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Morgenrunde

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30.07.2016
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Morgenrunde

Auf einer Wiese steht Schlachtvieh in der Sonne. Apfelbäume bieten Schattenplätze, die Weide ist großzügig bemessen und idyllisch zwischen Feldwegen eingebettet.
Die Rinder blinzeln gelassen die Fliegen aus ihren Augen, ihr Fell in einem schmutzigen creme-Ton.

"Schön hier", denke ich. Meine Hunde wälzen sich im feuchten Gras. Der frühe Morgen hat den Tau in den Wiesen hinterlassen wie Schlaf in den Augen.

Die Luft ist noch kühl, doch die warmen Ausdünstungen von massigen Leibern und Mist wehen von der Weide hinüber.

Am äußeren Rand der Gruppe steht ein gewaltiger Bulle. Durch die zartrosa Nüstern ist ein Edelstahlring gezogen, auf seiner Stirn kräuselt das Fell sich zu Locken. Neben ihm liegt eine Kuh im Schatten eines Apfelbaumes.
Sorgfältig und bedächtig leckt der Bulle ihr über den Kopf, den Nacken, die Flanke. Ein Geräusch wie von Schmirgelpapier. Die Kuh blinzelt und schnaubt dazu.

Das Grün der Wiese geht fließend über in die Brauntöne der aufgewühlten Erde, in den gedeckten Cremeton der Herde, ins blasse Blau des Himmels.

Die Identifikationsnummern in den Ohren der Kühe sind grellgelb ins Fleisch getackert. Die Zahlenfolge darauf schwarz und nüchtern.
Das Gelb sticht ins Auge. Unpassend, unästhetisch, künstlich.

Die Hunde liegen im Gras und hecheln, ich erschlage eine Bremse auf meinem nackten Arm.
Das Surren der Fliegenschwärme fällt mir plötzlich auf, die Plumpheit der Herde vor meinen Augen. Zu schwer, zu unbeweglich.
Müde wirken die Schritte der Zuchtrinder, vom eigenen Körpergewicht gedrosselt.
Der Bremsenstich schmerzt und juckt.

Ich beginne zu schwitzen, die Fliegen bemerken es. Hinter mir winselt meine alte Hündin leise, sie langweilt sich.
Der Bulle putzt beständig mit rauer Zunge die liegende Kuh, das Schaben klingt scharf in meinen Ohren, unangenehm.

Ich beschließe, weiterzugehen.
Auch ich langweile mich wohl inzwischen, denke ich.

Ich wende mich ab von dem lächerlichen Stacheldraht der Tonnen an Gewicht zähmt, das gar nicht gezähmt werden muss. Das daliegt und wiederkäut und blinzelt, sanftmütig, viel zu schwerfällig und ohne Bewusstsein über gelbes, hartes Plastik im Ohr.

Die Hunde laufen voraus, der warme Geruch von Fleisch und Mist verflüchtigt sich. Ein Windstoß bläst mir kühlere Luft ins Gesicht. Ich atme tief durch.

 

Hallo my black eyed dog,

gut beobachtet hast du das "Treiben" auf der Wiese und in passenden Worten wiedergegeben, finde ich.
Das ist schon mal gut.

Mir persönlich fehlt hier aber eine Handlung. Die erwarte ich neben guten Beschreibungen von einer Kurzgeschichte.
Wenn da etwas Tiefgründigeres drinstecken sollte, außer der nicht notwendige Zaun für die sanftmütigen Tiere (obwohl es jetzt im Sommer erst wieder mehrere Kuhangriffe gegeben hat), so hat sich das mir nicht erschlossen.

Schönen Sonntag und beste Grüße,
GoMusic

 
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Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hi GoMusic und danke für deine Rückmeldung!

Die Tatsache, dass nichts passiert, ist mir irgendwann auch aufgefallen.
Ich hoffe, ein gewisser Konflikt ist zu erkennen - was allerdings eine Spannungskurve betrifft, liegst du vollkommen
richtig.

