Was ist neu

Muschimuckis

Seniors
Beitritt
01.07.2006
Beiträge
1.008
Zuletzt bearbeitet:

Muschimuckis

Meine Damen und Herren, liebe Zuseher und Zuseherinnen, heute, am zweiten Tag nach der grandiosen Eröffnung, begrüße ich Sie wieder hier im brechend vollen Cunt-Stadion, heute ist ein entscheidender Tag für unsere kleine Nation bei diesen Spielen! Wird es ein ganz großer Tag für unser Land? Eines unserer Mädels muss heute ihrer Favoritinnenrolle gerecht werden. Wird sie unserem Land eine Medaille schenken? Wird sie, trotz des ungeheuren Erfolgsdrucks, der auf ihr lastet, die nötige Konzentration und Entspannung zur Entladung finden? Die letzten Monate sind ja sehr gut für sie gelaufen, Erste im Emanuelle Circus bei der Europameisterschaft, Erste in der Mutzenbacher Hall, knappe Zweite beim Chatterley Turnier! Wird es für sie heute wieder so gut laufen? Wir alle hier sind mehr als gespannt und drücken die Daumen! Müsste ja mit dem Teufel zugehen, wenn es nicht heute auch gut für sie laufen würde! Wir möchten ihr hier jetzt zurufen: Wir sind bei dir, liebe Helga, wir rechnen mit dir, wir wollen dich SIEGEN sehen!!!

Sie ist ja eine der wenigen im Bewerb, die nicht mehr nach der Come-Methode trainiert, sondern nach der von Fellini, die Sie ja alle kennen! Trotzdem immer wieder ein Erlebnis, ihr beim Training zuzusehen, wie sie eine Perle nach der anderen allein durch die Kraft ihrer vaginalen Muskeln in sich saugt. Jede einzelne Perle 50 Gramm schwer! Aus einer Entfernung von gut einem Meter! Allein das schon eine unglaubliche Leistung!

Schauen Sie mit mir ein bisschen auf die Ränge, die gespannte Erwartung ist fast zu greifen, alle Gesichter sind gebannt auf das Tor gerichtet, durch das in wenigen Augenblicken die Athletinnen treten werden. Die Damen auf den Rängen rutschen nervös auf ihren textilfreien Hinterteilen, alle Männer haben ihre Schweife blank gezogen, viele dieser lebendigen Fähnchen sind in den Landesfarben bemalt, viele schon halb und sehr viele auch schon ganz aufgerichtet! Was für ein Bild! Ein Bild friedvoller Lebensfreude! So soll Sport sein! In dieser gemeinsamen Freude vereinen sich alle Völker und Nationen! Was für ein erhebender Moment! Dieser Bewerb hier wird bereits einer der Höhepunkte dieser Spiele sein, so viel ist sicher!

Und jetzt ist es soweit! Das Tor öffnet sich und da sind sie, die Göttinnen unserer Zeit, das kann man wohl ohne Übertreibung sagen! Schaun Sie sich mal an, wie stolz die daherkommen, alle eine 1A-Haltung, wie geschmeidige Katzen! Jetzt sind sie noch in den Trainingsanzügen der jeweiligen Nationen, aber bald werden sie auf den Orgasmopotoren Platz nehmen, schaun schon beeindruckend aus, diese spiegelnden Stahlkonstruktionen, in denen gleich die Vulven der Teilnehmerinnen eingespannt werden, und da ist sie auch schon, die härteste Konkurrentin Helgas, Esmeralda Pinta, die Frau mit den unglaublich beweglichen inneren Labien, Labia Fabia wird sie in ihrem Heimatland genannt. Das wird ihr heute aber nicht so viel helfen, denn gemessen wird ja im Körper, wie Sie ja alle wissen, da kann man nichts vortäuschen oder willkürlich beeinflussen. Trotzdem ist Esmeralda natürlich immer für eine Überraschung gut und brandgefährlich!

Und da ist auch unsere Helga, mein Gott, was für eine Erscheinung! Gegen diese Großkatze sind die anderen doch nur Zimmertiger! Wallendes Haar, federnder Schritt, gelassener Blick! Jetzt, wo ich sie so sehe, sie wird es schaffen! SIE WIRD ES SCHAFFEN, MEINE DAMEN UND HERREN! Ein großer Moment steht uns unmittelbar bevor!

Jetzt heißt es volle Konzentration! Die Atmung muss trotz der Anspannung locker bleiben, aber gleichzeitig auch tief! Jeder einzelne Beckenbodenmuskel muss aktiviert werden, um das optimale Ergebnis zu erzielen. Zuerst werden die Athletinnen mit rhythmischen Aufwärmbewegungen beginnen, die inneren Labien werden dabei ganz nach innen gezogen und wieder ausgestoßen, bis sie voll durchblutet sind. Aber das ist noch nicht alles, es muss ihnen auch gelingen, das Aufwärmen exakt 21 Minuten durchzuhalten, ohne dass es zu vorzeitigen Kontraktionen kommt, denn das hieße das Aus! Aber das wissen Sie ja alle! Aber konzentrieren wir uns jetzt auf das Podium, denn alle sind bereit, alle haben jetzt auf den Orgasmopotoren Platz genommen, es herrscht absolute Stille im Stadion, sehen Sie sich das an! Was für ein herrlicher Anblick! Wenn ich nicht kastriert sein müsste, um Ihnen, meine geschätzten Zuseher, eine objektive Berichterstattung zu ermöglichen, ja, dann, dann, würde ich jetzt auch mein Fähnlein aufrichten und ihnen damit zuwinken, diesen herrlichen geöffneten Schößen! Ein Punkterichter kontrolliert noch den ordnungsgemäßen Sitz der Stabmessgeräte, die auch noch die kleinste Kontraktion aufzeichnen können!

