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Mit Regenwasser vermischtes Feuer

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31.08.2003
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Mit Regenwasser vermischtes Feuer

Mit Regenwasser vermischtes Feuer

Auf einer vom jahrelangen Wettereinfluss ramponierten Straße – du weißt schon: so ein typischer amerikanischer Highway der mitten durch die trockene Einöde (die wir „Wüste“ nennen) führt, immer dumm geradeaus, ohne erkennbares Ziel, da fuhr eines Tages, oder besser gesagt: Abends eine türkisblaue 1957 Chevrolet Corvette mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit in Richtung Süden.
Im Wagen, dessen Verdeck übrigens heruntergelassen war, saß ein Typ namens Lazarus String (er wäre schon im Kindergarten wegen dieses Namens gehänselt worden – wenn er denn jemals in einen gegangen wäre), und dieser Lazarus String hatte ein Problem.
Er fuhr also in seinem Auto (eigentlich war es nicht seins – ein Teil seines Problems) und als er seinen Blick für einen Moment von der Straße vor sich abschweifen und ihn auf dem Beifahrersitz kurz verweilen ließ, da sah er einen Blutfleck von ca. 20 x 30 cm Durchmesser (ein anderer Teil seines Problems).
„Komisch,“, dachte er, „Blut trocknet viel langsamer ein als man glaubt.“. Noch während dieses Gedankenganges berührte er mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand den tatsächlich noch feuchten Fleck, nahm somit ein paar Tropfen des Blutes auf und führte es an seine Lippen. Er hatte keine Ahnung warum er das tat.
Nun, den müden Blick wieder auf die Straße vor sich gerichtet, versuchte er sich (ohne ein weiteres Mal nach rechts zu sehen) die Farbe des Blutes, das schimmernde Rot, das man wirklich nur als „blutrot“ bezeichnen kann, ganz genau vorzustellen. Es war für ihn keine leichte Aufgabe – trotzdem glaubte er, während er so dahinfuhr, manchmal für einen Bruchteil einer Sekunde dieses Rot tatsächlich wieder vor Augen zu haben.
Natürlich hätte ein kurzer Schwenk seines Sichtradius nach rechts genügt um seine Erinnerung aufzufrischen, doch ,so sagte er sich, das wäre zu einfach. (Außerdem hielt er nicht viel von „Erinnerungen auffrischen“.) Er fühlte sich jedenfalls im Moment dazu berufen, gefordert zu werden... vielleicht wollte er sich auch einfach nur ablenken... von seinen Problemen nämlich.
Für einen Außenstehenden mag es recht dumm erscheinen, zu versuchen sich mit etwas abzulenken, was in direktem Kontakt zum Problem an sich steht, doch für Lazarus war das schon in Ordnung, glaubte er jedenfalls. Nach etwas 20 Minuten aber gab er dieses Spiel wieder auf, er hatte mittlerweile ziemliche Kopfschmerzen.
Doch dann geschah etwas, was ihm äußerst seltsam, ja sogar unrealistisch vorkam. Dieses imaginäre Rot, das soeben noch einen Platz in seinem Hirn eingenommen hatte, erschien nun in so weltlicher Form etwa 100 Meter vor ihm, dass man eine Art Fatahmorgana als Erklärung für diesen Phänomen (denn das war es für Lazarus) von vornherein ausschließen konnte.
Und er fuhr direkt darauf zu.
Da stand ein Mann.
Sehr groß. Etwa zwei Meter zwanzig. Er trug einen roten Pullover.
„Wow...“, dachte Lazarus.
Der Mann hatte seine Hand im 90 Gradwinkel zur Erde erhoben und streckte seinen Daumen in Richtung Himmel.
Lazarus fuhr an ihm vorbei und murmelte: „Scheiße! Verdammte Dreckscheiße!“
Er erhöhte sein Tempo, fuhr weiter in Richtung Süden und dachte an das tote Mädchen in seinem Kofferraum.
Er wusste nicht mal ihren Namen...

 
Zuletzt bearbeitet:

So, nachdem ich zuhause nicht richtig satt geworden, will ich mal hier ein paar Autoren fressen.

Sollen ja hier alles harte Kerls und stämmige Weibsbilder sein, die richtig einstecken können, was man so hört.

