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Mutterliebe

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30.08.2015
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Mutterliebe

London, Sommer 1996. Der junge Collegestudent der Psychologie, Jonny, fährt nach Abschluss des 4. Semesters mit seinem Auto von London in den verträumten Vorort Chelsea, wo sein elterliches Haus steht.
Mit viel Freude und ein bisschen Wehmut im Herzen verlässt er diese wunderschöne Stadt für die Zeit der Semesterferien, denn er liebt das Ambiente der Londoner Backsteinhäuser fast genauso wie sein wunderschönes Elternhaus, mit dem großen wildromantischen Garten.
Vor seiner Abfahrt hatten ihn einige seiner Kommilitonen zur großen Abschlussfete im Hauptgebäude der UNI eingeladen, aber er will so schnell wie möglich nach hause zu seinen Eltern, um ihnen seine Erfolge während des Studiums mitzuteilen. Er ist ohnehin kein Freund von Partys, Cliquen und Trubel, eher ein Einzelgänger, der am liebsten allein seinen Hobbys frönt.
Als da sind: Jogging, Lesen schöngeistiger Literatur oder auch einfach nur Schlendern in Parks. Dies entspringt wahrscheinlich aus seinem sensiblen, zurückhaltenden Charakter, aus der Tatsache des Einzelkindes und seines behüteten Elternhauses.
Das Verhältnis zwischen Jonny und seinen Eltern ist ein sehr liebevolles und herzliches. Auch wenn sie viel Wert auf Etikette legen, lieben sie ihren Sohn doch über alles, was sich nicht zuletzt in den Vorbereitungen vor Jonnys Ankunft äußert. Da ist zum Beispiel der mit Lampions geschmückte Garten, schwimmende Kerzen und Blüten auf dem Swimmingpool und ein wundervolles Grillfest nur zu dritt. Abends gibt es Champagner und fröhliche Gespräche.
Der nächste Tag beginnt gleich mit dem allmorgendlichen schwimmen und anschließendem ausgedehnten Frühstück auf der Terrasse.
Als plötzlich die Familienidylle zerstört wird durch das Auftauchen eines jungen Mädchens.
Sie stellt sich kurz vor und fällt einen Moment später, ganz zum Erstaunen der Familie, Jonnys Vater um den Hals. Eisige Stille zieht ein, bis alle begriffen haben was dies zu bedeuten hat. Jonnys Vater versucht mit Ausflüchten und Erklärungen seine Frau zu beruhigen. Vergebliche Mühe, sie läuft ins Wohnzimmer. Der Vater geht ihr nach und gesteht spontan seine Affäre. Er ist wild entschlossen seine Frau zu verlassen.
Für Jonny, der kurze Zeit später ins Zimmer tritt ist eine Welt zusammengebrochen. Im Grunde könnte April, ein Mädchen von zwanzig Jahren, seine Schwester sein. Er ist fassungslos und zornig, was man an seinen Wutausbrüchen gegenüber seinem Vater erkennen kann. Seine Mutter scheint diese ganze alptraumhafte Situation noch gar nicht begriffen zu haben. Schließlich verlassen Jonnys Vater und das junge Mädchen das Haus, um gemeinsam aufs Land zu fahren.

In der darauffolgenden Nacht hört Jonny, dessen Zimmer neben dem seiner Mutter, ist ein leises Weinen, das schon über Stunden geht. Er beschließt sie nicht zu stören, jedoch nächsten
Morgen seinem Vater in das Landhaus der Familie zu folgen, um noch einmal mit ihm in Ruhe zu sprechen.
Dieser Versuch schlägt völlig fehl. Jonnys Vater erklärt ihm, dass für ihn ein neues Leben begonnen hat, und daß er seine große Liebe niemals mehr missen will. Jonny ist schockiert über die wilde Entschlossenheit seines Vaters. Er schwört lautstark Rache. Da es bereits dunkel geworden ist, zieht sich Jonny in das kleine Gästezimmer des Blockhauses zurück, um den nächsten Tag abzuwarten. Ruhe findet er keine. Seine Gedanken fesseln ihn immer wieder an diese eine schreckliche Wahrheit, das Unglück seiner Mutter. Er schafft es nicht sich mit etwas anderem zu beschäftigen; so sehr er es auch versucht, es gelingt ihm nicht. In seiner tiefen Verzweiflung ereilt ihn ein genialer Gedanke. Es muss eine Lösung für dieses Problem geben, nämlich, wenn er verhindern könnte, dass die beiden Liebenden jemals zusammenkommen würden.
Auf seinem Bett liegend, mit Blick auf den großen bedrohlich wirkenden dunklen Wald reift sein teuflischer Plan.

