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Morgenstunde

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11.05.2012
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Morgenstunde

Die riesige Halle wurde von tausenden Kerzen erleuchtet und es roch nach Wein, Schweiß und Blut. Hunderte von Stimmen füllten den Raum, und es war ein einziges Grollen, vermischt mit Gesang, lustvollem Stöhnen und schmerzendem Wimmern der Gepeinigten. Die Menschen feierten, tranken und sangen, schlugen sich oder zeigten ihre Schönheit und ihr Können.
Das Fest, das sie in seinem Namen veranstalteten, ging bis in die Morgenstunden. Er im Gegenzug genoss es, auf seinen Thron zu sitzen und auf sie alle herabzuschauen. Sie zu beobachten, sie angewidert anzublicken, denn sie alle waren nichts wert, sie waren nur Diener, seine Untertanen, seine Gefangenen, seine Sklaven.
Im Inneren stellte er sich vor, dass die ganze Welt vor seinem Thron feierte, ihn hoch ansah, ihn lobte und preiste, ihn anbetete und vor ihn kniete. Ihm die Treue schwur und ihm seine Hand küsste. Denn die Welt war sein, alles war sein. Es war sein Verdienst für all seine Anstrengungen, für all die Mühe, die er sich gab, um seine Macht zu erhalten.
Das war sein Babylon. Er hatte sich den Turm erbaut, durch seinen Zorn und seine Gewalt, durch die Strenge, mit der er seine Armee führte, und durch seinen Vorteil, keine Schwäche oder Mitleid zu zeigen.
Auf seinen Schlachtzügen hinterließ er keine Überlebenden, es sei denn, er konnte sie ausnutzen, um noch mächtiger zu werden. Der Rest, ob Frauen oder Männer, wurde gekreuzigt und verbrannt.

Die Feste veranstalte er, um allen zu zeigen, dass er wohlhabend, aber auch gnädig sei, dass er streng sei, aber auch zu seinem Volke stehe, doch am meisten zeigte er seine Macht, in dem er auf den Festen töten und bestrafen ließ, die, die ihn nicht als Zaren ansahen, die ihn nicht als Gott priesen oder anerkannten. Er ließ sie kreuzigen, bevor die Feier begann, und er ließ sie enthaupten während der Feier. Und die betrunkene und angsterfüllte Masse jubelte, wenn der Gekreuzigte vor Schmerzen schrie, spielte mit den Köpfen den Enthaupteten und spuckte auf die Gehenkten.
Die Toten blieben in der Halle des Festes liegen und hängen bis zum Schluss, und er ergötzte sich daran. Der Anblick verschaffte ihm innere Macht, denn er genoss das Wissen, über Leben und Tod entscheiden zu können. Er ließ die Hunde an den Leichen fressen und sorgte dafür, dass die Toten auf Kreuzen vor seinem Palast in den Morgenstunden brannten.

Der Tod selbst und jene, die es wagten, sich gegen ihn zu stellen, fürchtete er nicht. Er wusste sich zu beherrschen, denn er war Gott, und Götter sind unantastbar, Götter haben keine Angst, Götter verbreiten Angst und Schrecken, und das tat er und er war gut darin, doch in dem Augenblick, als er die ersten Zeichen auf der Wand sah, erstarrte seine Hand. Sein Körper reagierte nicht mehr auf seine Befehle, sein Verstand schrie und kreischte, als er versuchte, damit fertigzuwerden, was er sah. Seine Augen traten aus den Höhlen, und aus seinem Mundwinkel tropfte Speichel, aber er merkte es nicht, er nahm nichts mehr wahr um sich herum, er roch nichts und hörte nichts, er fühlte nichts und war nur auf das konzentriert, was vor ihm geschah. Er starrte auf die Wand bei seinem mächtigen Thron. Er konnte den Blick nicht abwenden, als hielte ihn jemand fest und zwinge ihn, hinzusehen, und seine Hände fingen an zu zittern.
Auf der Wand wurden Buchstaben deutlich, die von einer unsichtbaren Hand geschrieben wurden. Die Worte erschienen in blutrot leuchtenden Zeichen, und die unsichtbare Hand veröffentlichte in kunstvollen Wellen mehr davon. Es waren Schriften, die für ihn unbekannt waren, die er nicht entziffern oder lesen konnte. Und die Zeichen leuchteten und glühten und es sah aus, als laufe Blut durch ihre Adern, denn die Buchstaben schienen sich zu bewegen, zu leben und zu atmen.

