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Mr. Leech

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15.06.2010
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Mr. Leech

Das Klicken des Verschlusses hämmerte sich in meinen Kopf.
Die Waffe war schon lange leer. Hülsen lagen um mich herum und die golden schimmernden Metallstücke wurden langsam von einer Lache dicken, roten Blutes überflutet, das langsam über den Boden kroch..
Die Sicht war verschwommen. Wo ich mich befand war nicht ersichtlich. Doch schon seit Minuten lag ich hier und konnte mich nicht mehr bewegen.
Nur die rechte Hand krümmte sich immer wieder in dem Versuch die Waffe abzufeuern.
Ich spürte wie Blut an meiner Wange herunter ran und auf meine Schulter tropfte.
Meine Schulter war ohnehin taub, doch ich wusste nicht genau weshalb. Die Wunde am Kopf erklärte sich durch den Querschläger der vor mir in die graue Steinwand gefahren war. Scheinbar waren weitere Splitter durch meine kugelsichere Weste geschossen und hatten meine Schulter zerfetzt.
Zu meinem Entsetzen stellte ich fest dass ich alles vergessen hatte.
Wo war ich?
Wie war mein Name?
Wer war ich?
In meinem begrenzten Sichtfeld bewegte sich eine verschwommene Gestalt an mir vorbei.
Ich hatte keine Ahnung um wen es sich handelte und ob die Person bemerkt hat, dass ich noch am Leben war.
Bei dem Gedanken fragte ich mich, war ich überhaupt noch am Leben?
Vielleicht war ich dazu verdammt die Ewigkeit zu erleben. Die Gefühle des Schmerzes weiterhin zu ertragen und die Torturen ewiger Bewegungslosigkeit erdulden zu müssen.
Wieder bewegte sich etwas vor mir. Doch die Regung war so minimal, dass es wahrscheinlich nur der Wind war, der durch den Staub auf dem rauen Boden fuhr. Doch im Augenwinkel nahm ich die Bewegung erneut wahr und ich konzentrierte mich auf die Stelle.
Es wurde schwarz.
Als ich wieder erwachte war die Welt um mich herum dunkel. Reflexartig versuchte ich meine Arme zu bewegen. Ohne Erfolg. Selbst der steife Nacken lies sich um keinen Zentimeter mehr verrücken. Als ich es dennoch versuchte wurde es wieder schwarz um mich herum.
Licht. Die Sicht war noch schlechter als zuvor. Es hatte zu Regnen begonnen was eine Erleichterung war. Der Schmerz lies ob der kühlen Erfrischung des Regens nach und ich konnte mich wieder konzentrieren.
Das Blut von meiner Wange wurde abgewaschen und die Lache zu meinen Füßen wurde langsam verdünnt und weggespült.
Nur noch schemenhaft nahm ich meine Umgebung wahr. Und doch löste sich ein dunkler Schatten aus dem Boden und erhob sich.
Anfangs schien mich die Silhouette nur an zu starren. Doch ich konnte keine Augen oder Gesichtszüge erkennen. Bei Gott, ich konnte nicht mal ein Gesicht erkennen.
Dennoch, auch wenn mein Körper nahezu komplett zerstört war und ich nirgendwo mehr etwas fühlte, spürte ich, dass das Wesen vor mir sich auf mich konzentrierte und mich beobachtete.
Adrenalin wurde freigesetzt und strömte durch meine Venen. Mein Kreislauf kam damit nicht mehr zurecht und meine Sinne verließen mich erneut.