Am nächsten Morgen scheint Jonny wie umgewandelt zu sein. Beim Betreten der Küche hat er bereits eine Entschuldigung gegenüber seinem Vater auf den Lippen. Sein Vater verzeiht ihm den emotionalen Ausbruch vom Vortag und Jonny bietet sogar April seine Freundschaft an. Es scheint, dass die nächsten zwei Tage voller Harmonie verlaufen, aber nachts liegt Jonny noch lange wach.
Da beschließt April, noch einmal zu ihrer Tante zu fahren, die nicht weit von London wohnt.
Auch Jonny verabschiedet sich von seinem Vater und nimmt das Mädchen ein Stück mit seinem Auto mit, bis zur Bahnstation von der aus sie den Zug nehmen will. Doch Jonny hat noch eine bessere Idee und zwar sie gleich an ihr Ziel zu bringen. April ist begeistert, da sie nun nicht nur Zeit sondern auch Geld sparen kann.
Unterwegs machen sie Halt auf einem kleinen Waldweg unter dem Vorwand, dass Jonny sich etwas die Beine vertreten will. Beide gehen ein Stück. Endlich ist es so weit. Sein Plan soll ausgeführt werden.

Verzweiflung steht in Jonnys Augen und doch, er muss es tun! Er zieht den Gürtel aus seinen Jeans und würgt damit das Mädchen, bis es tot zu Boden sinkt. Danach versteckt er es unter Reisigzweigen und fährt nach Hause.
Dort angekommen, berichtet er seiner Mutter, das Mädchen sei nach einem Streit mit seinem Vater für immer weggegangen.
Die Trennung der beiden macht Jonnys Mutter wieder Hoffnung und Jonny kann einen Hauch von Freude in ihrem Gesicht erkennen. Es ist nur allzu eigenartig, dass er keinerlei Abscheu für das was er getan hat empfindet.

Die nächsten beiden Wochen verbringen sie in nahezu fröhlicher Stimmung, mit gemeinsamen Waldspaziergängen, Picknick auf der Wiese vorm Haus und Fernsehabenden. Bisher vermisst noch niemand das junge Mädchen und es scheint, als habe auch Jonnys Mutter den ersten Schmerz recht gut verwunden. Jedenfalls bemüht sie sich immer mehr zu sich zu finden.
Eines Abends erfahren die beiden aus den Nachrichten vom Fernsehen, dass ein Waldarbeiter das junge Mädchen tot aufgefunden hat.
Als Jonnys Vater kurze Zeit später bei ihr zu hause anruft, lässt sie sich zunächst zutiefst erschüttert, von Jonny verleugnen. Jonny muss jetzt in dieser Situation unbedingt die Nerven behalten und Ruhe bewahren. Er muss raus!
Er beschließt, ganz zur Verwunderung seiner Mutter, eine Disco in der Stadt aufzusuchen. Jonny amüsiert sich nur scheinbar. Er tanzt mit vielen hübschen Mädchen und versucht sich sogar an alkoholischen Getränken - mit Widerwillen. Wie es der Zufall will trifft er am Ausgang seinen Vater, der in dieser Disco April kennengelernt hatte und aus Trauer um das Geschehene nochmals an diesen Ort zurückgekehrt ist. Vielleicht will er auch nur herausbekommen, sich zugetragen hatte? Jonny versucht sich so natürlich wie möglich zu geben, um keinerlei Verdacht gegen sich zu erregen. Die Unterhaltung zwischen bei den verläuft daher relativ ungezwungen. Kurze Zeit später gesellt sich das junge Mädchen, mit dem Jonny zuletzt getanzt hatte, zu ihnen und macht einige aufdringliche, sogar freche Bemerkungen zu Jonnys Vater, indem sie ihm unmissverständlich klar macht sich von seiner attraktiven Männlichkeit angezogen zu fühlen. Sie schlägt ihm sogar eine gemeinsame Spritztour in seinem Wagen vor. Jonnys Vater lehnt ab und bittet Jonny auf einen Drink an die Bar. Jonny nimmt seinen Vorschlag an (mit einem kalten Lächeln auf seinem Gesicht) und bittet ihn, ihn kurz zu entschuldigen. Er geht an die frische Luft, um seine Wut im Bauch etwas abzukühlen. Doch als er die Disco wieder betritt, sieht er wie sein Vater diesem Mädchen einen Zettel zusteckt. So als hätte er nichts bemerkt geht er zu ihm. Nach dem sich Jonnys Vater verabschiedet hat, lässt Jonny das junge Mädchen nicht mehr aus den Augen. Als sie schließlich auch aufbrechen will, sieht Jonny ebenfalls keinen Grund länger hier zu bleiben. Sein Vater hat sicher nicht so lange im Auto auf sie gewartet, denn diese Geduld würde keiner haben, oder etwa doch?
Das ist ganz leicht herauszubekommen Jonny geht vor die Disco, schaut auf dem Parkplatz nach – niemand.
Dann sieht er sie mit noch einem anderen Mädchen im Dunkel der Nacht verschwinden. Er möchte wissen, worüber sich die beiden wohl so angeregt unterhalten. Er geht ihnen nach.

