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Mom ist in Bad Heilbrunn

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24.12.2018
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Anmerkungen zum Text

Vielen Dank, das ihr meinen Text lest. Ich habe erst angefangen und freue mich über Tipps und Anregungen

Mom ist in Bad Heilbrunn

Vergesslich war Klaus schon immer, doch das er sogar vergaß, was am Vortag geschehen war, ist selbst ihm noch nie passiert.
Es begann damit, das er in einem kleinen, fremden Zimmer aufwachte. Blasse Sonnenstrahlen fielen durch einen pastellgrünen Vorhang und tauchten das Zimmer in ein mattes Licht.
Sein Rücken schmerzte.
Er befand sich auf einer flachen Liege, wie man sie sonst nur aus alten, heruntergekommenen Krankenhäusern kennt und eine kleine Lampe hing über seinem Kopf.Neben seinem Bett stand ein Tisch mit zwei Stühlen und lud dazu ein, Platz zu nehmen.
Die Lampe begann zu erzittern und daraufhin kam eine junge Pflegerin in einem hässlichen Kittel ins Zimmer.
„Schlafen Sie noch Herr Lange?“, rief sie fröhlich lächelnd, mit einer lauten piepsigen Stimme, bei der Hunde für gewöhnlich anfingen zu jaulen.
Er versuchte die sinnlose Frage zu ignorieren und fragte seinerseits: „Wo bin ich?“
„Ach machen Sie keine Witze, Sie sind im Altersheim. Ich bringe ihnen gleich ihr Frühstück. Jetzt ziehen Sie sich an, ihre Kinder kommen Sie heute besuchen, an die können Sie sich doch hoffentlich noch erinnern!“
Verdattert versuchte er den Inhalt ihrer Antwort nachzuvollziehen, die Frau war schon dabei zu gehen, dann erst bemerkte er, dass auch er in so einen widerlichen Kittel steckte.
„Warten Sie!“, er sprang auf und stieß sich seinen Kopf an der kleinen Lampe, die daraufhin wild anfing umherzubaumeln, „Wo bin ich, nein warte, wo ist überhaupt meine Frau?“
Die Pflegerin blieb stehen, doch ihr Lächeln war zu Eis erstarrt: „Also darüber sollte man wirklich keine Witze machen.“, dann wandte sie sich wieder um und ging.
Verdammt. Was war hier los?
Er zog sich schnell den Kittel aus, wenigstens seine alten Kleider hingen noch über einen der Stühle, und hechtete wie wahnsinnig raus auf den Flur, doch die Pflegerin war nirgends mehr zu sehen. Er ging zurück in das Zimmer und setzte sich verzweifelt auf die Liege. Erst nach schweißtreibenden zwanzig Minuten kam sie wieder, ein Tablett mit mehreren Scheiben Toast und Saft in der Hand und stellte es auf den Tisch.
„So hier ist ihr Frühstück, ihre Kinder sind jetzt da!“, die beiden, ein Junge und ein Mädchen, traten ein, „Ich lasse Sie am besten jetzt allein.“
Er wandte sich ihnen zu: „Was mache ich hier?“
Sein Sohn zog eine verwunderte Grimasse: „Hä, das weißt du doch! Wir haben dich vorgestern hierher ins Altersheim gebracht, nachdem du deinen Autounfall hattest.“
„Einen Autounfall?! Und wo ist überhaupt eure Mutter?“
Sein Sohn wurde plötzlich zornig, er kam auf ihn zu und packte ihn am Kragen.
„Das weißt du auch nicht?! Du hast...!“
Seine Schwester unterbrach ihn: „Warte doch, Mom hat einmal erzählt, dass Dad Anzeichen von Demenz aufweist. Vielleicht hat er einfach alles vergessen!“
Er ließ ihn seufzend los und sagte: „Mom war bei dir, als du deinen Autounfall hattest.“
Klaus sprang auf und riss dabei die Lampe über seinem Kopf mit sich:
„Oh mein Gott, geht es ihr gut?“
Die beiden tauschten bedeutungsvolle Blicke, dann sagte sie schließlich zögernd:
„Keine Sorge, sie ist in Sicherheit und erholt sich in einer Rehabilitationsklinik in Badheilbrunn, doch sie muss vorerst dort bleiben.“
„Gott sei Dank, habt ihr mich erschreckt. Habt ihr ihre Adresse, dann gehe ich sie besuchen.“
Plötzlich wurde sie nervös:
„Du kannst hier nicht weg, man hat deinen Führerschein eingezogen und dich unter Aufsicht gestellt, aber schreib ihr doch einen Brief, dann schicke ich ihn für dich ab!“

Am Abend, nachdem seine Kinder gegangen waren, fragte er seine Pflegerin nach einem Telefon und rief in der Klinik an:
„Eine Frau Lange haben wir hier nicht und sollte das ein Telefonstreich sein, so etwas ist echt nicht komisch, wir retten hier Leben.“
Er zögerte und nahm das Telefon wieder vom Ohr. Dann haben meine Kinder mich wohl angelogen, dachte er wehmütig lächelnd und legte auf.