Jetzt der Startschuss! Kein Fehlstart! Es kann losgehen! Alle Augen sind auf die Großbildwände gerichtet! La Labia Fabia wirkt nervös, sie beginnt viel zu schnell, meiner Meinung nach, während Helga ganz ruhig ist, ganz gleichmäßig spannt sie an und entspannt wieder, das sieht gut aus, das sieht SEHR gut aus, ihre Atmung sehr ruhig! Und jetzt, die 21. Minute beginnt! Jetzt wird es spannend! 4, 3, 2, 1 … AUS! AUS! Die Aufwärmzeit ist vorüber und DA! DA! Esmeralda kontrahiert nicht!! Sie kontrahiert einfach nicht! SIE KANN NICHT KOMMEN! Ja, gibt´s denn so was? Keine einzige Kontraktion, ja ist das denn die Möglichkeit? Esmeralda ist draußen, sie ist ausgeschieden, offensichtlich viel zu nervös! Umso besser für Helga!

Wen gibt´s da noch, der ihr gefährlich werden könnte? Diese kleine Joy Pleasure da, die liegt sehr gut im Rennen, ihre Kontraktionen noch sehr gleichmäßig und stärker werdend, jetzt, in der 35. Minute sind bereits die ersten Teilnehmerinnen ausgeschieden, fünf sind noch im Rennen. Wird Joy das durchhalten können? Sie hat der Helga ja die Jugend voraus, aber es fehlt ihr wohl noch ein bisschen an Erfahrung! Helga riskiert keinen Seitenblick, sie ist voll konzentriert, voll bei der Sache! Das sieht gut aus, das sieht sehr gut aus! Meine Damen und Herren halten Sie ihr jetzt die Daumen! Warten Sie noch mit Ihrem Kommen, da ist noch was drinnen, Helga hält da noch was in der Hinterhand, ich kenn sie! Sie hat noch nicht ihre vollen Möglichkeiten ausgeschöpft! Warten Sie noch zu! Und DA! Nur mehr zwei im Rennen, Joy und Helga, schon 40 Minuten! Wird das ein neuer Weltrekord? Unglaublich, wie ruhig die beiden noch sind, ihre Vulven weit offen, rosa pulsierend, die Labien dick wie Schläuche! Erste Freudenfontänen im Publikum! Einige haben dieses neue Mittel probiert, um ihr Sperma einzufärben! Eine schöne Idee, wie ich finde, das gibt dem hier ein gleich noch buntere Atmosphäre!

Und DA! Joy ist draußen! SIE IST DRAUSSEN! Ihre Zuckungen einfach verebbt, ohne noch mal alles geben zu können! Ja, das ist die fehlende Routine! UND, MEINE DAMEN UND HERREN, Helga wird die Goldmedaille machen!! Soviel ist jetzt schon sicher! Aber sie ist noch nicht fertig! Sie will den Weltrekord schaffen! Machen Sie sich jetzt bereit! Teilen Sie den fulminanten Augenblick gleich mit Helga! Ihr Bauch zuckt jetzt auch, ihr ganzer Körper, noch fehlen ihr zehn Kontraktionen zum Weltrekord! ZEHN! Das ist nichts, das schafft sie! 5, 4, 3, 2, 1 … SIE HAT DEN WELTREKORD! HURRA HURRA HURRA Unglaublich! Und sie macht weiter! Macht einfach weiter, dieses unglaubliche, tapfere Mädel! 3, 4, 5, 6 … bereits elf mehr! Und jetzt, aber jetzt, sie bäumt sich auf, ihre Vulva explodiert förmlich in dieser letzten kraftvollen Zuckung, KLIMAX KLIMAX KLIMAX das ganze Stadion scheint unter dieser Explosion zu beben, bunte Freudenfontänen überall! WAS FÜR EIN ANBLICK! UNFASSBAR! Unbeschreibliche Szenen spielen sich hier auf den Rängen ab! Mein Gott, sie hat es geschafft! Neuer Weltrekord! Alle jubeln hier, auch die Fans ihrer Konkurrentinnen! Ihre Leistung war einfach zu unglaublich! Unsere Helga hat die Nerven bewahrt, SIE HAT ES GESCHAFFT!

Wir werden uns natürlich sofort um ein Interview mit unserer Helga bemühen, bleiben Sie dran, waschen können Sie sich später! Ich rufe mal meinen Kollegen Anton! Anton, können wir schon ein Interview mit unserer neuen ORG-Weltrekordinhaberin haben? Ja?

„Ja, ich melde mich hier vom Podium! Helga steht neben mir, erschöpft aber mit Freudentränen in den Augen! Helga, erstmal Gratulation zu dieser überragenden Leistung!
Was denkt man da in den letzten Sekunden? Wie hält man das durch?“
„Ich … ich hab an meinen Papa und meine Mama gedacht, wie stolz die auf mich sein werden, für sie wollte ich es schaffen! Ich bin so glücklich, mir fehlen einfach die Worte!“ Wie sie strahlt!

Was ist das, da drängt sich jemand zwischen Anton und Helga, wer ist das? Was spielt sich da ab?
„Helga, ich hab auch eine kurze Frage!“ Ich kenn die Frau nicht. Anton schaut auch etwas ratlos.
„Haben Sie Lust empfunden dabei?“ Was für eine Frage! Wer hat die Frau hier raufgelassen?
„Ich muss das mal klar und deutlich sagen: Ich bin Profi, ich bin Profisportlerin! Ich steh dafür ein, dass dieser Sport endlich einmal ernst genommen wird und aus der Schmuddelecke rauskommt!“ Sehr gut gesagt, Helga! Und jetzt lässt sie die Frau einfach stehen und geht! Richtig so! Diesen Untergrundaktivistinnen keine Öffentlichkeit geben! Unsere Helga, nicht nur eine überragende Sportlerin, sondern auch ein gescheites, sympathisches Mädel!

Meine Damen und Herren, wir melden uns nach einer Werbepause gleich wieder, mit weiteren Interviews, Analysen und selbstverständlich einer Zeitlupenaufnahme der letzten Sekunden! Bleiben Sie dran!

 

Hi Andrea!

Naja, also umgehauen hat mich das nicht. Es gab schon ein paar Sätze, bei denen ich grinsen musste und die Idee ist vielleicht auch nicht schlecht. Aber was ich mit dem Ganzen anfangen soll, weiß ich trotzdem nicht so recht.

