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Muschelsuche

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19.12.2009
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Muschelsuche

„Hach, was für ein schönes Wetter!“ Mama stieg aus dem Auto und guckte zum Strand. Die Sonne schien, es war leicht windig, ein Tick zu kalt- das perfekte Ostseewetter. Nach und nach stiegen auch die Anderen, Papa, mein Bruder Leon und ich aus dem Auto. Ich schaute mich um und genoss die Landschaft wie meine Mutter, aber aus einem anderen Grund. Gestern hatte die Schule geendet, jetzt hieß es entspannen was das Zeug hält! Ich musste mich ein wenig vom stressigen Schulalltag erholen, die Ferien an der Ostsee kamen gerade richtig.
Als wir zu ende genossen hatten stürmten wir das Hotel und gingen in unsere Zimmer, für meine Eltern eins und für Leon und mich eins. Mama und Papa packten ihre Sachen aus, Leon teilweise ich verstaute einfach meinen Koffer neben dem Bett.
Dann ging es auch schon los und wir zogen uns dick an und machten eine n Strandspaziergang. Die mochte ich eigentlich nicht so sehr, aber am Ende gingen wir in ein Restaurant und jeder konnte bestellen, was er wollte. Für mich war es gewohnt nicht so viel, meine Mutter war auf Diät, aber die beiden Männer hauten ganz schön rein.
Ich trank eine Schokolade und so ging der Tag ganz durchschnittlich weiter.
Am Abend kamen wir wieder, es war schon etwas dämmerig geworden und die Anderen ließen sich erschöpft in die Betten fallen. Ich schaute auf die Uhr. Erst um sechs.
Ich hatte keine Lust jetzt schon ins Bett zu gehen oder mich zu duschen, deswegen ging ich schnell rüber zum Zimmer meiner Eltern und sagte, ich wolle Muscheln suchen gehen. Die hatten nichts einzuwenden, ich sollte bloß rechtzeitig zurück sein und mich dick anziehen.
Vom vorherigen Spaziergang noch dick eingemummelt ging ich los, mit einem Eimer in der Hand. Ich fühlte mich etwas wie ein Kleinkind, wie ich da lang lief, ein Kleinkind das Sandburgen bauen wollte. Als ich am Strand ankam war es nicht ganz so voll, ein paar Pärchen liefen noch herum, hier und dort ein Hund, wahrscheinlich der Hundestrand. Ich ging näher zum Wasser und entdeckte jede Menge Algen, sogar eine Mini Qualle, aber kaum Muscheln. Endlich fand ich eine Stelle, hockte mich hin und begann die schönsten rauszusuchen. Nach einer Weile hatte ich das Gefühl, beobachtet zu werden. Ich schaute mich um und sah einen Jungen, der da stand, mitten auf dem Strand. Er schaute mich an, und als ich ihn anschaute guckte er mir direkt in die Augen. Obwohl ich seine Blick nicht richtig erkennen konnte, weil er so weit weg war, hatte ich das Gefühl, er konnte plötzlich in meine Seele gucken. Ich fühlte mich nackt. Schnell drehte ich mich um, beugte meinen Kopf und suchte hektisch nach Muscheln. Als mein Eimer voll war, fast zu voll, stand ich auf und wollte gehen, aber der Junge stand immer noch da, direkt vor dem Strandausgang, den ich benutzen musste, wenn ich zu unseren Hotel wollte.
Ich senkte wieder den Kopf, versuchte seinem Blick auszuweichen, schaffte es nicht. Umso näher ich ihm kam, desto unwohler war mir, Als ich fast neben ihm stand glühte plötzlich mein Gesicht. Das konnte ja wohl nicht wahr sein!!! Ich hatte Schamesröte im Gesicht, als ob ich in ihn verliebt wäre, oder ich mir eingepullert hätte. Ich ging umso schneller, wollte schnellstmöglich in meinem Zimmer sein.
Als ich endlich da war ließ ich mich auf mein Bett fallen, nahm meinen Schlafanzug und ging unter die Dusche. Mit kaltem Wasser weckte ich mich auf, die ganze Zeit auf den Rückweg hatte ich mich irgendwie komisch gefühlt.
Als ich fertig war legte ich mich stirnrunzelnd hin. Ich hörte das leise Atmen meines Bruders.
Ich überlegte, warum mir der Blick des Jungen so unangenehm war. Da ich zu keinem Entschluss kam, ließ ich das Muschelsammeln noch einmal Revue passieren. Der Junge war ungefähr so alt wie ich, vielleicht ein, zwei Jahre älter als ich. Er hatte hellbraun bis blonde Haare. Seine Augenfarbe wusste ich nicht, da ich ihn nur einmal von weit weg in die Augen geblickt hatte. Das war auch schon alles, was ich über ihn wusste. Ok, und er sah gut aus. War es das? War ich vielleicht… in ihn verliebt?