Der Zar beherrschte sich wieder und brachte seinen Körper wieder unter Kontrolle. Er erhob sich. Die Gestalt, die er abgab, machte den Menschen Angst, und als die Masse mitbekam, dass er stand, wurde es still. Keiner wagte auch nur zu stöhnen, geschweige denn etwas zu sagen, denn wenn der Zar sich erhob, und das wusste jeder in diesem Raum, dann hatte er etwas zu sagen, und wenn er etwas zu sagen hatte, musste jeder zuhören, oder man riskierte, seine Zunge zu verlieren und gekreuzigt zu werden.

Alle Anwesenden, folgten seinem Blick. Aufschreie und Stöhnen folgten, leise Gebete erfüllten den Raum.
Der Zar schmetterte das goldene Gefäß, das Er in seinen Händen gehalten hatte, auf den Boden, und der Rotwein hinterließ einen Fleck neben seinem Thron.
Er erhob die Hand, und die Menge wurde wieder still.
Mit seiner eisernen und hassvollen Stimme sprach er: „Wer wagt es, mein Fest zu stören und meine Feier zu unterbrechen, wer wagt es, in meinen heiligen Hallen Hexerei zu benutzen und meine Wand mit Teufeleien zu besudeln?”
Seine Untertanen hörten, dass er nüchtern wurde, und versuchten, sich ruhig und kraftvoll zu zeigen, aber sie hörten auch, dass seine Stimme zitterte.
Er blickte in den Raum. Sein Blick war erniedrigend, voller Hass und Wut. Er sah sie alle an und versuchte jene auszumachen, die damit zu schaffen hatten.
Keiner sprach und nur leises Schluchzen war zu vernehmen. Die Angst war zum Greifen nah und stank, aber da war auch etwas anderes. Man könnte sagen, dass es wie bei Hunden ist, die Gefahr spüren und anfangen zu heulen und zu wimmern, so war das jetzt und hier, der Zar und seine Untertanen fühlten es, spürten die Gefahr, als käme ein Sturm auf, als sei der Regen zu riechen, bevor er anfängt.
Er erinnerte sich wieder daran, dass es immer sein Wahrzeichen gewesen war, weder Angst noch Schwäche zu zeigen. Also beruhigte er sich und setzte sich wieder hin.
Von all den Gefühlen überrollt, deckte er seine Augen der Hand ab, und schwer ausatmend schaute er in die Menge. Die Worte oder Zeichen an der Wand musste er nicht ansehen, er konnte sie fühlen. Sie pochten in seinem Kopf, sie pulsierten mit seinem Herzen, er konnte die Hitze spüren, die von ihnen ausging.

