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Moderne Kriegsführung

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18.02.2006
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Moderne Kriegsführung

(Mai 2006)

Vor wenigen Wochen nahm ich an einem Preisaufschreiben teil, bei dem man einen Rundgang durch eine kleine Militärbasis nahe unserer Stadt gewinnen konnte. Die Beschreibung der Basis, welche in dem Peisaufschreiben stand, deutete auf eine neuste Technik der Kriegsmechanismen hin. Ich habe mich schon immer für die Technik interessiert und hoffte dort ein paar Erfindungen zu sehen, die erst in 10 Jahren für die Zivilbevölkerung nutzbar sind.

Nun, ich gewann unglaublicherweise das Peisaufschreiben und war gestern dort. Ich wurde von einem freundlichen Herrn empfangen, der mir sagte, er sei für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Es war ein sehr eindrucksvoller Stützpunkt. Nur irgendwie vermisste ich die ganze Kriegsmaschinerie. Keine Panzer, nur eine Hand voll Soldaten, die jedoch schlechter bewaffnet waren als die örtliche Zivilpolizei. Ich fragte also nach, wo der Fortschritt sei. Wo die ganzen Waffen, mit denen unschuldige Zivilisten im nahen Osten umgebracht werden sollten. Der freundliche Herr entgegnete mir, dass die Zeiten, in denen das Leben von Zivilisten durch menschliche Fehler aufs Spiel gesetzt wurde, längst vorbei sind. Er führte mich noch etwas herum und schon bald saßen wir beim Mittagessen zusammen und unterhielten uns über ganz andere Dinge. Nach dem Essen wollte der Herr mich schon hinaus begleiten, als ich anfing zu drängen. Wo war die hohe Technologie die mir versprochen wurde? Ich habe nirgends eine Innovation gesehen. Nirgends die ultimative Erfindung, welche mir mein Leben in 10 Jahren einfacher machen könnte.

Der Herr antwortete mir, dass in den letzten Jahren eher etwas dafür getan worden sei, die Zivilisten zu schützen. Er erzählte von fernsteuerbaren Kampfrobotern, kleine Fahrzeuge, die ein Maschinengewehr transportieren, welches man hier von der Basis aus steuern könnte. Ich fragte nach, ob es denn nicht dasselbe sei, ob ein Soldat ausversehen einen Rentner mit einer Maschinenpistole in den Kopf schießt, oder ob es einer von hier aus durch eine Fernbedienung mache. Der General bot mir an, einen Einsatz der gerade liefe zu beobachten. Natürlich müsse dass streng geheim bleiben, er dürfe so etwas normalerweise nicht und würde bestimmt Ärger bekommen wenn dass jemand mitbekäme. Ich versprach zu schweigen.

Er führte mich in einen Raum, der so voll gestopft mit Elektronik und Großrechnern war, dass nur ein Soldat darin Platz hatte. Er saß dort und starrte auf einen Monitor. Mir wurde erklärt, dass dies die Kamera sei, die auf einem dieser Roboter angebracht sei. Mir fiel auf, dass der Soldat gar nichts tat, sondern nur auf den Bildschirm starrte. Ich fragte, wie der Roboter denn gesteuert würde, wenn der Soldat nichts tut. Nun, die Roboter verfügten über eine künstliche Intelligenz. Sie fahren automatisch in bestimmten Zeitinterwallen bestimmte Gebiete ab, und falls ein Feind, oder eine Gruppe von Feinden auftauchte, würde der Roboter darauf schießen. Der Bildschirm diene nur zur Kontrolle. Es war eindrucksvoll zu sehen. Auf einem Radar sah man wo sich ein Roboter befindet, auf dem Schirm konnte man einen live beobachten. In diesem Moment schlug mein Herz für die Technologie höher.

Der Roboter fuhr in eine kleine Stadt, um dort nach dem Rechten zu sehen. Er schoss nicht auf Zivilisten, und fuhr rücksichtsvoll durch die verstaubten Straßen. Der Roboter hielt auf einen Spielplatz zu. Eine Horde Kinder vergnügte sich dort und tollte umher. Als der Roboter auf dem Spielplatz einfuhr, kamen die neugierigen Kleinen angelaufen um sich das Wunder der Technik anzuschauen. Plötzlich begann der Roboter das Feuer zu eröffnen. Die Kinder liefen schreiend davon, doch der Roboter traf eines nach dem anderen, höchstpräzise und genaustens berechnet. Ein Kind nach dem anderen starb, während der Soldat weiter ohne sich zu rühren auf den Bildschirm guckte. Ich starrte auf dieses Bild der Gewalt und der Zerstörung. Schon bald fuhr der Roboter ungehindert weiter, und man sah wie sich die Kamera von ca. 20 Kinderleichen entfernte.