Mit diesem Gedanken schlief ich ein, ich hatte eine sehr unruhige Nacht, wälzte mich oft herum. Am Morgen wachte ich verkehrtherum auf. Meine Beine lagen auf dem Kissen während mein Kopf vom Bett herunterhing. Ich stand auf und ging ins Bad, renkte mein Kopf etwas ein. Ich machte mich fertig, kämmte die Haare, schminkte mich dezent.
Dann stand mein Bruder auf und kam noch zwei Minuten wieder, zwar angezogen, aber sonst noch wie nach dem Schlafen. Ich schmunzelte. Mama und Papa klopften, wir gingen zusammen runter zum Frühstück. Ich bekam alles nicht richtig mit, eher als würde ich jemand anderes sein, der mir und die den Rest der Familie zuschauen würde. Ich grübelte immer noch über den Jungen nach. Als ich dann aufstand um mir etwas vom Frühstücksbuffet zu holen, stand er mir plötzlich gegenüber. Vor Schreck hätte ich beinahe mein Tablett falle lassen. Er lächelte mich mit einem megasüßen Lächeln an. Er sagte nur „Hi“, dann ging er auch weiter. Während ich wie blind mir etwas auftat beobachtete ich ihn die ganze Zeit. Er setzte sich an einen Tisch, wahrscheinlich zu seiner Familie. Er redete und lachte mit ihnen. Das kam mir grad ein bisschen vor wie in einem Film vor. „Die perfekte Familie“, dachte ich mir. Dann schaute er plötzlich zu mir, ich senkte die Augen und guckte auf mein Tablett. Ich hatte ausversehen die Tomate in mein Müsli gepackt. Lecker.
Ich ging zurück zu meinen Tisch wo die Anderen schon halb fertig waren. Sie schauten mich misstrauisch an, als ob nicht alles in Ordnung mit mir sei.

Der Rest des Tages war wieder ganz normal, Spazieren hier, spazieren dort, Mittagessen, Vesper, Abendbrot im Hotel. Dann wollte ich aber noch mit meinem Vater zusammen den Fitnessraum begutachten. Also zog ich mich am Abend um und wir gingen beide zu den Fitnessräumen. Dort war eine beachtliche Anzahl an Geräten die wir allesamt durchprobierten. Als wir fertig und durch geschwitzt waren, machten wir uns auf den Weg zurück. Auf den Weg nach oben zu unseren Zimmer hörte ich, wie eine Tür aufging und als ich um die Ecke trat stand mir plötzlich der Junge von gestern Abend gegenüber. Ich wäre beinahe in ihn Reingelaufen. Er grinste mich an. Mein Vater hatte nichts von dem bemerkt und ging voraus, ohne nach hinten zu gehen.
So nahe war ich ihm noch nie gewesen! Da fing er plötzlich leise an zu reden. „Hi. Wollen wir morgen zusammen am Strand spazieren gehen? Gegen elf?“ Mehr sagte er nicht und bevor ich antworten konnte war er auch schon weg.
Diese Nacht schlief ich fast gar nicht. Aber als ich endlich müde wurde stellte ich meinen Wecker auf neun Uhr.

Am nächsten morgen machte ich mich richtig schick, nahm die dicksten aber auch schönsten Sachen, die ich mithatte, schminkte mich gerade so viel, dass es nicht tussig wirkte, probierte eine halbe Stunde lang Frisuren aus, die schön aussahen aber auch gleichzeitig praktisch und den Kampf gegen den Wind nicht verlieren würden. Ich entschied mich für einen einfachen Seitenzopf.
Dann war es auch schon viertel vor elf und ich sagte schnell meinen Eltern Bescheid dass ich ein wenig „allein“ spazieren gehen wollte.
Ich ging runter in die Eingangshalle und erst jetzt viel mir auf, dass er nichts von einem Treffpunkt gesagt hatte. War es am Strand, vor seiner Zimmertür oder in der Eingangshalle, wo wir uns treffen sollten? Aber ich hatte mir umsonst Sorgen gemacht, als ich nach unten ging, sah ich ihn auf einen dieser Wartesofas sitzen.

Der Spaziergang war Traumhaft gewesen, obwohl es etwas zu windig war und meine Frisur sich auflöste. Ich erfuhr, dass er Thomas hieß und hier auch nur Urlaub machte. (Was denn sonst, wenn er im Hotel wohnte) Er war 16 Jahre alt und lebte in Berlin. Außerdem nannte er diesen Spaziergang Date und ich wurde rot. Wir verabredeten uns noch ein paar Mal, tauschten E-Mail und richtige Adressen aus. Da ich glücklicherweise auch in Berlin wohnte, wurde es sogar etwas aus unserer Beziehung.

 

Hi bookfreak 909, sowas immer in ein Extra Posting. (Aber ehrlich gesagt kannst Du es auch komplett weglassen.)

Der Spaziergang war Traumhaft gewesen, obwohl es etwas zu windig war und meine Frisur sich auflöste. Ich erfuhr, dass er Thomas hieß und hier auch nur Urlaub machte. (Was denn sonst, wenn er im Hotel wohnte) Er war 16 Jahre alt und lebte in Berlin. Außerdem nannte er diesen Spaziergang Date und ich wurde rot. Wir verabredeten uns noch ein paar Mal, tauschten E-Mail und richtige Adressen aus. Da ich glücklicherweise auch in Berlin wohnte, wurde es sogar etwas aus unserer Beziehung.

 

danke sammamish.
was ist ein extra-posting (bin neu hier)
ich weiß, dass die geschichte an nichts verloren hätte, wenn ich es weggelassen hätte, aber ich mag selber offene Enden nicht (obwohl die Geschichte ja auch nach dem Spaziergang weitergeht, also rein theoretisch)
Deswegen wollte ich e allen Lesern, die sowas auch nicht mögen, es ersparen zu grübeln, ob da nun etwas herauskam. Ich hab mich da vielleicht etwas plump angestellt, villeicht berarbeite ich es nochmal.
Ansonsten weiß ich nicht, was daran so schlimm sein soll

 

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