Die Geschichte "ereignete" sich heute morgen und ich überlegte auch ziemlich lange, was eventuell noch passieren könnte. Alles, was mir einfiel, fand ich anschließend blöd. Also ließ ich es so und hoffte, dass
anhand der Beschreibung ein Konflikt erkennbar wird.

Leider habe ich grundsätzlich das Problem, dass ich mir doof vorkomme, wenn ich reine Konstrukte ohne konkreten Realitätsbezug erschaffe. Vielleicht müsste ich mich da "trauen".

Lg

Hallo Bas - auch dir vielen Dank für die Rückmeldung!

Wie schon geschrieben : Vielleicht bin ich einfach zu feige zum Phantasieren, zu gehemmt.
Ich habe immer die Befüchtung, dass eine gewisse Unglaubwürdigkeit durchschimmert, wenn meine Geschichten nicht auch meinen Erfahrungen entsprechen.

Trotzdem schön, dass du dem Text etwas abgewinnen konntest!

Lg

 

Hej my black eyed dog,

etwas Formales vorweg: Für zeitnahe Beiträge brauchst Du nicht jedes Mal ein neues Fenster, das wird sonst schnell unübersichtlich, ich hab die Dir mal zusammengepackt.
;)

Zur Geschichte:
Auf mich wirkt Dein Text an einigen Stellen noch unfertig, wie eine Aufzählung von Eindrücken und Gedanken, denen die Verbindung fehlt, damit das eine zusammenhängende Geschichte wird.

Die Rinder blinzeln gelassen die Fliegen aus ihren Augen, ihr Fell in einem schmutzigen creme-Ton.
Diese zwei Satzteile stehen für mich unabhängig voneinander da. Ich habe da einmal die Augen mit den Fliegen, wobei die ja genau genommen in den Augenwinkeln sitzen, und wie daneben gestellt das schmutzige Fell in einem cremefarbenen Ton, der mir nicht so viel sagt, ist das jetzt braun oder weiß?

Ähnlich geht es mir mit dem Ort, von dem aus Deine Erzählerin alles sieht: Sie scheint sowohl etwas weiter entfernt zu sein, weil sie Wiese und Feldwege beschreibt, befindet sich aber auch ganz nah an den Kühen, weil sie die Fliegen an ihren Augen sieht. Diese unterschiedliche Perspektiven lassen Deine Protagonistin unbestimmt und eher körperlos wirken.

Der frühe Morgen hat den Tau in den Wiesen hinterlassen wie Schlaf in den Augen.
Das ist in meinen Augen ein unpassendes Bild. Schlaf in den Augen ist bröckelig und fest und wird wohl eher selten mit Morgenfrische assoziiert. Dagegen ist Morgentau pure Frische und Reinheit, zumindest ideell. Das passt so gar nicht.

Das Grün der Wiese geht fließend über in die Brauntöne der aufgewühlten Erde, in den gedeckten Cremeton der Herde, ins blasse Blau des Himmels.
Das sehe ich nicht. Warum gehen die Farben ineinander über? Nebel?
Wenn das Fließende als Kontrast zu dem gelben Plastik gemeint war, würde ich dennoch Dir raten, die Natürlichkeit anders zu beschreiben und darauf zu vertrauen, dass dieses Plastikschild ohne Wertungen als künstlich wahrgenommen wird.
Vielleicht ist das auch später noch der Fall, immer wenn ausdrücklich gewertet wird, dass Du an diesen Punkten Deine Bilder deutlicher machen und dann auf deren Wirkung vertrauen solltest.

Das Gelb sticht ins Auge. Unpassend, unästhetisch, künstlich.
So wirkt das Gelb wie ein Feind? Wenn ja, dann ist Deine Intention dabei für mich nicht richtig nachvollziehbar.