Er deutete mit der Hand an, dass alle sich aus dem Raum scheren sollten, und die Menschen folgten seinem Befehl.
Der Zar rief seine engsten Berater zusammen und befahl, alle gelehrten Menschen und Sklaven zu ihm zu bringen, um die Zeichen zu entschlüsseln. Alle, die lesen konnten, wurden zu ihm gebracht und an die Wand gestellt. Doch die Zeichen machten ihnen Angst, und es war widerlich und schmerzvoll, sie anzusehen, aber sie standen da und gaben sich Mühe, das, was an der Wand geschrieben stand, zu entziffern. Es waren Männer von verschiedener Herkunft, sie alle sprachen verschiedene Sprachen und hatten Kenntnisse in Wort und Schrift, aber dieser Aufgabe waren sie nicht gewachsen. So standen sie da vor der Mauer und starrten die Schrift an, ohne eine Lösung oder Übersetzung für das Gezeichnete zu finden.
Der Zar verfolgte das Geschehen, aber sagte nichts, denn all seine Kraft war aus ihm gewichen, es fiel ihm schwer, zu atmen, und jeder kleinste Blick an die Wand tat weh in seinen Augen. Das Pochen machte sich in seinem Kopf breit und unter starken Kopfschmerzen versuchte er sich zu konzentrieren.
Wer konnte ihm das angetan haben, was waren das für Tricks, die dafür angewendet wurden, war dies Zauberei oder Hexerei? Er wusste es nicht und er wollte es auch nicht wissen, denn das Pochen machte das Denken zu einer schmerzvollen Aufgabe. Inzwischen hatten sich die Gelernten zusammengetan. Da sie keine Antwort auf die Schrift hatten, beschlossen sie, dem Zaren mitzuteilen, dass das, was an der Wand geschrieben stand, nur für ihn bestimmt war, und die, die es für ihn lesen würden, müssten an Ort und Stelle sterben.
Als der Zar hörte, was die Gelehrten zu sagen hatten, füllte Zorn seinen Körper, gab ihm neue Kraft, und er schwur und schrie, dass am Morgen alle Gelehrten auf dem Scheiterhaufen brennen würden, dass sie das Geschriebene an die Wand gebracht hätten, mit fauler Hexerei gegen ihn vorgingen, um ihn zu stürzen. Noch während er schrie und somit seine letzte Kraft aufbrauchte, kam aus den hinteren Ecken der Halle ein Sklave heraus. Als dem Zaren die Luft ausging und er neue Energie schöpfte, um die Gelehrten niederzumachen, schrie der Gefangene dem Zaren zu: „Ich kann die Schrift lesen und entziffern, ich kann das Geschriebene dir eröffnen! Ich kann und werde es dir vorlesen.”
Mit zusammengeketteten Händen und Füßen humpelte der Sklave erhobenen Hauptes auf den Zaren zu. Die Gelehrten machten den Weg frei und verteilten sich wie die Welle, die Moses erschaffen hat, um den Weg durch das Meer zu geben. Der Sklave, von Schlägen gezeichnet, bewegte sich zwischen ihnen mit einer Lässigkeit und Arroganz, die man kaum ertragen konnte. Er blieb vor dem Thron stehen und starrte den Zaren an. Er blickte dem Halbgott in die Augen, und die Blicke trafen sich und verharrten. So standen sie da und starrten sich an, ein Sklave und ein Halbgott.
Der Sklave unterbrach den Blickkontakt und ging an die Wand mit den Zeichen.
Plötzlich peitschte ein starker Wind durch den Raum und die Kerzen erloschen. In der Dunkelheit waren nur die Schrift und die leuchtende Silhouette des Sklaven zu sehen. Der letzte Mondschein, bevor die Sonne aufkam, gab genug Licht, um die Gestalt, die nicht mehr menschlich wirkte, zu beleuchten. Seine Augen waren schwarz wie Kohle und seine Haut war schneeweiß. Seine Haare erhoben sich, und als er den Mund aufmachte, war eine rote Hölle zu sehen, die mit tausend Zähnen gefüllt war. Blut rann aus seinen Mundwinkeln. Mit einer Stimme, die von einem Dämon stammte, sprach der Sklave zu dem Zaren: „Deine Herrschaft und Lebzeit ist zu Ende. Dein Grab ist vorbereitet. Ich bin hier, um dich dahin zu bringen, wohin du gehörst. Die, die deinen Namen in den Mund nehmen, sollen unter Schmerzen leiden und damit dafür sorgen, dass du für immer vergessen wirst. Da, wo du hingehst, kennt keiner deinen Namen, und du wirst ein Sklave sein. Der Weg zu Hölle ist frei und du wirst ihn jetzt antreten.”
Als das Geschrei des Dämons den Raum erfüllte, wurden die Haare der Anwesenden grau und Blut kam aus ihren Ohren. Einige fielen in Ohnmacht, und damit waren sie begnadet, nicht mit ansehen zu müssen, was folgte.

Der Zar wurde in die Luft gehoben. Als er über seinem Thron schwebte, brachen unsichtbare Hände ihn in der Mitte. Er schrie aus voller Kehle, und es hörte sich nicht mehr menschlich an. Schreiend und gebrochen wurde sein Körper in die Position der Kreuzigung gebracht. Die unsichtbare Macht griff zu und riss seine Hände ab. Etwas bohrte sich in die Augen des Zaren und presste sie tief hinein, bis eine dunkle Flüssigkeit aus den Augenhöhlen rann. Und die Schreie hörten nicht auf. Er war bei vollem Bewusstsein und erlebte jede Sekunde des Schmerzes mit. Ohne seine Hände hängend, wurde er plötzlich gegen den Boden geschmettert. Als er wieder in die Luft gehoben wurde, war der Boden mit Blut beschmiert. Zwei weitere Aufschläge folgten und dann verstummte der Halbgott. Er hing in der Luft, gebrochen, zerrissen.
Der Dämon kreischte in unmenschlicher Sprache, und der Körper des Zaren ging in Flammen auf. Der Zar wurde auf seinen Thron fallengelassen. So saß er da, brennend, machtlos, und die Sonne ging über seinem Palast auf. Die, die nicht das Glück hatten, in Ohnmacht gefallen zu sein, sagten später, dass der Sklave nicht mehr da war und keiner wusste, wohin er verschwand. Sie taten die Worte des Dämons kund, und der Zar wurde zusammen mit seinem Namen begraben.

 

Hallo Dennis,
willkommen hier im Forum.
Sei bitte nicht böse, dass ich dir vorerst gar nichts zum Inhalt schreibe.
Aber du hast so viele Rechtschreib- und Grammatikfehler übersehen, dass es einem das Lesen schwer macht.

Schau dir nur mal diesen Satz an, du produzierst da echte Rechtschreibblüten.:

Den Rest (KOMMA) Ob Frauen oder alte Männer, ob knabbern oder Mädels (KOMMA) lies Er töten, kreuzigen, verbrennen.