Meine ersten Gedanken als ich zu mir kam waren, dass die Gestalt hoffentlich gegangen war. Denn obwohl ich nichts erkennen konnte, nichts sehen konnte und nichts mitbekam, erfüllte mich die bloße Anwesenheit dieses Dinges mit einer unerklärlichen Furcht.
Doch als ich blinzelnd erwachte, stand die Gestalt immer noch regungslos einige Meter vor mir. Meine Sicht schien besser zu werden, doch zugleich wurde es auch dunkler und es war immer noch unmöglich etwas genaues zu erkennen. Vielleicht hielt es mich für tot? Vielleicht war es selbst tot? Vielleicht war ICH tot?
Ich schaute solange angestrengt auf die Silhouette um etwas, außer der schwarzen Konturen zu erkennen, bis mir die Augen tränten. Ich blinzelte und bekam einen Schock.
Innerhalb eines Wimpernschlags war die Kreatur um zwei Meter nach vorne gerutscht, sodass sie jetzt nur wenige Meter vor mir stand.
Mittlerweile konnte ich die Konturen als die Gestalt eines Mannes deuten. Der Kopf hob sich nun deutlich vom Rest der Körpers ab und ging nicht mehr einfach in ihn über.
Ein dünner Lichtstreifen von irgend woher beleuchtete das Wesen kurz und erhellte kurz den Kopf.
Was ich sah lies meinen Verstand aussetzen. Das Gesicht war kein Gesicht.
Die Augen waren unmenschlich groß und schwarz. Leer. Ohne Seele, ohne Gefühle. Die Augen waren direkt auf mich gerichtet, die Nase bestand aus zwei kleinen senkrechten Schlitzen und der Mund war viel zu breit und mit viel zu vielen, spitz zulaufenden Zähnen besetzt. Die Haut war schwarz und ledrig, der Kopf war schmal und das Wesen trug einen pechschwarzen Hut, wie man ihn früher Vogelscheuchen aufgesetzt hatte. Unter dem schwarzen Lederhut hingen einige fettige, nasse Strähnen in das kantige Gesicht.
Ohne nachzudenken drückte ich den Abzug meiner Waffe erneut durch.
Erneut erhellte ein kurzer Lichtschein die Umgebung. Ich bemerkte dass es Blitze waren, denn es grollte dumpf in meinen Ohren.
Beim zweiten Blitz, stand die Gestalt immer noch genau gleich da. Mit entsetzen stellte ich fest, dass die Gestalt mich mit den schwarzen Augen direkt fixiert hatte, doch was viel schlimmer war, sie schien dabei zu lächeln. Als würde sie realisieren dass ich bemerkt hatte dass es mich anstarrt, neigte das Wesen leicht den Kopf und das Lächeln wurde breiter.
Die Angst hatte mich nun soweit getrieben, dass ich mich vor der Dunkelheit und der Ungewissheit panisch Fürchtete. Ich betete dass es wieder blitzte, sodass ich sehen konnte wo das Vieh sich befand und ob es immer noch lächelnd da stand.
Kurz darauf wurde es wieder hell. Das Gesicht war direkt vor mir.
Die schwarzen Augen kaum zehn Zentimeter von meinen entfernt.
Der große Mund lächelte breit und als das Wesen bemerkte was für Ängste sich in mir abspielten, neigte es erneut den Kopf und zwinkerte mir zu.
Dann beugte es sich zurück und entfernte sich wieder in den Schatten. So schnell wie es gekommen war, verschmolz es mit der Dunkelheit und lies mich mit einer übernatürlichen Furcht und tränennassen Augen zurück.

