- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 2
Moses' lässt's krachen!
Es ging wieder auf die Weihnachtszeit zu, die Menschen lebten wie eh und je, freuten sich auf das heilige Fest und drückten sich in vollen Kaufhäusern herum, um doch noch das perfekte Geschenk zu finden. Alle waren glücklich, alle waren froh, nur einer nicht: Moses. Das ist verständlich, wenn dein ganzes Lebenswerk nur darin bestanden hat, eine Bande dickköpfiger, idiotischer Israeliten durch eine Wüste zu führen, und wenn du kurz davor bist anzukommen, dann stirbst du. Und jetzt hockst du im Himmel und bist sauer. So erging es Moses.
Ihm war LANGWEILIG. Immer nur dasitzen und zuhören wie die ganzen anderen Propheten von ihren Predigten schwafelten, und warten dass Jesus das jüngste Gericht abhält. Er wollte sich mal wieder gut fühlen. Wäre er in der Hölle anstatt im Himmel gewesen, dann hätte er sich vermutlich mit Marihuana und Heroin vollgepumpt, aber das war jetzt wirklich nicht sein Ding. Und außerdem, wie sollte er das Zeug an Petrus vorbeischmuggeln, dem war vom ewigem Torbewachen bestimmt langweilig, der würde das Zeug finden und beschlagnahmen, um sich dann selbst einen Schuss in seinem Pförtnerhaus zu gönnen. Nein, so ging das nicht. Moses überlegte weiter.
Santa Claus hatte es gut. Der konnte in seinem Schlitten über den USA rumbrausen und Geschenke durch die Luft werfen. Hm... Vielleicht überließ er ihm ja die Schlüssel? Mit ein bisschen Überzeugungsarbeit... Moses war gut im Überzeugen. Was man bei den Israeliten nicht alles lernt...
Moses verließ die Kneipe "Zum lachendem Engel" und blickte sich um. Hinter sich hörte er immer noch Santa Claus. So ein Dummbatz. War nach einem Glas Whiskey schon besoffen. Na ja, jetzt hatte er seine Erlaubnis. Morgen Nacht würde er fliegen. Das würde lustig werden. Er kicherte. Dann schwang er sich auf seinen Drahtesel und strampelte in freudiger Erwartung nach Hause.
Moses schob sich eine Fliegerbrille vors Gesicht und schlug die Peitsche: "Hüa!
Los, ihr faulen Viecher, sonst werd Ich grantig!" Stöhnend obgar Moses' Leibesfülle erhoben sich die Rentiere in die Luft und ächzten Richtung New York.
Über New York griff Moses wahllos in die Geschenke und versuchte ein paar Kamine zu treffen, warf aber daneben. "Fuck it!", fluchte er, und kippte den ganzen Korb, der mit New York betitelt war über Manhatten aus. Dutzende kleine Fallschirme öffneten sich und die Pakete schwebten sanft zu Boden.
"Na also, geht doch", murmelte Mose und gab den Rentieren die Peitsche zu schmecken. Sie drehten ab Richtung Denver.
Seufzend blickte Mose den Paketen nach die über LA schwebten. "Das waren die letzten. Dann, auf zum Nordpol", schrie er und beschleunigte wieder Richtung Pazifik.
Krachend schlitterten die Kufen über das Eis. "Jiha!" Mit einem Sprung stieg Mose aus und rutschte auf dem glattem Eis aus. Krachend fiel er hin. Santa Claus half ihm auf. "Und wie war's?", wollte er wissen. "Gut!", rief Moses. "Ich hab ein bisschen improvisiert und dann lief's wie geschmiert." "Kannst ja nächstes Mal wieder machen", grinste Santa. "Ich hab nen prima Abend im Pup verbracht. Wirdses machen?" "Ja... Schon... Immer doch", grinste Moses
zurück. "Gut!", erwiderte Santa und schlug Moses auf den Rücken. "Pakt besiegelt!"
So entstand die Geschichte von Moses, dem Gelanweiltem. Noch heute hört man in den USA noch von dem komischen Kutscher, der am Nachthimmel Geschenke durch die Luft wirft. Und die Leute schütteln den Kopf und sagen:
"Er wird halt Alt!"