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Mitternachtstor

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21.06.2012
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Mitternachtstor

Es war schon dunkel, als er den Eingang erreichte. Er stand vor einem riesigen, rostigen Tor, welches im Mondlicht kaum zu erkennen war. Das Tor knarrte laut, als er es öffnete und leise hindurchging. Er befand sich auf einem gepflasterten Weg. Die Laternen, die sich rechts und links vereinzelt vorfanden, spendeten nur schwaches Licht. Wo bin ich? Grabsteine. Ein Friedhof? Vorsichtig ging er weiter. Er war angespannt, fühlte sich unwohl, sah sich ständig um. Sein Kopf wurde von einem unangenehmen Druck durchzogen. Als er zu seiner Linken in die Dunkelheit blickte, erschrak er. Er bemerkte die Silhouette einer Gestalt, die sich schemenhaft im Nebel abzeichnete. Es war mühsam zu atmen. Seine Brust war schwer und brannte wie Feuer. Er hatte Angst. «Hallo? Ist hier jemand?» Stille. Vorsichtig ging er ein Stück auf sie zu. Er erinnerte sich an die Taschenlampe in seiner Jackentasche. Erleichtert atmete er auf. Im Lichtpegel der Lampe erkannte er eine Statue. Es war nichts weiter als eine Engelsfigur, die auf einem Grabstein errichtet wurde und ihn traurig anblickte.
«Gott sei Dank», sagte er leise.
«Gott wird dir hier nicht helfen», flüsterte ihm eine Stimme sanft ins Ohr.
Voller Entsetzen wirbelte er herum. Er befand sich einige Meter abseits des Weges, unter einer großen Eiche. Die Laternen am Wegrand gaben in dieser Distanz kaum Licht. Er war nicht allein. Das Lichtschein seiner Taschenlampe flackerte wild. Er hatte Mühe seine Hände ruhig zu halten - nichts zu erkennen. Spielen mir meine Gedanken wieder einen Streich? Noch immer spürte er den feuchten Atem an seinem rechten Ohr. Er konnte den fauligen Geruch schmecken. Übelkeit überkam ihn. Die Angst wurde unerträglich. Er rannte los. Ohne Ziel. Er wollte nur weg von hier. Wieder am Tor angelangt zog er mit aller Kraft an einer der beiden schweren Eisentüren. Sie rührte sich nicht. Bei der Anderen war er gleichermaßen erfolglos. Das Tor war verschlossen. Er war eingesperrt. Seine Hände umklammerten fest die Taschenlampe als er sich langsam umdrehte.
Vor ihm standeine junge Frau. Sie hatte langes dunkles Haar und war in etwa Mitte zwanzig. Sie trug keine Schuhe, dafür ein langes Kleid, das bis zu den Knien reichte. Es war in hellen Tönen gehalten, allerdings leicht verschmutzt. Sie sah ihn ausdruckslos an.
«Wer bist du?», fragte er.
«Was machst du hier?»
Äh...ich bin Ron.»
«Sei still!», sagte sie plötzlich.
«Sie können dich hören.»
«Wer kann uns hören?», wollte er wissen.
«Nicht uns, nur Dich!», erwiderte sie.
Sein Herz pochte und er spürte ein leichtes Ziehen in der Brust. Seine Atmung wurde immer schwerer. Er musste diesen Ort verlassen. Sofort. Ron leuchtete seitlich entlang der Mauer, die vermutlich das gesamte Gelände umgab. Der Lichtpegel seiner Lampe verlor sich in der Dunkelheit. Als er den Leuchtkörper zu seiner Rechten bewegte, fiel ihm etwas auf - er war allein. Keine Frau. Nichts zu sehen. Nur der endlos erscheinende, gepflasterte Weg. Sie war verschwunden. Er wusste, dass er in Gefahr war. Er war sich sicher, dass es das Beste sei, schnell einen Weg nach draußen zu suchen. Doch irgendetwas ließ ihn bleiben. Sein Herz wurde ruhiger, seine Atmung flacher. Ich muss mich beruhigen. Ron beschloss, den Weg bis zur anderen Seite zu gehen. Vielleicht gab es dort ein weiteres Tor, durch das er den Friedhof verlassen konnte. Er sah weder rechts noch links, drehte sich nicht um. Das Rascheln des Laubes machte ihn nervös. Nur der Wind. Er ging weiter. Überraschend blieb er stehen. Vor sich fand er völlige Finsternis. Der weitere Teil des Weges war nicht beleuchtet. Mit eingeschalteter Taschenlampe ging er zögerlich weiter. Die Laternenlichter hinter ihm verblassten. Dunkelheit hüllte sich mehr und mehr um seinen Körper. Das Licht seiner Lampe wurde schwächer. Der Pegel reichte in etwa 5 Meter weit. Na toll! Langsam und vorsichtig tastete er sich immer weiter in die Nacht. Plötzlich Schritte. Ein paar Meter hinter ihm. Er lief weiter. Die Schritte wurden schneller und lauter. Er beeilte sich.