Stunden später, hörte ich Schritte schnell näher kommen. Lichtkegel durchstochen die Dunkelheit an verschiedenen Stellen. Kurz darauf blendete mich eine Taschenlampe so stark, dass ich zehn Sekunden nichts mehr sehen konnte. Mir wurde erneut schwindelig und ich kämpfte darum nicht wieder in Ohnmacht zu fallen.
Ich verlor den Kampf.
Doch wenige Sekunden später erwachte ich mit einem Stöhnen.
„Hey hier ist noch jemand am Leben!“
Schwärze.
Erneutes, schmerzhaftes erwachen.
Wieder beugte sich jemand über mich. Dieses mal ein normales, menschliches Gesicht.
Ein junger Mann, um die zwanzig.
„Lass mich mal.“
Der Mann wurde beiseite geschoben und ein älterer Typ erschien vor mir. Er leuchtete mir kurz mit einer kleinen Lampe in beide Augen und nickte, scheinbar zufrieden.
„Er heult zwar irgendwie rum, ist aber noch am leben.“
Von irgendwo hinter mir ertönte eine dritte Person.
„Dann flick ihn zusammen. In fünf Minuten möchte ich hier weg sein.“
Der Mann nickte. Er sah mir direkt in die Augen.
Hinter ihm sah ich, wie das Grauen wieder aus dem Schatten trat.
Die dunklen, seelenlosen Augen ignorierten die drei Männer um mich herum und starrten mich direkt an.
Ich hob meine Hand um auf es zu zeigen. Doch der Mann der gerade meine Kopfwunde nähte, schob die Hand beiseite.
„Alles wird gut. Du bist in guten Händen.“
Ich versuchte zu reden, bekam aber wegen meiner tauben Zunge kein Wort mehr heraus.
Ein Stöhnen entfuhr mir, als das Grauen wieder den Kopf neigte und den Mund zu einem breiten Lächeln öffnete.
Mein Arzt hielt inne und sah mich an. Dann folgte er meinem Blick und starrte hinter sich in die Dunkelheit, wo sich eben noch das Monstrum befanden hatte.
„Ich glaube da hinten ist noch jemand. Sieh mal kurz nach!“, sagte er zu einem seiner Begleiter.
Ich schüttelte krampfhaft den Kopf. Wenn der junge Mann alleine ging, würde ihn das Wesen töten.
Doch der Arzt ignorierte meine panische Gestik und hielt meinen Kopf gerade.
Im Hintergrund sag ich den jungen zwanzigjährigen im Finsteren verschwinden.
Er leuchtete mit seiner Lampe durch die dunklen Katakomben.
„Hallo? … lebt noch jemand?“, die Stimme des Jungen verriet keine Angst und er zögerte nicht sich in die finsteren Windungen des alten Gebäudes vor mir zu begeben. Das würde sein Tod sein.
„Ok. Die Kopfwunde ist fertig. Wo haben sie sonst noch Verletzungen?“
Ich versuchte etwas zu sagen, dennoch wieder ohne Erfolg.
Doch zu meinem Erstaunen stellte ich fest, dass ich meinen Arme wieder bewegen konnte. Wild gestikulierte ich in die Richtung des Hauseingangs, doch wieder schob der Arzt meine Arme auf die Seite.
Der ältere Mann, er musste so um die Mitte vierzig sein, brachte ein kleines Lächeln zu Stande.
Seine spröde Haut hatte schon viele Falten, die sich auf abstruse weise verzogen, als er lächelte. So sah er nun aus wie ein knautschiger Pittbull. Doch trotz seinem fortgeschrittenen Alter, wirkte der Mann recht fit und aktiv. Er hatte eine athletische Statur und wachsame Augen, die stets ernst zu schauen schienen. Der Mann war locker doppelt so alt wie ich.
Nun lächelte dieser Fremde auf mich herab und sagte mir das alles gut werden würde.
„Mein Freund kümmert sich schon darum, dass die anderen auch gefunden werden. Jetzt geht es erstmal um sie. Wo haben sie noch Schmerzen?“
Der Typ dachte also, dass ich nur versuchte ihm klar zu machen dass es weitere Überlebende gibt.
Ohne die Fähigkeit zu sprechen war das Unterfangen, ihn von meiner wahren Absicht zu überzeugen, ziemlich sinnlos. Also deutete ich wage auf meine Schulter, die immer noch etwas taub war. Der Arzt machte sich ans Werk. Von den anderen Beiden die ich vorhin gehört hatte, war nichts mehr zu sehen.
Ein paar Minuten später (mehr als fünf), war auch meine Schulter verbunden. Ich konnte sie zwar noch nicht wieder perfekt bewegen, doch der Schmerz war nun erträglich und ich fühlte mich bereit aufzustehen.
„Die Schwellung ihrer Zunge wird in einigen Minuten zurückgehen, doch versuchen sie bis dahin bitte nicht mehr zu reden, sonst verlangsamt das die Reaktionszeit des Mittels, dass ich ihnen gespritzt habe. Lehnen sie sich gegen die Wand hier, während ich hier den Rest zusammentrommele!“
Ich nickte schwach und lies mich gegen die Wand sinken.
Der Arzt entfernte sich mich großen, schnellen Schritten und lies mich in der Dunkelheit und im Regen zurück.
Komischerweise fürchtete ich mich.
Ich wusste genau warum. Ich hatte keine Angst vor der Dunkelheit. Auch keine Angst davor alleine gelassen zu werden. Keine Angst vor Schmerzen.
Ich hatte Angst vor dem Ding, dass in den Schatten lauerte.
Ich hatte Angst vor Mister Leech.