Den Ausdruck Mädels kannst du hier auch nicht benutzen, denn es passt nicht zu deinem sonstigen Sprachstil. Das hier ist Jugendsprache.

Vielleicht hast du es in aller Eile gepostet, aber glaub mir, es lohnt sich, in diesem eigentlich so selbstverständlichen Bereich, richtige Schreibung, ein bisschen mehr Zeit zu investieren.
Allein schon die Rechtschreibprüfung von word oder open office würde dir mindestes zwei Drittel der Fehler kennzeichnen.

Überleg auch mal, in welcher Zeit eigentlich dein Text spielen soll. Da gibt es eine Menge Unlogisches, was die Historie betrifft: Babylon/Zar/Kreuzzüge
Der Ausdruck "sein Babylon" ist natürlich übertragbar, aber so ohne jede zeitliche Zuordnung am Anfang denkt man unwillkürlich an Heinrich Heines Belsazar.

Üblicherweise läuft es so ab, dass dein Text ins Korrekturcenterverschoben wird, damit du da in aller Ruhe verbessern kannst. Vier Wochen hast du dazu Zeit. Aber vielleicht schaffst du es ja auch vorher.

Viele Grüße und viel Erfolg beim Überarbeiten.
Novak

 
Zuletzt bearbeitet:

Aus Horror ins KC

# # #

Hallo DennisKammerzell, willkommen auf kg.de!

Leider enthält dein Text zuviele Fehler in grundlegenden Bereichen, sodass ich ihn zu deiner Hilfe ins Korrekturcenter verschiebe (findest du oben unter "Service").
Hier hast du 4 Wochen Zeit, deinen Text zu verbessern. Im KC gibt's auch einige Threads mit nützlichen Hinweisen zu den gängigen Themen. Wenn du meinst, fertig zu sein, schick eine PN an Tserk oder Makita, die verschieben dann ggf. zurück. Tut sich in den 4 Wochen nichts, wird der Text gelöscht.

Hier mal der Anfang unter die Lupe genommen:

Morgen Stunde
Morgenstunde (Die Überschrift kannst du nicht verändern, kann ich erledigen, wenn die Geschichte zurückkommt..)

Wein,Schweiß, und Blut
Leerzeichen ; das zweite Komma kann weg

stimmen
Stimmen

fühlten
füllten

grollen das
Grollen, das

Raum (nebenbei: gleitet Grollen?)

Lust vollen stöhnen
lustvollem Stöhnen

schmerzendem wimmern
Wimmern (inwiefern schmerzt Wimmern?)

zeigten ihre Schönheit und können
Können ; außerdem geht das so nicht, weil Schönheit weiblich und Können Neutrum ist -> ihre Schönheit und ihr Können

...

Viele Grüße,
Maeuser

 

Hallo DennisKammerzell,

zum Inhalt deiner Geschichte kann ich dir wenig schreiben. Ich hab sie einmal grob überflogen, und bin dabei über einige üble Schreib- und Grammatikfehler gestolpert.
Sorry, aber so wirkt der Text wie hingerotzt.
Wie Novak schon schrieb, würde dir die Rechtschreibprüfung, die in den meisten Schreibprogrammen vorhanden ist, schon einen großen Teil deiner Fehler anzeigen.
Es hilft auch, wenn man seinen fertigen Text erstmal zur Seite legt, und dann später nochmal in Ruhe durchliest. Dann fallen einige Fehler schon einem selber auf.
Unter anderem hast du einiges klein geschrieben, was eigentlich groß geschrieben wird. (Das du "Er", "Seins", "Seine" usw groß geschrieben hast, kann man noch als Stilmittel durchgehn lassen.)

Gruß
Shinji

 

Dann Solltest du die rotze vielleicht auch normal lesen und nicht nur grob über fliegen.und wie Novak und Mauser schon geschrieben haben(und auch auf das wesentlich sich bezogen haben) arbeite ich dran!

 

Hallo Dennis,

ich glaube ich muss mich bei dir entschuldigen. Gestern war nicht mein Tag. Aber ich hätte nicht in meiner schlechten Stimmung hier schreiben sollen, dadurch ist mein Kommentar krasser geworden, als nötig.

Aber die Fehlerdichte in deinem Text macht das Lesen anstrengend.

Nimm dir meinen ersten Kommentar also nicht zu sehr zu Herzen.