«Bleib bei uns!», ertönte eine Stimme.
«Verlass uns nicht!», schrie eine Andere.
Ron spürte einen stechenden Schmerz in seinem linken Fußknöchel als er zu Boden stürzte. Die letzte und einzige Lichtquelle glitt ihm aus der Hand und fiel mit einem dumpfen Klicken auf einen der gepflasterten Wegsteine. Der Lichtschein erlosch. Benommen und vor Schmerzen stöhnend blieb er liegen. Er war über etwas gestolpert. Ein Stein. Keine Ahnung. Er versuchte ruhig und tief zu atmen. Sein Knöchel pochte ungezähmt. Seine Augen gewöhnten sich nur langsam an die Dunkelheit. Von einem Moment zum Anderen wurde er ruhiger. Es herrschte eine angenehme Stille um ihn herum. Eine wohlige Wärme durchströmte seinen Körper. Er fühlte sich sehr wohl. Er hob den Kopf und sein Blick fiel auf eine Tür, die sich wenige Meter vor ihm befand. Die Tür öffnete sich magisch wie von Geisterhand. Ron wurde von einem hellen Licht geblendet, sodass er seine Augen mit seinem rechten Arm schützen musste. Auf einmal sah er die Frau. Sie war von gleißendem, weißem Licht umgeben. Sie trug wunderschöne, goldene Schuhe. Ihr Kleid war makellos. Der Wind spielte mit den Strähnen ihres dunklen Haares. Sie streckte ihre Hand nach ihm aus. Der Schmerz in seinem Knöchel war verschwunden. Mit beiden Beinen stemmte er sich auf.
Regungslos hielt er inne. Noch immer stand die Frau mit ausgestreckter Hand vor ihm und winkte ihn einladend zu sich. Sie lächelte freundlich.
«Komm zu mir!», sagte sie sanft und friedlich.
«Hab keine Angst! Noch ein paar Schritte!»
Zögerlich ging er auf sie zu.
«Wir verlieren ihn!»
«Nein!»
Wie auf Wolken schwebend bewegte er sich sanft weiter.
Die Junge Frau sah ihn schweigend an. Ihr Blick verfinsterte sich. Ihre Haut wurde blass und ihre Augen wirkten plötzlich überraschend bedrohlich. Sie riss den Mund auf und rannte geradlinig mit ausgestreckten Armen auf ihn zu. Das Licht um sie herum verschwand. Mit einem lauten Kreischen packte sie Ron mit beiden Händen. Nur unter großer Anstrengung konnte er ihrem Zug standhalten. Der Mondschein wurde von schwarzen Wolken verdunkelt, als es zu Regnen begann.
Ron gelang dem eisigen Griff der jungen Frau zu entfliehen, als sie ihn erneut attackierte und er durch einen Schlag hart zu Boden ging.
Mühselig rappelte er sich auf. Donner und Blitz erhellten die Nacht. Kaum wieder auf den Beinen umklammerte ihn die Frau mit aller Kraft. Durch ein lautes Dröhnen schrak er auf, als ihn der Blitzschlag von der Frau trennte.
«Wir haben ihn!», hörte er hinter sich, als er das Bewusstsein verlor.
Träge öffnete er die Augen. Sie brannten wie Feuer. Sein Schädel dröhnte. Die grelle Helligkeit um ihn herum erschien unerträglich.
«Er kommt zu sich!»
«Ron? Können Sie mich hören? Ich bin Dr. Murphy. Wie fühlen Sie sich?»
Wie betäubt versuchte er klare Gedanken zu fassen. Sein Mund fühlte sich trocken an. Seine Zunge verstaubt.
«Meine Brust tut weh.»
«Sie hatten einen schweren Verkehrsunfall. Ihr linker Fußknöchel wurde komplett zertrümmert. Ihr Kopf wurde mehrfach gegen das Lenkrad ihres Fahrzeugs geschleudert wodurch sie ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Wir mussten sie reanimieren». Ihr Herz hatte fast 3 Minuten nicht geschlagen. Sie wären fast gestorben. Erst nach der Defibrillation hatte Ihr Herz wieder leichte Aktivität. Sie hatten großes Glück.» Regungslos sah er Dr. Murphy an, der sich abwandte und den Raum verließ.
Eine Schwester brachte ihm Medizin.
«Hier, nehmen Sie die. Die sind gegen ihre Schmerzen.»
Er war in Sicherheit.