 
Zuletzt bearbeitet:

Moi Sanguinius,

herzlich willkommen auf KG.de. :)

Dieser Text lässt den letzten Editingschritt vermissen. Und einen Plot.

Bitte korrigiere die Tipper (meist Gross-/Kleinschreibung und Kommata) und die falschen Verbformen zumindest. Falls das nicht in den nächsten Tagen passiert, verschiebe ich den Text ins Korrekturcenter, wo er - falls unbearbeitet - nach 4 Wochen gelöscht wuerde. Hilfe kannst Du Dir aber auch so aus den dort oben festgehaltenen threads holen, oder Deinen Duden konsultieren. :-)

Ich möchte wetten, dass dies Dein erster oder zumindest einer Deiner ersten Texte ist, der an einem Tag (ich will nicht so unhöflich sein, zu sagen 'in einer Stunde', obwohl das ebenso sein mag) runtergschrieben wurde, aus einer kleinen Idee heraus. Aber ohne eine Konzeption, wie Du dem Leser etwas vermitteln kannst, was aus einem bedrohlichen "Wesen" eine Legende "Mr. Leech" machen könnte.

In dieser Form ist der Text eine sehr kurze Szene, die keine echte Auflösung erfährt, und damit unbefriedigend bleibt. Die Nennung eines Namens ist keine Auflösung im literarischen Sinne - denn sie wird nicht mit Bedeutung/Inhalt gefuellt. Es gibt tausend vage Schemen, angedeutete Monster, die irgendwo lauern und Leute anknabbern/aussaugen. Das alleine macht keine Angst, weckt kein Interesse.

2/3 des Textes drehen sich im Kreis - wäre die Geschichte auf ihre sinnvolle Handlung gekuerzt, liesse sie sich sicher ohne Scrollen im Fenster lesen: zu vieles ist redundant. Und bitte zähle mal, wie oft Du schwarz/Schwärze verwendest. Eine coole Farbe, aber in so einem Overkill ist das unschöne Wortwiederholung und sagt gar nix mehr aus.
Guck nur mal hier:

Die Augen waren unmenschlich groß und schwarz. Leer. Ohne Seele, ohne Gefühle. Die Augen waren direkt auf mich gerichtet, die Nase bestand aus zwei kleinen senkrechten Schlitzen und der Mund war viel zu breit und mit viel zu vielen, spitz zulaufenden Zähnen besetzt. Die Haut war schwarz und ledrig, der Kopf war schmal und das Wesen trug einen pechschwarzen Hut, wie man ihn früher Vogelscheuchen aufgesetzt hatte. Unter dem schwarzen Lederhut hingen einige fettige, nasse Strähnen in das kantige Gesicht.

