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Morgentau und Eishauch

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22.01.2012
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Morgentau und Eishauch

Morgentau und Eishauch


Wenn es ganz kalt ist im Winter und der Wind wie ein einsamer Wolf heult, dann kannst Du sie manchmal tanzen sehen. Wie weiße Schleier jagen sie über die Straßen. Fast wie Nebel und doch glitzernd wie Diamanten im Licht. Es ist eine seltsame Geschichte mit diesen Schleiern aus Eis und Schnee. Du willst sie wissen? Gut ich werde sie Dir erzählen.

Es fing an, an einem wundervollen Vorfrühlingstag. Es lag schon der erste Hauch von neu erwachendem Leben in der Luft. Die Bäume schüttelten ihren Eismantel ab. Die Eiszapfen verloren schillernde Tropfen und ein kleines Blümchen bemühte sich nach Kräften ans Licht zu kommen. Die Sonne wärmte schon ein wenig die Erde und spendete nicht mehr nur ihr Licht.

Zu dieser Zeit war es, als ein wunderschönes Mädchen mit einem großen Korb voll Nebelschleier zum Fluss hin unter ging. Sie war die Tochter der Nebelhexe, die aus Wassertröpfchen kunstvolle Schleier zu weben verstand, welche die Elfen gern trugen um sich darin zu verstecken. Die Elfenkönigin, ein ganz besonders zartes Geschöpf, brauchte den Schleier sogar ständig, damit die Sonne ihre milchweiße Haut nicht verbrannte. Sogar der Mond war noch zu grell für die Elfenkönigin, wenn er ohne Wolkendunst am Himmel stand.

Aber zurück zu dem Mädchen. Wie gesagt, sie war wunderschön. Zierlich und biegsam von Gestalt und leicht wie eine Feder war sie. Sie hinterließ nicht einmal Spuren im Schnee, so dass man denken konnte, sie schwebe darüber. Ihre Haare waren wie Frühlingsduft. Ihr Lachen war hell wie Maiglöckchenklang und ihre Haut wie der Sonnenaufgang, weich und rosig. Selbst ihr Name war schön. Sie hieß Morgentau.

Nun ja, so war es an jenem Morgen, als Morgentau die Schleier in den Fluss tauchen wollte um sie zu waschen. Dann wollte sie das feine Gespinst auf den Wiesen zu trocknen ausbreiten. Die Mutter hatte ihr noch gesagt, es sei zu früh im Jahr und der Winter regiere noch mit strenger Hand, aber Morgentau spürte die Wärme der Sonne auf der Haut und ließ sich nicht zurück halten. Am Fluss angekommen machte sie sich auch gleich an die Arbeit. Sie freute sich über das Funkeln der Wassertropfen, als sie die Schleier wusch. Sie sang eine kleine Melodie und die Meisen im Baum stimmten mit ein. Morgentau schüttelte die Schleier aus, denn wringen hätte sie zerstört. Die Tröpfchen, die davon flogen, blieben in der Luft hängen und bildeten eine bunte Regenbogenbrücke über die Morgentau ans andere Ufer auf die Wiesen kam. Sie breitete die Schleier sanft aus.

Hier und da waren noch Schneereste zu sehen, die in der Sonne funkelten. So arbeitete sie vergnügt und summte dabei ihre Melodie. Der Klang des Liedes hatte aber nicht nur die Meisen geweckt. Nein, aus dem Wäldchen, am Ende der Wiese, kam hurtig ein Bursche angestapft. Gut sah er aus in seiner silbernen Fuchspelzjacke und den weißen, mit silbernen Fäden bestickten Hosen. Ein grau-blauer Hauch lag auf seinem Haar und spiegelte die Farbe seiner Augen wieder. Dort wo er den Boden berührte, blühten Eisblumen und Raureif. Er verzauberte die Welt wie mit Zuckerguss.

„Hallo“, rief er Morgentau zu:“Ist es nicht noch ein bisschen früh im Jahr um barfuss über die Wiesen zu laufen?“ Morgentau hatte den Burschen gar nicht bemerkt, bis er sie rief. Erschrocken drehte sie sich um, doch was sie sah, gefiel ihr recht gut. Ihr Herz machte unversehens einen Hopser.