In der Nähe der Disco ist der Heyde – Park. Die beiden setzen sich auf eine Bank. Jonny stellt sich hinter einen Baum. Er hört, wie das junge Mädchen ihrer Freundin alles über Jonnys Vater erzählt und dass er sie morgen zu sich in sein Landhaus eingeladen hat; sie solle ihn anrufen, damit er sie von zu Hause abholen könne. Dann beschließt sie den Bus nach hause zu nehmen und die Wege der beiden trennen sich.
Jonny schleicht vorsichtig dem jungen Mädchen nach. Auf einem schmalen, dunklen, menschenleeren Weg packt er sie von hinten, zieht den Gürtel aus seinen Jeans und erwürgt sie.
Von Ferne sieht er ein Licht auf sich zukommen. Jonny hat keine Zeit mehr die Leiche zu verstecken. Er läuft wie von Sinnen quer durch den Park unbemerkt zu seinem Auto, fährt nach hause und fällt todmüde ins Bett.

Am nächsten Tag geht er unter fadenscheinigen Gründen, ihm sei nicht ganz wohl, seiner Mutter ständig aus dem Weg. Abends läuft er ziellos, mit wirren Gedanken im Kopf, durch den Wald.
Seine Mutter sitzt daheim beim Abendessen vor dem Fernseher und erfährt aus den Nachrichten, dass wieder ein junges Mädchen erwürgt im Heyde - Park aufgefunden wurde und dass ein Zettel
mit Telefonnummer und Adresse bei ihr gefunden wurde. Es trifft sie wie ein Blitz! Ihr wird plötzlich klar, dass Jonny mit den beiden Morden etwas zu tun haben muss! Warum war er sonst so
verändert? Wie gewöhnlich lässt die Polizei nicht lange auf sich warten. Nachdem sie bereits bei Jonnys Vater im Landhaus war, trifft sie schließlich auch im Haus von Jonnys Mutter ein.
Beide sind anwesend. Während sie ihre Routinefragen stellen bleibt Jonny cool, er kenne das Opfer nur flüchtig...
Auf einmal bricht Jonnys Mutter zusammen und gesteht schreiend, sie habe beide Mädchen ermordet. Jonny ist sprachlos, fast atemlos. Daraufhin wird sie abgeführt. Jonny bleibt regungslos
im Türrahmen stehen und sie schaut sich lange, auch noch während der Fahrt im Auto nach ihm um. Als Jonnys Vater davon erfährt empfindet er so große Abscheu vor seiner Frau, dass er
sie nicht einmal im Gefängnis besucht. Jonny geht jedoch täglich zu ihr.

Seine Mutter weiß, dass er es war, der die beiden jungen Mädchen ermordet hat,und sie fleht ihn an, kein Geständnis abzulegen, denn ihr Leben ist ohnehin zerstört und er hat noch sein ganzes Leben vor sich.
Während der Gerichtsverhandlungen beschwört Jonnys Mutter immer wieder, dass sie die beiden jungen Mädchen abgrundtief gehasst hat, weil sie ihr glückliches Familienleben kaputt machen wollten und sie sie deshalb getötet hat.
Am Schluss des Verfahrens lautet das Urteil: Zum Tode!
Niemand ahnt, was in diesem Moment des Urteilsspruchs in Jonny vorgeht...
Er weiß nicht wie er an diesem Tag ins Haus zurückgefunden hat. Er lehnt die Gesellschaft seines Vaters ab. Er will nur allein sein.
Stunde um Stunde sitzt er auf dem Fensterbrett in seinem Zimmer, vor ihm liegend der große Garten, sein Blick auf den Pool gerichtet. Seine Erinnerungen schweifen ab in die nahe Vergangenheit, die vergnügten Stunden, die fröhlichen kleinen Familienfeste. Mit einem bitteren Blick in die Dunkelheit wird er wachgerüttelt. Seine Gefühle werden hin - und her geworfen. Er findet jedoch nicht den Mut zu gestehen.

