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Musik

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10.05.2003
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Musik

Wippende Körper bewegten sich im Licht der Stroboskope und der bunten Scheinwerfer. Es roch nach Schweiß und Alkohol.
Martina befand sich inmitten dieser Masse aus tanzenden Leibern. Sanft bewegte sie ihre Hüften zu den Takten von „Narcotic“, ließ die hauchend, rauchige Stimme des Sängers und die Melodie auf sich wirken. Ihr enges Top klebte an ihrem Körper und ließ die darunter liegenden Brüste erahnen. Sie hatte die Augen halb geschlossen, gab sich ganz der Musik hin. Sie bemerkte nicht den Schweiß an ihrem Körper und auch nicht die Haarsträhnen in ihrem Gesicht. Sie hatte die Welt rund um sich ausgeblendet und bemerkte nichts von ihrer Umgebung, von den Leuten, die sie umgaben, von den anderen springenden Leibern, von den sprühenden Pheromonen der anderen Jugendlichen um sie herum.

Tom saß an der Bar und nippte an seinem Whiskey und beobachtete die Menge. Die Party war laut und zu voll. Überall die gleichen einförmigen Gestalten. Herausgeputzt und um Aufmerksamkeit haschend, gezwungen fröhlich. Immer auf die Meinung anderer bedacht. Irgendwie war das nicht sein Abend. Er sollte austrinken und nach Hause gehen. Er wollte gerade das Glas abstellen, als ihm ein Mädchen auf der Tanzfläche ins Auge stach. Sie sah gut aus. Nicht herausragend, aber hübsch. Umringt von den anderen Tänzern ging sie fast unter und doch stach sie mit ihrer Ausstrahlung aus dem Gedränge heraus. Völlig losgelöst von der Menge tanzte sie für sich alleine, und schien fast so losgelöst wie „Major Tom“; die Arme angewinkelt und die Augen halb geschlossen in eine andere Welt treibend. Immer wieder beschienen Scheinwerfer ihren schweißgetränkten Körper. Unwillkürlich musste Tom den Atem anhalten. Das Mädchen faszinierte ihn. So völlig versunken in der Musik und in dem Moment ertrinkend. Es geschah selten, dass ihn ein weibliches Wesen dermaßen faszinierte. Er konnte den Blick nicht von ihr lassen und hatte zugleich Angst, dass sie die Augen öffnen und ihn sehen könnte. Rasch befeuchtete er seine trockene Kehle mit einem weiteren Schluck Whiskey. Er studierte ihren wippenden Körper, jede Schweißerle, die an ihrem Körper herab rann, jede Haarsträhne, die ihr ins Gesicht hing. Er beobachtete fasziniert, wie sie mit der Spitze ihrer Zunge ihre Lippen befeuchtete und ihm wurde heiß unter seinem Shirt.

Die letzten Töne des Lieds verklangen und der DJ legte den nächsten Song auf. Martina öffnete wieder die Augen und kehrte langsam wieder in das Hier und Jetzt zurück. Sanft wippte sie zu den Klängen von Nirvanas „Lake of Fire“. Ziellos glitt ihr Blick über die Menschenmenge in der sie sich befand. An der Bar, fast verdeckt von anderen Tanzenden saß ein Junge mit einem Glas in der Hand. Sein Blick schweifte ebenso wie ihrer ziellos umher, schien jedoch nie den ihren zu treffen. Er gefiel ihr. Er erschien vollkommen losgelöst von seiner Umgebung, so als wäre er der einzige Gast in diesem Schuppen. Und obwohl dieses Verhalten von ihm absolute Kontrolle über seine Umgebung ausstrahlte wirkte er in ihren Augen irgendwie verunsichert. Eine sich so widersprechende Kombination fand sie irgendwie anziehend.
Um sich eine Pause zu gönnen wanderte Martina in Richtung Bar für ein Glas Wein. Wie zufällig streifte sie dabei den Arm des Typen, doch er ignorierte sie. Als wäre sie nur irgendjemand, der gerade an ihm vorbeigegangen wäre. Zu schade, wie sie fand. Nicht, dass sie gerade auf der Suche nach jemandem gewesen wäre, aber dennoch.