Also dann:

Nachdem ich den ersten Satz gelesen hatte, brauchte ich knapp zehn Minuten, bis sich meine Atmung wieder normalisiert hatte und die unter wuchernden Haaren verborgene Gesichtshaut (die wir bärtig nennen) ihre normale oder besser gesagt übliche Farbe wieder erlangt hatte.

Um jedem Irrtum vorzubeugen: Es handelte sich nicht um die Schreckensbleiche, die das Blut, was die erzeugte Spannung davon gelockt hatte, zurückließ, die mich entstellte, wenn sie denn jemals erschienen wäre.

Es war das Türkisblau akuter Atemnot in einem Lungentrakt Baujahr 1958.

Bin dann erst mal nach Hause in meinen Märchenwald, Sauerstoffflaschen und Atemmaske holen, ehe ich meinen Sichtradius wieder auf diese Geschichte schwenkte.

Für einen Außenstehenden mag es dumm erscheinen, dass ich trotz des Fingerzeigs in feuchte Blutflecken das Geschichtchen weiter anging, aber ich glaubte, dass sei für mich in Ordnung.
Aber ich hätte besser meinen Kompass mitgebracht, denn bei den vielen Schnörkeln und Schwenks verlor ich bald völlig die Orientierung und die Fata(le) Morgana ließ mich nur noch rot sehen.

Mit letzter Kraft rettete ich mich vor dem Roten Riesen in meinen Garten, wo sich die roten Flecken vor meinen Augen in die weltliche Formen der blühenden Pfaffenhütchen auflösten.

Det war fies, wa?

Klartext:
Aus dem Plot wäre was zu machen.
Tu es auch.

Keine Bandwurmsätze.
Die winden sich so.

Erst recht nicht mit Widerhaken.
Gibt Darmbluten beim Leser.

Prüfe Deine Bilder auf Farbechtheit.
Sonst kriegt der Leser Kopfschmerzen.

Erschlag ihn nicht mit Deinen Vorstellungen.
Tote können sich keine eigenen mehr machen.

Zum Schluss verrate ich Dir mein Lieblingsmotto:

Ein erfolgreicher Tag: Was dazu gelernt.:D

Sprach's und leckte sich das Blut von den Lippen

DISCLAIMER: Alle von mir geschlagenen Kerben und Rillen sind Ausdruck meines ganz persönlichen Sprachempfindens, unverbindlich und jederzeit in Frage zu stellen. Dieses Sprachempfinden erhebt in meinem Universum zwar den ständig selbstbezweifelten Anspruch absoluter Stimmigkeit , hier aber bin ich Gast in der Welt des Autors

 

Hallo ozelot!
Mir hat deine Geschichte überhaupt nicht gefallen. Sie las sich für mich einfach schrecklich. Endlose Bandwurmsätze und viele Klammern, die mMn den Lesefluss behindern. Und insgesamt liest sich die Geschichte für mich einfach langweilig und zäh.
Wenn sie nicht so kurz gewesen wäre, hätte ich mir das nicht weiter angetan.

Auf einer vom jahrelangen Wettereinfluss ramponierten Straße – du weißt schon: so ein typischer amerikanischer Highway der mitten durch die trockene Einöde (die wir „Wüste“ nennen) führt, immer dumm geradeaus, ohne erkennbares Ziel, da fuhr eines Tages, oder besser gesagt: Abends eine türkisblaue 1957 Chevrolet Corvette mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit in Richtung Süden.
Hier dachte ich nur: Geht’s noch länger?? So ein Satz liest sich einfach schrecklich. Das ist ehrlich gesagt die reinste Katastrophe.
Ich musste den Satz 3 Mal lesen, bis ich verstanden hab, was du da überhaupt sagst.
Du solltest unbedingt darauf achten, dass du nicht solch lange Sätze machst. Mach es dem Leser nicht so schwer.

Um was geht es eigentlich in deiner Geschichte?? Was willst du bezwecken, erreichen? Was hat es mit dem Titel auf sich?
Wer ist der Prot. überhaupt? Warum fährt er mit einem Auto durch die Gegend? Ist er auf der Flucht? Wenn ja, wieso will er seine Erinnerung nicht „auffrischen“? Wieso „vergisst“ er, dass ein Mädchen im Kofferraum liegt?
Also deine geschichte ist mit total unverständlich.

bye und tschö

 

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