Du hast sicher soviel Redundanzen in den ersten zwei Dritteln, weil Du unsicher warst, wie Du den Zustand und die Wahrnehmung des Prots an den Leser bringen sollst. Dabei verhedderst Du Dich - recherchiere mal Wahrnehmung bei Schmerz und schweren Verletzungen. Du hast schon verschwommene Sicht, aber wo es halt nicht zum Verlauf passt (weil Du etwas erzählen musst, was der Prot eigentlich nicht sehen könnte), lässt Du es schlichtweg unter den Tisch fallen. Das ist unelegant. Vorschlag: Setze den Ich-Erzähler in einen auktorialen Erzähler um, der nicht durch seinen angeschlagenen körperlichen Zustand eingeschränkt ist. Auch ein auktorialer Erzähler muss nicht allwissend sein, so dass Du die Sache mit dem Monster geheimnisvoll lassen kannst. Allerdings: Du solltest Dir zu dem Vieh ein schluessiges Konzept ausdenken - dann kannst Du auch besser sortieren, was Du auserzählen/beschreiben, und was Du nur andeuten möchtest.

Es wird oft gesagt, der Leser solle die Leerstellen besser selbst fuellen, er habe doch wohl genug Phantasie. Ja, man möchte als Leser Freiheiten haben, sich etwas vorzustellen - aber: man möchte einen stimmigen, gut strukturierten Plot und einen sauber charakteriserten Protagonisten bekommen, und sich Details, Implikationen, Konsequenzen selbst denken. Nicht Versatzstuecke bekommen, die ich mir dann - mehr oder minder passend - zusammenkleben muss. Dann können wir uns den Text gleich selbst schreiben.

Kein Plot: Jemand liegt irgendwo rum, ein Ding steht da, er wird gefunden ist eine Einzelszene, aber keine Handlung. Ich wuerde Dir raten, im ersten Teil Redundanzen zu kuerzen und nicht alles vier- und fuenfmal auf ähnliche Weise zu sagen (das langweilt, anstatt dass es die Verwirrung des Prots vermittelt), dann bleibt ca. 1/3 des Textes stehen. Aus diesem Szenenentwurf, der kurzen Idee baue dann eine sinnvolle Geschichte mit einem Spannungsbogen. Und einem Konflikt, der nachvollziehbar ist - ein Ding steht da und will mich killen ist eine verdammt blöde Lage, aber kein literarischer Konflikt, der Leser packt. Dafuer wäre schön, den Prot etwas abwägen, ueberlegen, Möglichkeiten durchspielen, Wissen (ueber die Legende/das Ding nur z.B.) durchgehen, Optionen und Sackgassen durchspielen zu lassen. Oder ein innerer Konflikt - damit meine ich nicht: sterbe ich nun oder doch nicht? Oder Andeutungen seiner Vorgeschichte, dass wir ihn kennenlernen, dass wir einen Eindruck bekommen, was hier auf dem Spiel steht. Nur ein paar Möglichkeiten, vllt fallen Dir noch andere ein, die besser in Dein Konzept passen. Das nämlich kann ich aus dem Text nicht erkennen.

Ebenso, wie Du die eingeschränkte Sicht des Prots aufgibst, wo sie halt nicht in die Perspektive passen mag (anstatt die Szene konsequent aufzubauen und zu erzählen), lässt Du ihn mit ein paar Stichen quasi vom Totenbett zum Aufstehen und Laufen-wollen gelangen. Hoppla! Lass ihn lieber schwerverletzt, das Ende sagt dem Leser sonst lediglich "alles nicht so tragisch, wie es schien." Egal, ob Du ihm dann noch ein paar Ängste anhängst, oder nicht. Und so geht man aus dem Text mit einem Schulterzucken - das sollte nicht Intention des Autors sein.