 

Hallo William,

herzlich Willkommen im Forum.

Ein paar Anmerkungen zu deiner Geschichte:

Er stand vor einem riesigen, rostigen Tor, welches sich im Mondlicht kaum zu erkennen gab.

Da hast du das Tor aus meiner Sicht unnötig vermenschlicht.
Eher: Welches man im Mondlich kaum erkennen konnte.

Er befand sich auf einem gepflasterten Weg. Die Laternen, die sich rechts und links vereinzelt aufbäumten, spendeten nur schwaches Licht.

Auch das "aufbäumte" will mir hier nicht gefallen. Ich weiß, dass du durch die Verwendung der Personifikationen von vorneherein eine gruselige Stimmung erzeugen willst. Das ist ja auch richtig, denn man will ja den Leser gleich mal beim Kanthaken packen und in die Geschichte reinziehen.
Dein Versuch wirkt jedoch auf mich ein bisschen künstlich. Man fragt sich instinktiv, was der Mann, wer ist er überhaupt, dort will. Warum wirkt denn alles gleich so bedrohlich auf ihn. Irgendwie fehlt mir was. Das reine "Er" bleibt auch relativ distanziert. Da würde ich einen etwas anders geschriebenen Einstieg empfehlen.

Dann achte mal darauf, nicht zu häufig mit dem Personalpronomen anzufangen:

Er war angespannt, fühlte sich unwohl, sah sich ständig um. Er hatte starke Kopfschmerzen. Als er zu seiner Linken in die Dunkelheit blickte, erschrak er. Er nahm den Hauch einer Gestalt war, die sich schemenhaft im Nebel abzeichnete.
Von vier Sätzen hast du drei so begonnen. Würde ich vermeiden. Außerdem ist "schemenhaft" und "Hauch einer Gestalt" doppelt gemoppelt.
Wiederholungen dringend vermeiden, wenn du sie nicht ganz bewusst einsetzen willst, um einen bestimmten Effekt zu erzielen. Und achte auch auf die Wahl deiner Verben. Besser ist es, starke, aussagekäftige Verben zu verwenden, die für den Leser anschaulich sind.
"Er nahm eine Gestalt wahr ... "das ist wie eine milchige Glasscheibe, die unmittelbare und kräftige Eindrücke distanziert werden lässt.
Besser vielleicht: "erspähte er eine Gestalt oder im Nebel zeichnete sich eine G. ab, sogar das einfache er sah eine Gestalt ist besser.

In dieser Art, wie ich das jetzt gemacht habe, kannst du deine Text durchgehen und ihn überprüfen und überarbeiten. Ich kann mir vorstellen, dass dein Text dadurch gewinnen würde.
Dass es eine Todeserfahrung ist, merkt man dann irgendwann.
Aber das macht ja nix. Ob er wirklich nach drei Minuten so fähig ist zu sprechen, weiß nicht, hast du das recherchiert?

Insgesamt gesehen hab ich deine Geschichte nicht ungern gelesen, sie ist ab dem Auftauchen der Frau spannend geschrieben. Aber wie gesagt, geh noch mal durch den Text.

Den letzten Satz fand ich übrigens nicht sehr glaubwürdig. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass er sich in Sicherheit fühlt, wenn er gerade erfahren hat, dass seine Freundin zu Tode gekommen ist.