Der Sportkommentar ist formal solide, aber mir dann doch zu lang. Beim Interview dann tritt plötzlich ein personaler Erzähler auf, bei dem die eindringliche Frage aufkommt: WER IST DAS, DER DA SPRICHT? ;)

Das Satirische sehe ich dann mehr im Schluss, als die Frage nach dem Spaß kommt. Bis dahin ist es mir ein eher langer und wenig abwechslungsreicher Weg. Ich bleibe beim naja...

Gruß
Kasimir

 

Hallo Andrea H.,

ich schaue zu wenig fern, um richtig versiert drüber herziehen zu können, aber ich erlaube mir trotzdem jetzt mal ein Urteil:
diese Idee, Fernsehsendungen auf diese Weise zu kritisieren, und en passant einen kritischen Blick auf Sexualverhalten zu werfen, ist homogen mit demjenigen, was sich einem im Fernsehen bietet. Es wirkt flach, flapsig und effektheischerisch.
Wenn es als Stilmittel genau das unterstreichen sollte, was du kritisieren wolltest, warum nicht.

Eine Sportreportage ist immer mit einem höchst vorhersehbaren Spannungsbogen versehen, insoweit ist dein Text überraschungslos.

Was noch fehlt, um das Fass noch weiter zu füllen, wäre eine Werbeunterbrechnung zum richtigen Zeitpunkt, also kurz vor...du weißt schon. In dieser Werbeunterbrechung könnte dann themengerecht für die Bekämpfung des Inkontinenzproblems älterer Frauen geworben werden, vielleicht mit einem Interkontivibra, also einem Vaginalrüttler, der den Beckenboden aufmuskelt. :D

Du sieht, was für beknackte weitere Gedanken dein Text auslöst. Falls du es so beabsichtigt hast, dann ist es gut.

Lieben Gruß
lakita

 

Liebe Andrea,

als ich das las, dachte ich sofort: Das ist geklaut!
Nun will ich Dir das ja nicht unterstellen, also sag ich einfach: Das hab ich schon besser gelesen.

Lieben Gruß!
Makita.

 

Hallo Kasimir!

Der personale Erzähler am Ende ist doch der Sprecher, der immer spricht, er beobachtet einfach das Interview weiter und gibt seinen Kommentar dazu ab. Vielleicht etwas ungeschickt gemacht von mir, aber ist doch naheliegend, dass das der Sprecher ist, oder?

Dass du das Satirische eher nur am Ende siehst, das wundert mich doch sehr. Was ist das vorher?

Ja, tut mir leid, dass du es nicht unterhaltend fandest.


Hallo Sami!

Du bildest diesen aberwitzigen Wettkampf eins-zu-eins auf die gängige Wettkampf-Berichtserstattung ab. Damit will ich nicht sagen, die Geschichte solle noch mehr durchknallen, sondern sie solle mehr Ideen / mehr Wendepunkte bieten (freilich ist die Geschichte sehr kurz, da ist dieser Tipp relativ).
Ich hab jetzt darüber nachgedacht, ich kann diesen Vorwurf des wenig überraschenden Hergangs nachvollziehen, aber das liegt doch auch am Inhalt! Es ist ja gerade wichtig, dass dieser Höhepunkt so vorhersehbar und garantiert ist! Aber ich werd mir noch überlegen, was und ob ich da noch was Überraschendes einbauen kann. Es war ja auch ein Spiel von mir, wie ein Orgasmuswettbewerb wohl so aussehen könnte, wie das funktioniert. "Ideen-Kollegen" - diesen Ausdruck muss ich mir merken! ;)

War mir trotzdem keine Unfreude!
Freut mich, wenn es dich doch ein wenig unterhalten hat. :)

PS: Um diesen Kommentar zu schreiben, musste ich drei Dutzend zwei- und mehrdeutige Formulierungen zensieren, o-o.
Schade, hättest es doch stehen gelassen! ;)



Hallo Lakita!

diese Idee, Fernsehsendungen auf diese Weise zu kritisieren, und en passant einen kritischen Blick auf Sexualverhalten zu werfen, ist homogen mit demjenigen, was sich einem im Fernsehen bietet. Es wirkt flach, flapsig und effektheischerisch.
Absurd fandest du es nicht? Mit "flapsig" und "effektheischerisch" kann ich leben, wie sollte eine Satire sonst funktionieren, wenn ich sie nicht mit Effekten ausstatten würde? Aber "flach" ist es nicht! Das weise ich entschieden zurück! Es geht um den Leistungsanspruch in der weiblichen Sexualität, um die Lustlosigkeit dabei, um dieses rein maschinelle, rein körperliche Tun, um unser Gieren nach dieser Art von Sexualität, um die Omnipräsenz von Sex in den Medien, darum, dass er eher dort stattfindet als im wirklichen Leben, dass wir Medien brauchen, um Lust noch spüren zu können, und auch um Massenverhalten, um Entfremdung zwischen den Menschen, den die wichsen da alle nur, die haben da keinen Sex MITEINANDER auf den Rängen, es geht um Entsubjektivierung, die Athletinnen da haben alle kein Gesicht, werden nur auf ihre Muschi reduziert, und es ist auch ein bisschen eine Satire auf "make love not war", denn es wird hier vom Sprecher auch der friedliche Wettkampf zwischen den Nationen betont, dass alle am Ende miteinander, aber in Wirklichkeit nur NEBENEINANDER, "Lust" empfinden.

Das mit der Werbeunterbrechung ist eine gute Idee, aber ich wollte es nicht zu lange machen.


Hallo Makita!