Details (unvollständig):

Das Klicken des Verschlusses hämmerte sich in meinen Kopf.
hämmerte in meinem Kopf vllt. sich einhämmern gibt es so nicht.
Metallstücke wurden langsam von einer Lache dicken, roten Blutes überflutet, das langsam über den Boden kroch..
Wie schnell gerinnt Blut bei Dir?
Dann: schau Dir mal Photos/Dokumentationen an - im Film ist Kunstblut sehr dunkel und sehr dickfluessig, daher das Bild von dieser zähen Masse, die die Patronenhuelsen uberschwemmt. Frisches Blut ist aber - vor allem, wenn Arterien betroffen sind - ziemlich hellrot und fluessig. Bis so ein Stueck Metall uberflutet werden kann, eine regelrechte Lache entsteht, ist schon fast Schicht im Schacht. Der Zustand Deines Prots, vor allem später, passt nicht zu dieser Beschreibung.
Warum muss erwähnt werden, dass es rot ist? Weil wir uns den Prot sonst als Alien vorstellen könnten?
Nur einen Punkt am Satzende bitte. Falls der Satz abgebrochen werden sollte (wofuer ich hier keinen Grund sehe): den Boden kroch ...
Ich spürte(KOMMA) wie Blut an meiner Wange herunter ran und auf meine Schulter tropfte.
Präsens: rinnen, Präteritum: rann. Die Version ran ist die umgangssprachliche Kurzform von heran und hat hier nix verloren.
Warum Schulter - ich dachte, er liegt, nein?
Selbst der steife Nacken lies sich um keinen Zentimeter mehr verrücken.
Lies ist der Imperativ von lesen. Du benötigst die Vergangenheitsform von lassen.

Einen Nacken verruecken tut nur der Chiropraktiker - warum sollte der Prot eine so heftige Bewegung ausfuehren wollen? Falls er den Nacken nicht drehen, den Kopf nicht bewegen kann, frage ich mich, wie deutlich er eine vor ihm aufragende Figur in sekundenschnelle (Blitz) in solchen Details erkennen kann. Entweder: er liegt auf dem Ruecken - dann muss er den Kopf nicht drehen, um etwas zu sehen, das fast neben ihm steht (allerdings sind es immer noch zu viele Details). Liegt er auf der Seite, kann er ohnehin nix erkennen, ausser den Schuhen des Dings - aber nix, das höher ist.

Lichtkegel durchstochen die Dunkelheit an
Präsens aktiv: durchstechen, Präteritum aktiv: durchstachen; Präsens passiv: durchstochen (wie in: ein Ohrläppchen ist durchstochen.)
Von irgendwo hinter mir ertönte eine dritte Person.
Eine Glocke ertönt, aber keine Person - höchstens ihre Stimme. Unfreiwillig komisch.
Die Waffe war schon lange leer. Hülsen lagen um mich herum und die golden schimmernden Metallstücke wurden langsam von einer Lache dicken, roten Blutes überflutet, das langsam über den Boden kroch..
Die Sicht war verschwommen. Wo ich mich befand(KOMMA) war nicht ersichtlich. Doch schon seit Minuten lag ich hier und konnte mich nicht mehr bewegen.
Woher nimmt der Prot diese Zeitangaben, wenn er a) vermutlich ohnmächtig war, b) schwerverletzt ist, c) so verwirrt, dass er nicht einmal seine Identität oder Vergangenheit kennt? Ist nicht sinnvoll aufgebaut.
Seine spröde Haut hatte schon viele Falten, die sich auf abstruse weise verzogen, als er lächelte. So sah er nun aus wie ein knautschiger Pittbull. Doch trotz seinem fortgeschrittenen Alter,(KEIN KOMMA) wirkte der Mann recht fit und aktiv. Er hatte eine athletische Statur und wachsame Augen, die stets ernst zu schauen schienen. Der Mann war locker doppelt so alt wie ich.
Weise, die = Substantiv = gross.
Pitbull - kommt nicht von Brad Pitt, sondern von pit = Grube.
knautschig? Was soll das fuer ein Adjektiv sein? Bedeutet, etwas kann geknautscht werden. Vllt meinst Du umgangssprachlich ver/zerknautscht, aber das ist unpassend, selbst wenn ein Hund Falten haben sollte.
trotz seines fortgeschrittenen Alters
stets? Der Prot hat ihn gerade erst getroffen und kurze Zeit gesehen. Stets bedeutet immer, auf längeren Zeitraum beobachtet. > Stets nahm sie ihren alten Köter mit zum Einkaufen.
schien? Im Gegensatz zur Realität, warum zweifelt der Prot seinen Eindruck an? Unsinn, das mit dem stets ... scheinen ist eine unueberlegt uebernommene Phrase, die hier inhaltlich sinnlos ist.