Ein paar Tage später ist das Urteil vollstreckt und Jonnys Mutter wird beerdigt. Jonny schlägt seinem Vater vor, er solle ihn doch bitte am nächsten Morgen im elterlichen Haus aufsuchen.
Er möchte sich mit ihm ausgiebig unterhalten und würde sich wünschen, dass er bald wieder für immer nach hause kommt. Jonnys Vater nimmt diese Einladung mit Freude dankend an.
Als er mit seinem Auto vor das Haus fährt, hört er jemanden rufen. Er schaut nach oben und sieht Jonny, der auf dem Dach des dreistöckigen Gebäudes steht. Er ruft nach ihm, was das zu bedeuten habe. Jetzt begreift er. Vergebens versucht er mit Jonny zu reden. Jonny hört nicht zu. Jonnys Vater steht da wie angewurzelt. Mit einem lauten, höhnischen Lachen springt Jonny in den Tod.


K. Kratz

 

Hallo KKratz,

erst einmal ein herzliches Willkommen bei uns. In deinem Profil vermisse ich ein bisschen deine Erwartungen und Ziele, warum du eine Wortkriegerin werden willst.

In deiner Geschichte passieren zwei Morde an jungen Mädchen, ein Vater betrügt seine Frau, die Familie zerbricht und die Mutter nimmt alle Schuld auf sich und lässt sich für ihren Sohn zum Tode verurteilen und hinrichten. Das beschreibst du, aber es passiert nicht. Du setzt deinem Leser einen Text vor, der ihm erklärt, was da geschieht, aber der Leser kann es nicht empfinden.

Warum nicht? Von deinen Figuren hat nur Jonny einen Namen. Alle anderen sind ein junges Mädchen, der Vater, die Mutter, an anderes junges Mädchen. Die haben keine Gesichter und die haben nichts zu sagen. Hinzu kommt, dass das, was du behauptest, dass es passiert ist, nicht glaubwürdig ist. Wie kann es sein, dass Jonny mit der Freundin des Vaters davonfährt, sie dann plötzlich tot ist und keiner kommt auf die Idee, Jonny zu fragen, was da los war. Er könnte ja derjenige gewesen sein, der sie zuletzt lebend gesehen hat. Wenn er sie umgebracht hat, war das ja auch so.

Die ersten Sätze deiner Geschichte hatten mich weiterlesen lassen, weil der Anfang gar nicht mal so schlecht war. Bisschen viele Adjektive drin, dachte ich, aber dann wurde der Text kitschig, Fehler stellten sich ein, wie nicht korrekte Sätze usw. Von der Dramaturgie ist der Text für eine Kurzgeschichte zu überladen mit Tötungen und absolut unglaubwürdigem Verhalten der Protagonisten. Mit anderen Worten: Ich finde die Geschichte nicht gut. Du kannst aber eine gute Geschichte daraus machen, wenn du dich auf eines der Geschehnisse konzentrierst und dieses aber mit Dialogen und interessanter und spannender Dramaturgie gestaltest.

Kurze Zeit später gesellt sich das junge Mädchen, mit dem Jonny zuletzt getanzt hatte, zu ihnen und macht einige aufdringliche, sogar freche Bemerkungen zu Jonnys Vater, indem sie ihm unmissverständlich klar macht sich von seiner attraktiven Männlichkeit angezogen zu fühlen.

Das ist ein typisches Beispiel für deine behauptende Erzählweise. Was soll sich der Leser darunter vorstellen? Lass doch das Mädchen sprechen, lass den Vater reagieren, lass ihn etwas fühlen, das der Leser nachvollziehen kann. Lass deine Leser in deine Geschichte eintauchen. Lass sie was erleben.

Auf einem schmalen, dunklen, menschenleeren Weg packt er sie von hinten, zieht den Gürtel aus seinen Jeans und erwürgt sie.

Lies dir doch den Satz einmal selber durch und sage dann, ob du etwas dabei empfindest. Noch dazu bezweifle ich, dass er, wenn er sie erwürgen will, sich den Gürtel nicht schon vorher aus seiner Hose gezogen hätte.

Auf seinem Bett liegend, mit Blick auf den großen bedrohlich wirkenden dunklen Wald reift sein teuflischer Plan.

Huhuu!