Zu schwer, zu unbeweglich.
Diese Wertungen verstehe ich nicht. Zu schwer für was? Ich finde es okay, wenn sich damit eine innere Gereiztheit verrät, aber wo führt die mich/innder Geschichte hin?
Da ist diese Herde und die sich zunehmend langweilende, wertende Protagonistin, die sich ernsthaft zu beschweren scheint, dass das dumme Vieh nichts von dem Plastik am Ohr weiß.

Auf mich wirkt das merkwürdig. Du beschreibst einen recht idyllischen Ort und die Hauptfigur in Deinem Text scheint an Reizüberflutung zu leiden. Möglich, eigentlich auch sehr interessant, aber ich sehe nicht, was da hinter diesem Unverhältnis steckt.
Geht es darum, jemanden zu beschreiben, der feststellt, dass er keine Kühe mag?
Stehen die Kühe für das blinde Herdendasein, dass wir Menschen oft genug führen, ohne uns dessen bewusst zu sein, für Gefangenschaft, und die Hunde für eine zweifelhafte Freiheit?
Oder geht es Dir einfach nur um diese kurze Beschreibung eines Morgens?
Wird für mich nicht recht deutlich.

Wie auch immer, gern gelesen und daran herum gefragt.

Gruß
Ane

 
Zuletzt bearbeitet:

my black eyed dog schrieb:
Ich habe immer die Befürchtung, dass eine gewisse Unglaubwürdigkeit durchschimmert, wenn meine Geschichten nicht auch meinen Erfahrungen entsprechen.

Auch wenn du es nur anhand dieser, äh … „poetischen Miniatur“ demonstrierst, my black eyed dog, erscheint mir dein Stil doch ausnehmend sicher, deine Wortwahl sehr bedacht usw., wie überhaupt ich hier ein gutes Sprachgefühl zu erkennen meine. Allerbeste Voraussetzungen also, sich an ein bisschen etwas Größeres zu wagen. So unglaubwürdig kann dein Plot gar nicht sein, als dass du ihn mit deiner Wortgewandtheit nicht zu einer guten Geschichte formen könntest. Glaub ich zumindest.
Als Fingerübung, als Stildemonstration quasi finde ich den Text hier allemal gelungen, keine Frage. Wenn es dir jetzt noch gelingt, eine Geschichte daraus zu machen, hast du mit mir garantiert einen Leser.

Willkommen hier, my black eyed dog

offshore

creme-Ton
Cremeton
Also was jetzt? :D
(Die zweite Variante erscheint mir richtiger.)

Die Luft ist noch kühl, doch die warmen Ausdünstungen von massigen Leibern und Mist wehen von der Weide hinüber.
Vermutlich meinst du „… wehen herüber.“ (Zum Erzähler)

Ich wende mich ab von dem lächerlichen Stacheldraht[,] der Tonnen an Gewicht zähmt, …

Überhaupt nicht gefällt mir die Formatierung, also diese unzähligen Leerzeilen, die wirken, als wollten sie den einzelnen Sätzen so eine vermeintliche Wichtigkeit verleihen. Mir scheinen die auch nicht von dir bewusst gesetzt, sondern eine eigenmächtige Extravaganz deines Schreibprogramms zu sein, das offenbar nach jedem Absatz automatisch eine Leerzeile einfügt. Das solltest du vielleicht noch einmal überdenken, auf dass sich beim Leser ein schönerer Leseflow einstellen kann.

 

Hi Ane :

Das sehe ich nicht. Warum gehen die Farben ineinander über? Nebel?
Wenn das Fließende als Kontrast zu dem gelben Plastik gemeint war, würde ich dennoch Dir raten, die Natürlichkeit anders zu beschreiben und darauf zu vertrauen, dass dieses Plastikschild ohne Wertungen als künstlich wahrgenommen wird.
Vielleicht ist das auch später noch der Fall, immer wenn ausdrücklich gewertet wird, dass Du an diesen Punkten Deine Bilder deutlicher machen und dann auf deren Wirkung vertrauen solltest.