Gruß
Shinji

 
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Hier wird sowieso erstmal in Ruhe korrigiert. Wenn Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung stimmen, ist Zeit für alles andere. :)

korrigiert zurück :gelb:

 

Moin DennisKammerzell und herzlich willkommen auf kg.de,

die formalen Fehler sind ja mittlerweile ausgebügelt, also kann man sich jetzt auch mal auf den Inhalt und den Stil konzentrieren. Die Bilder, die du erzeugst, sind nicht schlecht, auch wenn sie mich frappierend an Clive Barkers Werke erinnern. Dazu muss ich leider sagen, dass ich die ersten drei Absätze ganz schrecklich finde. Jeder Satz mündet in eine Aufzählung:

Die riesige Halle wurde von tausenden Kerzen erleuchtet und es roch nach Wein, Schweiß und Blut. Hunderte von Stimmen füllten den Raum, und es war ein einziges Grollen, vermischt mit Gesang, lustvollem Stöhnen und schmerzendem Wimmern der Gepeinigten. Die Menschen feierten, tranken und sangen, schlugen sich oder zeigten ihre Schönheit und ihr Können.
Das Fest, das sie in seinem Namen veranstalteten, ging bis in die Morgenstunden. Er im Gegenzug genoss es, auf seinen Thron zu sitzen und auf sie alle herabzuschauen. Sie zu beobachten, sie angewidert anzublicken, denn sie alle waren nichts wert, sie waren nur Diener, seine Untertanen, seine Gefangenen, seine Sklaven.
Im Inneren stellte er sich vor, dass die ganze Welt vor seinem Thron feierte, ihn hoch ansah, ihn lobte und preiste, ihn anbetete und vor ihn kniete. Ihm die Treue schwur und ihm seine Hand küsste. Denn die Welt war sein, alles war sein. Es war sein Verdienst für all seine Anstrengungen, für all die Mühe, die er sich gab, um seine Macht zu erhalten.

Das ist nicht nur furchtbar anstrengend, sondern auch langweilig. Nach den ersten paar Sätzen vergeht mir da schon die Lust, weiterzulesen.
Ich hab's aber trotzdem getan und je weiter ich im Text vorankam, umso größer wurde ein Fragezeichen über meinem Kopf, denn ... worum geht es eigentlich?
Vielleicht liegt's an der späten Stunde und meiner Müdigkeit, aber ich habe gerade von dem ganzen Text nicht mehr als eine Aneinanderreihung blutrünstiger Ausschweifungen eines hedonistischen Sadisten, die in einer Splatterszene und seinem Tod enden, im Gedächtnis behalten. Man möge mich gerne korrigieren, sollte sich da tatsächlich noch Tiefsinnigeres verbergen.
Für den Einstieg ist das sicherlich nicht übel, aber so richtig überzeugen konnte es mich nicht. Blut, Qual und Ekel allein machen noch keine gute Geschichte. Dazu gehört auch noch ein ordentlicher Plot mit Spannungsbogen und interessante Figuren. Beides fehlt hier. Sogar der Zar bleibt irgendwie farb- und gesichtslos. Ich denke, eine weniger starke Fixierung auf die Gewalt wäre für deine Geschichte förderlich. Wenn du den Schwerpunkt etwas mehr verlagerst, könnte daraus noch was Interessantes werden. So finde ich es ganz okay, aber nicht besonders.
Mach was draus ;)

Gruß
Pale Man

 
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Hallo Dennis

Es war zeitlicher Zufall, dass ich kurz vor Mitternacht deine Geschichte zu lesen begann. Ich machte dies ohne fixierte Erwartung, jedoch des Genres bewusst, mir etwas Abwegiges vor der Nachtruhe zu Gemüt zu führen.

Dein Einstieg beschreibt eine Szene, wie sie seit der Antike in ähnlichen Formen immer wieder im Umfeld von Despoten geschildert wurden. Ein Herrscher, der sich gottähnlich wahrnimmt, in seinem Machtrausch seine Umwelt sich Untertan wähnt. Was ich in den ersten Absätzen etwas vermisste, war eine präzise Klassierung des Ortes und der Zeit. Da du alttestamentarisch Babylon einbringst, von Kreuzigung sprichst, weiter unten aber den Titel Zar erwähnst, erschwerte es mir beim Lesen dies in Bilder umzusetzen.

Der Inhalt vermochte mir nicht Spannung zu bereiten, dazu ist sie zu einfach aufgesetzt. Die Handlung beschränkt sich auf den Untergang des Despoten, einzig den Ablauf schildernd. Nun es ist anscheinend die erste Geschichte, an die du dich wagtest, wenn ich dies mitberücksichtige, ein erster Schritt, an dem du aber noch schleifen kannst und musst. So manches schien mir nicht bestens ausformuliert, an manchen Stellen stehen für mein Empfinden nicht korrekte Aussagen. Nachfolgend führe ich dir an, was mir beim Lesen besonders aufgefallen war und ich notierte. Dies als Anregung, damit du dir Gedanken machen kannst zu einer Überarbeitung. Sicher werden dir andere Leser noch einiges vertiefter zu deinem Text schreiben.