„Ih wo“, rief sie zurück: „Die Sonne hat doch den Winter schon fast ganz vertrieben. Sieh nur, ganz klein und kümmerlich liegen seine letzten Mantelreste hier rum.“
„Hoho, du bist aber mutig, so etwas von meinem strengen Vater zu sagen“, meinte der Bursche.
„Der Winter soll Dein Vater sein? Das kann ich gar nicht glauben. Du siehst so nett aus und nicht kalt, hart und grausam. Wer bist Du denn wirklich?“
„Mein Name ist Eishauch und ich bin wirklich des Winters Sohn. Mein Vater ist auch nicht immer so hart und grausam wie Du meinst. Schließlich deckt er das ganze Land mit seinem weichen Mantel zu, damit mein Onkel Nordwind nicht alles erfrieren lassen kann. Und meine Mutter, die Herbstluft, hat das ganze Jahr damit zu tun ihm wieder einen neuen Mantel zu machen, weil die Sonne immer Löcher in seinen alten brennt. Und Du, wer bist Du denn, die hier so tapfer über die Wiesen läuft?“

„Ich, ach, ich bin nur Morgentau, der Nebelhexe jüngste Tochter und es tut mir leid, wenn ich Dich verärgert habe. Ich geh jetzt lieber nach Hause. Die Schleier sind ja auch schon fast trocken.“ Schnell raffte sie die Nebelschleier zusammen und lief über die Regenbogenbrücke zurück. „Bleib doch noch.“, flüsterte Eishauch.

Am anderen Ufer sah Morgentau zurück zu ihm. Er stand da und sah ihr traurig nach. Sie zögerte einen Moment, dann nahm sie einen Nebelschleier, wickelte sich fest darin ein, so dass auch sie fast wie Nebel erschien und lief zurück zu Eishauch. Er breitete die Arme aus und fing Morgentau auf. Der Zauber der Mutter und Eishauchs kalter Atem verwandelten Morgentau in Tausend und abertausend winzige Schneekristalle und Eishauch wurde zu einem weißen Wirbel. So tanzten sie über das Land zur Melodie von Morgentaus Liedchen.

 

Hallo Miezel,

wie schon deine erste Geschichte, hat mir auch diese ganz gut gefallen. Sie ist mir persönlich ein bisschen zu harmlos, weil es eigentlich überhaupt keinen Konflikt gibt, nur schöne Beschreibungen und ein Liebespärchen, das trotz unterschiedlicher Herkunft ohne irgendwelche Schwierigkeiten oder Hindernisse schon nach einer Begegnung zueinander findet. Aber gut, es ist ein Märchen, die dürfen das :p

Mein Hauptkritikpunkt bezieht sich eigentlich nicht auf diese Geschichte, jedenfalls nicht direkt. Ich habe vor ein paar Tagen deine erste Geschichte "Gute Nacht" kommentiert, und dabei auch auf ein paar Rechtschreibfehler hingewiesen. Auf diese Kritik, und den Kommentar von Limolux, der sie auch kommentiert hat, hast du bisher noch nicht reagiert und die Korrekturen auch nicht umgesetzt, stattdessen hast du gleich eine zweite Geschichte gepostet.

Das soll jetzt nicht beleidigt klingen oder so - es steht dir natürlich frei, hier nur deine Geschichten zu posten, aber ich frage mich dann eben, wozu du sie hier einstellst, und ob es dir etwas bringt, wenn sie kommentiert werden?

Sich zu trauen, seine eigenen Geschichten öffentlich zu machen, ist schon mal super (und nicht gerade leicht), aber auf die Kommentare einzugehen, gehört dann irgendwo auch dazu, dafür ist es ja ein Forum. Die nächste Stufe wäre dann das Kommentieren von anderen Geschichten. :)

Grüße von Perdita

 

Oh, sorry, aber ich muß hier immer sehr suchen bevor ich finde was ich möchte. Es sollte auf keinen Fall eine Missachtung sein. Tut mir leid, wenn es so ankam. Das war nicht meine Absicht. Das ich die andere Geschichte noch nicht geändert habe ist, ich habe mich noch nicht mit dem Abschnitt Änderungen beschäftigt, werde das aber so schnell wie möglich tun. Also bitte nicht übel nehmen, ich gelobe Besserung.

 

Hi noch mal Miezell,

Nein, übel nehme ich das natürlich nicht, ich wollte nur sicher gehen dass dir die Kommentare auch was bringen weil es sonst um die Zeit schade wäre - es gibt wirklich manchmal Leute die nie auf Kommentare reagieren.

Inzwischen hast du ja die wichtigsten Dinge über das Forum schon alle rausgefunden - wie man Beiträge postet, kommentiert und ändert.
Also dann, viel Spaß hier :)

 

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