Ja, es soll einen Kontrast darstellen. Die natürliche Farbgebung des Himmels, der Erde etc. beißt sich mit dem Gelb der Schilder. Die Schilder an sich sind es, die von "Ach, wie nett hier" zu diffusem Unwohlsein umschwenken lassen.
Ab dem Punkt, an dem sie wahrgenommen werden, bröckelt das Gesamtbild, was hoffentlich auch deine folgenden Fragen klärt:

So wirkt das Gelb wie ein Feind?

Das gelbe Plastikschild identifiziert die Tiere deutlich als Schlachtvieh.
Ab dem Zeitpunkt, an dem der Ich-Erzählerin das "unpassende" Gelb auffällt, wird ihr unwohl. Die Fiegenmassen, der unangenehme Bremsenstich, Schwitzen, die nörgelnde Hündin, die hochgezüchteten Fleischberge.

Die Farben habe ich ins Spiel gebracht, um eine Dissonanz zu erzeugen. Von homogenen Naturtönen zum kreischend gelben Plastik.

Diese Wertungen verstehe ich nicht. Zu schwer für was? Ich finde es okay, wenn sich damit eine innere Gereiztheit verrät, aber wo führt die mich/innder Geschichte hin?
Da ist diese Herde und die sich zunehmend langweilende, wertende Protagonistin, die sich ernsthaft zu beschweren scheint, dass das dumme Vieh nichts von dem Plastik am Ohr weiß.

Fleischrinder sind auf Masse gezüchtet. Sie wirken unverhältnismäßig und plump, das ist ein Allgemeineindruck, der beim Betrachten der Tiere entsteht. Es bezieht sich direkt auf sie und ist kein Bild für eine reine "innere Situation".

Dass das Vieh nichts vom Plastik am Ohr weiß, ist klar. Die Langeweile nimmt die Ich-Erzählerin bei sich nur an, dahinter verbirgt sich Unbehagen: Ich hätte die Situation auch in einen Mastbetrieb verlegen können, das wäre mir aber zu einfach gewesen, bzw zu plakativ.
Zusammenfassend ist es alles sehr nett auf dem Morgenspaziergang, bis es beim gelben Plastikschild "kippt".

Geht es darum, jemanden zu beschreiben, der feststellt, dass er keine Kühe mag?
Stehen die Kühe für das blinde Herdendasein, dass wir Menschen oft genug führen, ohne uns dessen bewusst zu sein, für Gefangenschaft, und die Hunde für eine zweifelhafte Freiheit?

Nein, mit Sympathie für Kühe hat es nichs zu tun. Die Kühe stehen für das, was sie sind:
Fühlende Wesen in ach so idyllischer Umgebung (Eben nicht auf Gitterrosten Seite an Seite) mit einer gelben Schlacht-Legitimation im Ohr.
Der Beobachterin fällt das auf. Eine ganz direkte Wertung wollte ich aber auf keinen Fall hinzufügen, sondern es dem Leser überlassen. Ich wollte die Stimmung beschreiben und nicht mit der Tür ins Haus fallen. Die Stimmung sollte kippen im Laufe des Textes.

Ich danke dir jedenfalls für deine Anmerkungen! :-)
ernst offshore : Schön, dass du eine positive Meinung zu meinem Sprachgefühl hast! (Und danke, dass du es rückmeldest)
Wegen der Formatierung: Ich sehe den Text nicht gestückelt, muss nochmal am Rechner schauen.

Ja....eine Geschichte daraus machen. Da muss ich dann wohl tatsächlich mal ernsthaft dran feilen und meine Scheu überwinden.

 

Hallo my black eyed dog,
auch ich habe deine Naturbetrachtung gern gelesen. Sie erzeugt ein schönes Bild im Kopf. Besonders gut gefiel mir diese Szene:

"Sorgfältig und bedächtig leckt der Bulle ihr über den Kopf, den Nacken, die Flanke. Ein Geräusch wie von Schmirgelpapier. Die Kuh blinzelt und schnaubt dazu. "

Der Widerspruch - der starke Bulle - sein sanftes Wesen.