Im Inneren stellte er sich vor, dass die ganze Welt vor seinem Thron feierte, ihn hoch ansah, ihn lobte und preiste, ihn anbetete und vor ihn kniete.

Der Satzanfang wirkt mir nicht glücklich, sich etwas vorstellen schliesst Inneres bereits ein, dies noch zu erwähnen ist folglich hinfällig. Hohes Ansehen geniesst jemand aufgrund seines Images. Wenn von Dritten die Rede ist, würde ich hier eher zu ihm aufsehen wählen.

die ihn nicht als Zaren ansahen, die ihn nicht als Gott priesen oder anerkannten.

Der Zarentitel ist der eines Monarchen und nicht identisch mit einem Gott. Es scheint mir heikel, verschiedenartig feststehende Begriffe miteinander zu vermischen, auch in einer fiktionalen Geschichte. Wenn man es dennoch tut, muss man es plausibel unterlegen, besser schiene es mir aber es zu vereinfachen, etwa mit gottähnlich oder dergleichen, was der Vorstellung Freiraum lässt.

Und die betrunkene und angsterfüllte Masse jubelte, wenn der Gekreuzigte vor Schmerzen schrie, spielte mit den Köpfen den Enthaupteten und spuckte auf die Gehenkten.

Hier hat sich noch ein Tippfehler eingeschlichen. Anstelle des den gehört ein der.

Er wusste sich zu beherrschen, denn er war Gott, und Götter sind unantastbar, Götter haben keine Angst, Götter verbreiten Angst und Schrecken, und das tat er und er war gut darin, doch in dem Augenblick, als er die ersten Zeichen auf der Wand sah, erstarrte seine Hand.

So wie du es formulierst, denn er war Gott, entspricht es einer monotheistischen Vorstellung, die keine anderen Götter kennt. Wenn er sich jedoch wie vorliegend mit andern Göttern vergleicht, ist es dem Polytheismus entlehnt und es müsste korrekt lauten: denn er war ein Gott. Dies bedingt aber, dass es im Text auch durchgehend eingehalten wird.

Sein Körper reagierte nicht mehr auf seine Befehle, sein Verstand schrie und kreischte, als er versuchte, damit fertigzuwerden, was er sah.

Der Verstand kann ihn allenfalls zu kreischen und schreien veranlassen, aber es nicht selbst ausführen. Solche Dinge muss man sich beim Schreiben bewusst vorstellen, sonst tappt man da genau in solche Fallen.

Von all den Gefühlen überrollt, deckte er seine Augen der Hand ab, und schwer ausatmend schaute er in die Menge.

Eine schamanistische Gottheit, dass seine Hand über Augen verfügt? Doch ernsthaft, da fehlt ein mit, vor der Hand.

Er blickte dem Halbgott in die Augen, und die Blicke trafen sich und verharrten.

Mit Halbgott gibst du ihm nun erneut eine andere Wertung, da ein solches Geschöpf mythologisch aus der Verbindung eines Gottes mit einem nichtgöttlichen Wesen hervorging. Halte dich streng an nur eine Bezeichnung, sonst wird der Text allein dadurch unglaubwürdig.

Obwohl die erwähnten Unzulänglichkeiten mir ein flüssiges Lesen erschwerten, ganz ungern habe ich den Text nicht gelesen.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Iwan der Schreckliche ist eine Schlüsselfigur der Geschichte Rußlands und der erste russische Herrscher, der im westlichen Ausland zu einem Begriff geworden ist.

Der ist das reinste Beispiel eines Sadisten!
In tagen der Zaren oder Herrscher, war die Person immer als Gott angesehen.
Xerxes, Kahn, Iwan.

ich bin sehr dankbar das mein Text gelesen und korrigiert wird.
kurz Geschichten sind für mich ein begriff für schnelle Erklärung.
wenn ich den Zaren weiter hin ausschreiben und bemalen würde, dann wäre das zu viel.

 

In tagen der Zaren oder Herrscher, war die Person immer als Gott angesehen.
Xerxes, Kahn, Iwan.

Sorry, aber der Vergleich hinkt ganz gewaltig. Du kannst doch nicht einem persischen Pharao aus vorchristlicher Zeit einen Herrscher des 16. Jahrhunderts gegenüberstellen!
Mir wäre außerdem neu, dass die Zaren mit Göttern gleichgesetzt wurden, denn gerade in Iwans Fall ist das Christentum schon gute 1500 Jährchen unterwegs gewesen. Ich fürchte, du bringst hier ein paar Begrifflichkeiten durcheinander. Monarchen galten im Mittelalter als von Gott erkoren, aber nicht als Inkarnationen göttlicher Wesen.
Das mag jetzt haarspalterisch rüberkommen, aber wenn man welthistorische Komponenten in eine Geschichte einflechtet, sollten diese gründlich recherchiert und korrekt sein. Vielleicht irre ich mich auch. Wenn du's belegen kannst, lasse ich mich gern vom Gegenteil überzeugen.

