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Montag Morgen
Heute Morgen war alles noch ganz prima, schon beim Aufstehen hatte ich das entspannende Gefühl guter Laune. Also raus aus dem Bett und unter die Dusche.
Bei der Kleiderwahl half ein Blick aus dem Fenster: wunderschöner Sonnenschein. Da reicht ein Pullover, blos nicht zu dick.
Für Frühstück blieb keine Zeit, aber das würde sich unterwegs organisierne lassen, also schnell noch Geld eingesteckt.
Ich machte die Tür auf und bekam einen Kälteschock. Ohne Jacke gings auf keinen Fall. Ich wollte gerade einen Fuss zurück in die Tür setzten, als diese zufällt.
Ich hatte keinen Schlüssel mit.
Wenigstens hatte ich meinen Walkman dabei.
Also Kopfhörer auf, bibbernd zur Haltestelle gelaufen und dabei die Pläne für den Tag zurecht gelegt.
An aller erster Stelle stand: Endlich eine neue Monatsfahrkarte kaufen
Als ich dann endlich im Bus sass, beschlich mich lansgsam aber sicher ein unbestimmtes Gefühl der Unsicherheit und meine gute Laune geriet ins Wanken. Doch ich war fest enschlossen an dieser festzuhalten.
Und das tat ich auch: Bis zur nächsten Haltestelle.
"Schön guten Morgen, Fahrscheinkontrolle"
Vierzig Euro sind eine Menge Geld.
Aber wie gesagt, ich wollte mir die gute Laune ja nicht vermiesen lassen.
Also Kopfhörer wieder auf, Musik wieder an und auf zum Bäcker, erstmal was zu essen holen.
Das klappte auch ganz gut, bis zur Bezahlung: Ich steckte die Hand in die Hosentasche, bekam nach langem wühlen den dort deponierten fünf Euro Schein zu fassen und legte ihn auf die Theke.
Als ich den sparsamen Blick der vorher so freundlichen Verkäuferin bemerkte, warf ich sebst einen Blick auf den Schein:
Ich hatte ihn zerissen! Ich hatte schön säuberlich die linke Hälfte abgerissen.
Also kein Frühstück, dafür nachher ein Umweg zur Bank...
Die gute Laune war mittlerweile schon ein bisschen angekratzt...
Also stieg ich in den Bus Richtung Arbeit, und ich war noch keine 2 Haltestellen weit gekommen, als schon wieder eine unfreundliche Stimme an mein Ohr drang :"Schön guten Morgen, die Fahrscheine bitte."
Hatte ich logischerweise immer noch nicht.
Als der Kontrolleur bei mir ankam, versuchte ich ihm die Situation zu erklären.
Was er verstand war :
Diese Frau hat keine Fahrkarte.
Ich sagte, dass ich gerade schon erwischt worden sei, und meine Fahrt doch blos hatte fortsetzten wollen. Doch er verstand nur:
Diese Frau hat SCHON WIEDER keine Fahrkarte.
Auch achtzig Euro sind eine Menge Geld und liegen weit über meinem monatlichen Budget.
Meine Gute Laune sank in den Keller.
Ich kam in der Agentur an, ohne mich noch ein weiteres Mal mit einem der Kontrolleure auseinandersetzten zu müssen.
Beim reinkommen trafen ich auf verwunderte Blicke. Unbeirrt und verzweifelt an dem Rest guter Laune festhaltend, der mir noch geblieben war, ging ich auf das Büro meines Chefs zu um mich für mein zu spät kommen zu entschuldigen.
Auf dem Weg dorthin fiel mein Blick auf das betriebsinterne "Schwarze Brett"
Ich war für den heutigen Tag unter "Urlaub" eingertragen!