Was genau hätte ich da geklaut? Dass Sex als sportlicher Wettbewerb dargestellt wird? Es wundert mich nicht, dass das schon mal jemand so gemacht hat, aber wahrscheinlich war Hildebrandt da auch nicht der Erste.
Ich kannte den Hildebrandttext aber gar nicht, ich seh da auch nicht allzu viel Zusammenhang zu meinem Text. Der von Hildebrandt hat doch auch eine ganz andere Intention: Der nimmt doch eindeutig deutsche Schmuddelfilme der 70er aufs Korn, du wirst doch nicht meinen, dass mein Text das auch tut, oder? Bei mir spielt nicht zuletzt auch das Publikum eine wichtige Rolle, bei Hildebrandt kommt das überhaupt nicht vor. Was meine Intention war, hab ich bei Lakita schon gesagt, und nein, ich find meinen Text ganz unbescheiden eigentlich besser als den von Hildebrandt, da ist nur viel Firlefanz, aber nichts dahinter, außerdem merkt man dem Text sein Alter an. Ist aber sicher Geschmackssache. ;)

Und prinzipiell möchte ich aber sagen: Ich würde mir eher den Kopf abreißen, als etwas zu klauen oder unoriginell zu sein!

Vielen Dank an alle fürs Lesen und für die Kommentare!

Gruß
Andrea

 

Hallo Andrea,

mit "flach" meinte ich keineswegs deine Intention, die dieser Satire zugrunde liegt. Ich teile deine Kritik an unserer gesellschaftlichen Entwicklung, sehe wie du die Verrohungstendenzen und finde, dass jedwede Form von Kritik dringend notwendig ist.

Ich finde aber, der Plot und seine Umsetzung sind flach.

Absurd? Nein, nicht wirklich. Wir sind doch kurz davor, genau so etwas im Fernsehen zu erleben. Ich erkenne schon jetzt keine Schamgrenze mehr, der Weg zu solch einer Veranstaltung ist im Grunde genommen bereits frei.

Lieben Gruß
lakita

 

Guten Abend Dr. Vagina!

Ich fands lustig, war jetzt aber kein Brüller, und ich hab mich ehrlich gesagt auch gefragt, was du hier genau satirisch thematisieren willst - den Muschiwahn in Deutschland - hamm wa den? WEnn ja, muss ich mal öfters den Fernseher einschalten. :D
Ich weiß nur, dass diese komische Lady Ray Bitch so einen Fotzenwahn hat und das überall in der Öffentlichkeit - wenn überhaupt jemand sie einlädt - hrhr - betont, wie sehr sie vagina-orientiert ist. Genug davon, jetzt zum Text.
Mir gefällt die Perspektive, obwohl ich erst dachte, du willst dich über die Hexer Geschichte von Dr. Leidenschaft lustig machen, wegen Männerfreundschaft und deine quasi als Muschipower, was weiß ich.
Für mich ist das auch lang, und deine Aussage hat mich leider auch nicht erreicht und so wie du das jetzt erläutert hast, Mann, Mann, das ist für mich zu weit hergeholt, könnte man dann in fast jeder Satire, in der Sex vorkommt, sagen, hier, die bösen Medien, die die Lust der Bevölkerung ausnutzen und alles mit Sex mischen, weil sex sells.
Und dass du die GEschichte gepostet hast, nur um deinem Drecksau-Image gerecht zu werden :D glaube ich auch nicht, aber für mich ist das zu wenig.
Ach ja, aber deinen Text finde ich wirklich besser als Hildebrandts.
Das wars auch schon.

JoBlack

 

Hallo Andrea,

du hast dir also wieder einen kleinen Spaß erlaubt :lol: und dazu noch einen, bei dem ich mehrfach laut auflachen musste. Die Idee, die Spitzensportlerin HELGA zu nennen, finde ich Spitze!
Unterhaltsam waren deine Wortspiele und auch wie du den Profisport auf die Schippe genommen hast, gefiel mir.
Ich glaube, dass du dafür keinen Literaturpreis bekommst, aber den Anspruch hattest du diesmal :D sicher auch nicht .
Vielleicht könnte sie etwas kürzer sein, da der Stadionsprecher sich oft wiederholt. Da ich keine Stadionerfahrungen habe, weiß ich nicht, ob diese Wiederholungen üblich sind.

Eine kleine unterhaltsame Geschichte, die den Alltag amüsant unterbrach.
Danke!

Lieben Gruß,
jurewa

 

Hey ho!

Ich unterstell Dir ja nicht, daß Du den Hildebrandt gelesen und daraus geklaut hast wie in: abgeschrieben, abgekupfert, Plagiat. Dein Text hat mich nur im Aufbau, im Ton, bei Anfang und Schluß sofort so sehr daran erinnert, daß ich das einfach geschrieben habe. Du sollst jetzt (bitte-bitte) nicht beleidigt sein, weil ich dieses Wort benutzt habe. Ich bin's doch, ey. Hab's halt so hingeschrieben. Zeit zum Formulieren hatte ich auch nicht, es war immerhin am hellichten Tage! Seit wann überhaupt fassen wir uns mit Samthandschuhen an? :)
Man kann auch zufällig klauen und das Original gar nicht kennen, das ist mir mit Musik schon passiert. Okeh, hätt ich vielleicht nicht so nennen dürfen. Tut mir leid. Tschuldigung. Kannst mir im Chat nochmal den Kopf dafür abreißen, ich halt hin wie ein Lämmchen.
Lieben Gruß!
Makita.

 

Salve Andrea,

nachdem ich Deine Geschichte gelesen hatte, musste ich unweigerlich an die Werbespots denken, die man auf allen Kanälen nachts ab zwei zu sehen bekommt (begeht man denn den Fehler, dann den Fernseher einzuschalten).
Manchmal starre ich die Damen mit gewisser Berühmtheit an, die man sich aufs Handy laden kann, und denke: "Mein Gott, das muss ja anstrengend sein!"
Das gesichtslos wichsende Publikum passt da ganz gut.

Dann habe ich in Deiner Antwort an lakita gelesen, was Du mit dem Text aussagen wolltest, und, so leid es mir tut: es kommt nicht rüber.
Vielleicht wolltest Du mit dieser kleinen Satire zu viel auf einmal aussagen.
Vieles in der KG ist so typisch für einen Sportkommentar respektive eien Sportübertragung, dass es zu einem Teil von Setting und Atmosphäre wird, in dem Du den Beckenbodenwettkampf ansiedelst.
Teil der Atmosphäre heißt aber: es sticht nicht mehr aus der Gesammtdarstellung hervor.
Der Eindruck, der mir als Leser blieb, war: entseelter, zur Schau gestellter Sex als Hochleistungssport; nicht mehr.