Gruß
Pale Man

 
Zuletzt bearbeitet:

Mir wäre außerdem neu, dass die Zaren mit Göttern gleichgesetzt wurden, denn gerade in Iwans Fall ist das Christentum schon gute 1500 Jährchen unterwegs gewesen.
Dear Pale Man,
die Zeitanagabe gilt vllt für einige Länder, für dieses setting (Russland um 1550, Machtbereich Ivans) hast du dich allerdings gehörig verschätzt: zieh knapp 1000 Jahre ab, dann passt es! Dass das Christentum im römischen Reich ab 300sonstwas legalisert war, bedeutet für sehr sehr viele Länder, die wir heute als christlich kennen, zu diesem Zeitpunkt rein gar nix. Auch kann man die orthodoxen nicht so einfach mit den Westkirchen zusammenhauen, da gibt es ganz andere Prozesse und Theorien.
Ansonsten stimme ich deinen Anmerkungen zu.

Hei Dennis,

dein Text funktioniert leider überhaupt nicht, obwohl die Idee, eine Nacht der Grausamkeiten exemplarisch herauszustellen und daran ein Psychogramm zu zeichnen, sehr gut ist.

Warum es so nicht geht, liegt an einer ganzen Reihe von Gründen:
Mir scheint, du wirfst Ivan mit Nero zusammen. Jedenfalls für mich überlagert sich ständig dieses Bild eines Gottkaisers mit diesen Grausamkeiten und seinem narzisstischen Wahn. Ivans Grausamkeit schien aber ganz andere psychologische (und politische!) Grundlagen und Gründe zu haben, als diese Nerovariante.

Wie gut kennst du dich mit orthodoxem Christentum aus? Das Bild, das du hier zeichnest wirkt sehr aus dem katholischen Glauben übernommen: Dämonen, schon ein implizites Andeuten, dass der Zar hier seine Seele verkauft hat und nun die Höllenfahrt ansteht. Ich bin keine Expertin, aber die Konzepte der Ostkirchen sind nicht deckungsgleich. Nur ganz unter anderem liegt es daran, dass die vorchristlichen Religionen, die in den Ländern vorgefunden wurden, zwar zerstört, aber ihre Konzepte weniger verdreht in die christliche übernommen wurden - das sollte hier durchkommen, wenn du dieses setting wählst, darf es nicht klingen wie die mittelalterliche Variante eines Roms zur Kaiserzeit.

Ob Ivan ("der Schreckliche" ist ein Übersetzungsfehler, by the way) sich mit Gott gleichstellte, ist mir nicht bekannt. Da er einen Tick mit der Weissagung seines Todeszeitpunktes hatte, scheint mir das auch extrem unwahrscheinlich, denn als Gott hätte er sich unsterblich sehen müssen. Und - wie schon gesagt wurde - wenn du das schon so nehmen willst, dann muss das Konzept stimmen: sieht er sich als Gott, als Halbgott, als gottgleich? Das ist nicht dasselbe. Und es funktioniert nur eines, nicht alles zu einem Brei verrührt (nach dem Motto: "Wenn ich falsch getippt hab, stimmt wenigstens eines"?). Also: Recherche!!!

Wenn du ein Psychogramm zeichnen möchstest, solltest du etwas zumindest Grundsätzliches von (klinischer) Psychologie verstehen. An dem Text sehe ich, dass du das nicht tust, und dich auch nicht darum bemüht hast. Ein paar reingeworfene Grausamkeiten, ein paar wirre Gedanken "Ich bin Gott und ihr kriecht alle vor mir, meine Untertanen" und halbgare religiöse Phantasien ergeben aber keinen stimmigen Charakter, und schon gar nicht einen psychotischen. Ivan hatte mit Sicherheit Paranoia. Wenn du willst, dass irgendein Leser deinen Ivan erkennt, ohne dass du ein riesiges Schild im Text aufstellen musst, dann musst du versuchen zu verstehen, wie die historische Person tickte. Auch wenn der Text kurz ist, wäre es angesagt gewesen, hier mindestens 5 gute Bücher gelesen zu haben. Wenn du verstehst, worum es in der Realität ging, kannst du für deinen Text wieder abstrahieren und dir Freiheiten nehmen - aber dann wären sie stimmig geworden, anstatt so ein haarsträubendes Durcheinander wie hier.

