Momentaufnahme einer hoffnungslosen Liebe
Also. gleich mal vorweg:
1. Ich bin erst 16 und deswegen Tippfehler verzeihen (korrigieren trotzdem )
2. Nur so zur info, und um Mißverständnissen vorzubeugen, die Person aus deren Sicht erzählt wird ist ein ER ^^'
3. ich hoffe es ist nicht all zu schlecht
Momentaufnahme einer hoffnungslosen Liebe
Sanft lasse ich meinen Handrücken über diese pfirsichweiche, warme und angenehme Haut gleiten. Ein Gefühl, dass sich mit Worten kaum beschreiben lässt nimmt Besitz von meinem Körper, meinen Gedanken. Langsam bahnen sich meine Finger, den schönen Hals hinauf, den Weg zu seinem Kinn.
Ich hasse ihn.
Plötzlich spüre ich etwas rauhes an meiner Haut, als wenn einzelne Federkiele durch ein weiches Kissen hervortreten würden. Sind das Bartstoppeln? Ein Lächeln huscht über mein Gesicht. Es ist schon recht ungewöhnlich wenn einem Jungen erst mit 17 die ersten Barthaare wachsen, aber vielleicht hat er die ungewollte Behaarung auch bis jetzt einfach nur gut versteckt.
Ich haben ihn immer schon gehasst.
Meine Hand hat inzwischen sein weiches Haar erreicht. Einen Moment streiche ich gedankenverloren hindurch, dann beuge ich mich hinab zu seinem Ohr und flüstere etwas hinein.
Überrascht öffnet er seine großen Augen und sieht mich an. Vielleicht sind diese hellblauen, tiefen und unbeschreiblich anziehenden Augen ein Wenig zu groß, doch in bin verrückt nach ihnen.
Er ist die Arroganz in Person. Glaubt die ganze Welt würde ihm zu Füßen liegen.
Ich bin genauso verrückt nach ihnen wie nach seinem Mund, seinen Haaren, allem an seinem Körper und wenn er mich so anstrahlt ist es als wenn die Sonne aufgehen würde.
Zufrieden schmiegt er sich an meine Hand und hebt seinen rechten Arm um mich noch etwas näher an sich zu ziehen.
In seiner Nähe wird mir schlecht und nachvollziehen, was all die Mädchen an ihm finden könnte ich niemals.
Sein Körper ist warm, und dennoch zittert er ein wenig. Vielleicht geht es ihm nicht so gut. Er ist viel zu oft krank. Manchmal kommt es mir so vor, als wäre er nichts als eine zerbrechliche Statue, die jeden Moment zerspringen könnte, dabei ist seine Kraft, wenn es darauf ankommt, unermüdlich und mit seiner Intelligenz kann sich kaum jemand messen. Er ist einfach das perfekteste Wesen, dass ich mir vorstellen kann.
Es kann doch nicht sein, dass kein Mädchen merkt in was für einen Idioten es sich da verliebt hat. Bin ich denn einfach nur eifersüchtig auf seine Beliebtheit?
Immer noch sieht er mich an, die Augen halb geschlossen, ein zärtliches Lächeln auf dem Gesicht und die Arme um meinen Hals geschlungen. Eine seiner Hände löst sich von meinem Nacken und gleitet sanft meinen Rücken entlang. Der Stoff meines Hemdes ist nur sehr dünn, doch die Handflächen sind angenehm warm. Sie hinterlassen, wenigstens scheint es mir so, eine brennende Spur, deren Wärme meinen ganzen Körper nach und nach durchflutet.
Was wäre wenn ich nicht eifersüchtig auf ihn sondern auf die Mädchen wäre? Sie nur von ihm weg haben wollte damit ich ihm selbst nahe sein kann.
Langsam senke ich mein Gesicht noch weiter und überbrücke die letzte Distanz zwischen unseren Lippen indem ich seinen Kopf kurzerhand vorsichtig ein Stück anhebe.
Er genießt den Kuss mindestens genauso wie ich mich bei jeder Sekunde der Berührung mehr entspanne, alles andere und jede Gefahr vergesse. Es ist uns beiden klar, dass diese Beziehung an einem seidenen Faden hängt, doch das scheint im Moment egal.
Ich muss wahnsinnig sein mir zu wünschen diesen Menschen, gegen den ich soviel Hass aufgebaut hatte, zu berühren.
Ihm ist das Risiko für immer von mir getrennt zu werden offensichtlich sowieso nicht bewusst oder will er es wenigstens nicht wahr haben. Er scheint nicht auf die Idee zu kommen den immer noch anhaltenden Kuss zu unterbrechen um darauf zu achten, dass sein sorgfältig aufgestellter Schutzschild bestehen bleibt. Er ist einfach zu spontan und viel zu leidenschaftlich.
Oder ist dieses Verlangen etwas anderes als Wahnsinn? Könnte ich ihn vielleicht mögen?
Nach ein paar Minuten reiße ich mich los, rolle mich geschickt zur Seite und knie mich neben ihn. Überrascht sieht er mich an, scheint nicht zu verstehen, dass ich Angst habe. Angst wovor auch? Es scheint spät zu sein, die Sonne steht schon viel tiefer am Himmel als vor einigen Stunden, als die anderen gegangen sind. Sachte und verständnisvoll nickt er, kniet sich dann ebenfalls hin und umarmt mich einen Augenblick.
Nein, ich mag ihn nicht. Es ist viel mehr als das.
Immer noch schweigend schreit er mit dem Zeigefinger der rechten Hand, die im Gegensatz zur Linken nicht damit beschäftigt ist mich festzuhalten, über meine leicht zitternden Lippen. Tief sieht er in meine Augen, küsst mich dann sehr zaghaft auf den Mund. Fast beginne ich im Rausch der Gefühle wieder meine Umwelt zu vergessen, doch diesmal es er es, der einen Schlußpunkt setzt. Behende schwingt er sich aus meinem Bett und landet fast lautlos auf dem Boden.
Ich liebe ihn. Mehr als alles andere.
[Beitrag editiert von: Bakufun am 11.03.2002 um 17:51]