Irgendwann, nach einer endlosen Zeit des Schweigens, sagte der Herr von der Öffentlichkeitsarbeit mir, dass ich nun gehen solle. Er müsse einen Bericht über den Vorfall schreiben und melden, dass die Software des Roboters wohl nicht richtig funktioniere. Er drückte mir einen Scheck von 5000€ in die Hand, mit der Aufforderung zu niemandem über diese Sache zu sprechen und geleitete mich hinaus.

 

Mmmh, nicht so wirklich ...

Hauptkritikpunkte:
- Die Geschichte ist wie ein Bericht erzählt. Der Leser kann nicht eintauchen, die Handlungen der Personen sind nicht nachvollziehbar. Der Text ähnelt eher einem Zeitungsbericht.
- Das Geschehen ist unglaubwürdig: Ein Zivilist gewinnt den Zugang zu einem Militärkomplex und darf dort hinter die Kulissen schauen. Dazu zeigt man ihm auch noch die "Top Secret"-Akten. Nee, das ist zu konstruiert.
- Ich finde die Idee etwas abgegriffen: Roboter, die Soldaten ersetzen - das ist so 1965 ... Der letzte Punkt wäre aber nicht so schlimm, wenn die beiden anderen Punkte stimmen würden, wenn in der Geschichte Spannung aufkommt.

Der Schreibstil ist aber flüssig und gut lesbar, hier solltest du ansetzen. :)

 

Hallo Sven & herzlich Willkommen,

Ich muss Ramujan zustimmen. Angesichts der Thematik könnte ich die Geschichte allenfalls als Parabel auf die Mentalität einer menschenverachtenden Militärtechnik lesen, aber dafür ist sie dann schon wieder zu "echt" geschrieben.
Der Parabeleindruck wird auch durch das Tränendrüsen-Stimulanz "kleine Kinder sterben" verstärkt.

Gegen die Grundgeschichte ist nicht viel einzuwenden, aber in der gewählten Form wirkt sie eher naiv als aufrüttelnd.

Ich hätte vielleicht die Perspektive des Militärs gewählt, das würde Dir einerseits die unglaubwürdige Geheimhaltungslücke ersparen, andererseits ließe es Raum für Gedanken und Reflexionen seitens der Technologen/Entscheidungsträger.

Viele Grüße,
Naut

 

Hallo Sven!

Wie Du bin ich auch noch Anfänger hier auf der Seite. Gut finde ich deine grundsätzliche Kritik an der modernen Kriegsführung, wo nicht mehr Soldaten sondern softwaregesteuerte technische Systeme die Arbeit erledigen. Dabei besteht wohl wirklich die Möglichkeit, dass der gesunde Menschenverstand auf der Strecke bleibt.

Ich stimme Ramujan und Naut aber zu, dass die Geschichte einfach zu hastig erzählt wird. Bisher habe ich auch erst eine Geschichte hier beigetragen, und ich habe dort den gleichen Fehler gemacht wie Du.

Darüber hinaus habe ich aber auch noch Fragen:

Du stellst am Anfang der Story Forschung für militärische Zwecke positiv dar "Ich habe mich schon immer für die Technik interessiert und hoffte dort ein paar Erfindungen zu sehen, die erst in 10 Jahren für die Zivilbevölkerung nutzbar sind." Dieser Satz widerspricht in meinem Empfinden dem Grundgedanken der gesamten Geschichte.

"Wo die ganzen Waffen, mit denen unschuldige Zivilisten im nahen Osten umgebracht werden sollten." Die Passage ist doch etwas sehr polemisch und klischeehaft geraten.

Im vorletzten Absatz schreibst Du "Er (Der Roboter) schoss nicht auf Zivilisten, und fuhr rücksichtsvoll durch die verstaubten Straßen." Einige wenige Sätze später schießt dieser Roboter 20 Kinder nieder. Das paßt auch nicht so richtig, da ja Kinder keine Kombattanten sind.

Dann fand ich die Beschreibung des Soldaten, der da in einem Kämmerlein sitzt und reaktionslos einem Massaker an Kindern zusieht, auch unpassend "Ein Kind nach dem anderen starb, während der Soldat weiter ohne sich zu rühren auf den Bildschirm guckte".