Vielleicht noch eine kurze Anmerkung:
Zunächt fragte ich mich, woher du weißt, dass dort Schlachtvieh steht. Dies hast du ja bei deiner Antwort an Ane aufgelöst. Jedoch denke ich, dass nicht Jeder die Bedeutung der Ohrmarken kenn. Ich jedenfalls kenne sie nicht, obwohl ich eine Dorfgeborene bin.


Und dann bitte ich dich, überwinde deine Scheu - und mache eine schöne Geschichte daraus. Auch die werden wir alle sicher gerne lesen.

Viele Grüße
Woertersturm

 

Hallo my black eyed dog!

Ich hatte vor, mir morgen bei Edeka zwei leckere Rindersteaks für die Pfanne zu holen, aber dein "Idyll" kann einem ja den Appetit verderben!

Dabei fängt es idyllisch an:

Auf einer Wiese steht ... Vieh in der Sonne. Apfelbäume bieten Schattenplätze...

Apfelbäume erinnern an das biblische Paradies, wo der Mensch mit den Tieren in Harmonie lebt. Die Frucht, an der sich Adam und Eva nicht vergreifen dürfen, ist auf Gemälden alter Meister fast immer ein Apfel. Der Baum, der Schatten spendet, ist ein Topos pastoraler Hirtenpoesie.

Alles romantisch! Stünde da nicht "Schlacht-" vor dem Vieh.

Ich kann so gut den Kommentator Bas verstehen, der sich nicht damit abfinden kann, dass die Natur sich in ihre Korrumpierung und Ausbeutung durch den Menschen fügt:

Du bist der Autor, ein Weltenschaffer, gib dem Mensch eine verdammte Heckenschere und lass ihn den Stacheldraht durchtrennen. Lass die Kühe die Stadt übernehmen, die Kanzlerin in Ketten legen und die Welt übernehmen.

Wahrscheinlich gefällt Bas auch der klassische King-Kong-Film aus dem Jahr 1933, wo der Riesenaffe, der vom Menschen unberührte Natur verkörpert, sich befreit und rächend die Metropole New York heimsucht. Der Bulle in deiner Geschichte, der nicht kastriert, kein Ochse ist, könnte ja die Rebellion beginnen, aber auch er hat sich bequem auf der Weide eingerichtet, die der Landwirt ihm "großzügig bemessen" hat. Er hat zu fressen, zu trinken, hat Schatten, man muss ihn gar nicht kastrieren - erinnert er nicht an uns Menschen der westlich-amerikanischen Zivilisation?

Deine melancholische Geschichte ist in sich geschlossen und braucht keine Handlung wie der Film King Kong und die weiße Frau.

Grüße
gerthans

 
Zuletzt bearbeitet:

my black eyed dog schrieb:
Wegen der Formatierung: Ich sehe den Text nicht gestückelt

Wie nennst du es denn, wenn sich in einem 30-Zeilen-Text 10 Leerzeilen finden? :Pfeif:

(Guck einfach mal da.)

 

Ich meine nicht, dass ich ihn nicht gestückelt empfinde, obwohl er so ist - ich meine, dass ich ihn auf dem Handy nicht so angezeigt bekomme. Allerdings bekomme ich da auch noch ganz andere Sachen seltsam angezeigt. Technik ist nicht meine Stärke.
Deshalb wollte ich noch mal an den Rechner.
:-)

 

my black eyed dog schrieb:
Technik ist nicht meine Stärke.

Alles klar.

(Mir geht's ja ähnlich. Darum schreibe ich meine Texte mit Füllfeder auf Papier und schicke sie meinem Sekretär. Der kümmert sich dann um alles andere. :D)

 

Hallo my black eyed dog!