Ich hoffe, du kannst mit den Anmerkungen was Nützliches anfangen.
Ich wünsche dir viel Spaß und viel Erfolg beim Überarbeiten. Und noch eine Menge Spaß hier.
Bis denn
Novak

 

Hallo Novak,

vielen Dank für deine Mühe und deine konstruktive Kritik. Es ist meine erste Geschichte. Ich habe absolut keine Erfahrungen, was das Schreiben betrifft.
Ich bin froh, dass du, meiner Meinung nach, relativ wenig zu bemängeln hast.
Stil- und Flüchtigkeitsfehler sind selbstverständlich eine Menge vorhanden.
Der Text wurde nochmal überarbeitet und geringfügig abgeändert. Hab mir deine Punkte sehr zu Herzen genommen und das Ein oder Andere umformuliert. Gerade was die Personalpronomen betrifft, so habe ich versucht, bessere Formulierungen zu finden, um Wiederholungen zu vermeiden.
Die tote Freundin habe ich komplett gestrichen, da sie nicht wirklich zur Handlung beiträgt und er diese Information, wie du erkannt hast, sicherlich nicht so einfach verdaut hätte. Was die 3 Minuten Asystolie betrifft, so liegt das größere Problem im SHT. Ich denke, dass kein Leser ein umfangreiches medizinisches Wissen benötigt, um zu erkennen, dass ein Gespräch in diesem Zustand in der Form unmöglich zu führen ist. Nach solch einem Unfall wird er in der Realität sicherlich mehrere Tage wenn nicht sogar Wochen in einem komatösen Zustand verbringen. Aber was ist schon Realismus? Es geht um eine Nahtoderfahrung. Ich denke Realismus spielt in dem Fall eher eine untergeordnete Rolle.

Man fragt sich instinktiv, was der Mann, wer ist er überhaupt, dort will. Warum wirkt denn alles gleich so bedrohlich auf ihn.

Genau das ist beabsichtigt. Ich lasse den Leser bewusst im dunkeln tappen, um das Ende überraschender zu gestalten. Jedenfalls jetzt. Zu Beginn der Geschichte, war mir selbst nicht klar, was er eigentlich dort macht. Ich hab mit dem Schreiben einfach angefangen, ohne mir vorher Gedanken zu machen.
Die Handlung hat sich nach und nach ergeben.

Insgesamt gesehen hab ich deine Geschichte nicht ungern gelesen

Zweifach negiert. Wie genau darf ich das verstehen? Hat die Geschichte Potential? Denkst du, dass ich wenn ich mich intensiver mit der Materie befasse, bessere Geschichten verfassen kann? Oder suche ich mir doch eher ein anderes Hobby. Mir fällt es in dem Fall schwer mich selbst einzuschätzen. Deshalb auch der Post hier. Jedes Feedback ist sehr nützlich für mich.

 

Hey, ich nochmal,

Hat die Geschichte Potential? Denkst du, dass ich wenn ich mich intensiver mit der Materie befasse, bessere Geschichten verfassen kann? Oder suche ich mir doch eher ein anderes Hobby. Mir fällt es in dem Fall schwer mich selbst einzuschätzen. Deshalb auch der Post hier. Jedes Feedback ist sehr nützlich für mich.

1. Ob diese Geschichte Potential hat, das kann ich dir nicht sagen. Es gibt viele Nahtodgeschichten und es ist nützlich, da aus der Masse herauszufallen durch irgendeine ungewöhnliche Wendung oder durch die Sprache. Beides ist in dieser Geschichte noch nicht der Fall. Aber das finde ich egal. Das kommt schon von ganz alleine. Außerdem ist es oft besser an einer Thematik zu üben, die einem nicht völlig fremd ist. Und was ich schon mal gut finde, das ist, dass du bereits szenisch schreibst. Und du hast schon jetzt Spannung in der Geschichte.

2. Dass du bei intensiverer Befassung schnell bessere Geschichtene schreiben wirst, da bin ich mir ganz sicher. Du machst schlicht und einfach ein paar Anfängerfehler. Na und? Die sind aber ganz normal. Du machst aber auch schon Sachen richtig, z. B. Dialoge einbauen, szenisch schreiben, Spannung aufbauen. Was zählt, das ist dein Interesse und dein Üben an irgendwelchen Geschichten. Als ich im letzten Herbst richtig angefangen habe zu schreiben, habe ich einfach am Thema der Saison teilgenommen, da hatte ich dann schon mal einen Themenrahmen, das war für mich viel einfacher so anzufangen, als wenn ich mir alles hätte aus den Fingern saugen müssen. Was auch ordentlich hilft, das ist viel lesen, glaub mir, das ist oft ziemlich inspirierend, wenn man so einen speziellen Blick darauf legt, wie die anderen echten oder Hobbyschreiber das denn so machen.
Und natürlich auch das Kommentieren.