Dein Sprachstil soll wohl irgendwie nach Drama und früheren Epochen klingen, allerdings, sori, beherrschst du das nicht. Dein Wortschatz und dein Stil sind schlicht (im literarischen Sinne von nicht sehr entwickelt und stark von banaler Alltagssprache geprägt) und du schaffst es nicht, die Ebene zu erreichen, auf der du erzählen willst. Es liest sich wie schlecht imitiert und nicht verstanden. Dir muss klar werden, was in Sätzen, an Worten wie wirkt, anstatt ein paar Phrasen einzustreuen, die in irgendeinem Buch oder Film gut klangen. Ich kann dir nur raten, hier ein paar Gänge runterzuschalten und in einem sauberen, durchdachten Stil zu bleiben, in dem du dich noch halbwegs sicher fühlst. Registerwechsel sind ein Merkmal der Satire, und daher wirken unfreiwillige sofort lächerlich. Das verstärkt sich, je dramatischer die Bilder des Textes sind.

Plot: du füllst hier zwar einige Zeilen mit Text, aber es wird kaum etwas erzählt. Da es mit der Psychologie überhaupt nicht hinhaut, reicht die Innenschau nicht für eine Handlung, und äußere Handlung, Konflikt (töten und sterben sind keine Konflikte im literarischen Sinne) finden ebenfalls nicht statt. Und so bleibt dieser Text eigentümlich ereignislos und damit langweilig.

Setting: auch hier muss was passieren. Man sieht kein Russland, man sieht kein 1550, und ich sehe auch keinen Zar, egal, wie oft du das dranschreibst. Das kann ein römischer Kaiser, Vlad Țepeș, Fürstbischof Johann Georg II oder was was ich sein. Und hier das Spezielle mit dem Allgemeinen zu mixen, ergibt so einen vagen Nonsense.

Du erzählst von sehr weit weg - man sagt: denke eine Welt, in der sich die Protagonisten bewegen sollen, erschaffe sie und dann lebe darin. Und dann erst erzähle - in dem Moment, in dem du sicher darin angekommen bist. Dieser Schritt fehlt, du berichtest dein setting und deinen Prot so runter. Da kann auch kein Leser einsteigen, empfindet daher keine Spannung, Mitgefühl, Neugier.

Das wären mal so ein paar Grundlagen, die eine Kurzgeschichte ergeben könnten.

Zu deinem Komm: führe bitte keine historischen Persönlichkeiten ins Feld, um deinen Text zu rechtfertigen. Die Tatsache, dass Ivan ein gestörter Massenmörder war, hat nichts damit zu tun, ob das Bild, das du von ihm zeichnest, funktioniert oder nicht. Dein Protagonist ist eine fiktive Gestalt, und es ist an dir, sie stimmig und glaubhaft zu machen.

Klar, man hört im ersten Moment Kritik nicht gern - aber: bügelst du die ab, bist du nicht zu Verbesserungen bereit, wird das so nichts. Es ist keine Schande, einen schlechten Text verfasst zu haben, sondern nur, nicht besser werden zu wollen. Und, so leid es mir tut, nicht alles an Literatur ist "Geschmacksache", es gibt tatsäschlich ein paar handwerkliche Dinge, die man objektiv beurteilen kann.

Viel Spaß noch hier,
Katla

P.S.
Aus der unkorrigierten Fassung und vor allem deinem Komm (einen Charakter "bemalen") könnte man schliessen, dass Deutsch nicht deine Muttersprache ist. Egal, ob das so ist, oder ob es beim Spracherwerb Verzögerungen gab, möchte ich dir ein Buch ans Herz legen, das dir bei den Problemen, die man hier sieht, helfen kann:
Karin Hall & Barbara Schreier: Übungsgrammatik Deutsch als Fremdsprache für Fortgeschrittene
Dort findest du auch sehr gute Beispiele & Erklärungen, wie was wann verwendet wird, das hilft dir also auch bei Wortschatz und Register.

 

Dear Pale Man,
die Zeitanagabe gilt vllt für einige Länder, für dieses setting (Russland um 1550, Machtbereich Ivans) hast du dich allerdings gehörig verschätzt: zieh knapp 1000 Jahre ab, dann passt es! Dass das Christentum im römischen Reich ab 300sonstwas legalisert war, bedeutet für sehr sehr viele Länder, die wir heute als christlich kennen, zu diesem Zeitpunkt rein gar nix. Auch kann man die orthodoxen nicht so einfach mit den Westkirchen zusammenhauen, da gibt es ganz andere Prozesse und Theorien.
Ansonsten stimme ich deinen Anmerkungen zu.

Danke für die Verbesserung :)

 

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