Insofern hat mich die KG eher amüsiert und unterhalten, als zum nachdenken gebracht. Dabei finde ich, letzteres sollte das Ziel einer Satire sein; der bittere Nachgeschmack, den das Lachen hinterlässt.

Ich hoffe, Du konntest mit meinem Komm was anfangen.

LG, Pardus

 

Der personale Erzähler am Ende ist doch der Sprecher, der immer spricht, er beobachtet einfach das Interview weiter und gibt seinen Kommentar dazu ab. Vielleicht etwas ungeschickt gemacht von mir, aber ist doch naheliegend, dass das der Sprecher ist, oder?
Nach Überlegung kann es zumindest kein anderer sein, aber ein störender Bruch ist es schon: Hat er bis dahin alles mündlich kommentiert, bekommt der Leser unvorbereitet Einblick in seine Gedankenwelt: „Wie sie strahlt!“ – Das sprengt irgendwie den Rahmen, finde ich. (Andererseits scheine nur ich mich daran zu stören. ;))


Dass du das Satirische eher nur am Ende siehst, das wundert mich doch sehr. Was ist das vorher?
Humor.
Da geht’s mir zumindest wie Jo, weiß nicht, was da satirisch thematisiert werden sollte – deine Deutung (Antwort an Lakita) stellt sich nicht von alleine ein. Bei Satire sollte meiner Meinung nach ziemlich sofort klar werden, was kritisiert wird, man sollte sofort wieder erkennen können, was karikiert wird – dafür ist deine Geschichte zu weit von der Realität entfernt, zu fiktiv. Bis auf den Schluss wie gesagt, die „Untergrundaktivisten“, die Spielverderber sozusagen, die kennt man. :D Wie auch dieses „ich bin Profi!“ – das ist aus dem Leben!

Lieben Gruß
Kasimir

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo zusammen!

Ich werde jetzt mal pauschal antworten, da die Einwände einerseits in die gleiche Richtung gehen, Richtung keine Satire, andererseits manches konträr verstanden wird.

Ehrlich gesagt bin ich etwas ratlos, ich verstehe die Einwände einfach nicht! Ja, sicher, in erster Linie wollte ich unterhalten, ja, SICHER sollte es vor allem lustig sein! Aber dass nicht sofort klar ist, worauf das eine Satire ist??? :confused: Lakita sagt, dass es einerseits eh bereits fast so weit ist in der Realität, während Kasimir sagt, dass es davon zu weit entfernt ist, spürt man die Verfremdung oder spürt man sie nicht???Lakita und Pardus erkennen die Seelenlosigkeit dieser Art von Sex an, ja, KLAR, und es wird hier übertrieben dargestellt, DAS kommt nicht rüber, dass es übertrieben ist und dass es damit auch ein bisschen an den Pranger gestellt wird??? Ich wollte ja gerade auch mit dem Ende das noch einmal unterstreichen, Helga empfindet überhaupt keine Lust dabei! Ihr habt keinen bitteren Nachgeschmack dabei, wenn da ein Stadion voller nackter wichsender Menschen ist??? HALLOOO??? Dass sich da jemand kastrieren hat lassen, nur damit er in dieser Medienmaschinerie funktioniert? Wenn da eine nackte Muschi auf Großleinwänden in aller Öffentlichkeit gezeigt wird, die ca. 50min lang kommt? Sexuelles Tun ohne Lust und ohne Intimität, als mediales Großereignis gezeigt, das alles ist kein Angriff auf die Tendenz unserer Zeit, jede Art von Sex öffentlich zu machen? Kein Angriff darauf, dass wir alle sexuell auf bestimmte Art funktionieren MÜSSEN?

Ich verstehe nicht, dass das nicht rüberkam, aber natürlich liegt die Schuld bei mir. ;)

Jurewa, dass es dir gefallen hat, freut mich natürlich sehr! :)
Und Makita, dir verzeihe ich natürlich, den Kopf geb ich dir gerne wieder zurück, brauchst ihn sicher noch! ;)

Und ich bedanke mich natürlich für die anregenden Kommentare!

Liebe Grüße
Andrea

Edit: Wenn ihr aber der Meinung seid, dass es hier nur darum geht, den Leser nur zum Lachen zu bringen und nicht auch darum, gewisse Missstände unserer Zeit aufzuzeigen, dann könnt ihr es gerne in die Rubrik "Humor" verschieben.

 

Was noch fehlt, um das Fass noch weiter zu füllen, wäre eine Werbeunterbrechnung zum richtigen Zeitpunkt, also kurz vor...du weißt schon. In dieser Werbeunterbrechung könnte dann themengerecht für die Bekämpfung des Inkontinenzproblems älterer Frauen geworben werden, vielleicht mit einem Interkontivibra, also einem Vaginalrüttler, der den Beckenboden aufmuskelt. :D
Daran habe ich auch gedacht. Und an Kegelübungen. :D


Das hab ich schon besser gelesen.
Abgesehen davon, dass das keinen eigenen Kommentar ersetzt - zu welcher Geschichte kann man das nicht sagen?


Deine Geschichte, Andrea, lebt von der Persiflage der Sportsendungen (hier fällt mir ein: wann wird „Deutschland sucht den Pornostar“ gesendet?) und den immer neuen Einfällen, die du gekonnt ins Szene gesetzt hast.

