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Mustafa

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10.08.2003
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Mustafa

Mustafa und ich waren an der Ecke zum Kaufhof verabredet wir wollten gemeinsam in der Innenstadt bummeln. Wir wollten gerade den Karstadt betreten als ich es plötzlich hörte. Diese ekelhafte kratzige Stimme, die da rief: "Deutschland nur für Deutsche." Fassungslos drehten wir uns um und sahen sie. Diese gehirnamputierten Rechtsradikalen. Drei an der Zahl. Sie standen vor uns und schauten mich entsetzt und Mustafa angewidert an. Ich flüsterte nur : "Renn, verdammt!" Wir rannten so schnell wir konnten die Straße entlang. Aber es war hoffnungslos.
Die Glatzen waren mindestens 18, da hatten wir nicht den Hauch einer Chance zu entkommen.
Schliesslich hatten sie uns. In die Ecke gedrängt riefen wir immer wieder um Hilfe, doch sie schauten uns nur an und liefen weiter. SIE LIEFEN WEITER. Ich hatte eine Heidenangst obwohl ich es gar nicht war der etwas zu befürchten hatte. Denn Mustafa war der Ausländer. Er war es, den sie eigentlich verfolgt haben. Aber warum? Warum verdammt wollen sie ihm schaden? Sie gaben die Antwort selber: "Ihr dreckigen Asylanten! Wir wollen euch hier nicht!Geht dahin zurück wo ihr herkommt!" Mit einem Spucken verstärkte er die Wirkung dieser Worte noch.
Mustafa fing fast an zu heulen vor Angst. So hatte ich ihn noch nie gesehen. Der grösste der drei Glatzen, der Mustafa eben schon beschimpft hatte, begann wieder: "Ein sauberes Deutschland für Deutsche. Du! Ja du! Du siehst aus wie ein Deutscher. Du kannst gehen!" Aber ich wollte nicht gehen.
Ich wollte hier bleiben bei meinem Freund. Ich stammelte nur ein " Nein" und rief nochmal um Hilfe. Wieder keine Reaktion der Passanten. Und wie um mir das Maul zu stopfen schlug der kleine fette mir mit voller Wucht in den Bauch. Ich sank nieder und krümmte mich vor Schmerzen. Jetzt schluchzte Mustafa. Ich lag noch am Boden, während sie ihn davonschleiften. Was sollte mit ihm geschehen? Ich verlor das Bewusstsein. Er musste den Solarplexus voll erwischt haben.
Als ich aufwachte wusste ich, es war nicht viel Zeit vergangen. Gerade mal 15 Minuten zeigte mir meine Uhr. Ich stand auf und stolperte nach Hause als ich ihn plötzlich hörte. Er schluchzte noch immer. Ich konnte ihn aber nirgends entdecken. Ich durchsuchte jeden Mülleimer. Als er stöhnte: "Hier oben" Ich blickte nach oben und sah ihn. Er hing etwa 5 Meter über mir. Mit den Füssen nach oben gerichtet, hatten sie ihn an einem Balken festgebunden. Er hatte die Arme frei, war aber nicht in der Lage sich hochzuschwingen um sich selbst zu befreien. Ich ging die Leiter die die Skinheads zuvor auch schon benutzt haben mussten und machte ihn von dem Tau los. Er hatte überall ihn seinem Gesicht Schrammen und Kratzer. Er sah einfach schlimm aus. Wir kletterten gemeinsam die Leiter hinab.
Wir saßen da und weinten.
Keiner hatte uns geholfen.
Keiner hatte den Mut gehabt einzuschreiten.
Keiner...

 

Hallo Maniac,

deine Geschichte hat mich emotional auch nicht sonderlich berührt. Meines Erachtens nach ist sie zu einfach aufgebaut, ohne sprachliche Raffinesse und vor allem zu vorhersehbar für den Leser. Das ist die eine Seite. Dennoch kann ich mit der Kritik von "Existence" nicht konform gehen. Auch wenn ein Thema verbraucht ist, sollte es doch möglich sein, dieses durch Originalität für den Leser interessant zu gestalten. Zumal sollte man ein solches gesellschaftliches Phänomen wie den Rechtsradikalismus nicht dadurch abwerten, indem man sagt "man hat sich ja daran gewöhnt". Dies wäre denke ich der falsche Weg. Aber eventuell hast du das ja auch gar nicht so gemeint.