Ich kann nicht sagen, dass ich deine Geschichte gerne gelesen habe, aber ich könnte mir vorstellen, dass du mit einigem Fleiß eine Geschichte daraus machen könntest, die man gerne lesen würde. Ich rate dir, ließ erst einmal hier im Forum Texte anderer Autoren, mach dir Gedanken dazu und versuche, Kommentare zu schreiben. Sieh dir an, wie Charaktere gezeichnet werden, wie Dialoge die Handlung spannend machen. Und wenn du hier sein solltest, weil du wirklich schreiben willst, dann wirf die Flinte nicht ins Korn! Sicher hast du dir einen anderen Kommentar erhofft, aber das wäre falsch von mir, dir die Geschichte schön zu reden. Das würde dir nicht helfen.

Also frisch ans Werk und
Schönen Gruß
khnebel

 

Hi KKratz,
willkommen bei den Wotrkriegern und viel Spaß hier! Den wirst du haben, selbst wenn deine KGs das eine oder andere Mal verrissen werden; Übung macht den Meister und lass dich nicht abschrecken. Die meisten User hier sind ganz nett. ;)

Jetzt aber los:

London, Sommer 1996. Der junge Collegestudent der Psychologie, Jonny, fährt nach Abschluss des 4. Semesters mit seinem Auto von London in den verträumten Vorort Chelsea, wo sein elterliches Haus steht.
Mit viel Freude und ein bisschen Wehmut im Herzen verlässt er diese wunderschöne Stadt für die Zeit der Semesterferien, denn er liebt das Ambiente der Londoner Backsteinhäuser fast genauso wie sein wunderschönes Elternhaus, mit dem großen wildromantischen Garten.

Wunderschön geht in meinen Augen gar nicht. Beschreibe das wunderschöne, was ist an einer Stadt wunderschön? Die grünen Parks, die alten Gebäude, der Fluß, der sich durch die Stadt schlängelt?

So nimmt man "wunderschön" zur Kenntnis, fühlt es aber nicht!


( ... ) der am liebsten allein seinen Hobbys frönt.
Als da sind: Jogging, Lesen schöngeistiger Literatur oder auch einfach nur Schlendern in Parks.

Dieses "als da sind" ist gruselig und erinnert an die Beantwortung eines Fragebogens. Verbinde die Aufzählung der Hobbys mit dem vorstehenden Satz und es klingt viel besser.

( ... ) Da ist zum Beispiel der mit Lampions geschmückte Garten, schwimmende Kerzen und Blüten auf dem Swimmingpool und ein wundervolles Grillfest nur zu dritt. Abends gibt es Champagner und fröhliche Gespräche.

"Da ist zum Beispiel" ist ein ähnliches Thema wie "als da sind". Weg damit!

Als plötzlich die Familienidylle zerstört wird durch das Auftauchen eines jungen Mädchens.
Sie stellt sich kurz vor und fällt einen Moment später, ganz zum Erstaunen der Familie, Jonnys Vater um den Hals. Eisige Stille zieht ein, bis alle begriffen haben was dies zu bedeuten hat. Jonnys Vater versucht mit Ausflüchten und Erklärungen seine Frau zu beruhigen. Vergebliche Mühe, sie läuft ins Wohnzimmer. Der Vater geht ihr nach und gesteht spontan seine Affäre. Er ist wild entschlossen seine Frau zu verlassen.

Viel zu schnell! Eben noch war alles in Ordnung; innerhalb von ganz wenigen Sätzen will der Mann plötzlich seine Frau verlassen.
Wäre besser gewesen, das Mädchen wäre gar nicht aufgetaucht, der Vater hätte seiner Frau eine Affäre gestanden und angekündigt, seine Frau verlassen zu wollen.

Also, in diesem Stil geht es weiter. Weniger ist manchmal mehr und ich erinnere mich an meine ersten Schreibversuche. Ich schrieb ganze Romane innerhalb von wenigen Seiten und war irrigerweise der Meinung, ich hätte Großes erzeugt.

Nimm Distanz zu deiner KG auf und frage dich immer, ob Dritte all das verstehen, was du schreibst.

Für den Anfang nicht ganz schlecht, aber es ist noch viel Detailarbeit zu erbringen; lass dich nicht ermutigen!

Gruß, Freegrazer

 

Hallöchen,

im Prinzip ist zu deiner KG schon alles gesagt. Eines jedoch muss ich noch loswerden. Die Todesstrafe ist in GB schon seit Ende der 1960er Jahre abgeschafft, deshalb macht diese Entwicklung deiner KG so garkeinen Sinn ;) Entweder du legst deine Geschichte in eine andere Zeit oder du überlegst dir, welche andere Strafe du der Mutter zu Teil kommen lassen willst :thumbsup:
Ansonsten wünsche ich dir hier weiter viel Spaß & Erfolg.

Gruß

Joey

 

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