Überrascht hat mich, dass sowohl bei Dieter Hildebrandt als auch bei dir die gleichen altbekannten Autoren der erotischen Literatur auftauchen, natürlich nur als Namens- und Stichgeber für mehr oder weniger ausgefallene Übungselemente. Ich meine, es gibt doch genügend neuere Autoren und Autorinnen, siehe z.B. Erotische Literatur im Internet oder List of authors of erotic works

Das Perlentraining fand ich zwar maßlos übertrieben, aber dies ist eine Satire und außerdem: wer weiß, zu was Frauen fähig sind, wenn …

Dass der Moderator kastriert sein muss, war ein guter Einfall - hoffentlich honoriert wie Kerner. :D

Allerdings geht es mir zwischen der 1ten und 20te Minute zu übergangslos. Da es natürlich schwer ist den Kommentar so lange aufrechtzuerhalten, könntest du da z.B. die von Lakita erwähnte Werbepause einbauen.

Insgesamt ein wenig zu lang, aber ein besserer Versuch als der von Hildebrandt, der nichts sagt, d.h. sich heraus schweigt – wohl um nicht deutlich werden zu müssen, oder um im Fernsehen zu Primetime gesendet werden zu können.

Dion

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Andrea,

warum habe ich mich nach dem ersten Absatz zurückgelehnt und ganz entspannt eine Sportreportage gelesen, wie ich mir auch eine Leichtathletikübertragung im Radio anhören würde?
Weil die Tabudurchbrechung eh an der Tagesordnung ist? Weil Dein Kommentator fast zu echt klingt und mich wirklich an einen sportlichen Wettkampf erinnert? Weil in mir die Meinung schlummert, ja sollen sie mal machen, solang niemand verletzt wird, im Gegenteil, alle haben mächtig Spaß, insofern ist das wohl in Ordnung. Weil keine Ekelgrenze überschritten wurde? (Man bin ich schon Medienabgestumpft.)
Ich habe immer auf zwei Dinge gewartet. Den Gegenspieler oder darauf, dass einer Sportlerin irgend etwas passiert, damit ich als Leser aus meiner "ja soll'n se mal machen Haltung" rausgerissen werde, mir dieses öffentliche zur "Schau stellen" als widerlich um die Ohren geschlagen wird.
Keine Ahnung, worauf ich gewartet habe, vielleicht auf die Feministinnen im Publikum und ihre Bemühungen die Veranstalter zu bekehren (die eine am Schluss ist mir zu wenig), auf ebenso groteske Weise, wie der Wettbewerb selbst es ist oder die Ehefrauen, die die Fähnchen auf Mast gezogen im eigenen Schlafzimmer erleben wollen? Oder etwas, wo mir richtig übel wird, die kontrastreiche Werbung (SOS Kinderdörfer, HIV in Afrika) wäre da ein guter Einschub.

Den Kommentator hätte ich lieber sabbernd und geifernd gehabt, aber dann kommt der wahre Leistungssport nicht mehr zum tragen:

„Ich muss das mal klar und deutlich sagen: Ich bin Profi, ich bin Profisportlerin! Ich steh dafür ein, dass dieser Sport endlich einmal ernst genommen wird und aus der Schmuddelecke rauskommt!“ Sehr gut gesagt, Helga! Und jetzt lässt sie die Frau einfach stehen und geht! Richtig so! Diesen Untergrundaktivistinnen keine Öffentlichkeit geben! Unsere Helga, nicht nur eine überragende Sportlerin, sondern auch ein gescheites, sympathisches Mädel!

und das, wäre wirklich schade. Wobei mir nicht einleuchtete warum er aus Objektivitätsgründen kastriert sein muss. Er ist doch deshalb kein asexuelles Wesen. Vielleicht wäre eine Moderatorin ja noch viel objektiver?
Jedenfalls fand ich diesen Abschnitt sehr gut.
Schön fand ich auch die bunten Schwänze und die bunten Ausscheidungen. Ja, dass hat mir sehr gefallen :D.

Wobei ich anmerken möchte, dass Dein Moderator sehr oft ja und aber benutzt, jedoch zu selten, um daraus eine sprachliche Eigenheit seinerseits herauszulesen. Aber (:lol:) ich glaube, ich hab da einen ganz persönlichen Tick, so oft wie ich hier im Forum auf Füllwörter, die ein Satz nicht braucht verweise :sealed:. Und an manchen Stellen bildet er ziemlich lange, komplizierte Sätze, wenn man bedenkt unter welcher Anspannung und Erregung (ein Weltrekord wird aufgestellt :huldig:) er steht.

Bei allem was ich nun geschrieben habe, ich hab es mit Vergnügen gelesen.
Durchgeknallter Sport für durchgeknallte Fans. So was kann ich gut leiden.

Vielen Dank
Lieben Gruß Fliege

 

Hallo Andrea H,

das Ganze erinnert mich so ein bisschen an Omas Schlüpfer der zum Trocknen auf der Leine im Vorgarten hing. Blau mit Bein, verwaschen, Gummi ausgeleiert. Er hing da, aber das Ding richtig anschauen, oder sich sogar vorzustellen wie die Trägerin in ihm wirkte, wollte man(n) nicht so wirklich.

Egal ob Plagiat oder inspiriert ... die Geschichte ist wie das Schlüpfergummi ... gestreckt, langgezogen, ausgeleiert. Da hilft nur eins ... kürzen, kürzen, kürzen.

Gruß, Keinstein

 

Hallo Dion!
Freut mich, dass du die Einfälle zumindest gekonnt gefunden hast! Ja, ich hab versucht, eine Sportsendung möglichst echt zu kopieren, um den Vorgang als möglichst "normal" darzustellen, deswegen ist es mir auch etwas lang geraten.
Was die Namen bekannter Erotik-Literaten betrifft, hast du sicher recht, ist aber nicht besonders wichtig für die Geschichten, aber danke für die Liste, das ist interessant, denn erstaunlicherweise kenn ich mit erotischer Literatur gar nicht so gut aus. ;)

Das Perlentraining fand ich zwar maßlos übertrieben, aber dies ist eine Satire und außerdem: wer weiß, zu was Frauen fähig sind, wenn …
LOL, das ist aber tatsächlich geklaut, aus Fellinis Film: Die Stadt der Frauen! ;)
Allerdings geht es mir zwischen der 1ten und 20te Minute zu übergangslos. Da es natürlich schwer ist den Kommentar so lange aufrechtzuerhalten, könntest du da z.B. die von Lakita erwähnte Werbepause einbauen.
Und ich dachte, für dich hätte die Aufwärmphase detaillierter beschrieben werden sollen ... ;)
Was den Vergleich mit Hildenbrandt betrifft, da hast du recht, sein Text ist einfach nur harmlos.


