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Morgenmond

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26.10.2001
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Morgenmond

Morgenmond


Lauer Nachtwind streichelt das Dünengras.
Wolken ziehen in silbriges Licht getaucht ihre stille Bahn.
Falter taumeln lautlos durch die Nacht, gleich meinen Fingerspitzen auf deiner Haut, milchweiß schimmernd im Mondenlicht.
Gier entfacht sich.
Die Lust an dir schwillt an wie die sich nähernde Morgenflut.
Heiß unser Begehr, sich nähern, zurückziehen, bedecken, sachte wie das weiche Wasser, welches leise die Priele zu füllen beginnt.
Wellenschlag entsteht leise erst, dann immer lauter werdend.
Atem stößt heiß meinem Gesicht entgegen, Wolken jagen vor strahlendem Mond.
Taghell scheint es... die Sterne lauschen atemlos und ewig.
Neues Licht mischt neue Farben in dein ermattetes Gesicht.
Deine Brust in meiner Hand, weich, fest und warm.
Dein Duft umgibt mich wie die zarte Morgenröte das klare Licht des Mondes zum Schweigen bringend.
Dein Lächeln triumphiert über die Kühle des Morgens, während der Mond sich zu einer zarten, federweißen Scheibe wandelt.
Morgenmond über uns.
Neuer Tag beginnt.

 

Hi Lord Arion!

Deine Prosadichtung gefällt mir, wobei ich jetzt kaum ins Detail gehen kann, da ja jeder Satz irgendwie zur Atmosphäre beiträgt. Wobei ich allerdings doch einen Lieblingssatz habe, nämlich "Neues Licht mischt neue Farben in dein ermattetes Gesicht". Du benutzt viele Synästhesien (hehe, das gibt einen Punkt im "Ich benutze viele böse Fremdworte, die euch in Ehrfurcht erstarren lassen" - Wettbewerb :)), die auch funktionieren, so ist zumindest mein Eindruck. Aber aber: wenn man wenige Worte schreibt, bekommt das einzelne ein größeres Gewicht:

"Heiß unser Begehr, sich nähern, zurückziehen, bedecken, sachte wie das weiche Wasser welches leise die Priele zu füllen anhebt" das Ende des Satzes ist mir zu vollgestopft

"Die Lächeln" ...

Viele Grüße

Xerxes

 

UUpss...werde mich der Fehler morgen annehmen(heute hab ich die Bude voller Leute)

Danke für euer feedback.

Lord

 

Hi Lord,

bis auf ein fehlendes Komma fällt mir beim ersten Lesen nichts auf.

Gier entfacht sich.
Die Lust an dir schwillt an wie die sich nähernde Morgenflut.
Heiß unser Begehr, sich nähern, zurückziehen, bedecken, sachte wie das weiche Wasser [,<Komma!]welches leise die Priele zu füllen beginnt.

Diese Textstelle finde ich am schönsten.

Zum Stil.
Sprachlich elegant. Die Bilder, die du findest, sind leider ein Mix aus hunderten ähnlicher Gedichte. Bei Prosa stört mich soetwas weniger. Bei Gedichten, wo jedes Wort in die Waagschale gelegt wird, um so mehr.
Nicht dass du es falsch verstehst: die Stimmung, die du zauberst, ist schön. Nur leider fehlt mir das wirklich Persönliche, das diesen Text von anderen unterscheiden könnte. Neue Bilder. Individuelle Wortspiele. Inhaltlich besondere Beschreibungen etc.

Innovation in zeitgenössischen Gedichten ist -für mich- einer der wichtigsten Gründe, überhaupt ein Gedicht zu lesen (weil andere Aspekte, wie Spannung etc. meist unter den Tisch fallen).

lg Pe

 

Hi Bo, Moin Pe.
Danke fürs lesen & kommentieren...Wasser hat nochn Komma gekriegt... ansonsten... je nun, es WAR aber genau so, vor vielen Jahren, morgens an der Nordsee... das war eine Hammernacht mit einem Hammermond...
Manche Klischees leben echt...
Lord

 

Hallo Lord, ich schreibe mal, ohne vorher zu lesen, was die anderen geschrieben haben - das bringt mich immert durcheinander. Bei Dünen und Prilen denke ich an Nordsee und damit an Kälte, vor allem in der Nacht.
Deine Geschichte ist aber eher heiß und nackt. Das kriege ich nicht übereinander.
Und was bedeutet "Die Lächeln"?
Von mir aus hätte die Geschichte auch 3x so lang sein können, dann hätte ich noch mehr, als ich sowieso schon bin, eintauchen können.
Weiter so.

 

Hi Peter.

...sollte natürlich "Dein" heißen...habs verbessert...und, es kann an der Nordsee ganz schön heisse Nächte geben, auch wenns draußen eher kühl zu sein scheint...
Danke fürs lesen& das positive Feedback.
Lord:D :cool: ;)

 
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Hallo Lord Arion,

Dein Text könnte ja fast ein Gedicht werden, er ist auch schön zu lesen.
Sehr gelungen ist „Neues Licht mischt neue Farben ...“

Alles Gute,

tschüß... Woltochinon

 

Da die Anderen alles wichtige gesagt haben bleicht mit nur noch dieser Satz übrig:

Einfach nur schön und zum träumen :)

*wink*

jaddi

 

Ich liebe den Mond, und ich mag die Stimmung Deines kurzen Textes.
Ich bewundere es immer wieder, wenn es jemandem gelingt, mit wenigen Worten bleibende Stimmungsbilder zu schaffen.

 

Hihi wenigstens einer hat Spass an meiner seltsamen Rechtschreibung :D

 

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