Dir gelingt durchaus die plastische Beschreibung einer morgendlichen Kuhweide nebst Rinderherde. Interessant ist der Wechsel zwischen Idylle und Monotonie, Harmonie und Langeweile. Da wird aus den amourösen Zärtlichkeiten des Bullen im Handumdrehen die Ästhetik von Schmiergelpapier und der frische Duft des ländlichen Morgend schlägt um in den typischen Bauernhof-Kuhstall-Mief. Wie gesagt, interessant. Abgesehen davon gibt deine Geschichte in meinen Augen jetzt zwar nicht mehr so allzu viel her, aber zumindest eine eindrücklichen Momentaufnahme hast du uns hier beschert.

Fehlt eigentlich nur noch Inka Bause mit ihren frauensuchenden Bauern.;)

Gruß vom urbanen EISENMANN

 

Woertersturm :

In dem Fall weiß ich sicher, dass es Schlachtvieh ist, da ich versuche, Fleisch ausschließlich bei unserem Metzger vor Ort zu beziehen. Dieser kauft hauptsächlich bei einem bestimmten Bauern ein und diesem gehören die Rinder.
Übrigens war das auch einer der Gründe für die Geschichte:
Ich empfand mich bei der Betrachtung der Tiere als ziemliche Heuchlerin was das Argument "aber wenigstens wurden sie gut gehalten" angeht. Damit habe ich mein Gewissen sonst immer sehr gut in die Schranken weisen können. Direkt vor den Tieren stehend funktionierte das Prinzip plötzlich nicht mehr.
gerthans :

Wie gerne würde ich jetzt erwidern: Oh ja, das biblische Motiv des Apfels war mir von Anfang an bewusst und ich setzte es gezielt ein, um die von dir erwähnte Assoziation zu wecken.
Es wäre gelogen.
Allerdings finde ich die Idee so gut, dass ich mich jetzt immer in einem Nebensatz darauf beziehen werde, wenn den Text noch jemand lesen sollte.
Leider standen dort wirklich Apfelbäume. :D

Eisenmann : Soweit ich weiß ist unser örtlicher Bauer sicher unter der Haube, sollte sich das ändern, werde ich ihm die Idee mal unterbreiten. ;)
Danke für deine Anmerkungen!

 

Hallo my black eyed dog,
Dein Text hat mein Interesse geweckt.
Zuerst hatte ich das Gefühl, es soll eine Idylle gezeigt werden, Kühe auf den Wiesen, im Gegensatz zum eingesperrten Fleisch.
Dann sah ich - wegen der Behäbigkeit des Tiers - eine Anspielung gegen die Fleischmassenzucht.
Endlich die Quälerei mit den Ohrmarken. Da würde ich nicht so sehr auf das Gelb abheben, sondern auf das Hängenbleiben am Ohr und Einreissen ins Ohrfleisch im Gebüsch. Kommt selten vor, da es ja kaum noch Gebüsch gibt. Schön, dass es noch keine Marken für Gebüsch gibt. Man sieht nicht selten (vor allem bei Schafen): Neben der gelben Marke sind rote Flecken! Ausserdem haben die Bürokraten erkannt, dass so ein Tier zwei Ohren hat. Die Konsequenz: in jedes Ohr eine Marke, damit genauer verwaltet werden kann.
Denn meines Wissens dienen Ohrmarken nur der Verwaltung: Eine Kontrolle über Tier und Bauer. Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Ohrmarke
Viele Grüsse
Fugu

 

Hallo Fugusan: Ja, die Identifikationsnummern dienen meines Wissens nach auch den Verwendungszweck übergreifend zur Kennzeichnung.
Nur waren es ja in diesem Fall Fleischrinder und die Marke deutete somit auch daraufhin, dass sie ihre letzten Atemzüge nicht auf ihrer großzügig bemessenen Weide verbringen werden.
Das eine schließt das andere nicht aus. :-)

 

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