Hallo Fliege!
Wie ich schon bei Dion sagte, ich hab mich tatsächlich sehr bemüht, es wie eine echte Sportübertragung aussehen zu lassen, um das Unglaubliche des Geschehens als möglichst "normal" zu zeigen, womöglich hatte ich das zu sehr im Fokus und hab zu wenig auf Überraschendes oder Beißenderes geachtet.

Tatsächlich kann ich mit deinem Kommentar sehr viel anfangen, ich beginne zu ahnen, an was es dem Text mangelt. Na gut, für mich ist das schon eine Überschreitung, aber anscheinend hab ich sozusagen zu wenig negative Elemente eingefügt, um ein akzentuierteres satirisches Profil zu erhalten.

Und du hast recht, das am Ende ist wahrscheinlich zu wenig Gegengewicht

Den Kommentator hätte ich lieber sabbernd und geifernd gehabt, aber dann kommt der wahre Leistungssport nicht mehr zum tragen:
Ich wollte alles von Geilheit befreien, also wirklich nur auf den körperlichen Vorgang reduzieren, mag ein Widerspruch sein, da ja das Publikum auch "geil" wird, tja, ich weiß nicht :D Deswegen genau aber muss er ja kastriert sein ;) Und es kann ja auch sein, dass er nicht nur körperlich, sondern auch chemisch kastriert wurde.
Schön fand ich auch die bunten Schwänze und die bunten Ausscheidungen. Ja, dass hat mir sehr gefallen .
Danke, mir auch! ;)
Ja, ich sollte wirklich noch kürzen, und die Sprache etwas komprimierter und prägnanter machen.
Bei allem was ich nun geschrieben habe, ich hab es mit Vergnügen gelesen.
Durchgeknallter Sport für durchgeknallte Fans. So was kann ich gut leiden.
Schön! :)


Hey Keinstein!
Tut mir wirklich sehr leid, dass dich die blauen Schlüpfer deiner Oma noch immer in deiner Fantasie verfolgen ...


Vielen Dank für eure Kommentare!

Gruß
Andrea

 

Hallo Andrea!

Mir hat deine Satire insgesamt recht gut gefallen.
Leider übertünchst du mit dem Schwerpunkt auf reißerische Sportberichterstattung etwas dein literarisches Anliegen. Gerade dein Protest gegen die mediale Vermarktung weiblicher Sexualität und der damit verbunden „Entmenschlichung“ von Frauen, gerät damit ins Hintertreffen, läuft durch die wahrlich abstrakte Komik der bunten Szenerie Gefahr, nicht ganz ernst genommen zu werden. Dennoch konnte ich spüren, wie emotional engagiert du versucht hast, dieses Thema sprachlich zu abstrahieren.
Vielleicht sind dir auch deshalb ein paar Worte zu viel aus dem Kugelschreiber geflossen, denn:
Sprachlich solltest du nochmal mit dem Vertikutierer durchgehen, speziell was den Kommentator betrifft. Einige der anderen Rezensenten haben es schon angemerkt: Weniger wäre hier mehr, dem schließe ich mich an. Auch gibt es einige duchaus entbehrliche Füllwörter, die selbst im gesprochenen Wort stören.
Insgesamt hat mich deine satirische Kurzgeschichte aber mächtig unterhalten, fand gerade die Darstellung der perlensaugenden Muschis und den samigen Farbfontänen der Zuseher durchaus realistisch.
In der Patpong-Road Bangkoks, einer sexuellen Flaniermeile der besonders pervertierten Art, ist sowas ähnliches alltägliches Schauspiel. Dort werden Ping-Pong-Bälle, von (meist) mit Herren besetzten Tischen, genital aufgesaugt und dann mittels Muschidruck durch die Gegend geblasen. Sehr zum Gaudium der begeistert gröhlenden, laut applaudierenden Zuseher. Auch wenn es dabei nicht um einen sportlichen Wettkampf geht, fliegen die Bälle erstaunlich weit. Manche treffen sogar gezielt in Weingläser.
Du siehst, so unrealistisch ist dein fiktiver Wettkampf also gar nicht.
Zum Abschluss komme ich nicht umhin, einen der sprachlich schönsten Sätze zu zitieren, den ich in letzter Zeit im Netz gelesen habe und der schön wiedergibt, was du mit diesem Text aussagen wolltest, auch wenn es nicht bei jedem Leser so angekommen ist.

Andrea hat folgendes geschrieben:
Es geht um den Leistungsanspruch in der weiblichen Sexualität, um die Lustlosigkeit dabei, um dieses rein maschinelle, rein körperliche Tun, um unser Gieren nach dieser Art von Sexualität, um die Omnipräsenz von Sex in den Medien, darum, dass er eher dort stattfindet als im wirklichen Leben, dass wir Medien brauchen, um Lust noch spüren zu können, und auch um Massenverhalten, um Entfremdung zwischen den Menschen, denn die wixen da alle nur, die haben da keinen Sex MITEINANDER auf den Rängen, es geht um Entsubjektivierung, die Athletinnen da haben alle kein Gesicht, werden nur auf ihre Muschi reduziert, und es ist auch ein bisschen eine Satire auf "make love not war", denn es wird hier vom Sprecher auch der friedliche Wettkampf zwischen den Nationen betont, dass alle am Ende miteinander, aber in Wirklichkeit nur NEBENEINANDER, "Lust" empfinden.