Tom versuchte so unbeeindruckt wie möglich zu bleiben, als sie ihn zufällig streifte um an die Bar zu gelangen. Sie bestellte eine Weinschorle und warf dem Kellner beim bezahlen ein Lächeln zu, welches so ehrlich war, wie ihr tanzen. Sie strich ihr Haar hinter die Ohren zurück und schien die ruhigen Töne, die der DJ gerade angeschlagen hatte, zu genießen. Bald schon nahm sie nichts mehr wahr als die unverkennbare Melodie von „Hotel California“. Mit dem Glas in der Hand kehrte sie gemächlich und wie in Trance auf die Tanzfläche zurück. Ihre Umgebung, inklusive ihn, schien sie schon nicht mehr wahr zu nehmen. Er seufzte und trank sein Glas aus. Der Abend war gelaufen. Die Erinnerung an eine flüchtige, zufällige Berührung und ein magischer Moment blieben zurück.

Martina blickte noch einmal zurück an die Bar. Der Platz, an dem sie zuvor den Typen gesehen hatte war leer. Schade. Hatte wohl nicht sein sollen. Sie zuckte traurig mit den Achseln. Lächelte dann jedoch wieder als sie das aktuelle Lied erkannte und schloss wieder die Augen. Sie tanzte alleine. Sie stellte sich vor, wie der Unbekannte die Arme um sie legte und gemeinsam mit ihr zu der Musik von „Every you, every me“ den Rest der Welt vergaß.

 

Moin Hunter,

ein Beispiel dafür, wie wichtig der erste Satz ist:

Wippende Körper bewegten sich im Licht der Stroboskope und der bunten Scheinwerfer. Es roch nach Schweiß und Alkohol.
Schon zehn Cent für jeden Text, der hier mit im Licht der Stroboskope wippenden Körpern, Schweiß und Alkohol beginnt, hätten mich reich gemacht.
Da im Wippen schon die Bewegung liegt, ist "bewegten" als Verb unnötig.
Leider geht es bei dir nicht mal interessant weiter. Ich frage mich, warum du diesen Text erzählst? Die Musik kommt nicht an, obwohl ich die Lieder kenne, kann ich sie durch deinen Text nicht hören. Die Begegnung, die letztlich daran scheitert, dass beide sich nicht "outen", wäre ja durchaus erzählenswert.

Lieben Gruß
sim

 

Hallo Hunter

Hehe, den einstieg wollte ich auch zitieren, um an ihm den missglückten Tartu Der Geschichte aufzuzeigen, aber Sim war schneller.

Mja, Teile da Sims Meinung vollkommen. Dieses aneinander vorbeischrappen hätte durchaus was sein können, aber in dieser Form ist das leider ziemlich vergurkt. Leblos, insgesamt. Den Zauber, der da sein müsste, kann ich nicht spüren. Das Schicksal der beiden ist mir dadurch völlig einerlei. Weder was der eine noch die andere so besonders macht/fühlt bleibt auf der Strecke.

Grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo!
Danke für die Antworten. Scheint so, als wären meine Fähigkeiten nach vier Jahren nicht schreiben doch mehr eingerostet, als ich gedacht hätte. Prinzipiell war ich auch nicht ganz zufrieden mit der Geschichte, aber ich konnte es nicht genau eingrenzen. Ich dachte, vielleicht bekomm ich hier ein paar Tips.

Wie könnte man, ohne an der Grundstruktur der Geschichte zuviel zu ändern, mehr Interesse an der Geschichte der beiden bekommen? Die Idee war ja, dass man sich selbst in eine der beiden Gestalten hineinprojizieren kann - weshalb die Charkatere selbst recht oberflächlich blieben - hat wohl nicht ganz funktioniert...

 

Hallo Hunter,

ich fand die Idee zur Geschichte recht nett, aber schließe mich den Vorrednern an, daß in der eigentlichen Umsetzung versäumt wurde, den Leser mehr in die Geschichte einzubeziehen, Gefühl entstehen zu lassen.

Aufgefallen ist mir, daß Du recht viele Wiederholungen drin hast; daran solltest Du unbedingt arbeiten. Es wippt, ist in Schweiß gebadet, abwesend und berührt sich unauffällig zufällig. ;)


als ihm ein Mädchen auf der Tanzfläche ins Auge stach.

So völlig versunken in der Musik

Er studierte ihren wippenden Körper,

Sanft wippte sie zu den Klängen von Nirvanas „Lake of Fire“.

Ziellos glitt ihr Blick über die Menschenmenge in der sie sich befand.

Sein Blick schweifte ebenso wie ihrer ziellos umher, schien jedoch nie den ihren zu treffen.

Er erschien vollkommen losgelöst von seiner Umgebung, so als wäre er der einzige Gast in diesem Schuppen.

Wie zufällig streifte sie dabei den Arm des Typen, doch er ignorierte sie.