Der Schluß, wo dann der Öffentlichkeitsbeauftragte mit 500 Euro versucht eine Tat zu vertuschen, die global in jeder Fernsehsendung auftauchen würde, ist dann auch etwas herb.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Sven!

Hm, nun ja, so richtig anfreunden kann ich mich mit Deiner Geschichte auch nicht. Ich empfand sie an einigen Stellen als widersprüchlich und auch nicht richtig glaubwürdig. Ein paar Fehler sind noch drin.

Ein Beispiel: Einerseits schreibst du, es sei nur eine kleine Militärbasis nahe der Stadt, andererseits ist es ein sehr eindrucksvoller Stützpunkt.

Die beteiligten Personen handeln ziemlich passiv. Sie beobachten die sterbenden Kinder, reden danach nicht. Der namenlose Herr macht nicht einmal den Versuch, den Prot (auch ohne Namen) aus dem Zimmer zu verscheuchen, drückt ihm danach den Scheck in die Hand und fordert ihn lediglich auf, kein Wort über die Angelegenheit zu verlieren. Der hat ja viel Vertrauen.

Ich habe mich schon immer für die Technik interessiert und hoffte dort ein paar Erfindungen zu sehen, die erst in 10 Jahren für die Zivilbevölkerung nutzbar sind.
Hier wäre ein Beispiel nicht verkehrt.
Soviel ich weiß, haben wir viele wirklich nützliche Erfindungen der Weltraumforschung zu verdanken, wie etwa die antihaftbeschichteten Pfannen. :D

Den kritischen Ansatz fand ich aber gut.

Grüße
Plasma

 

Hi Sven,

die Story ist, mit Verlaub, voelliger Stuss. Die Widersprueche, abgeschmackten Vorurteile, etc. sind legion und es langweilt mich, dass immer wieder zu wiederholen (auf diesen Seiten). Deshalb: Lesen, Lesen, Lesen, z.B, alles von S. Lem oder auf diesen Seiten Storys wie: VIS Semantik oder Felix Marcus Silvester.
Und dann was Besseres i.d.S., dass eine neue Idee, ein inovativer Ansatz oder eine, im wortwoertlichen Sinne, AUSGEDACHTE Geschichte dabei heraus kommt.
Trotzdem: Willkommen auf der SF-Besetzungscouch.
Proxi

 

Hi Sven!

Muß mich hier dem guten Proxi anschließen.
Die Story ist nicht nur Stuß, sie ist einfach schlecht. :(
Tut mir leid, aber selbst bei größtem Wohlwollen finde ich keinen positiven Ansatzpunkt.

Die Rechtschreibung eine Katastrophe:
z.B.:

Preisaufschreiben
Preisausschreiben, sagte Uwe bereits...

Ich fragte also nach, wo der Fortschritt sei. Wo die ganzen Waffen, mit denen unschuldige Zivilisten im nahen Osten umgebracht werden sollten.
Satzkonstruktion? Verb?

Er erzählte von fernsteuerbaren Kampfrobotern, kleine Fahrzeuge, die ein Maschinengewehr transportieren,
Fallfehler!

ob ein Soldat ausversehen einen Rentner
...aus Versehen...

in bestimmten Zeitinterwallen
Zeitintervall

anderen, höchstpräzise und genaustens
...höchst präzise...

Zum Inhalt:
Ein Typ gewinnt bei einem Preisausschreiben einen Besuch eines Militärstützpunktes... aha, interessant...
Der Prospekt des Preisausschreibens deutet auf viel Technologie hin... nona...
Er trifft einen Herrn der Öffentlichkeitsarbeit, der sich im Verlauf der Geschichte in einen General verwandelt... aua...
Kampfroboter und kleine Fahrzeuge mit Maschinengewehren, die zuerst steuerbar sind und plötzlich über KI verfügen... ahhhhrrrrggghhhh
Der General lädt ein, daß man sich einen streng geheim Einsatz ansieht, wenn man verspricht nix zu erzählen?..... *zehennägelaufstell*
Und er bekommt noch 5000€ um nichts über de Vorfall zu sagen? *zehennägelmitleukoplastniederkleb*

Und was ist die Konsequenz? Wenn man bei einem Preisausschreiben gewinnt, kriegt man 5000€ für Schweigen? Das böse Militär hat die Technologie nicht im Griff?
Egal in welchem Aggregatszustand du das Teil verbrochen hast, ich kann nur sagen: Nicht genügend! Setzen! :(

Tut mir leid, aber der Text ist durch nichts zu retten.

g. LE

 

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