Einen lieben Abendgruß,
schickt Manuela :)

 

Es geht um den Leistungsanspruch in der weiblichen Sexualität, um die Lustlosigkeit dabei, um dieses rein maschinelle, rein körperliche Tun, um unser Gieren nach dieser Art von Sexualität, um die Omnipräsenz von Sex in den Medien, darum, dass er eher dort stattfindet als im wirklichen Leben, dass wir Medien brauchen, um Lust noch spüren zu können, und auch um Massenverhalten, um Entfremdung zwischen den Menschen, den die wichsen da alle nur, die haben da keinen Sex MITEINANDER auf den Rängen, es geht um Entsubjektivierung, die Athletinnen da haben alle kein Gesicht, werden nur auf ihre Muschi reduziert, und es ist auch ein bisschen eine Satire auf "make love not war", denn es wird hier vom Sprecher auch der friedliche Wettkampf zwischen den Nationen betont, dass alle am Ende miteinander, aber in Wirklichkeit nur NEBENEINANDER, "Lust" empfinden.
Gerade dein Protest gegen die mediale Vermarktung weiblicher Sexualität und der damit verbunden „Entmenschlichung“ von Frauen, gerät damit ins Hintertreffen, läuft durch die wahrlich abstrakte Komik der bunten Szenerie Gefahr, nicht ganz ernst genommen zu werden.
Das Thema Sex in den Medien wird in diesen Kommentaren ziemlich einseitig, d.h. nur negativ gesehen. Dabei ist dies nur eine Reaktion auf Jahrhunderte dauernde Unterdrückung von allem, was nur nach Sex aussah: Sex war ein absolutes Tabu, weil des Teufels.

Wenn man jetzt davon spricht, dann sollte man nicht vergessen, was davor war.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Manuela!

Ja, der Text muss gekürzt werden, aber wenn ich mich nochmal dran setze, wird es sicher wieder ein ganz anderer Text werden. Dass um ein paar komischer Effekte willen der eigentliche Angriffspunkt nicht so deutlich wird, gestehe ich auch gerne zu, aber es fällt mir halt dann auch erst im Nachhinein auf, worauf ich eigentlich hinaus wollte. :D
Also es sollte der alte Grundsatz gelten: zuerst denken und dann schreiben!

Interessant auch dein Beitrag über Thailand!

Und was den schönen Satz betrifft, naja, ich hätte das nicht so gesehen, trotzdem freut es mich natürlich, dass du das so siehst! :)


Und nun zu dir, Dion, okay, okay, ich lass mich auf eine Diskussion mit dir ein, obwohl du da ja immer so ein verbissener Hund bist! :D

Das Thema Sex in den Medien wird in diesen Kommentaren ziemlich einseitig, d.h. nur negativ gesehen. Dabei ist dies nur eine Reaktion auf Jahrhunderte dauernde Unterdrückung von allem, was nur nach Sex aussah: Sex war ein absolutes Tabu, weil des Teufels.
Das ist etwas einseitig gesehen: Ich denke, dass diese Art von medialem Sex eher auch eine Absage an ganz normalen Sex ist, der meiner Meinung nach noch immer oder sogar noch mehr, wenn auch auf eine moderne Weise, als pfui angesehen wird. Oder anders gesagt, die modernen Medien kommen dem Bedürfnis entgegen, gefahrlos sexuelle Gefühle auszuleben! Wenn ich mir vor der Webcam einen runterhole, und mir dabei von einer Frau zusehen lasse, dann muss ich mich weder physisch noch psychisch auf sie einlassen, ich mach mich nicht schmutzig dabei, kann mir keine Krankheiten holen, es gibt keine beziehungstechnischen Probleme, ich muss mich mit meinem Gegenüber nicht auseinandersetzen. Und der Körper wird durch die mediale Zwischenschaltung schön, gesund und unsterblich, bzw. kann so dargestellt werden. Man braucht sich nur gewisse Pornoseiten ansehen: derart glatte und makellose Haut gibt es im wirklichen Leben nicht, nur als Beispiel, die sind sauber bis in den Anus hinein, sorry! (Es gibt hier natürlich auch schon Gegenbewegungen, wo Amateure ihre privaten Fotos oder Videos reinstellen, wo man den menschlichen Körper ungeschönt sieht). Alles, was beim Sex eben Gefahren birgt, auch die Gefahren psychischer Art, wird auf diese Weise ausgeschaltet. Ich brauch mich mit meinem Gegenüber nicht mehr auseinanderzusetzen, nicht mehr wirklich auf ihn einzulassen. Alles, was Sex spannend und aufregend macht, wird dabei abgeschnitten, im Grunde hab ich da dann immer wieder nur mit mir selber Sex, was natürlich auch legitim ist, aber die Tendenz find ich bedenklich. In Grunde wollen wir unsere natürliche Körperlichkeit gar nicht mehr, wir wollen selbst schön, jung, gesund und unsterblich sein, und die Medien geben uns die Gelegenheit, uns auch so zu präsentieren. Wir steuern eher auf ein sexuelles Monadentum hin, wir wichsen alle still für uns in unserem Kämmerlein und sonst nix mehr ...

Kurz gesagt: Wir sehen normalen Sex auch jetzt als des Teufels an, nicht aus religiösen Gründen natürlich, sondern weil wir uns gerade auch in Hinblick auf Sex mit der Hinfälligkeit und Sterblichkeit unseres Körpers auseinandersetzen müssen. Und mit der Hinfälligkeit und Sterblichkeit des Körpers des anderen. Unbeschwerten Sex, unbeschwert im Sinn von folgenlos oder nicht die großen Fragen unseres Lebens betreffend, gibt es nur in den Medien, oder medial vermittelt, aber ansonsten bin ich bei jedem sexuellen Akt mit der ganzen Wucht des biologischen Lebens konfrontiert, muss mit den Unzulänglichkeiten des Partners oder der Partnerin umgehen können. Wenn das alles einmal wegfällt, dann wird es schal, das ist meine feste Überzeugung.

Sex in den Medien bedeutet nicht mehr Freizügigkeit, sondern nur, dass wir uns da nicht unseren Ängsten und vor allem nicht der eigenen Körperlichkeit stellen müssen, und sonst gar nix.

Und nochmals zur Geschichte: Es geht hier doch gar nicht mehr um Sex, sondern eher um Turnübungen oder von mir aus (in Hinsicht auf das Publikum) um sexuelle Körperhygiene.

Gruß
Andrea

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom