kampf mit dem Frieden und liefert sich eine erbitterte Schlacht. Mit Waffen wie der Lebertraneinflößenden Oma nimmt sie den kampf auf um das Schicksal zweier, einst liebenden Menschen zu bestimmen und siehe da, sie Gewinnt. Er stirbt, wieder einmal ist jemand tot. Und das ist schließlich auch das Ziel des Streits. Sie sitzt nun in der Flut des Schicksals und genießt das salzige Wasser, dass Tausende von Jahren vergossener Tränen ist.
Hey, ich find meine Version gar nicht mal schlecht. Da schreib ich glaub ich eine Geschichte drüber.... :cool:

Aber das einzige, das mich an meine Version glauben lässt ist, dass der Streit weiblich ist *voralldenAutorinnenduck* ;)

Leider kann ich dir keine Note geben, da ich mich nicht auskenne. Jedenfalls keine schlechte Geschichte, aer auch keine gute. Zumindest versteh ich sie nicht.

Liebe Grüße aus Wien, Peter Hrubi

 
Zuletzt bearbeitet:

Danke euch zwei für deine Kritik.

@ Kuschelträne:

Danke, schön das es dir gefallen hat. Ja, du hast recht, davon ist sicher irgenwie etwas drin, und das ist auch gut so :) und das du Alice im Wunderland ins Spiel bringt, freut mich besonders, ist eines meiner lieblingsbücher. Jeder fühlt sich an was anderes erinnert, je nach eigener Phantasie und das ist mehr, als ich verlangen konnte.

@ Peter

Freut mich, dass du die KG zumindest relativ gut findest, obwohl ich mich gerade lächelnt frage, ob das zweideutig zu deuten ist :D

Deine Interpretation finde ich auch schön, so habe ich das selbst noch gar nicht gesehen, vielleicht sollte ich die Geschichte mal in diese Richtung umschreiben. Wenn du daraus eine Geschichte machst, gib mir wenigstens ein paar Credits am Ende ^^

Eigentlich bin ich schon mehr als zufrieden, wenn solche Bilder in deinem Kopf entstehen, denn ich will primär anregen, nicht erziehen. Alles sollte schon rätselhaft sein, man sollte drüber nachdenken, das ist mir anscheinend soweit gelungen, am Ende sollte dann das Puzzle ein Bild ergeben und der Leser ein wenig stolz darauf sein, es zusammengesetzt zu haben - daran bin ich bis jetzt gescheitert - Aber noch ich gebe nicht auf :D

Es war ja noch Zeit für Korrekturen, deswegen habe ich ein wenig umgestellt, anscheinend konnte man mir immer noch nicht folgen :heul:

Na ja, es sind nun wieder ein paar Passagen geändert worden, ich habe sogar noch ein wenig an der Person von Myriam geändert, um sie einfacher verständlich zu machen.

Neu sind insbesondere der Part direkt nach dem Unfall, vor der Beschreibung des Jünglings und auch das Ende habe ich bearbeitet. Vielleicht schaust du noch mal in die zwo Passagen, denn dich im Regen wollte ich auf keinen Fall stehen lassen.

Allerdings ist mein paranoisches zweites ich langsam davon überzeugt, dass ihr irgendwo in einem Geheimen Forum schon längst alles durchschaut habe, und euch an dem kleinen Spaß erquickt, mich hier rotieren zu lassen :p

Nein Spass beseite, Ich hoffe nun verstehst du meine Intention hinter der Geschichte und verzeihst mir, dass ich dich - unwissentlich zwar - so verwirrt habe.

Liebe Grüße, Thomas

 

Hallo Thomas!

Die Geschichte ist ziemlich spannend zu lesen und gibt dem Leser tatsächlich einige Rätsel auf. Die Bilder sind stark und auch ich musste an Alice im Wunderland denken.

Auf die Gefahr hin, dass ich komplett falsch liege, wage auch ich mich an eine Interpretation: Es geht um eine Mutter, die sozusagen die Unschuld ihrer Tochter verteidigt, und ihre Tochter vor dem Einfluss von Verehrern schützen möchte. Sie allein will die "Herrschaft" über sie haben. Hmm .. darauf brachte mich vor allem die Stelle mit den Pralinen, in der das Kind (also nicht sie selbst) gebannt dem üblichen "Schmu" zuhört und natürlich der letzte Satz.

Folgendes ist glaub ich keine Absicht von dir:

So bekam sie zuerst nicht mit, wie er mit Ihr sprach und davon erzählte, wie leid Sie ihm täte, wie gerne er Ihr helfen würde und was für ein faszinierendes Wesen Sie sei.
Hier sind die Fürwörter groß geschrieben. Oder ist das doch Absicht?

Bin gespannt auf weitere Hinweise. :)

lg
klara

 

Hi Klara, danke für die Kritik :)

die stelle mit dem Schmu war ein roter Hering, habe ihn entfernt.

Jja, die Fürwörter sind absichtlich in Großschreibung ^^.

Die Mutter ist - wie alles - natürlich nur eine Metapher, das zentrale ist die Straßenszene und das Ende :). Aber du liegst schon richtig, sie will ihre Tochter beschützen, aber beim wovor liegst du nicht ganz richtig, also was heißt richtig, du triffst nicht meine Intention. Das ist aber dann eher mein Fehler. Ich habe deswegen am Ende noch ein klein wenig gearbeitet.

Aber ich denke, langsam kommt ihr stück für stück näher, deswegen bin ich zuversichtlich, das bis zum Korrekturschluss noch alles verständlich wird. Deswegen nochmals vielen dank für deine Kritik, sie war sehr hilfreich :D

Liebe Grüße, Thomas

 

ich finde es immer noch sehr schwierig zu erkennen wann von der Mutter die Rede ist und wann von der Tochter, wer von beiden überfahren wurde und warum die Tochter die Mutter sterben lassen wird :confused:
Das zieht sich aber durch die ganze Geschichte, weshalb zitieren einzelner Stellen keinen Sinn macht.

Mir ist noch eine Kleinigkeit aufgefallen:

„Wir wollen dich nicht mehr!“, rief das Ungetüm unbeholfen, „Du nicht mehr die Herrin! Verschwinde! Lass uns allein!“. Er setzte zur Verfolgung an, der Boden erzitterte.

wahrscheinlich fehlt da ein bist. Oder soll es wie Kindersprache wirken?

Mich haben außerdem solche Wiederholungen wie dieses "wie immer" verwirrt. Wenn ich den Rest einigermaßen richtig verstanden habe, sollte es vielleicht besser "wie damals" heißen.

Insgesamt ist die Geschichte zwar interessant zu lesen, aber Du verlangst m.E. etwas zu viel der Fähigkeit Gedanken lesen zu können.
Ich verstehe die Geschichte immer noch nicht ganz.

MFG luna

 

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