 

Hallo Richard,

und herzlich Willkommen bei den Wortkriegern.

Du wolltest dich dem Thema Demenz nähern, aber dem Text merkt man sofort an, dass du das noch nicht real erlebt hast - einen dementen Verwandten, die Eltern ... wer auch immer.
Was mich ein wenig ärgert, ist der Umstand, dass du das Pflegepersonal so unsensibel darstellst. Das ist - besonders, wenn man das jetzt wirklich mal real im Leben betrachtet - nicht korrekt.

Ich kann dir nur raten, Geschichten zu erzählen, von denen du Ahnung hast. Dann wird das authentisch. Aber so habe ich das Gefühl, dass alle Personen veräppelt werden - das kann ja nicht dein Ansinnen gewesen sein, oder?

Liebe Grüße
bernadette

 

Hallo @Richard Plate,
auch von mir ein herzlich Willkommen!
Leider kann ich mit deiner Geschichte auch nicht allzu viel anfangen. Den ersten Satz fand ich toll, da dachte ich noch, es handele sich um eine lustige Geschichte, die ja durchaus auch unter Alltag und Gesellschaft fallen kann, aber irgendwie kam mir das mit der Demenz auch ein wenig aufgesetzt vor. Ich zumindest wusste nicht, wie/wo ich die Geschichte einordnen sollte. Vielleicht wolltest du damit die allgemeine Ignoranz des Pflegepersonals und der Angehörigen kritisieren, aber das hätte mMn subtiler passieren müssen. So wie sie jetzt agieren, kann ich deine Figuren leider überhaupt nicht ernst nehmen und frage mich nur, was da eigentlich los ist.

Richard Plate schrieb:
Ach machen Sie keine Witze
Das ist schon nicht mehr bloß eine ignorante Figur, sondern auch dumm und mir persönlich too much. Da kann ich das Thema nicht mehr ernst nehmen.

Mir ist aufgefallen, dass du in der Anrede ihnen/ihren klein schreibst. Das muss aber groß. :klug:

Richard Plate schrieb:
So einen widerlichen Kittel
einem

Richard Plate schrieb:
"Warten Sie!", er sprang ...
Hier würde ich das Komma weglasssen und nach dem Ausrufezeichen groß weiterschreiben. Auch bei: dann wandte sie sich wieder ...

Richard Plate schrieb:
einen der Stühle
einem

Richard Plate schrieb:
Erst nach schweißtreibenden zwanzig Minuten
Wieso schweißtreibend? Er sitzt da doch einfach nur rum.

Lieber Richard,
grundsätzlich gefällt mir der lockere Erzählstil und ich habe auch kein Problem mit den vielen Adjektiven (außer schweißtreibend , weil das so gar nicht passte), weil ich sie in so einem Text als Stilmittel witzig finde.
Probleme habe ich, wie gesagt, mit den Dialogen, die sind mir zu sehr drüber, und auch mit dem Thema als solches, also wie es eingeführt wird. Das ist mir zu nebenbei und wird der Thematik mMn nicht gerecht. Ich habe nichts dagegen, auch ernste Themen durch den Kakao zu ziehen, aber das muss dann auch passen. Hier war mir das alles zu viel - zumal es ja eigentlich kein humoriger Text sein sollte.

Ich hoffe, du nimmst mir meine Kritik nicht übel und wünsche dir noch ein schönes Weihnachtsfest.

Viele Grüße,
Chai

 

Vielen Dank für die guten Tipps,

Ihr habt recht, ich hab weder Erfahrungen mit Demenz, noch mich ausreichend mit dem Thema beschäftigt. Ich beschäftige mich eigentlich hauptsächlich mit Fantasy, deswegen war das auch ziemlich spannend, aber schwierig.
Bezüglich der Pflegerin, ich glaube das habe ich wirklich übertrieben:Pfeif:, das aber die ganze Geschichte lächerlich wird ist mir gar nicht aufgefallen. Eine Freundin hatte mir einmal von ihrem Praktikum in einem Altersheim in Trier erzählt und davon das es dort eine demenzkranke Frau gab, die plötzlich angefangen hatte zu schreien und dennoch haben die Pfleger nichts unternommen, also gibt es natürlich gute und schlechte Altenheime.
Eigentlich wollte ich die Pflegerin auch nicht als inkompetent darstellen (vielleicht abgesehen vom Einstieg) denn sie wusste ja auch gar nicht von seiner Demenz, schließlich hatte dies nur seine tote Frau vermutet, und es gegenüber ihren Kindern mal erwähnt. Die denken natürlich dann, wenn ihr Vater ins Altersheim kommt an etwas anderes, als das ihr er vielleicht Demenz hat.

Ich überarbeite das alles nocheinmal sofort und bedanke mich
euch auch noch frohe Weihnachten

 

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