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Mr. Shipley würde sich sehr ärgern
Alles war ganz einfach. Der Plan war gut. Die Mühe hatte sich gelohnt. Sie kannten den Ablauf genau. Er würde Punkt Acht das Haus verlassen und in seinen Wagen steigen. Dann würde er ins „Blue Lagoon“ fahren. Vor Mitternacht wäre er nicht wieder daheim. Auch sonst war niemand im Haus. Seinem Butler gab er Mittwoch abends immer frei. Sonst wohnte niemand dort. Der Butler würde eine halbe Stunde nach Mr. Shipley das Haus verlassen, nachdem er alle Fensterläden geschlossen und die Lichter gelöscht hatte. Er würde den kleinen silbernen Schlüssel in seine linke Innentasche stecken und nach Hause laufen. An der Ecke Gordon Square und Conway Ave würde Moe auf ihn warten. Er würde loslaufen und ihn anrempeln, nur ganz leicht. Dann würde er den Schlüssel bringen.
Ein Glück, dass Mr. Shipley keine Hunde hatte!
Jetzt war es so weit. Die Tür wurde aufgeschlossen und Mr. Shipley trat aus dem Haus. Er hatte seinen guten Abendrock an. Bevor er die Tür wieder schloss zog er noch seine Handschuhe über. Er hatte auch seinen Stock dabei, den mit dem Löwenkopf.
Er schloss den Wagen auf und lies ihn an. Dann fuhr er los. Er war noch lange zu hören.
Bald war es so weit. Sie rieb sich ihre kalten Hände. Auch Ian fror, er schlang seine Arme enger um sich. Nur Logan ließ sich nichts anmerken.
Sie hörte die Fensterläden zuklappen. Dann erloschen im Haus Zimmer für Zimmer die Lichter. Die Türe wurde wieder geöffnet und der Butler trat hinaus. Er schloss zwei mal ab. Sie musste grinsen. Sie hörte das große Gartentor quietschen und das Schloss knacken – wieder zwei mal. Dann ging auch er.
Endlich konnten sie aufstehen. Ihre Beine waren eingeschlafen.
Nicht viel später kam Moe. Er grinste über beide Ohren und man konnte seine Grübchen sehen. Logan streckte die Hand aus und Moe gab ihm den Schlüssel. Er hätte gerne selbst aufgeschlossen, das sah sie ihm an.
Dann war das Tor auch schon offen. Zum Glück hatte es nicht gequietscht, die Nachbarn waren noch wach.
Die Türe sah schön aus. Sie hatte einen dicken Klopfer. Sie erinnerte sich noch daran, wie sie ihn benutzt hatte. Schwer war er gewesen und kalt.
Mr. Shipley war sehr gemein gewesen. Hatte sie einfach fort gejagt. Hatte ihnen Schimpfwörter hinterher geschrien.
Logan drehte den Schlüssel um. Ein mal. Ein zweites mal. Dann war die Türe auch offen. Sie traten ein und schlossen die Tür hinter sich wieder.
Es war schön warm hier drin und es roch nach Tabak. Er rauchte Pfeife. Fast hätte er sie ihnen damals hinterher geschmissen.
Logan zeigte auf Moe und Ian, dann nach rechts ins Esszimmer. Von dort aus ging es zur Küche. Sie verstanden und folgten.
Dann lief er die Treppe hinauf. Sie folgte ihm. Die Kassette war im Arbeitszimmer. Der Schlüssel für den Schreibtisch über der Tür. Ein Glück, dass Logan groß war.
Die Kassette war nicht allzu groß. Reich verziert aber. Er machte den Deckel auf. Die Geldscheine waren schön sortiert. Alle gebündelt. Logan schmunzelte ihr zu. Sie zurück. Sie mochte ihn.
Er nahm die Hälfte und gab ihr die andere. Es fühlte sich gut an. Dann stellte er die Kasette wieder zurück und schloss ab. Den Schlüssel legte er über die Tür.
Unten warteten schon Moe und Ian. Moe kaute und grinste wieder. Es roch nach Würsten. Beider Hosentaschen waren prall gefüllt.
Dann gingen sie hinaus. Moet durfte abschließen. Er freute sich. Sie gab Logan die Schnur und er band den Schlüssel ans Tor. Gut sichtbar.
Mr. Shipley würde sich sehr ärgern.