3. Wieso willst du dir ein anderes Hobby zulegen? Für völlige Unerfahrenheit finde ich deine erste Geschichte ziemlich gelungen, also mach auf jeden Fall weiter.
Die einzigen zwei Voraussetzungen aus meiner Sicht sind Spaß am Schreiben und Ernsthaftigkeit, sich um eine Verbesserung zu bemühen.

Deshalb mach dir mal nicht so viele Gedanken, schreib einfach weiter mit ein wenig Ernst und mit einem ganzen Haufen Spaß.

Grüße von Novak

 

Hallo William

Gleich in den ersten Zeilen kam ich über die aufbäumenden Laternen in einen Zwiespalt. Ich mag humorige Texte, doch hier wirkt diese Formulierung etwas grotesk. Dies sollte es nicht, denn du willst, dass es unheimlich wirkt. Also orientiere dich besser an der Realität, wie eine Laterne im schummrigen Licht unheimlich wirken kann. Vielleicht durch Schattenwurf, eine merkwürdige Form des Zylinders und dergleichen.

Er war über etwas gestolpert. Ein Stein. "Keine Ahnung".

Keine Ahnung ist ein Gedanke des Prot., also würde ich es zur Differenzierung gegenüber gesprochenen Worten kursiv setzen und nicht mit Anführungs- und Schlusszeichen.

Das Ende ist wirklich etwas überraschend. Den Sinn, den du da hinein projiziert hast ist wohl, dass der Prot. die Schwelle zwischen Leben und Tod betreten hatte, bis zur Reanimation. Von dem her ein durchaus tragbarer Gedanke für eine solche Geschichte. Den Spielraum der dir blieb, hast du jedoch etwas wenig ausgenutzt. Ich könnte mir da vorstellen, dass ihn verschiedene Empfindungen bewegten, als er auf dem Operationstisch lag und die Ärzte seinen Knöchel verschraubten. Etwa dahingehend, dass da ihm Eisenketten angelegt wurden oder noch Schrecklicheres. Das ganze Szenarium Friedhof liesse sich da viel mehr zu wohligem Schaudern ausbauen.

Teilweise liest es sich etwas ungelenk, nicht fantasielos, aber nicht literarisch. Schau doch mal bei andern Geschichten, wie es sich darstellt. Dies kann Inspiration geben, wie man mit Worten und Sätzen spielen kann. Den Ansatz fand ich gut, doch in diesem Sinne noch sehr ausbaufähig. Also bleibe dran und feile an der Geschichte, bis du denkst das ist es. Die mäkelnden Kritiker kommen dann von allein auf den Plan. :D

Ah ja, nimm doch mal andere Geschichten aus Lesersicht auseinander. Teile mit, was dir daran gefällt oder was dir nicht gelungen erscheint. Dies hilft auch selbstkritischer seine eigenen Texte anzugehen, und ein Meister ist noch nie vom Himmel gefallen.

Als Idee, gern gelesen.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Hallo william,

für einen ersten Text finde ich die geschichte sehr gelungen. und ich würde vielleicht nicht unbedingt der geschichte entwicklungspotential einräumen (dafür ist mir der plot gerade zu beginn nicht innovativ genug), aber dir als schreiber auf jeden fall. die form hast du schon recht gut bewältigt, auch der spannungsbogen war nicht schlecht. mir persönlich fehlen einfach ein paar ideen, die nur du und kein anderer so bearbeiten kann.

also nur mut, es lohnt sich.:)
und vor allem: lese viel; auch kritiken schreiben, trainiert. ich selber lese gerade ein buch von j. bickham zur technik der kurzgeschichte und hoffe, einiges daraus zu lernen.

Für mich finde ich wichtig, ein dickes Fell sich zuzulegen. Jede Kritik hilft weiter und ich finde es großartig, wie die Geschichten sich hier weiter entwickeln und manchmal richtig gut werden.

auf deine weiteren texte und kritiken bin ich gespannt, man liest sich.

schöne grüße petdays

 

Hey William!

