Morgen
"Ich schaffe es nicht!" Nervoes stand er morgens an der Tuer und starrte ihr entgegen. Bei ihrem Anblick vergaß er augenblicklich alle Vorsaetze und Entschluesse. Stunden hatte er darueber gebruetet, um sie sich nun in Windeseile in eben diesen verfluechtigen zu sehen. Ein Blick genuegt und das Seelenchaos setzt sich karusselgleich in Bewegung. Ein Blick und machtlos ergeben saugt er das Leben in sich. "Spueren, fuehlen, atemlos." Schon immer hatte er nervoese Finger gehabt, wurde wegen seiner Hyperaktivitaet bedauert. Das alles war die vollkommene Ruhe im Vergleich zu dem Zustand, in den sie ihn zu versetzen vermochte. "Morgen!" "Ich schaffe es nicht!" "Hast du auf mich gewartet? Was schaffst du nicht?" Er wusste es nicht. Er wusste nicht mehr, dass er sie verlassen wollte. Er wusste gar nichts mehr. Außer dieses unbaendige Verlangen nach ihrem Koerper, ihrer Seele- außer Kontrolle. Er sah sich in das Morgen fallen, tief und haltlos mit den Schmerzen der durchbrueteten Nacht in den Knochen. Er fiel sekundenschnell gelaehmt in dieses gigantische Loch, aus dem ihm das Echo ihrer Begrueßung entgegenhallte. "Morgen!" Ja, genau, morgen wuerde er es schaffen. "Morgen!"