MfG

 

Hallo Maniac!
Grad ist meine "Profikritik" samt Auflistung sämtlicher Fehler abgestürzt, so wie bei mir so einiges abstürzt.
Die ziemlich klischeebeladene Geschichte verläuft allzu gradlinig und Überraschungsarm, die Intention wird dem Leser mit dem Holzhammer aufs Auge gedrückt und die Stelle mit dem armen verschrammten (Kampf unter Mädchen?) am Tau ist unfreiwillig komisch.
Sprachlich herrschen zudem deutliche Schwächen vor, z.B. orthographisch, im Satzbau und in Formatierung (Leerzeichen zuviel/ zuwenig).
Dass du dem Leser deine Wertung zudem aufzwingst ( "gehirnamputiert", Großschreibung) macht sämtliches Bemühen zu nichte. Ach ja, deine Figuren handeln durch die relativ grundlose Flucht ziemlich unnachvollziehbar, und du hast die schlechte Angewohnheit, Dinge zu erwähnen, aber erst nachher zu erklären (siehe z.B Leiter).
Fazit:
Nicht so toll. Eigentlich eher schlecht... Üben!
Knallhart,
...para

 

Hallo ihr drei

Danke für eure Kritiken. Ich hab mir bei dieser Geschichte nicht besonders viel gedacht. Des isch wahrscheinlich jugendlicher Leichtsinn. In Zukunft schaue ich mir meine Geschichten besser an, bevor ich sie ausstelle. Ich wollte euch nicht irgendeine Meinung aufzwingen, es ging mir eher um die Tatsache dass man heutezutage eher Feuer als Hilfe rufen soll.
Naja besonders gut, des muss ich zugeben, isches mir wirklich ned gelungen.

Gruss Maniac

 

Hallo Maniac,

ich versuche mal, dir ein paar Hinweise zu geben, wie du die Geschichte verändern und mehr Gefühl hineinbringen könntest.
Dazu beginne ich bei deinem Ende, denn das finde ich in dieser Form im Ansatz schon sehr gut.
Aber vielleicht belässt du es einfach nciht dabei, zu schreiben, dass die beiden Figuren deiner Geschichte nebeneinandersaßen und weinten, sondern schmückst es etwas aus. Du schreibst, der Freund habe Kratzer im Gesicht. Gefühle könntest du erzeugen, indem du nciht einfach schreibst, dass er schlimm aussah, sondern indem du die Kratzer indirekt erwähnst.
Beispiel: Ich versuchte, das Blut aus den Kratzern in seinem Gesicht mit einem Taschentuch abzutupfen
So hättest du die Kratzer erwähnt, und gleichzeitig einen hilflosen Versuch, dich um diese Kratzer zu kümmern. Auch könntest du das Weinen beschreiben, indem sich das Blut aus diesen Kratzern mit dem salzigen Wasser der Tränen vermischt.
"Er sah schlimm aus" ist immer eine Wertung, die dem Leser das Erfühlen nimmt. Versuche, dieses schlimme Aussehen einfach zu beschreiben.

Du beschreibst, wie der Freund gefunden wird, aufgehängt von den Schlägern (unabhängig davon ob es Nazis, Skinheads oder einfach Idioten waren) an den Füßen ließen sie ihn kopfüber in fünf Meter Höhe baumeln. Dann wirst du etwas nachlässig:

Ich ging die Leiter die die Skinheads zuvor auch schon benutzt haben mussten und machte ihn von dem Tau los
Hieraus hättest du mindestens einen ganzen Absatz machen können oder müssen. Wenn dein Protagonist ihn wirklich einfach nur von Tau losgemacht hätte wäre er nämlich mit dem Kopf auf das Pflaster geknallt. Er hätte ihn schlichtweg umgebracht. Es hätte Mühe und Qual fü+r beide bedeutet, ihn von dem Balken zu lösen, ohne dass etwas passiert. Das hättest du gut beschreiben können.

Zu Beginn deiner Geschichte, als dein Prot um Hilfe ruft, könntest du die vorbeigehenden Passanen genauer beschreiben. Nicht, wie sie aussehen, sondern was sie gerade tun, während sie sich nciht stören lassen, wie seiner mit seinem Hund spielt, ein anderer demonstrativ in ein Schaufenster schaut, nur damit ihm in dessen Spiegelung nichts entgeht. Ein weiterer Passant könnte sein Handy zücken, es könnte sich etwas Hilfe andeuten, aber er ruft dann nur seine Freundin an. Bei solchen Dingen musst du natürlich darauf achten, was in der Bedrohung tatsächlich mit zu bekommen ist. (das mit dem Handy sicherlich nicht ;))

Du siehst, meine Vorschläge laufen alle darauf hinaus, dass deine Geschichte wesentlich länger werden würde, als sie jetzt ist. Das Thema aber würde es lohnenswert machen, darüber eine längere Geschichte zu schreiben.

Und ich denke, dass du durch meine Anregungen jede Menge eigener Ideen dazu entwickeln wirst.

Lieben Gruß, sim

 

Lieber Sim

Dies ist eine der besten Kritiken die ich hier bei kg.de je gesehen habe.:D Vielen Danke für deine vielen Hinweise und Tipps. Ich werde mir in Zukunft für meine Geschichten mehr Zeit nehmen. Um ehrlich zu sein hab ich die Gewohnheit mich von der Muse küssen zu lassen und dann einfach drauflos zu schreiben.

Danke dein Maniac :anstoss:

 
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Joah Para ned neidisch werden :D bei dir hab ich bloss nichts gesagt weil sie so schlecht war :xxlmad: aber deine Kritiken sind sowieso immer sehr brauchbar und dafür danke ich dir nochmal
Noch einen allgemeinen Danke die sich die mühe gemacht haben dieses Werk auseinanderzunehmen.
Auf bald Maniac :anstoss: (mein privatsmile)

 

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