Mit deiner Geschichte ist das so eine Sache: Auf der einen Seite ist sie gut, wirklich. Die Sprache stimmt, sie ist atmosphärisch - da ist alles i.o.
Aber dann hatten so viele Flüchtigkeitsfehler mein Lesevergügen getrübt!
Ich seh aber schon, du warst fleißig, und ich habe sie jetzt nur nochmal überflogen ... sieht aber besser aus.

«Nicht uns, nur DICH!»

Hm, ich bin kein Fan davon, betonte Wörter in Capital Letters zu schreiben, das wirkt immer wie Comic. Und die Ami-Klammern in Verbindung mit " hab ich so auch noch nicht gesehen. Das eine sind Gedanken, das andere ist wörtliche Rede, ok. Beim Lesen hat es mich aber verwirrt.

"Ein Friedhof?"

Ok, du hast die Gedanken jetzt in Kursiv. Ob man da die Gänsefüßchen wegmachen kann? :-)


Schade, dass du die Frau am Ende rausgenommen hast. Es sieht so aus, als wäre es nicht beabsichtigt gewesen, aber ich hatte es so interpretiert, dass Amy (das war doch der Name?) die Frau in der Zwischenwelt war, und sie ihn überreden wollte, mit ihr zu gehen.

Seine Reaktion auf den Tod der Freundin war in dieser Version aber zu glatt. Jetzt wirkt das Ende viel runder. Dennoch glaube ich, dass man auch was hätte draus machen können.

Für ein Erstlingswerk ist deine Story überdurchschnittlich gut. Ich denke, von dir können wir noch ein paar gute Geschichten erwarten!

Habs gern gelesen.

MfG
Tim

 

Hallo,

erstmal Danke an euch alle für eurer Feedback und dafür, dass ihr euch die Mühe macht. Wieder wurde die Geschichte überarbeitet. Ich hab weitere Formfehler eliminiert und auch wieder Teile verändert.

@Novak, Anakreon
Die aufbäumenden Laternen haben ich verbannt. Es scheint mir zwar noch nicht die beste Fomulierung zu sein, aber jetzt vermutlich doch besser als zuvor.

@petdays
Danke für dein Lob. Nach Fachliteratur zu diesem Thema hab ich mich umgesehen, konnte aber das von Dir erwähnte Buch nicht finden. Gehts vielleicht etwas genauer? Danke schonmal.

@Bad Rabbit
Auch Dir erstmal ein Danke für die Komplimente. Die Sache mit seiner Freundin hast du schon richtig interpretiert. Meine Gedanke war es jedenfalls eine Verbindung zwischen Ihr und der Frau herzustellen. Allerdings hätte ich am Ende dann etwas mehr Dramaturgie in Form seiner Reaktion reinbringen müssen. Außerdem wären vermutlich zusätzliche Fragen aufgekommen. Wieso der Prot. die Frau als seine Freundin nicht erkannte. Oder warum sie sich gegen ihn stellt bzw. ihn angreift. Aufgrund der Tatsache, dass es die Geschichte, meiner Meinung nach, nicht unbedingt voranbringt bzw. durch diese Komplikationen sich evtl. Logikfehler einschleichen, habe ich mich dazu entschlossen vorerst keine Freundin zu erwähnen.

Der Teil an der Tür mit der Frau habe ich allerdings etwas ausgeschmückt, da sie ja den eigentlich Höhepunkt der Handlung darstellt und der dann doch eher etwas dürftig ausgefallen ist. Es scheint mir noch nicht perfekt, allerdings konnte ich eine neue Wendung einbauen. Stichwort Defibrillator.

Was meint Ihr?

 

hallo william,

.....von einem zukünftigen horrorautor erwarte ich entweder etwas mehr Fleiß oder detektivische Kombinationsfähigkeiten ;)

ausnahmsweise:

Bickham, Jack, Short Story – Die amerikanische Kunst Geschichten zu erzählen

schönen sonntag petdays

 

Hallo petdays,

da ist was dran. Ich bitte um Entschuldigung und gelobe Besserung ;-)
Danke für die genaue Beschreibung.

Gruss William

 

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