Tom versuchte so unbeeindruckt wie möglich zu bleiben, als sie ihn zufällig streifte um an die Bar zu gelangen.

Bald schon nahm sie nichts mehr wahr als die unverkennbare Melodie von „Hotel California“.

[/QUOTE]

Tja, und leider geht die Geschichte auch noch nicht einmal gut aus. Irgendeinen Clou zum Schluß, vielleicht wäre es das gewesen.

Gruß, Buddy

 

Hallo Hunter,

ich fand die Idee zur Geschichte recht nett, aber schließe mich den Vorrednern an, daß in der eigentlichen Umsetzung versäumt wurde, den Leser mehr in die Geschichte einzubeziehen, Gefühl entstehen zu lassen.

Aufgefallen ist mir, daß Du recht viele Wiederholungen drin hast; daran solltest Du unbedingt arbeiten. Es wippt, ist in Schweiß gebadet, abwesend und berührt sich unauffällig zufällig. ;)

als ihm ein Mädchen auf der Tanzfläche ins Auge stach.

So völlig versunken in der Musik

Er studierte ihren wippenden Körper,

Sanft wippte sie zu den Klängen von Nirvanas „Lake of Fire“.

Ziellos glitt ihr Blick über die Menschenmenge in der sie sich befand.

Sein Blick schweifte ebenso wie ihrer ziellos umher, schien jedoch nie den ihren zu treffen.

Er erschien vollkommen losgelöst von seiner Umgebung, so als wäre er der einzige Gast in diesem Schuppen.

Wie zufällig streifte sie dabei den Arm des Typen, doch er ignorierte sie.

Tom versuchte so unbeeindruckt wie möglich zu bleiben, als sie ihn zufällig streifte um an die Bar zu gelangen.

Bald schon nahm sie nichts mehr wahr als die unverkennbare Melodie von „Hotel California“.


Tja, und leider geht die Geschichte auch noch nicht einmal gut aus. Irgendeinen Clou zum Schluß, vielleicht wäre es das gewesen.

Gruß, Buddy

 

Tag, Hunter!

Wie könnte man, ohne an der Grundstruktur der Geschichte zuviel zu ändern, mehr Interesse an der Geschichte der beiden bekommen? Die Idee war ja, dass man sich selbst in eine der beiden Gestalten hineinprojizieren kann - weshalb die Charkatere selbst recht oberflächlich blieben - hat wohl nicht ganz funktioniert...

Neee, das hat nicht funktioniert. Weil: Warum sollte ich mich in eine Hülle hineinbegeben?

Du muss sie schon stärker zeichnen. Das identifizieren funktioniert über Gemeinsamkeiten, und zwar, indem man sich an eigene Gedankengänge erinnert. Indem man Gemeinsamkeiten entdeckt.

Ja, ja genau! So ist das bei mir auch! Da ist man drin. Bei dir geht das nicht, weil man die Figuren nicht fassen kann.

Du kannst Figuren nur an dich drücken, gern haben, sie herzen - oder wegstoßen! - wenn sie Substanz haben. Sonst ist da nur Luft.

Weißt du ... in deinem Text "genießen" deine Leute die "schöne" Musik. Sie lassen die Musik "auf sich wirken". Und das Mädchen sieht "gut" aus.

Das sind diese Hülsen, die man als Leser nie automatisch füllt. Was zum Henker weiß ich, was die Tussi da schön findet? Oder wie sie aussieht, wenn er sie gut findet? Das ist mir so schnurzegal ... das muss treffender werden.

Bring sie mir näher.

Lass die Musik sie an ihr erstes Date erinnern, zum Beispiel. Und beschreibe SEINE Gefühle, wenn er sie betrachtet. Das ist das Interessante. :) Also: Beschreibe (knapp!), was er sieht, und dann, was er dabei empfindet.

Joa. Außerdem würde ich die Lieder da streichen. Ich mag das nicht, einen Text zu lesen, und die Lieder nicht zu kenne. Und ... teilweise kannte ich sie sogar. Aber trotzdem ... wozu ist das da drin?

Er studierte ihren wippenden Körper, jede Schweißperle, die

Herausgeputzt und um Aufmerksamkeit heischend, gezwungen fröhlich.

Gibt noch mehr Textkram, aber hab grad keine Zeit mehr. :)

Bis bald!

yours

 

Hallo!
Danke für die Antworten. Werde die Geschichte noch einmal gründlichst überarbeiten müssen.

Aber ein Happy end wird es dennoch nicht geben...

lg
Hunter

 

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