Kleiner Tip: Charakterisierung hat nur sehr wenig mit Äusserlichkeiten (Haarfarbe, Klamotten) zu tun. Eben die können wir uns gut selbst denken, wir sind aber an der Persönlichkeit interessiert. (Stichwort auch hier: show don't tell)

usw.

Ansonsten wuensche ich viel Spass noch bei uns!
Herzlichst,
Katla

 

Hi Sanguinius!

Auch von mir ein herzliches Willkommen bei KG.de.

Was Deine Geschichte betrifft, so möchte ich mich Katla anschliessen. Es wirkt leider eher ermüdend als spannend, wenn man wiederholt liest, dass der Protagonist Schmerzen spürt, verschwommene Dunkelheit sieht und eigentlich nur damit beschäftigt ist, ohnmächtig zu werden.

Einige logische Ungereimtheiten sind mir aufgefallen. Zunächst war seine Waffe leer, dann blitzte es wieder zwei mal -ich vermute, er hat auf Mr.Leech geschossen- jedoch konnte er sich ja überhaupt nicht mehr bewegen. Wie hat er also nachgeladen?
Dann wurde er von dem Arzt an Ort und Stelle genäht, seine Wunden versorgt - wieso wurde er nicht lediglich stabilisiert und dann in ein Krankenhaus gebracht?

Wieso trug der Protagonist eine Waffe und eine kugelsichere Weste? Das kann von einem Wachmann über einen Polizisten bis hin zu einem Soldaten oder Bodyguard so ziemlich alles abdecken. In was für einem Gebäude war er, zu welchem Zweck war er da drin, wie ist er in diese Situation hineingeraten? Fragen über Fragen!;)

Mein Rat - nochmal überarbeiten.

Montag-morgentliche Grüße vom EISENMANN

 

Vorneweg: Vielen dank für das umfangreiche Feedback.

Wie ihr das alle so schreibt, klingt es nicht sehr ermutigend, aber ich werde mir die Ratschläge auf alle Fälle zu Herzen nehmen und in Zukunft darauf achten.
Wie Katla schon erraten hat: Es ist mein erster Versuch an einer Kurzgeschichte, der recht spontan kam. Scheinbar ein sehr hollpriger Start.
Da offenkundig mehr schlecht als recht ist, sollte ich die Geschichte noch einige Male überarbeiten und erst dann erneut ins Forum stellen.

Lg,
Sanguinius

 

Moi nochmal,

doch, Kritik ist als freundlicher Ansporn gedacht, nicht als Entmutigung. :) Ich finde es sehr schön, dass Du daran arbeiten magst, und freue mich auf's Ergebnis.

Den ueberarbeiteten Text kannst Du anstelle des alten in das Textfeld kopieren, der alte wird damit ueberschrieben. Mit einem Komm kannst Du dann drauf aufmerksam machen, dass sich was getan hat.

Unser Hilfecenter findest Du oben im Menu unter: Service > Korrekturcenter. Gute Zusammenstellungen der wichtgsten Regeln in den festgehaltenen threads.

Schau Dich um bei uns und gib ruhig selbst ein paar Kritiken ab - das ist eine wirklich gute Uebung fuer Dich, macht Spass und Du lernst schneller, was an Texten fuer Dich funktioniert und was nicht. ;)

Ich wuensche viel Erfolg!
Liebe Gruesse,
Katla

 

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